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Der Hunde-Flap

Kinder, so ein Haus ist was Schönes, macht aber viel Arbeit. Abgesehen von der großen Fläche, die es sauberzuhalten gilt, ist man ständig kreativ gefordert, wenn es darum geht, die idealste Lösung für Klein- und Kleinstbaustellen zu finden und Probleme zeit-, kosten- und nervenschonend zu lösen.

Ein solches Problemkind ist unser Wintergarten (ihr ahntet es schon). Er ist nicht wirklich Outdoorbereich, aber für einen Indoorbereich ist er zu sehr Schmutzmagnet, zu warm oder zu kalt, irgendwas ist immer. Gleichzeitig liebe ich diesen Wintergarten und halte mich hier am allerliebsten auf. Es ist freundlich und man sieht was von der Welt – Vögel, einen Ahornbaum, den Garten, meine Blumen direkt vor der Fensterreihe. Außerdem rauchen wir nur hier und im übrigen Haus nicht. Ich arbeite daheim, und bilanzieren ohne dabei zu rauchen ist mir bisher nicht gelungen.

Nun ist es aber auch so, dass für Insekten das Konzept “Innenraum” keine rechte Bedeutung hat. Sie orientieren sich an Gott-weiß-was, vielleicht am Sonnenstand, und sobald die Terrassentür offensteht – und das tut sie im Sommer natürlich ständig – kommen sie hereingeschwirrt, machen hier drin je nach Art entweder einen Wahnsinnskrach, wenn sie immer wieder gegen die Jalousien an der Decke prallen auf der Suche nach dem Ausgang – und der muss ja oben sein, wo die Sonne ist, nicht wahr? – , oder sie tun mir leid, weil sie zB zufällig gerade ein schöner Schmetterling sind.

Eines ist aber allen gemeinsam: Die Türöffnung, durch die sie hereingekommen sind, finden sie nie mehr wieder. Dann kann man die Etosha beobachten, wie sie mit einem Schmetterlingsnetz bewaffnet durch den Wintergarten hopst, auf Stühle klettert, die Treppe rauf und runter hechtet, streck!, hepp!, schwupp!, wachl!, alles nur, um das doofe/arme/schöne Insekt einzufangen und wieder hinauszubefördern. Das gelingt manchmal. Mit der Übung wird man besser. Viel häufiger ist es jedoch, dass das Insekt versucht, noch ein wenig weiter Richtung Sonne zu kommen, indem es in den schmalen Spalt zwischen Holzträger und Jalousien klettert – und dann ist es zu spät für jedes Insekt, egal ob doof, arm oder schön, denn von dort gibt es kaum ein Entrinnen und keine Rettung, dort verenden sie dann.

Nun ist das unangenehm für das Insekt, aber – und das sage ich nur ungern, weils so herzlos klingt – auch für die schnöde optische Harmonie. Denn die Jalousien sind weiß, und dahinter lagern haufen- oder besser gesagt häufchenweise schwarze Etwasse in ungaußscher Unnormalverteilung, mit oder ohne Riesenflügel – verendete Schicksalspünktchen in einer weißen Jalousienlandschaft. Das wiederum wirft das nächste Problem auf: Diese Jalousien sind sehr weit oben. Man kann sie nicht einfach aushängen, um dahinter staubzusaugen. Man kann sie prinzipiell schon aushängen, aber dann segeln tausende Insektenleichen zu Boden/Tisch/Schrank/Stuhl. Dasselbe geschieht übrigens, wenn auch in geringerem Ausmaß, wenn alle Fenster offen sind und der Wind beschließt, eine spontane Böe hereinzupusten.

Der langen Einleitung kurzer Sinn: Eine Fliegengittertür musste her. Das wiederum ist, und ich mach’s diesmal kurz, versprochen, ein Problem, weil unsere Terrassentür nach außen aufgeht, und zwar deshalb, weil nach innen nicht genug Platz ist für eine normale, in Angeln hängende und hereinschwingende Tür – also auch nicht für eine Insektenschutztür. Daher gebar ich die Idee, eine Insektenschutzrollo anzuschaffen, sowas gibts nämlich auch für Türen. Wir begannen bei der Erwägung der Variante mit einer ungemein dreisten Preisgestaltung, landeten dann jedoch aufgrund eines wie vom Himmel geschickten Angebots bei der billigsten Variante, der von Hofer.

Die Montage war schon ziemlich viel Aufwand (oder “a Tschooch”, wie man hierzulande sagt), mussten doch erst rundherum die Holzleisten angepasst werden, die unseren Türrahmen bilden, sodass der Rahmen der Rollotür überhaupt vernünftig angeschraubt werden konnte. Mein Mann nahm sich dieser Anpassungen liebevoll an und stellte einen ganz neuen Türrahmen her, damit der Insektenschutz auch ordentlich im Rahmen bleibt.

Was ich aber nicht bedacht hatte und sich uns in unfreiwillig komischer Manier ziemlich schnell nach Montage der Rollo demonstrierte, ist folgendes: Frau Hund ist es gewöhnt, ein- und ausgehen zu können, wenn ihr frische Luft um die Schnauze weht, die Terrassentür also offensteht. Die Fliegengitterrollo ist relativ unauffällig, aus dem richtigen Winkel betrachtet sogar geradezu unsichtbar. Was dann kam, könnt ihr euch jetzt sicher denken und mit eurer Phantasiebegabung bestimmt auch bildlich ausmalen. Eine recht verstörte Frau Hund war das Resultat. Sie traute sich danach eine gewisse Zeit lang selbst durch die unvernetzte Türöffnung nicht mehr nach draußen oder drinnen.

Auch unsere Gäste mussten sich erst an die Rollo gewöhnen, Kollisionen blieben bei ihnen ebenfalls nicht aus, und ich selbst bin auch schon zweidreimal unsanft daran erinnert worden, dass sich hier jetzt ein unsichtbares Hindernis befindet, das da vorher nicht war.

