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Ask Dr. Etosha

Man hat via Google das Pfannenorakel (also mich) wieder nach essentiellen Weisheiten gefragt. Hier kommen die Antworten.

  • skype stimme bisschen tiefer

    Naa, wer hat sich denn da im Skype-Chat als älter ausgegeben, als er in Wirklichkeit ist? Ich warte noch auf die Suchanfrage “hormon tablette stimmbruch einleiten”.
    Ich empfehle dieses hier. Oder noch besser: das da – das ist dann auch gleich webcam-geeignet.

  • bett vakuumpack

    Das wünsch ich mir für uns daheim auch manchmal, insbesondere nach dem Genuss blähender Speisen. So eine Bettdecke mit Toppits-Verschluss obendran, die man von den Ecken bis zum Hals dichtmachen kann, das wär was! Einmal in rosa, einmal in himmelblau. Man ist dann nicht nur vor des Partners Hauch des Todes geschützt, sondern auch vor dem eigenen. Hach! Eine Marktlücke!

  • klobrille hochklappen auf englisch

    …wird wahrscheinlich von einem “Excuse me” begleitet, ansonsten macht man’s auf die gleiche Art wie bei uns.
    Ach so, die Phrase auf englisch? Hier vermute ich: Flap the loo’s glasses.

  • Schmutziges Geschirr und Fotos

    Hier?? Naja, zugegeben, manchmal stapeln wir schon das schmutzige Geschirr in einer ebensolchen Pfanne. Aber nicht in meiner schönen zartrosafarbenen niemals fettigen Pfanne hier! Und selbstverständlich fotografieren wir das dann nicht auch noch. Man ist ja froh, wenn man wieder wegschauen darf.

  • Ich möchte mit Juliette schlafengehen aber vorher mit ihr duschen

    Und warum erzählst du das Etosha und nicht Juliette?
    Blöd für dich: Juliette duscht prinzipiell morgens.

  • gibt es etwas positives daran, sich nicht unterordnen zu können?

    Aber selbstverständlich! Man muss nie für Idioten arbeiten!

  • palatschinken gefüllt mit foto

    Man kann alles mögliche in Palatschinken füllen, Süßes oder Pikantes, die schmecken eigentlich immer gut. Aber Fotos würde ich doch für etwas zu trockenes Füllmaterial halten. Vielleicht, wenn man sie mit etwas zusätzlichem Fixierbad übergießt?

  • wo kann man hühnerküken kaufen?
    wie wirkt musik auf hühnerküken?

    Da hatte aber jemand für Weihnachten was ganz Besonderes vor!
    Also, Hühnerküken kauft man am besten direkt von der Mutter. Der Hühnermutter. Damit kommt das Geld dorthin, wo die tatsächliche Arbeit stattfindet, und man vermeidet, dass Kükenzwischenhändler sich am Kükenumsatz sinnlos bereichern.
    Das mit der Musik ist schon schwieriger, kommt vermutlich auf die Musikrichtung an. Bei Kuschelrock werden sie sicher noch flauschiger. Aber eines weiß ich: Wenn das Hühnerküken andauernd steppt, sollte man das Teelicht unterhalb des Käfigs ausblasen.

  • Aus welchem körperteil des mannes macht man rinderbraten?

    Wenn er ein richtiges Rindvieh ist, eigentlich aus jedem.

  • Kann mein kopf nur unter scherzen nach links drehen

    Witzebuch kaufen, viele Witze auswendig lernen. Sonst könnte es passieren, dass man in einer Gefahrensituation plötzlich keinen Scherz parat hat – die Sicherheit ist dann nicht mehr gewährleistet. (Wobei, bei Rechtsvorrang ist das nicht ganz so schlimm, daher vorerst nur in Siedlungsgegenden autofahren.)

  • pfeifen im ohr alternative

    Alternativ zum Pfeifen im Ohr kann man auch mit dem Mund pfeifen, was das Ohr aber wiederum vernimmt und weiterleitet, wodurch sich das Ganze eigentlich aufs selbe rauskommt.

  • muskelzucken abstellen

    Das wüsst ich auch gern! Falls jemand einen Geheimtipp hat, immer her damit. Bei mir wirkt nichtmal mehr ‘es jemand anderem zeigen wollen’.
    In milden Fällen hilft das nämlich. “Hier, fühl mal… !?? Oh, jetzt isses weg.”

