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Mantis am Morgen

Heute früh, als ich vom Hundespaziergang an den Feldern zurückkomme und ins Büro fahren will, sitzt auf dem Scheibenwischer meines Autos eine Europäische Gottesanbeterin und ruft: ‘Fotografier mich!’
‘Gutt, machma’, sag ich, ‘aber ich muss erst die Kamera aus dem Haus holen. Wehe, du bist weg, wenn ich wiederkomme!’

Sie ist noch da. Und dreht den Kopf geduldig in alle Richtungen, schaut mal kess von unten in die Kamera, sieht ihr Spiegelbild in der Scheibe an, dann wieder blickt sie elegant in die Weite. Am Schluss dreht sie mir für ein letztes Foto den ganzen Körper zu.

Dann lasse ich den Hund hinten einsteigen, und als ich wiederkomme, um Frau Religiosa vor dem Losfahren behutsam vom Auto ins Gras zu setzen, da ist sie schon weg. Aber diese Session, die wollte sie unbedingt.


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Marinade für Tomatensalat

Wie in meinem Tätigkeitsbericht über den Grill-Marathon-Sonntag erwähnt, ja unterschwellig geradezu versprochen, hier das Spezialrezept für Paradeisersalat-Marinade. (Ja, Paradeiser sind das selbe wie Tomaten! :)

In einer Schüssel einen Schuss Olivenöl mit Zitronensaft und etwas Salz vermengen. Das macht Spaß, weil daraus so eine schön milchige, sämige Flüssigkeit wird. Einen halben großen Paradeiser oder ersatzweise zwei, drei Cherrytomaten sehr klein schnibbeln, mitsamt dem entstandenen Saft in die Mischung werfen und darin gut zerdrücken. Thymian und etwas Basilikum hacken und dazumischen (getrockneter Thymian tut’s auch, das Basilikum sollte aber schon frisch sein). Ein Fitzelchen von Häuchlein von gepresstem Knoblauch dazugeben (= wirklich wenig); wenn zufällig vorhanden, einen Hauch Ingwerpulver (homöopathisch!); und ein paar sehr feine Zwiebelscheiben (je nach Geschmack, die müssen nicht unbedingt sein).

Diese Mischung ein halbes Stündchen stehen lassen. Dann einen guten Schuss Balsamico dazugeben und nochmal umrühren. Die geriebene Schale einer halben Limette gibt der Marinade den letzten Schliff.

Ich finde Paradeiser, die allesamt schon seit einer Ewigkeit in ihrer Marinade schwimmen und mit Essig vollgesogen sind, ganz furchtbar. Man freut sich auf knackiges Gemüse, und kriegt eingelegte, matschige Säuerlichkeit.

Viel gaumenfreundlicher ist diese Variante: Die geschnittenen Salatparadeiser kommen erst kurz vor dem Servieren auf die Marinade, und es wird erst bei Tisch umgerührt. Bei viel Salatbedarf gebe ich überhaupt nur die Hälfte der geschnittenen Paradeiser in die Marinade, und liefere bei Bedarf Paradeiser nach. So sind sie immer frisch.

Obendrauf kann man noch frische Zwiebelringe und Basilikum geben – für die Optik, denn Zwiebel und Basilikum in der Marinade werden klarerweise sehr schnell dunkel.

Man kann den Salat trotz allem schon frühzeitig vorbereiten – nur eben getrennt.

Ich wünsche guten Hunger!

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Bitte freimachen!

Obwohl sie währenddessen meistens keine besonderen Horror-Gefühle auslösen, sind meine unbeliebtesten morgendlichen Erinnerungen an Träume der vergangenen Nacht jene, in denen ich mich höchst fragwürdigen medizinischen Behandlungen unterziehen muss und mich nicht wehren kann oder darf. Unlängst hat man mir riesige Injektionsnadeln in beide Beine gebohrt (und ich meine riesig), weil sie (die Beine, nicht die Injektionen) sich im Krampf beim Knie abgewinkelt und eingezogen hatten und sich nicht mehr entfalten wollten.

Einmal wurde ich bei vollem Bewusstsein am offenen Herzen operiert, ein anderes Mal wurden mir in einer dunklen Kammer meine Augen entnommen und zum Einfrieren vorbereitet.
Da frag ich mich beim Aufwachen und Erinnern schon ein bissl: Muss das sein?