Die nächste kreative Idee war also dringend nötig. Wir brauchten einen “Hunde-Flap” – also eine Stelle in der Rollo, an der der Hund ein- und ausgehen kann. Nein, es wäre keine Option gewesen, dem Hund bei Bedarf die Rollo zu öffnen. Erstens ist die Bedienung nicht ganz so intuitiv und leichtgängig, wie man sich das wünschen möchte (siehe oben unter Preisgestaltung), und zwotens ist das bei einem Hund, dem man Frolic in der Wiese verstreuen muss, damit er seinen Spaß am Fressen hat, und der hernach jedes dieser Ringerl einzeln aus dem Garten hereinholt, um es ebenso einzeln drinnen zu verspeisen, nicht wirklich eine Option. Ich sitze ja auch mal ganz gern länger als 25 Sekunden am Stück.

Weil ich bei der Konstruktion viel Versuch und Irrtum hinter mir lassen musste, um zu einem praktikablen Ergebnis zu kommen, blogge ich die Lösung hier. Denn ich habe natürlich vorher gegoogelt, nach “Hundedurchgang in Fliegengitterrollo / Insektenschutzgitterrollo”, nach “Hundetür Insektenschutz”, nach “Katzentür”, nach allem möglichen, was mir einfiel, aber leider gab es nur die ordinären Tiertüren für Insektenschutztüren. Was mich zu diesem Eintrag treibt, ist also der schiere Servicegedanke! Ich bitte das wohlwollend zu berücksichtigen, während ihr beobachtet, wie ich durch diesen Eintrag stolpere.

Mutmaßlich funktioniert der Flap nur für kleinere Hunde. Mein Hund hat eine Schulterhöhe von 40 cm, der Flap ist 42x35cm (HxB). Für größere Hunde müsste man wohl eine allzu große Öffnung in die Rollo machen, wodurch die Spannung sicherlich wesentlich stärker leiden würde.

Sowas ist nicht leicht zu beschreiben, daher stelle ich einige Fotos ein und hänge meinen Versuch einer Beschreibung untendran.

Hundeflap geschlossen

Hundeflap offen

Hundeflap - Es funktioniert!

Das geht so:

Am besten funktioniert es, wenn man die Rollo aushängt und die Federspannung aufhebt – Vorsicht, dabei kann man sich sehr wehtun, wenn die Feder plötzlich nachgibt und einem die dazu nötige Kurbel um die Ohren bzw. Finger fliegt. Ein freundlicher Hinweis von meinem blauen Zeigefinger.

Dann kann man die Rollo ohne Gegenzug herausziehen, am besten auf einem großen Tisch, und halbwegs gut damit hantieren. (Und sogar in eine Nähmaschine einlegen, siehe weiter unten.)

Ich hab es so gemacht, dass ich den Hundeflap ganz außen an der Rollo hergestellt habe, also an dem Ende, an dem man sie herauszieht und dann gegenüber der Rollokassette in die Verankerung hängt – am “losen Ende” quasi. Unten in der Horizontalen läuft das Netz normalerweise in einer Führungsschiene, wo es zwar nicht fix befestigt ist, aber sich doch tunlichst aufhalten sollte. Ich habe also ein L in dieses Ende der Rollo geschnitten – drei Zentimeter vom linken Rahmen und(!) drei vom unteren entfernt. Es bleibt also von unten weg auf einer geringen Höhe des Netzes (Höhe der Führungsschiene plus zwei Zentimeter) die gesamte Breite des Netzes samt Spannung erhalten, wenn ihr versteht.

Höhe 42 cm, Breite 35 cm. Natürlich muss man den Hund ausmessen, so gut es geht, denn diese beiden Schnitte bleiben die einzigen. Es ergibt sich daraus ein dreieckiger Flap, und der Hund checkt recht schnell, dass er dort mit dem Kopf anstupsen kann und seinen Körper hinterherschieben. Selbst ein zuvor verstörter Hund checkt das, wenn man dem Lernwillen mit einem Stück Wurst auf die Sprünge hilft.

Der untere, horizontale Teil, der jetzt auf einer Breite von 35 cm nur noch drei Zentimeter hoch ist, muss vor dem Ausfransen geschützt werden, wenn der Hund bald ständig seine Krallen drüberzieht, daher habe ich ihn mit einem Stück Velours verstärkt – einfach ein Stück möglichst dünnen Stoff ausschneiden und mit Holzleim ankleben. (Nähen funktioniert auch, siehe weiter unten.) Innen und außen zu verstärken ist aber eventuell schon zu dick – man bedenke, dass sich an dieser untersten Kante dann all der waagrechte Verstärkungsstoff addiert und mit in die Kassette eingezogen werden muss!

Genauso habe ich den vertikalen Schlitz verstärkt, nur mit einem etwas schmäleren Stück Velours, das ich dafür vorher in der Mitte gebügelt und dann über die Schnittkante gestülpt habe (ebenfalls geklebt. Die Dicke spielt hier nicht so viel Rolle, weil hier nicht der ganze Stoff auf einer Höhe liegt und eingezogen werden muss.) Das obere Ende des Schlitzes hab ich zusätzlich mit zwei dreieckigen Stoffstücken innen und außen verstärkt.

Weil der Schlitz sich dann beim Herausziehen der Rollo so aufspreizte und ich dabei kein gutes Gefühl hatte, hab ich nach wiederum einigem trial and error (Versuche mit Spangen, Klammern, Ösen, Häkchen zur temporären Verschließung des Flaps vor dem Schließen und Öffnen der Rollo) kurzerhand einen Reißverschluss eingenäht. Oben und unten ließ ich ein Stück vom Reißverschluss unvernäht, sodass die Enden “abstehen”, wie am Reißverschluss eines Zelteingangs, damit man ihn von innen auch anfassen und beim Öffnen und Schließen den jeweiligen Gegenzug ausüben kann.
Meine vorher nur angeklebten Stoffverstärkungen nähte ich bei der Gelegenheit auch gleich fest.