  • Tags: Suchbegriffe, Suchanfragen

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Photo-Update-Woche – verlängert! (2)

Hier sind wieder einige Bilderleins. Vielleicht kann ich in euch ja ein paar Frühlingsgefühle wecken?

Statt grauem Himmel und dichten Wolken (und Schnee, Schnee, Schnee, so wie derzeit) gibts bald wieder blauen Himmel und warme Tage!

Leichtfüßig

Dann kommen auch die Blüüümchen wieder!

Tulpe Tulpen Abgesoffen Bis zum Hals

Und natürlich kommen mit ihnen auch all die Tierchen! Die beliebteren…

Grünfink? Libelle Libelle Florfliege

Hummelparadies

Libelle

…und natürlich auch die weniger beliebten.

Fliege Fliege Gartenkreuzspinne

Raupe

Und? Freude geweckt? Dann gehet hin und mehret euch!

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Kornkreise

Habt ihr euch schonmal Kornkreis-Bilder angesehen? Ich meine, mehr als eines, und mehr als einen simplen, gestempelten Kreis in einem Feld? Hach, es gibt ja soo schöne! Manche sind einfach die pure Freude! Und wusstet Ihr übrigens, dass Kornkreise die Kornhalme niemals knicken, sondern nur verbiegen?

Sehr umfangreiche Archivlinks gibts bei kornkreiseforschung.de. Dort findet man zB das International-Archiv 2008. In den Listen gibts ganz rechts außen oft einen Link zu einer externen Beschreibungsseite, meistens zum cropcircleconnector (der selbst aber etwas zickig zu bedienen ist bzw. restriktive Anwandlungen zeigt, sprich, man kann viele Seiten als Ohneglied nicht aufrufen).

Aber seht euch doch mal bitte den hier an! Oder den! Oder diesen da, einer meiner absoluten Favoriten aus dem Jahr 2008. Aber ich warne hier der Fairness halber vor dem Surfen im Archiv – ein Nachmittag ist da weg wie nix!

Auch auf Googlemaps gibts ein paar Kornkreise u.ä. zu sehen: Hier, da und dorten. Letzteres ist ein seltsames Gebilde in der ägyptischen Wüste.

Falls ihr euch jetzt fragt, ob bei mir daheim das I WANT TO BELIEVE-Poster an der Wand hängt – nein. Ich glaube, dass Kornkreise menschlichen Ursprungs sind. Allerdings nicht im Sinne von “lasst uns doch am Wochenende mal ein Muster in die Gerste trampeln”, vielmehr denke ich, dass der Stand des menschlichen Bewusstseins sich hier ausdrückt. Dies in vergänglichem Korn stattfinden zu lassen scheint mir im Hinblick auf die stetige Veränderung und Erweiterung des menschlichen Bewusstseins sehr angemessen und passend zu sein.

Ebenfalls ein lustiges Phänomen, wenn auch vermutlich eher nicht so wundersamen Ursprungs, sind Eiskreise. Sehenswerte Fotos gibts zB auf kornkreiseforschung.de von Eiskreisen in Russland.

Ich selbst hab mich in letzter Zeit ein bisschen mit der Geometrie hinter den Kornkreisen, mit goldenem Schnitt und Proportionen beschäftigt, viele, viele Löcher mit dem Zirkel in Papier gestochen, Unmengen an Linien gezogen, sogar Gleichungen aufgestellt! Ha, und das MIR! Aber mein technisch höherbegabter Mann stand mir geduldig zur Seite. Ich bin ja bei diesem x²-Phi-Pi-Scheiß eher unbegabt und -darft. Wenn ich eine Gleichung sehe, beschließen meine Hirnzellen, in einer Art masochistischer Remineszenz an den Matheunterricht in wilde Panik auszubrechen, etwa so: Smilie by GreenSmilies.com Smilie by GreenSmilies.com Smilie by GreenSmilies.com Smilie by GreenSmilies.com

Außerdem hab ich – das war nämlich der Sinn der ganzen Brüterei – ein Airbrush aus einer Kornkreis-Vorlage gesprüht. Ich wollte es nicht einfach nur abmessen, ich wollte wissen, wie die Kreisproportionen sich zueinander verhalten, damit ich es in jedem Maßstab nachkonstruieren kann. Bei sowas bin ich genau, da kenn ich kein “wird scho halbwegs passen”. (Was sich mit oben beschriebener Panik nicht immer gut verträgt. Aber so wohnen eben 17 Seelen ach in meiner Brust.)
Ein Bild davon gibts dann demnächst. Vom Airbrush. Nicht von meiner Brust.
(EDIT: Hier isses.)