Brauche Positiv-Input für neue, bessere Traumgestaltung! Ideen willkommen.

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Update

Die Schilderbildersammlung auf antville.org kennen wir ja. Eine weitere witzige und sehr umfangreiche Lichtung im Schilderwald gibts auf Spiegel online. Weil ich die Genauigkeit liebe, ist mein bisheriger Favorit ganz eindeutig dieses hier.
Reminder für mich selbst: Rest bei Gelegenheit durchklicken.
(thx to hubbie)


Ja, das letzte Update ist schon einige Zeit her. Lange vermerkt, spät aber doch verlinkt: Ein tolles Actionbild von Andra. Ich würde als Untertitel formulieren: ‘Wenn man mit Höflichkeit nicht mehr weiterkommt.’


An der Frage, ob man sich überhaupt ein Tattoo stechen lässt, scheiden sich schon die Geister. Zu sagen, dass vor fünfzehn Jahren, als noch nicht fast jeder eine hatte, die Tätowierung noch etwas Besonderes war, entspricht zwar in meiner dreifachen Causa Tattoo sogar der Wahrheit, entbehrt aber trotzdem nicht einer gewissen Affigkeit.

Noch mehr unterschiedliche Auffassungen gibts, wenn es um das Motiv geht. Bei einem Arschgeweih gilt es wenigstens keine tiefere Bedeutung zu entschlüsseln, außer vielleicht ‘Ich zeige gern mein Maurerdekolletee’. Mein asiatisches Tattoo habe ich aus einem eigens dafür angeschafften Buch für Kanji-Zeichen und Wörter zusammengestellt. Nicht jeder nimmt es mit dem Motiv aber so genau, das ihn immerhin optimalerweise ein Leben lang begleiten soll. Stichproben (haha) aus dieser Menschengruppe gibt es auf dieser Seite zu bestaunen.
(thx to Martin)


Die Leidenschaft für die Fotografie verbindet mich mit manchen Menschen, so auch mit Miro, der mich und Martin regelmäßig mit Links zu bemerkenswertem Schaffen aus dieser Kunst versorgt. Diesmal werfen wir einen staunenden Blick auf die Bilder von Wilson Tsoi, der mit seiner Canon Powershot (und sicherlich mit einigem an Rechnerleistung) sehr sehenswerte, geradezu utopisch schöne Bilder produziert.
(thx to Miro. Und danke für den sehr gemütlichen Fototag gestern. Wie war deine Ausbeute?)


Gleich direkt mit einem Foto versorgt hat mich hingegen der liebe Karl, der beim Aufnehmen des Bildes noch glaubte, einfach eine Biene auf einer Blüte zu fotografieren. Was sich auf dem Bild später tatsächlich zeigte, sah aber eher nach einer Jahreshauptversammlung des Insektenvorstandes aus:

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Zum unwürdigen Abschluss des Updates noch ein paar Suchanfragen. Viele Surfer scheinen den Googlebot ja für so eine Art virtuelles Orakel zu halten, dem man seine Informationen am besten in Fragenform zu entlocken hat. Entsprechend verlockend ist es, diese Fragen auch zu beantworten. Das Pfannenorakel bearbeitet aber mitunter auch Anfragen, die gewohnt lapidar formuliert sind.

  • warum dreht meine katze mir den rücken zu

    Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Es ist kürzlich bekanntgeworden, dass nackte Tiere an sich als unglaublich abstoßend empfunden werden.
    Ferner will die Katze freilich nicht nur in der Anfangsphase der Beziehung umworben werden, sondern auch im späteren Alltagsleben. Plumpe Annäherungsversuche oder die Titulierung mit unhöflichen Kosenamen (‘Scheissi’) quittiert sie gemeinhin mit dem Zeigen der kalten Schulter. Ein schönes Kompliment von Zeit zu Zeit und ein neues Glitzerhalsband wirken da Wunder.

  • wie kann ich mehrere bilder hintereinander ansehen als diashow

    Wenn du Rechtshänder bist: Fotostapel in die rechte Hand nehmen. Nun vorsichtig Bild für Bild mit den rechten Fingern der linken Hand vom Stapel lösen, dabei stets beide Augen auf den Stapel in der rechten Hand richten.
    Für Linkshänder gelten alle Angaben umgekehrt. Für Legastheniker gilt: Keine Panik.