Ganz zu Beginn, bei meinem ersten Versuch, hatte ich den Flap zu weit in der Mitte des Gitters angebracht, etwa auf zwei Dritteln der ausgezogenen Breite. Das brachte Zugprobleme mit sich, aber vor allem war das Problem, dass die vertikalen verstärkten Teile nicht mehr in die Rollokassette eingezogen wurden – es war da drin schlicht zu wenig Platz, die Stoffstücke leisteten zu viel Widerstand. Also war die Rollo zu zwei Dritteln eingezogen, doch der Rest hing draußen so rum. Selbst wenn dann kein Zug mehr auf diesem Rest des Netzes ist, man kann es nicht einfach zur Seite schieben, weil es sich aus den Führungsschienen verabschiedet und verheddert.
Dann entdeckte ich aber: Wenn ich aber die Rollo so weit ausziehe, wie es bei uns nötig ist, damit ich sie auf der anderen Seite einhängen kann, ist in der Kassette noch unnötiges Netzmaterial übrig. Diesen Überschuss ermittelte ich durch Ausmessen vor und nach dem Aushängen der Rollo und entfernte diese Breite des Netzes auf der “losen” Seite. Dazu muss man natürlich in das Innerste der Rollo eindringen, also die Leistenkonstruktion, in der das Netz festgeklemmt ist, aus der Führungsschiene holen, sie öffnen, und sie an der neuen Stelle wieder anbringen. Ist zu schaffen, aber zu empfehlen ist, den Flap gleich fast ganz außen an der “losen” Seite anzubringen. Wenn diese fünf Zentimeter nicht eingezogen werden, die der Reißverschluss dann Platz braucht, ist das echt kein Drama.

Eine U-förmige Öffnung kam übrigens nicht in Frage, weil ein solcher Netz-Rest sich einfach von unten oder von der Seite her einrollt, wenn man es durch zwei senkrechte Schnitte von seiner Umgebung trennt – und ich wollte natürlich, dass der Insektenschutz weitgehend erhalten bleibt. Die Spalten im Insektenschutzgitter bei meiner Variante sind sehr schmal.

Falls jemand sowas wirklich nachmachen möchte – ich weiß, dass es schwer ist, sich das aufgrund einer Beschreibung vorzustellen. Ihr könnt euch aber bei Unklarheiten gern bei mir melden.

Zitat

Nachtgespräch

Mein Mann fragt mich gestern, ob Krokodile bei mir irgendeine Assoziation auslösen. Nach kurzer, meinerseits recht ratloser Pause berichtet er mir, ich habe im Schlaf gesprochen.

“Echt? Und was hab ich gesagt?”

“Halt mir doch dein Krokodil nicht so ins Gesicht, da kann ja kein Mensch schlafen!”

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This is how I work

Wahaaa, es hat mich ein Stöckchen getroffen! Und ich habe es bemerkt! Das ist mir seit Jahren nicht passiert. Es ist schon richtig schön glattgegriffen und flog mir von der lieben Sero ins Haus. Hier also nun ein paar Antworten auf brennende Fragen zu meinen Blog- und Organisationsgewohnheiten.

Blogger-Typ:
Unstete, aber über die Jahre konstante Lieferung von Betrachtungen aus meinem Kopf und Herz, mit Tendenz zu sprachlichen Spitzfindigkeiten, Erklärungen von liebenswerten Erscheinungen im ostösterreichischen Dialekt, auch mal Zurechtrückungen von gesichtslosen Köpfen, und mit dem einen oder anderen empörten oder emotionalen Ausbruch. Blog in Pfannenform, unter Verweigerung so mancher Aspekte der “neuen” Rechtschreibung, politischer Korrektheit und Gendering. Am sonnigen Rande eines Seitenarms der Blogosphäre.

Gerät­schaf­ten digi­tal:
HP EliteBook 8540w, mit numerischer Tastatur für den Brotberuf
iPhone 4
Zoom H2 (und seit heute neu: H4n) Digital Audio Recorder
Canon Powershot G11
Sony Alpha 300

Gerät­schaf­ten ana­log:
Stolze Sammlung von Kugelschreibern, Faserschreibern und Flügelmappen und jeder Menge Zeichen- und Malgerätschaften unterschiedlichster Natur, von Acryl bis Airbrush. Nein, ich bin keine Künstlerin, vielmehr bin ich Kunstmaterial-Sammlerin.
Außerdem besitze ich eine beachtliche Anzahl an qualitativ hochwertigen und formschönen Notizbüchern, sogar solchen mit Trennblättern und Ringbindung und kitschigen Hochglanzbildern auf dem kartonierten Deckel, in die ich irgendwie nie schreibe, weil’s mir drum leid tut. Schade um das schöne, jungfräuliche Buch! Stattdessen finden meine Ideen und organisatorischen Aufzeichnungen auf sogenanntem “Schmierpapier” statt, und zwar jenem, das gerade am nächsten liegt, meistens ist das ein Kuvert.

Arbeits­weise:
Ich arbeite nicht, ES arbeitet in mir, von selbst, und eines Morgens erwache ich dann und weiß: Heute schreibe ich genau das. Manchmal gären Ideen wochenlang vor sich hin, manchmal nur einige Tage. Ich schreibe jedenfalls nie “auf Befehl” oder “weil ich grad Zeit hab”, sondern immer nur, wenn’s quasi schon drückt. Manchmal schreibe ich etwas und stelle dann fest, ich hatte das schon vor ein paar Jahren mal verbraten. Das ist eben echte Persönlichkeitskonstanz.