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Photo-Update-Woche – verlängert!

Es ist kein Ende abzusehen! Noch immer warten versteckte Fotos auf ihren großen Moment.

Beispielsweise ein Beitrag zum Thema “Schöner wohnen” – unser Ausblick aus dem Schlafzimmerfenster am Morgen:

Schlafzimmerblick

Dann nochmal gefrorenes Wasser, hier allerdings im Sinne von “fotografisch eingefroren”:

Wasserfall

Hier die Dokumentation eines gar seltsamen Vorganges: Vor zwei Jahren zu Weihnachten bekam ich einen eingekerkerten Minikaktus geschenkt, den ich natürlich hege und pflege, auf dass es ihm – außer an Platz – an nichts mangle. Die hingebungsvolle Pflege belohnte er mit einer Blüte, die beinah den Rahmen sprengte:

Lebensraum

Dokumentarisch geht es weiter – festgehalten wurde die Lieblingsaktivität meines Hundes in besseren (= wärmeren) Zeiten:

Der Seehund

Im Lauf des Winters hat man ja jede Menge Gelegenheit, Krähen abzulichten. Hier also ein Lieblingsbild – Krähe mit Nuss vor Mond:

Meins! Meins!

Und noch einige neue mehr gibts, zetbeh ein paar sensationelle Wolkenfotos…
Donnergrollen Abendhimmel Zoom
Farbenspiele

…ein Froscherl, ein blondes Lumpi und prächtige Blumen in zerfranster und unzerfranster Ausführung.
Laubfrosch Ronja Fransenlook Dünnhäutig

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Es ist vollbracht!

In mühevoller Kleinarbeit habe ich meine alte Fotogalerie in der neuen Galerie rekonstruiert. UND alle Links und Bildquellen hier in dieser Pfanne aktualisiert. Alle alten, mit ‘Bebildert‘ kategorisierten Einträge sollten jetzt wieder über ihre zugehörigen Bilder verfügen. Einen Teil davon hatte ich schon an grauen Novembertagen gemacht, den Rest hab ich heute endlich erledigt.

Ich musste dazu die alten Bilder, die ich vom Server gesaugt hatte, mit dem richtigen Datum versehen und die Texte und Beschreibungen aus einem Backup-File kopieren und einfügen (hab ich nicht bei allen gemacht, aber bei vielen), sie hochladen und auch zum entsprechenden Eintrag verlinken, jeden einzelnen Eintrag mit Fotos unter die Lupe nehmen, neue Bildlinks setzen, neue Links setzen, alle Verlinkungen zur alten Galerie endlich rauswerfen. In der neuen Galerie musste ich die entsprechende Ordnerstruktur schaffen und Berechtigungen setzen (da die alten Bilder relativ klein sind und sonst unter die magische 500Pixel-Grenze gefallen wären, unter der der nicht registrierte Benutzer wiederum nix sehen würde, weil … das is ur kompliziert). Egal. Lange hat’s gedauert, aber jetzt ist wieder (fast) alles da, was es früher gab.

Das alles tu ich natürlich nur für euch (und natürlich, weil ich so ein furchtbarer Perfektionist bin)!

Ich hab auch die uralte Cindy-Page wieder auferstehen lassen, die jetzt ein Cindy-Album ist. Irgendwie häng ich dran. Da ist das Lumpi noch so jung. (Gut, die Fotos sind eher von niederer Qualität, aber trotzdem.)

Es gibt jetzt auch diverse virtuelle Alben, zB für die diversen Lustigkeiten. [Edit 03/2015: Neue Seite hier.]