  • photoshop strudel

    Strudelteig mithilfe einer handelsüblichen CD in runde Formen bringen, die erste in das CD-RW-Laufwerk einlegen. Den Laserkopf des Brenners mit Eigelb bestreichen. Die Zutaten für die Füllung aus dem Kühler nehmen. Im Photoshop Batch anlegen und starten, zum Nachlegen der Teigrohlinge wird dann vom Programm einzeln aufgefordert. In einem DVD-RW-Laufwerk können die sechsfachen Füllmengen verarbeitet werden. Je nach Art der Füllung werden aber aufgrund der sich entwickelnden Zentrifugalkräfte Geschwindigkeiten über 4fach nicht empfohlen.
    Nicht vergessen, die Aufrollrichtung vorher im entsprechenden Dialogfenster zu definieren!

  • schlagzeug zum kopieren und darauf fotos einfügen

    Die meisten Drummer sind sehr nette Menschen und haben nichts dagegen, wenn man sich ihr Schlagzeug kopiert. Wenn du keinen Drummer kennst, kannst du auch ein Inserat aufgeben. Oder du gehst zum nächsten Musikalienhändler und suchst dir dort ein schönes Schlagzeug aus.
    Am Schlagzeug die Tastatur suchen (meist in der Fußmaschine der Bassdrum zu finden). Dort Ctrl+c drücken. (Apple-User verfahren entsprechend eigenwillig.)
    Die aus der Bassdrum gefallene Zwischenablage aufheben und in die Hosentasche stecken. Nach Hause gehen, dort Ctrl+v drücken. Nicht vergessen, zuvor im Zimmer entsprechend Platz zu schaffen.
    Nun können beliebig Fotos auf dem Schlagzeug eingefügt werden. Ich empfehle dafür stets die Heißklebepistole, ihre Klebungen sind flexibel genug, um spätere Schwingungen beim Spielen des Schlagzeuges abzufangen, damit die Fotos nicht so schnell wieder abfallen. Das Bekleben der Becken und Hihat empfiehlt sich aus Soundgründen aber nicht. Ein persönlicher Tip: Bilder von Kühen auf der Cowbell sind heutzutage nicht mehr der letzte Schrei.
    Anmerkungen: Schlagzeuge mit Kopierschutz sind für dieses Verfahren nicht geeignet!
    Das Drücken von Ctrl+x (statt c) ist undankbares und sehr verpöntes Verhalten.

(Tags: Suchanfragen)

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Inhalt

Hohl wirkt die Musik auf mich, die an diesem Morgen aus dem Badezimmerradio zu mir ins Schlafzimmer dringt. Staksige Gerüste aus angedeuteten Akkordentwürfen überziehen morgensonnige Dreiminuten-Intervalle, zwischen ihren dünnen Streben aus Takt macht sich weiße Leere breit, ohne Schatten zu werfen. Unausgeschlafene Sänger setzen hier und da verwaschene Akzente in die lustlose Anordnung. Ein akustisches Malbuch, das man am Ende noch selbst mit Inhalten füllen muss.

So wirkt manch modernes Musikstück auf mich: inhaltsleer, gefühlsleer, unmotiviert. Eine Abwärtsspirale wird bis zum Ende ausgetestet: Wie weit kann ich mich zurückziehen, wie wenig aus meinem Inneren enthüllen, um noch als Künstler zu gelten, immer noch gespielt zu werden?

So wird die Leere im Radio mit inhaltslosem Bausch gefüllt. Wir lernen, uns in endlos aneinandergereihten Arbeitswochen unserer Emotionen immer effektiver zu entledigen, wir gieren nach Inhalten. Dann aber müssen wir stattdessen die uns vorgesetzten Verpackungsmittel konsumieren, die nur aus schaumigen Luftblasen bestehen – und bleiben unbefriedigt zurück. Die Musik will sich uns nicht mehr öffnen! Diese einzige paradiesische Bereicherung, die völlig überraschend bislang in dieser kalten, linkshirnlastigen Welt bestehen konnte, kann sie sich nicht mehr leisten preiszugeben, was da in den Tiefen des Künstlers schlummert? Lediglich die innere Leere wird noch bereitwillig offenbart.
Ist das der Spiegel unserer Zeit?