Wel­che Tools nutzt du zum Blog­gen, Recher­chie­ren und Bookmark-Verwaltung?
Wordpress zum Bloggen, zum Recherchieren das Web und ein von mir heißgeliebtes Wortschatz-Buch, zur Bookmark-Verwaltung Firefox, Evernote – und die F12-Taste, auf der QuickNote von Ac’tivAid liegt, für unsortiertes und schnelles Strg+v. Dort siehts in etwa so halborganisiert aus wie in meinem Kopf.

Wo sam­melst du deine Blogideen?
Im prallen Leben selbst, in Erlebnissen, in meinem Empfinden dabei. Mitunter motiviert mich Ärger zum Schreiben, oder wenigstens wunderndes Kopfschütteln. In Gesprächen mit meiner besten Freundin, da loten wir die Tiefen menschlichen (=eigenen) Verhaltens aus oder amüsieren uns über Absurdes. Insgesamt ergibt das sehr viele unterschiedliche Themen. Ich schreibe, womit ich mich gerade befasse. Darum beginnen auch viele meiner Einträge mit “Unlängst…”, was soviel heißt wie “Neulich”, aber viel schöner ist, weil es den Satz gleich mal mit einer strapaziösen Verneinung beginnt.

Was ist dein bes­ter Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?
Sich Zeit zu nehmen – und jene Zeit zu nutzen, in der der Drang zum Schreiben am größten ist – oder überhaupt zu allem, was getan werden muss. Mir ist aufgefallen, dass es bei mir so eine Art Biorhythmus gibt – fürs Arbeiten, fürs Schreiben, fürs Nähen, Gartenarbeit oder Bewegung genauso wie fürs Faulenzen, für Nickerchen – und ich richte mich danach, soweit eben möglich, indem ich darauf höre, was mein Körper und meine Seele gerade wollen. Ich arbeite zwei drei Fünftel der Fünftagewoche selbständig, und kann daher ein bisschen jonglieren.
In diesem Sinne wäre mein Ratschlag: Bei Widerwillen zu viel Gegendruck vermeiden! Wenn’s gerade nicht geht, lieber mal ein Stück spazierengehen. Am besten unter Zuhilfenahme eines Hundes. In einer guten Stunde kann man mehr erledigen als in drei schlechten.

Benutzt du eine To-Do-List-App?
Eigentlich nicht. Manchmal tippe ich Dinge in die “Erinnerungen” am iPhone ein, ich benutze nämlich mitunter gerne die Funktion “Erinnere mich an einem Ort” – “Bei der Ankunft/beim Verlassen”. Es gibt auch in meinem Evernote eine Kategorie, die “ToDo” heißt, aber da stehen mehr so mittelfristige Dinge drin, die an keinen Termin gebunden sind, mir aber gerne beim Einschlafen einfallen, zu einem Zeitpunkt also, an dem ich zu deren Erledigung absolut nichts Produktives beitragen kann. (Darüber müssen wir eh mal reden, Hirn. Wozu soll das bitte gut sein?) Wenn ich solche Dinge aufgeschrieben habe, fühle ich mich sicherer.

Wie oben erwähnt, findet der Großteil meiner kurzfristigen “Organisation” aber eher auf Kuverts statt, was zumeist der Tatsache geschuldet ist, dass ich zu faul bin, um von meinem Stuhl aufzustehen. Dort stehen dann wild durcheinander HTML-Farbcodes, kurzfristige Reminder für Erledigungen, Telefonnunmmern ohne zugehörige Namen, die ich an ihrer Verzierung wiedererkenne, welche wiederum ich beim Telefonieren anzufertigen pflege. Mitunter fotografiere ich Teile davon ab und speichere sie in Evernote.

Anstatt sich ToDo-Listen zu schreiben, sollte man lieber beginnen, Geschafft-Listen anzulegen. Eine Woche Geschafft-Items, der Zettel kommt dann aufs Klo, wo man ihn ein paar Mal am Tag sehen kann. Dann hätte man nach einer Woche vielleicht nicht so sehr das Gefühl, nichts weitergebracht zu haben in dieser sisyphosösen Welt. Hab’s aber erst wenige Male geschafft, eine solche Liste zu schreiben. Muss ich gleich auf die ToDo-Liste… wo ist denn… ah, hier ist ein Kuvert, das geht auch.

Gibt es neben Tele­fon und Com­pu­ter ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?
Ohne dass ich nicht leben kann? Wäre übertrieben. Man kann ohne sämtliche Geräte leben, und wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht. Aber es gibt welche, die ich sehr liebe. Meine Gitarre. Mein Auto. Meinen Wasserkocher. Meinen Sparschäler und mein schönes scharfes Küchenmesser, ohne die der tägliche Verzehr von Frühstücks-Mango nicht ganz so einfach wäre. Den HD-Recorder, mit dem sich so gut die Werbung überspringen lässt. Der Hochdruckreiniger für Pool und Terrasse. Meine in die Jahre gekommene Mini-Heizdecke für Schultern, mein rheumageplagtes Brustbein und manchmal auch für meine Füße. Es sind eher alte Dinge, an denen ich hänge. Also am ehesten: die Heizdecke.

Gibt es etwas, das du bes­ser kannst als andere?
Die Fragen werden ja immer schwieriger! Bestimmt gibt es das. Aus Vorhandenem etwas improvisieren, das ewig hält und auch noch gut aussieht. Sagen, was ich denke. Tippfehler finden. Mitfühlen. Singen. Und Steuererklärungen ausfüllen.

Was beglei­tet dich musi­ka­lisch beim Bloggen?
Maximal ein Ohrwurm, und das ist mir oft schon zu viel. Ich kann nicht arbeiten, wenn Musik spielt, weil mein Musikerhirn immer (mindestens) die Hälfte seiner Aufmerksamkeit Richtung “Ah, da sind lustige Töne!” abzweigt. Das gilt fürs Schreiben ebenso wie fürs Nähen – zumindest für die anspruchsvolleren Abschnitte dabei – und für die Arbeit mit Zahlen, mit Fotos, eigentlich für fast alles. Wenn ich Musik höre, dann bewusst, manchmal beim Autofahren, beim Malen oder bei der Gartenarbeit.