Es kamen mir dabei viele schöne, alte Geschichten unter, die ich schon vergessen hatte, und schön geschriebene Artikel, von denen ich gar nicht recht glauben konnte, dass sie von mir sind. Gnihi :)
Und prächtige Fotos, auf die ich auch im Gallery2-Zeitalter nicht verzichten möchte. Zum Beispiel die von der Feder auf der Windschutzscheibe.

Ich würd mich sehr freuen, wenn der eine oder andere von euch sich ein bisschen durch die alten bebilderten Einträge klicken würde. (Probleme oder wirre Links bitte melden. Dankeschön!)

20070311_Hainburg2

Alles wieder da! Juchuu!

OT: Derzeit ist in meiner Gallery ein Bewertungssystem online, das bleibt aber nicht so. Auf die Sterne zu klicken ist also (auch für registrierte Benutzer) relativ sinnlos. Für die Auswahl der Kalenderbilder hab ich andere Pläne. Genaueres folgt.

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Mal was anderes

Seit geraumer Zeit suche ich immer wieder bei Googlemaps bzw. GoogleEarth eine bestimmte Insel. Ich flog mal in einer Kinodoku über sie weg (also wars ziemlich sicher ein IMAX-Film), das war sensationell und erhebend. Später fand ich sie auch online als Satellitenbild. Sie besteht eigentlich nur aus einem See, der von einem Berg umschlossen ist. Der Berg war unglaublich grün und der See voll krass türkis. Es war aber keine Lagune, denn der See lag um einiges höher als das umgebende Meer.

Ich stelle mir vor, sie müsse irgendwo im Pazifik liegen, in der Fiji-Gegend vielleicht, oder auch Samoa oder Indonesien oder weiß der Geier!
Das von mir in der Kalenderideenfindung verlinkte “Erde-von-oben”-Bild hat mich wieder drauf gebracht. Die gesuchte Insel sah ähnlich aus, allerdings war die Insel drumherum nur unwesentlich größer als der See selbst, was auf Bougainville nicht der Fall ist.
Den Link hab ich mir damals natürlich nicht abgespeichert, und jetzt triezt mein Hirn mich bei jeder Gelegenheit deswegen.

Schön langsam bilde ich mir ein, ich hätte mir die Insel nur eingebildet. Kann mir bitte jemand erklären, was ich meine?

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A-5. C.i. prohibens: Der Verbieter

Dieser Artikel ist Teil 7 von 11 in der Serie "Schweinehunde" ...
Nanü, worum gehts denn hier? Bitte zum ersten Eintrag in dieser Serie!

A-5. C.i. prohibens: Der Verbieter

‘Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.’

Was dieser Schweinehund tut, ist leicht erklärt: Er kann dir die Freude am Leben gründlich versauen. Sein Werkzeug ist etwas, das er selbst in dieser Form gar nicht besitzt, das er jedoch in dir vorgefunden hat: Dein Pflichtbewusstsein. Er hat die konservative Prioritätensetzung aus deiner Erziehung übernommen und betet sie dir gnadenlos vor.

Du würdest gerne kreativ sein und das tun, was dir Spaß macht? Ha! Zu früh gefreut! Das sei zwar ein hehrer Entschluss, so lässt der Verbieter dich glauben. Beflüstert von diesem perfiden Schweinehund wären jedoch zuvor noch die Reifen zu wechseln, die Wohnung von oben bis unten zu swiffern, und war da nicht noch ein Berg gewaschener Socken, mit dem du Memory spielen solltest?

Für die Beschäftigung mit seelischen Angelegenheiten bleibt dir zu selten oder gar nie Zeit? Keine fünf Minuten dürfen vergehen, in denen du nicht effizient sein und etwas Sinnvolles tun musst – und dabei möglichst mehrere Dinge gleichzeitig, um etwas wert zu sein? Dann bist du mit Sicherheit vom Verbieter befallen.