Hinschauen müssen wir, uns selbst im Spiegel erkennen, und uns wieder wandeln, weg von den verlorenen, gefühlslosen Mumien, die gehaltlose Berufe ausüben und inhaltsleere Musik hören. Endlich aufhören mit dem zynischen Versteckspiel, wieder offener werden, unsere Liebe und unsere Angst zeigen, verletzlicher und anlehnungsbedürftiger werden. Unsere wahre Herzlichkeit nach außen tragen – und echter sein.
Das sind die Inhalte, nach denen es mich verlangt.

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Sonntag

Vor einer Sonntags-Grillerei mit Familie muss man:

Früh aufstehen
Frühstück für Mann, von Samstags-Grillerei übernachtete Mutter und einen selbst kredenzen
Frühstückstisch abräumen
Geschirrspüler einschalten
Küche aufräumen

Mutters Hund für ein paar Stunden beaufsichtigen
Den Garten von Hunde-Hinterlassenschaften befreien
Hände waschen
Besteck, Servietten, Teller, Salatschüsseln und Platzdecken zusammentragen
Den Tisch decken
Viele Kräuter aus dem Garten holen
Viele Kräuter schnibbeln, viele Limetten und Zitronen und Knoblauchzehen pressen
Fisch-Marinade vorbereiten
Tomatensalat-Marinade (Spezialrezept) vorbereiten
Marinade für grünen Salat vorbereiten
Merkwürdige Musik in den CD-Player drücken
Kaffee vorkochen und in die Thermoskanne füllen
Kaffeetassen und Teller herrichten
Salat waschen, zerzupfen und in einem feuchten Tuch zwischenlagern
Tomaten und Paprika waschen, schnibbeln und zwischenlagern
Kartoffeln schneiden und in einem Topf zum Kochen vorbereiten
Knoblauchsauce (Spezialrezept) machen
Des Mannes Lieblings-Marinade für gekochte Kartoffeln machen
Tablett mit Folie überziehen zum späteren Marinieren der Fische

Nach dem Eintreffen der ersten Gäste muss man:

Mitbringsel übernehmen
Mutters Hund am Bellen hindern
Viele Blumen auf viele Vasen verteilen
Mutters Hund am Bellen hindern
Mutters Hund am Bellen hindern
Mutters Hund am Bellen hindern

Nach dem Eintreffen der nächsten Gäste muss man:

Mitbringsel übernehmen
Viele Blumen auf viele Vasen verteilen
Mutters Hund am Bellen hindern
Sechs Forellen übernehmen, waschen, trocknen und marinieren
Siebenten Fisch (von gestern übrig) auch marinieren
Mutters Hund am Bellen hindern
Getränke holen
Kartoffeln kochen
Salate fertigstellen
Brot abschneiden
Alles runtertragen

Zwischendurch muss man:

Sich Gehör verschaffen um des Mannes Lieblings-Marinade für gekochte Kartoffeln zu präsentieren
Fisch essen (vom Mann gegrillt)
Salate nachfüllen
Weiteressen
Mann hindern, mehr Brot abzuschneiden, weil ohnehin welches am Tisch steht
Salate nachfüllen
Fertigessen, während der Tisch von den anderen bereits abgeräumt wird
Freundlich gucken
Zwei Hunde mit Fischköpfen füttern

Keine Zigarette rauchen
Stattdessen den Geschirrspüler einräumen und Reste entsorgen oder verstauen
Drei ausgeborgte, jetzt schmutzige Fischgitter mit in den Geschirrspüler packen
Restliches Geschirr spülen
Konversation machen
Fotos machen
Eines Kleinkindes Begeisterung für Kamera schüren und es Knöpfe drücken lassen
Hausführung mit ortsunkundigem Gast machen

Nicht mehr benutzte Gläser abservieren
Geschirrspüler ausräumen
Drei ausgeborgte, jetzt saubere Fischgitter dem rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben
Weintrauben auf Tellern verteilen und den Gästen kredenzen
Wespen verscheuchen
Freundlich gucken
Kaffeetablett und Milch runtertragen
Kaffee einschenken
Kuchen essen
Kaffeegeschirr abräumen
Geschirrspüler einräumen

Vorbereitet mitgebrachte Bowle mit Sekt finalisieren, einschenken und servieren
Bowle essen
Bowlegläser abräumen
Geschirr spülen
Sich vom Mann küssen lassen und das Wort ‘Organisationsgenie’ vernehmen
Erste Gäste verabschieden
Kerzengläser für den Tisch holen und anzünden
Freundlich gucken
Konversation machen
Schnell alles ins Haus bringen, weil es plötzlich zu regnen beginnt