Wie ist dein Schlafrhyth­mus – Eule oder Nach­ti­gall Lerche?
Irgendwie beides, verändert sich auch immer wieder. Ich versuche, früh schlafen zu gehen, um am nächsten Tag nicht den Sonnenschein zu verpassen. Erstens weckt der mich sowieso, wenn die Rolläden nicht komplett zu sind: Das erste Photon, das auf meine Augenlider trifft, schlägt in meinem Hirn den Gong an. Dann krieg ich Hunger. Dann will ich frühstücken. Und ich mag den frühen Morgen, wenn noch alles kühl, still, jungfräulich und wunderbar ist. (Jetzt, im Mai. Im Dezember, wenn’s statt hell nur dunkelgrau wird, kann mir der ganze Tag gestohlen bleiben.)
Wenn’s also sonnig ist, bin ich recht früh auf, dafür mach ich am Nachmittag ein Schläfchen, denn so um vier bin ich von Kopf bis Fuß auf Schläfchen eingestellt.

Aber wenn ich abends den Müdigkeitspunkt mal übertaucht und mich gerade in was verbissen hab – ich bin nämlich mit einer verheerenden Hartnäckigkeit gesegnet, sowas kann man sich gar nicht vorstellen, bei Recherche oder Software oder Projekten – dann bin ich auch bis spät in die Nacht auf, was sich dann als Rhythmus in die nächsten Tagen einschleicht. Irgendwann merke ich aber, dass mir der frühe Morgen fehlt, und ich gewöhne mich wieder zurück.

Eher intro­ver­tiert oder extrovertiert?
Schwankend. Ich bin gern unter Menschen, aber nicht wahllos. Unter Fremden fühle ich mich eher unwohl. Am Fluss, in der Natur mit dem Hund eher sauwohl. Ich unterhalte mich gerne, lieber tiefsinnig als oberflächlich, blödel gern herum, aber ich kann auch mit mir allein sehr gut, und brauche das Alleinsein auch. Richtig öffnen möchte ich mich nur sehr wenigen Menschen.

Wer sollte diese Fra­gen auch beantworten?
Der Hannes, wenn er möchte, und mein Brüderlein. Und der T.M., falls es ihn noch irgendwo gibt.

Der beste Rat, den du je bekom­men hast?
When in doubt, go for the experience.

Noch irgend­was wichtiges?
Ich bin nicht undiplomatisch. Das fühlt sich nur so an. Ich bin einfach fürs Schönreden zu ehrlich und fürs Verstellen zu authentisch.

Ursprünglich hat Isabella Donnerhall dieses Stöckchen ersonnen und hier alle bisherigen Antworten gesammelt. Ich finde das sehr wohlorganisiert und löblich.

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Etosha auf Probefahrt: Hyundai i30

Heute durfte ich dank Herrn Herczakowski von Inter-Car Strasshof zwei Hyundai i30 probefahren, und zwar das Benzinermodell 1.4CVVT mit 100PS und das Dieselmodell CRDi mit deren 110.

Das Sitzen gestaltet sich für einen Zwuck wie mich (eineinhalb Meter) wie üblich grenzwertig. (Was ein Zwuck ist, könnt ihr in meinem letzten Fahrbericht nachlesen.) Die Höhenverstellung kommt an ihren oberen Anschlag, die Sitzweite an ihren vorderen, dann kann ich die Kupplung mit ausgestrecktem Bein treten. Auf die Motorhaube sehen kann ich aus dieser Position aber nicht. Meinen Arm bequem aus dem Fenster strecken, um etwa ein Parkticket in einen Automaten zu schieben, auch nicht. Dazu müsste ich mir ein beidseitig drehbares Ellbogengelenk zulegen, denn die Fensterlinie ist hoch, wie man es von neueren Autos vielleicht bereits gewöhnt ist, in älteren konnte man ja noch den Ellbogen – den alten, einseitig knickbaren – zur Bräunung und Kühlung raushalten – diese Zeiten sind allerdings eindeutig vorbei. Einen weiteren Nachteil hat die hohe Fensterlinie: Auch aus der höchsten Sitzposition ist die seitliche Sicht sehr eingeschränkt, beispielsweise auf die Schnauze des nebenan Parkenden, was beim vorwärts Ausparken und dabei Einschlagen nicht ganz unwesentlich ist. Der Mazda 3 hat eine ähnlich hohe Fensterlinie, und mir fiel dasselbe Sichtproblem auf.

Aussteigen, ohne mir das Knie zu beschädigen, kann ich aus dieser Position auch nur bedingt, also mit ungemein viel Vorsicht – oder eben Zurückfahren mit dem Sitz. Der seltsame Konsolenrand unter der Lenksäule scheint mir beim Benziner besonders aggressiv geformt zu sein – dort steht eine Konsolenkante nämlich genau unter meiner Kniescheibe an und gibt mir das unangenehme Gefühl von Messer-am-Hals – nur eben in den Beinen. Beim Diesel geht sich das etwas besser aus (warum, weiß ich nicht genau), ist aber ebenfalls hart an der Bequemlichkeitsgrenze. Einen Auffahrunfall mit dieser Knie-Unfreiheit und das damit verbundene Aushebeln meiner beiden doch recht geschätzten Kniescheiben will ich mir nur ungern vorstellen.

Aus der zentrierten Sitzposition, die sich aus der fixen Mulde in so einem Autositz nunmal ergibt, habe ich den Eindruck, mein Kupplungsbein leicht nach rechts verlagern zu müssen, um mittig auf das Pedal treten zu können. Das Gefühl hatte ich im Mazda 3 nicht – dort ist alles so “geradeaus” angebracht, dass meine Beine dazupassen. Könnte aber auch sein, dass die Pedallinie im Mazda 3 exakt genau so schief ist wie mein eigenes “Fahrgestell”. Dafür lässt sich das Lenkrad sowohl vertikal als auch horizontal verstellen, was für eine wohlige Armposition sorgt.