Seine große Zauberformel lautet “Ich sollte”. Auch sämtliche “Wenn ich schon, dann kann ich auch gleich” gehen auf sein Konto. Er heizt dir ein, wenn du an einem Badewetter-Sonntag bei 35 Grad nach dem schweißtreibenden Zuschneiden und Befestigen der neuen Regalbretter im Wohnzimmer auch gleich sämtliche Kristallschalen auf dem Regal vom Staub befreien musst, außerdem hinter dem Regal staubsaugen, und wenn der Staubsauger schon mal da ist, auch gleich hinterm Sofa, und dort wie unter einem inneren Zwang auch endlich die Stelle mit der abgeblätterten Wandfarbe ausbessern. Er ist zugleich die treibende Kraft, wenn du keines dieser Vorhaben tatsächlich fertigstellst, weil dir auf deinem Weg durch die Wohnung noch dreiundzwölfzig weitere Tätigkeiten begegnet sind, in denen du dich erfolgreich verzetteln konntest, und das tunlichst, bevor du geduscht, dich anständig angezogen oder gar etwas gegessen hast.

Wenn du dann mit alledem (nicht) fertig bist, bist du ebendas: Fertig. Hungrig. Und mit einem verschwitzten und mit Farbspritzern dekorierten Nachthemd bekleidet. Jedenfalls gewiss nicht in der Lage, noch irgendwas Kreatives, Spaßbringendes anzufangen, wo du doch nichtmal mehr die Energie zum Wegräumen der benutzten Werkzeuge hast.

Zufrieden ist der Verbieter freilich niemals – er wollte ja auch gar keine Handlung anregen. Daher ist von ihm selbstverständlich auch keinerlei Lob oder Anerkennung zu erwarten. Hast du dich mit diesem befasst, bemängelt er, dass dafür jenes nicht erledigt wurde – und umgekehrt. Und hast du tatsächlich in einer unvorstellbaren Aufbietung von gehorsamer Energie alles von ihm Geforderte geschafft, kann er – ha, Trumpf! – immer noch behaupten, du hättest das schöne Wetter nicht genutzt. Punkt für Prohibens.

Antagonismus

Hier kommt erstmals ein antagonistischer Schweinehund ins Spiel: C.i. rebellans. Er gehört zur Klasse der C.i. compellans, der antreibenden Schweinehunde, die wir erst später ausführlich erläutern werden, ist aber hier eine Erwähnung wert. Denn er, der Rebell, ist es, der mit bockigem Gesichtsausdruck allem widerspricht und widersteht, wenn er einen guten Tag hat, sogar den Diktaten anderer Schweinehunde.

Du ‘wolltest’ eigentlich deiner Urstrumpftante Irmi zum Geburtstag gratulieren. Genaugenommen willst du mit Urstrumpftante Irmi freilich nicht telefonieren, denn sie ist schwerhörig, schreit deshalb furchtbar und hält dich am Telefon außerdem immer für ihren im Krieg gefallenen Pudel Sancho. Der Verbieter meint, du müsstest das erledigen, bevor du irgendwas anderes, Schöneres, anfängst, aber der Rebell ist dagegen, nicht aus bestimmten Gründen, sondern weil er das prinzipiell ist – also wartest du lieber noch ein Weilchen. So findest du dich am Tisch wieder, mürrisch eine Zeitschrift durchblätternd, die dich schon vor Wochen nicht interessiert hat. Bis schließlich die Zeit für dich entscheidet, denn wer ruft schon seine Urstrumpftante um ein Uhr früh an?
Und du glaubst, so dem Geheiß des Verbieters eins auszuwischen? Mit dieser Verschwendung von Lebenszeit und -kraft?

Solange du nicht auf der Energiewelle des Rebellen reitest und tust, was dir wirklich Freude macht, hat dennoch der Verbieter sein Ziel erreicht: Er hat dich von den schönen Dingen, von wertvollem und seelisch nahrhaftem Schaffen, abgehalten – und der Rebell dich von allem anderen.

Einordnung und persönliche Begegnungen

C.i. prohibens ist zwar ein Schweinehund aus der Gruppe der Vermeider und Unterlasser, er bringt dich aber natürlich durchaus dazu, etwas zu tun: Dinge, die du gar nicht tun wolltest. Welche, die einen gewissen Aufschub schönerer Beschäftigungen versprechen und/oder solche, die das Pflichtbewusstsein gebietet. Seine Maxime ist “Das macht man so, das gehört sich einfach, nur wenn du das erledigt hast, bist du ein guter und wertvoller Mensch. Andernfalls verfolge dich das schlechte Gewissen auf ewig, Elender!” Dabei kümmert es doch wirklich kein Schwein, wie es hinter deinem Sofa aussieht.
Weil sein Hauptziel aber ist, dich von wirklich wertvollem und erfüllendem Tun abzuhalten, ist er in der Gruppe der unterlassenden Schweinehunde (inhibens) und nicht in jener der antreibenden (compellans) zu finden.