Weingläser spülen
Sich dafür rügen lassen, wie man Weingläser spült
Ein Weinglas beim Abschwemmen zerdeppern
Fotos anschauen
Bei nachlassendem Regen letzte Gäste verabschieden
Bei leichtem Regen den Pool abdecken
Zähne putzen
Ins Bett fallen
Nochmal aufs Klo müssen
Nochmal ins Bett fallen
Nicht einschlafen können
Schnarchenden Mann anrempeln

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Aufklärungsarbeit

Dr. House. Ein stark übergewichtiges Mädchen hatte einen Herzinfarkt. Jetzt hat sie Nekrosen am ganzen Körper und ist in morphinösem Dämmerzustand, damit sie die Schmerzen nicht so sehr mitkriegt. Es fällt die Frage ‘Wie geht’s ihr?’
Die Antwort lässt mich wieder mal sofort von der Couch hochfahren: ‘Den Umständen entsprechend gut.’

Also langsam zum Mitdenken: Die Umstände sind dermaßen hervorragend, dass es ihr an nichts mangelt? Es entspricht aber nicht den Umständen, dass es ihr gut geht. Und es geht ihr auch nicht gut. Mit kaum einem anderen Satz schafft man eine solche Doppel-Sinnwidrigkeit, die gleichzeitig auch noch so unelegant ist.

Würde es den gegebenen Umständen entsprechen, dass sie sich sauwohl in ihrer Haut fühlt, dann würde wohl kaum jemand danach fragen. Man stelle sich vor, ein anderes Mädchen (eines mit etwas mehr Glück) hätte gerade im Lotto gewonnen. Und jetzt kommt ein empathiebegabter Mensch, der einen Dritten mit sorgenfaltiger Stirn und gedämpfter Stimme fragt: ‘Und… wie geht’s ihr?’
Dann, und nur dann, ist diese Antwort legitim.

Will man aber ausdrücken, dass es ihr ‘ganz gut geht, wenn man berücksichtigt, was sie durchgemacht hat’, was im Prinzip immer der Fall ist, dann sage man das doch. Dann gehts ihr ‘erstaunlich gut, wenn man die Umstände bedenkt’ oder ‘den Umständen zum Trotze gut’. Entsprechend ist nicht gleich bedenkend.
Entspricht jedoch ihr Zustand tatsächlich ganz genau den miesen Umständen, dann geht es ihr eben ‘den Umständen entsprechend’. Punkt.

Genauso gehts mir, nämlich den Umständen entsprechend, wenn ich im Fernsehen Menschen sehe, die ganz offensichtlich die 18 Lenze lange überschritten haben, aber blubbern, ‘Ich tue xy, seit ich 18 bin’.
Wenn ein Führerschein-Neuling erzählt, ‘Mir fällt’s viel leichter, bei Verkehrskontrollen auch tatsächlich anzuhalten, seit ich 18 bin’, dann ist das einzusehen. Bei allen anderen muss es aber heißen ‘seit ich 18 war‘. Die Aussage ‘seit ich 18 bin’ von einem 50jährigen zu hören ist einfach nur peinlich.

Außerdem, apropos TV, will ich einen Nachspann. Ich bestehe auf mein Recht auf den Nachspann! Wer kommt beim ORF auf die Idee, einfach den Nachspann abzuschneiden und für wenige Sekunden einen schnöden Schlussbildschirm zu zeigen? Ist in den Fernsehgebühren der Nachspann nicht inkludiert oder wie? Ist auf diese Weise danach mehr Zeit für Werbung?
Ich finde das billig und dreist. Nach romantischem Gesäusel brauche ich die dreiminutige Atempause, in der zu lieblicher Filmmusik die schriftlichen Credits wie federleichte Ballons nach oben steigen. Was ich hingegen nicht brauche, ist eine gebrüllte Vorschau auf das Kettensägenmassaker.

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Photo-Update

Neues in der Galerie, wie zB seit diesem Moment, gibts übrigens immer im Ordner ‘Neues’ (no na), diesen Direktlink findet ihr ab sofort auch in der rechten Sidebar unter ‘Das Auge isst mit’ und dem Titel ‘Frischeste Ware in der neuen Fotogalerie’.
In die entsprechenden Kategorien sortiere ich die neuen Bilder erst später um.

Fotos sind wieder anwesend, alte Galerie aber nicht mehr.

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