Den letzten Benziner hatte ich bis anno 1994, was red ich denn?, bis 2004, seither fahre ich einen Diesel, also wollte ich als erstes den Benziner testen. Könnte ja sein, dass sich seit damals Unglaubliches auf dem Sektor getan hat.

Der i30 Benziner läuft im Stehen so leise, dass man ihn so gut wie gar nicht wahrnimmt. Das Schalten geht völlig hakelfrei und knackig vor sich. Der Motor spricht prompt an, und es geht auch durchaus was weiter, wenn man dann aufs Gas steigt, selbst in den niedrigeren Touren, ich bin angenehm überrascht. Man kennt das ja, die Kraft ist anders verteilt, anderes Drehmoment, alles gut und schön – aber dass dann der erfreulicherweise vorhandene 6. Gang, den auch die Benzinervariante des i30 hat, schon bei 100 km/h bis 3000 Touren hochdreht, verblüfft mich dann trotz alledem ein wenig. Ich hätte mir vorgestellt, Benziner, 6 Gänge, auf der Autobahn gemütlich mit der Sechsten bei 130 dahinrollen, aber dieser Eindruck will sich einfach nicht einstellen. Ich habe ständig das Bedürfnis, nochmal hochzuschalten, und das gemeine Gefühl, dass dieser Motor mich arm saufen wird.

Das Aktivieren des Tempomats geht infolge der schieren Knöpfchenmenge nicht ganz intuitiv vonstatten, gelingt dann aber schließlich doch. Das Tempo, in diesem Fall 80, wird zwar gehalten, aber alle zwei Sekunden nachreguliert, und das spürt man – ich spüre das, um genau zu sein. Zu sagen, er ruckelt, wäre gelogen oder zumindest stark übertrieben, aber es ist ein Miniatur-Schieben-und-Nachlassen, das mein Magen nach zwei Minuten mit einem flauen Gefühl quittiert. Und das war dann auch das jähe Ende des Tempomateinsatzes bei meiner Probefahrt.

Der i30 liegt gut auf der Straße, man hat ihn auch bei rescheren Kurvenfahrten gut im Gefühl und unter Kontrolle, und trotz bequem fluffiger Federung, die sogar gröbere Unebenheiten ausgleicht, kommt kein schwammiges Gefühl auf.

Der Diesel schnurrt gegen das völlig geräuschlose Standgas des Benziners ein bisschen hörbarer vor sich hin, aber noch sehr weit von störend entfernt, selbst wenn man ihm sehr kräftig ins Leben steigt. Die Kraft kommt von unten weg gut durch, und als dieselgewöhnte Madame fühle ich mich da gleich viel wohler. Das ist in puncto Spaß und Dynamik wesentlich näher dran an meiner Vorstellung. Mit der Sechsten fahre ich 130 mit unter 3000 Touren, das gefällt mir. Tempomat gibts im probegefahrenen Dieselmodell keinen, daher ist hier keine Gegenprobe möglich.

Ein Zuckerl am i30 sind die drei verschiedenen “Steering Modes” ab der mittleren von drei Ausstattungsvarianten – man kann da beim Lenkverhalten zwischen “Normal”, “Comfort” und “Sport” wählen. Viel Unterschied ist da für mich allerdings nicht zu merken, außer am Stand; vielleicht bin ich aber auch unsensibel. Die Comfort-Einstellung ist dann eindeutig die muskelschonendste, etwa fürs Einparken. Bei höheren Geschwindigkeiten allerdings wird die elektrische Servolenkung sogar recht schwergängig und auf “geradeaus” fixiert wie auf Schienen, was kleinere Korrekturen etwas mühsam macht und mich bei der Fahrt immer wieder irritiert. Langgezogene, leichte Kurven lassen so keine rechte Freude aufkommen, weil man verhältnismäßig viel Kraft dafür braucht.

Es fällt mir aus meiner Sitzposition keine übermäßige Sichtbeschränkung durch die A-Säule negativ auf. Die Sicht nach hinten ist durch die relativ kleine Heckscheibe natürlich begrenzt, aber ausreichend. Die Spiegel sind allesamt gut einstellbar.

Die Technik im Innenraum ist hübsch angeordnet und macht einen soliden Eindruck. Man findet schnell alles, was man braucht. Eine blinde Bedienung der Schaltelemente für die Heizung dürfte auch nach Jahren nicht gelingen, dazu sind die Knöpfe zu einförmig und auch nicht haptisch erkenn-/unterscheidbar. Die Lüftungsschlitze kommen mir wohlplatziert vor (sie sind auf gleicher Höhe, der rechte ist nicht so unsinnig weit oben wie etwa im Mazda 3) und pusten sowohl auf kalte Finger als auch auf Froschschenkel. Die Füße werden von unten ebenfalls angenehm gewärmt – und zwar ganz vorne neben dem Gaspedal und nicht so weit oben an der Wade wie die Thrombosehilfe im Peugeot 206.

Die Sitzheizung erwärmt sich flott und sorgt für Feuer unterm Hintern, das freut die Rheumatikerin. Freude machen auch die beiden 12V-Anschlüsse unterhalb der Konsole, von denen sich in einem sogar noch ein Zigarettenanzünder findet, der einem heutzutage geradezu anachronistisch erscheint; zwischen den beiden gibt es einen AUX-Eingang, über den ich mein iphone auf die Lautsprecher schalten kann (eine AUX-Einganspegelregelung finde ich im Menü auf die Schnelle aber nicht) sowie einen USB-Eingang, der sowohl den mitgebrachten USB-Stick mit Musik einliest und abspielt als auch mein iphone als solches erkennt und die ipod-Bedienung ermöglicht. Das alles geht relativ intuitiv und über die große Displayanzeige weiter oben auch sehr bequem und gut lesbar. Die Frau Rando Mieze, die für mich standardmäßig die Musikauswahl übernimmt, finde ich in der ipod-Bedienung nicht auf Anhieb, ich finde nur Album-RDM, was bei einem breit gefächerten Musikbedürfnis nicht rasend viel Sinn hat. Für den USB-Stick finde ich sie sofort, und sie sorgt mit ihrem üblichen Tagesmusikgeschmack für meine rein zufällige Beschallung mit schönem, satten Sound aus guten Boxen.