Auch die verspätete Veröffentlichung dieses Werkes ist auf mein zeitweiliges Unvermögen zurückzuführen, dem Verbieter die Zunge rauszustrecken. Wiewohl diese Verspätung einem Leser, der das Werk zu einem späteren Zeitpunkt im Ganzen vorliegen hat, verborgen geblieben sein mag, stellt sie eine unleugbare Tatsache dar. Vor der ersten Veröffentlichung der Einleitung in meinem Weblog lag der Entwurf erstmal monatelang in einem generell recht angestaubten Archiv brach, während die Autorin in dieser Zeit wechselweise über völlig leere Schmutzwäschekörbe verfügte, über blitzsaubere Böden unterm Sofa, über aus den Fängen von ungezählten Spinnen zurückeroberte Raumecken und eine vorübergehend sogar tatsächlich funktionierende Innenbeleuchtung im Spülen-Unterschrank, Heimat der Reinigungsmittel. Soviel zur verbieterbeeinflussten Prioritätensetzung.

Sogar nach dem erneuten Hervorkramen des Textes musste ich seine Weiterbearbeitung häufig unterbrechen, um, was besonders dringend nötig war, die Minidisk-Sammlung einer thematischen und alphabetischen Neusortierung und Entstaubung zu unterziehen, oder unter unermüdlichem Einsatz der Pinzette meine Handflächen trotz rheumatischen Ausschlags schüppchenfrei zu kriegen. Letzteres kann man sogar gut direkt vor dem Notebook machen, wenn man eigentlich schon mit dem Schreiben beginnen wollte.

Du siehst also: ich weiß, wovon ich schreibe. Wie ich bereits sagte, die Kräfte der Schweinernis versuchten mit allen Mitteln, die Erscheinung zu verhindern – und sie versuchen es noch. Auch du kommst in die Gänge, wenn du erfährst, dass es dir an den Kragen gehen soll. Aber meine Artikel erscheinen. Und mit jedem einzelnen wird der Verbieter kraftloser und schrumpeliger.

Was tun?

Was die Bekämpfung dieses Schweinehundetypus anbelangt, so erinnere ich hier an die Bemerkung in der Einleitung, dass oft schon das bewusste Erkennen der Anwesenheit und des Diktates eines Schweinehundes eine deutliche Veränderung hervorruft, denn der Schweinehund schätzt es gar nicht, bei seinem Tun beobachtet zu werden. Sieht er eine Instanz offenen Auges neben sich stehen, dann zieht er oft den Schwanz ein und macht sich unsichtbar. Daher ist es allerdings oft auch nicht ganz einfach, ihn dingfest zu machen – richtet man den Blick direkt auf ihn, ist er plötzlich nicht mehr da.

Aber hier ist Schritt 1: Vertrau deinen Wahrnehmungen. Vertrau deiner Beobachtungsgabe. Such nach den anderen Stimmen in deinem Inneren, jenen, die verkünden, dass du ein guter und wertvoller Mensch bist, und dass du dein Bestes gibst – und misstraue jeder Stimme, die Abweichendes behauptet. Und vertrau darauf, dass für jede Tätigkeit die richtige Stunde kommt, in der du die Sollte-Dinge widerstandsfrei und voller Tatendrang erledigen kannst – und in der halben Zeit.

Schritt 2 ist, die Verantwortung und die Herrschaft im eigenen Haus wieder zu übernehmen. Dafür ist eine bewusste Entscheidung vonnöten, die mit einer klaren Aussage bekräftigt werden kann: “Ich bin hier der Chef, und hiermit verfüge ich: Jetzt wird geschrieben.” Diese Erklärung wird in deinem Inneren gehört.
Weitere Einwürfe des Schweinehundes werden schon dadurch entkräftet, dass du nun weißt, woher sie kommen – und trotzdem das tust, was du wirklich möchtest. Mehr und mehr wirst du im eigenen Haus die Antwort auf die eine Frage kennen: Wer spricht?