Unterhalb der 12V-Anschlüsse und dieser beiden Eingänge gibt es ein schönes rutschhemmendes Ablagefach für das Handy, dahinter noch eine größere Ablage; in der Mittelkonsole sind zwei Getränkehalter, in einem davon steckt ein mobiler Aschenbecher. Dahinter findet sich eine Armlehne mit Staufach, die zum Armanlehnen allerdings aus meiner Sitzposition zu weit hinten ist. Zum Glück, ich tu mir an den Dingern sowieso immer nur weh. Das Handschuhfach ist vergleichsweise winzig, kann aber gekühlt werden. Einen weiteren 12V-Anschluss gibt es im Kofferraum, der sich zu einer (richtig!) ebenen Ladefläche verwandelt, wenn man die Sitze umklappt. Die hintere Ladekante ist beim Kombi völlig eben, beim Hatchback die übliche 15-bis-20cm-Kante.

Es fallen mir keine nervigen Warntöne auf, die sich mir sofort negativ in den Gehörgang schnecken würden, nur ein einziges bestätigendes Fiepsen irritiert mich, als ich mich nämlich – und das sogar wiederholt – dazu imstande zeige, den Retourgang korrekt einzulegen.

Was mir nach zwei Stunden Fahrt allerdings spürbar fehlt, ist eine Lordosenstütze – also jene behagliche Wölbung in der Sitzlehne, die einem auf Höhe der Lendenwirbelsäule diesen Tick mehr Halt gibt. Mein Kreuz scheint immer mehr in sich selbst zusammenzusinken, erste Schmerzen stellen sich ein. Der serienmäßige Stoffsitz hat das Lordosen-Hebelchen leider nicht, so sehr ich auch danach grabsche. Im Luxussitzpaket (Leder und so) ist das vorhanden, das weiß ich von der Automesse 2012 – selten so gut gesessen wie in diesen Ledersitzen!
Dieses Paket gibts aber nur für die üppigste Ausstattungsvariante “Premium”. Das ist ein echter Minuspunkt. Schade, dass gutes und ergonomisches Sitzen heutzutage noch eine Preisfrage ist und keine Selbstverständlichkeit. Und dass man für die zwei Tausender Aufpreis für “Premium” mit allerlei paketiertem Schnick und Schnack zwangsbeglückt wird – “Tussomat”, also Einparkhilfe hinten (seitlich wär brauchbarer! Man sieht ja nix!), Lichtsensor, Innenspiegel mit Abblendautomatik. Der ebenfalls enthaltene Knieairbag dürfte in meinem Fall sinnlos sein, weil er vermutlich sowieso nie und nimmer zwischen meine Knie und die Konsolenkante passt (zwinker-zwinker). Für das Luxussitzpaket und das heißersehnte Hebelchen werden dann natürlich nochmal zusätzliche 1.490 € fakturiert. Ausstattungspakete sind des Teufels, Leute. Just sayin.

Es gibt derzeit auch eine Hyundai-“UpGrade”-Aktion, in der einem bei unglaublichem Preisvorteil von 2.720 ein paar Sonderausstattungen angeboten werden; auch hier werd ich mit dem Paket aber nicht so recht glücklich: Zwar darf man sich über warme Hintern bei Fahrer und Beifahrer freuen, dafür muss man für den nächsten Reifenkauf ein paar Euros extra ansparen (205/55 statt 195/55 auf Alufelgen), getönte Scheiben in Kauf nehmen, und den Tussomat gibts natürlich auch obendrauf. Den Rest könnt ihr bei Interesse auf den Websiten der Händler nachschlagen. Ich habe keine Vollständigkeitsklausel unterschrieben.

Mag ja sein, dass Grautöne “in” sind und außerdem dem Wesen des Mitteleuropäers, der bei Marktstudien mitmacht, am allerbesten entsprechen. Wenn aber ein halbes Jahr im Jahr sogar der Himmel grau ist, brauch ich persönlich echt kein graues Auto. Straße grau, Gehsteig grau, Autos grau, Abgase grau, Luft grau, Leben grau. Naja. Den i30 gibts nur in recht depressiven Farben, insbesondere die zum Verkauf stehenden Vorführer sind natürlich fast alle grau, schwarz oder weiß. Das wunderschöne Beerenfarben, das mir an der Ausstellungswand neben dem Verkäuferschreibtisch auf gewölbter Miniaturkarosserie entgegenglänzt, gibts für den i30 nicht. Ein Rot, ein Braun und drei Blautöne, davon zwei recht gräuliche, sind beim i30 das höchste der Gefühle für Freunde einer bunten Welt. Der Rest ist graubraun, beigegrau und silber- bis stahlgrau und erinnert mich ein bisschen an Loriot: “Aber insgesamt grau!”

Der langen Rede kurzer Sinn lautet: Ich habe mich immer noch nicht für ein neues Auto entschieden. Wenn es aber passiert, erfahrt ihr es als erste!

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Späte Reaktion

Ich fasse immer noch nicht, was für ein Megafail MS Office 2010 ist. Nein, das ist nicht neu, aber es ist mir immer noch völlig unbegreiflich, wie man alle Funktionen so gut verstecken kann, dass man sie nie wiederfindet, wie man jede Funktion einen Klick weiter vom Benutzer wegrücken kann als bisher, und wie man sich mit seinen eigenen Vorgängerversionen inkompatibel machen kann – und das alles in nur einem Release.

Ich werd noch zum Totalverweigerer in diesem Leben. Ich will keine neuen Software-Versionen mehr. Ich bin zu alt für diesen Scheiß.

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Kur – Wuchtelbericht

“Der Typ am Nachbartisch hat von seinen Tischdamen, die heut abreisen, ein Abschiedsgeschenk bekommen. So in Cellophan verpackte Kunst.” – “Wahrscheinlich von dem Kreativ-Gschäft da unten im Ort, oder?” – “Kann sein. Irgend so ein Manderl. Dürft aus Holz gewesen sein. Weiß net genau.” – “Aus Rindenmulch war’s jedenfalls net!” – “Er meinte, er wird daheim sicher ein schönes Platzerl dafür finden.” – “Jo, wahrscheinlich im Kamin.”

Im Rauchercafé stehen die Tische recht eng beisammen, wodurch man oft ebenso schnell wie unvorbereitet ins Gespräch kommt. Da sitzt ein weiblicher Neuankömmling älterer Generation (vulgo “Frischgfangte”) am Nebentisch und liest Zeitung. Völlig unvermittelt kommt ihre Frage: “Was halten Sie persönlich eigentlich von Möpsen?” Ich, perplex, mache eine Handbewegung mit krallenden Händen vor der Brust und frage: “Möpse?” Sie lenkt meinen Blick auf die Zeitungsseite vor sich – die Gesellschaftsseite, Fotos, irgendein Promi hat seinen Mops dabei, im Vordergrund, hechelnd an der Leine. “Die sind doch irgendwie schiach, oder?” Ich: “Oh. Verstehe. Ich dachte jetzt, Sie interessieren sich für meine Vorlieben in puncto Vorbau.”

Später in unserem kleinen Tischrudel beim Erzählen der Begebenheit und Diskussion über schiache Hunde: “Oder diese ungarischen Faltenhunde, die dreimal so viel Haut haben, wie sie brauchen?” – “Den kannst zum Facelifting bringen.” – “Oder Botox spritzen, dann hast einen Kugelfuchs.”

Zum Thema ‘geistige Fitness lässt bei der Kur merklich nach’:
“Beim Shiatsu war ich. War super! Da werden ja die Mediterrane massiert. Äh…”

Ich bin mit dem Essen unzufrieden. Nicht nur, dass faschierter Braten und Kartoffelpürree keine echte Herausforderung für die Zähne sind, auch die auf demselben Teller angekommenen Babykarotten sind weichgekocht bis zur Unkenntlichkeit: “Die Zähne hätt ich im Zimmer lassen können.” – W., schon beim Dessert angelangt: “Nein, die brauchst noch – fürs Biskuit.”

Der Herr am Nebentisch kommt in Frack und Zylinder zum letzten Frühstück am Abreisetag. Seine Bilanz? “Selbst auf Reduktionskost nimmt man hier zu. Dreimal am Tag ein Essen? Das hab ich daheim so gut wie nie.” Darauf ich: “Ich hab auch zugenommen. Meine Hose passt nicht mehr so locker wie vor drei Wochen.” Er: “Mein Bauch ist eindeutig mehr geworden. Aber durch das ganze Training hab ich mehr Kraft – und kann ihn jetzt viel länger einziehen!”

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Kleiner Kurbericht

Ich bin derzeit auf Kur. Falls euch nun die Grüne ins Gesicht steigt und ihr glaubt, ich mach hier “sowas wie Urlaub”, kann ich euch sogleich um ein Neidgefühl leichter machen: Es ist extrem stressig. Ich hab sechs Termine am Tag, beginnend um 7h, bei denen ich abwechselnd mit heißem Gatsch beschmiert, mit Ultraschall oder verpflichtenden Ernährungsvorträgen auf Volksschulniveau beschallt werde, in Wasserbecken oder auf Turnmatten auf Zuruf rumhopse oder in CO2-Wasser-Wannen vor mich hinblubbere, um mich hernach mühselig aus heißen Tüchern zu befreien, die man mir nach dem Bad zwangsjackengleich umgewickelt hat. Davor, dazwischen und danach bespaße ich meinen Hund in- und outdoor, rechne mir aus, wie lange ich das jetzt machen kann, bis mir die nächste Stunde schlägt, und versuche, zu den knapp bemessenen Essensterminen zu hetzen, bevor jemand mein Besteck wegräumt.

Der Entspannungsfaktor ist also durchaus… endenwollend. Aber ich hab ein schönes großes Zimmer und recht nette Tischnachbarn. Und ich habe schon einmal sowas wie Freizeitbeschäftigung genossen – wir haben gestern abend eine gute Stunde lang zu viert Tischtennis gespielt.

Leben am Limit, yay!

Über euer Echo freu ich mich diesmal besonders – auch wenn ich nicht gleich antworten kann, das WLAN reicht nicht bis zu meinem Zimmer, und die Extratermine am Tag zum Mail-& Blogcheck sind nur schwer zu verwirklichen, weil ich um 21h so schwer bin wie der Gatsch persönlich.

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Das Ende naht

Wenn virtuell sich in echt verwandelt, ist das immer ein ganz eigenes, unwirkliches, warmes Gefühl. Heute früh kam ein Paket an, darin waren gar wunderbare Kekse, die ich bisher nur von Bildern in einem gewissen Blog und auf Facebook kannte. Jedesmal lief mir das Wasser im Mund zusammen – heute früh war das Wasser nicht vergeudet! Danke für diese gelungene Überraschung!

Ich hab euch lieb, ihr Bloggerkollegen und Leser. Euch allen da draußen ein wunderbares Weihnachtsfest und schöne, geruhsame, gelassene Feiertage. Danke, dass ihr auch dieses Jahr hier mit dabei wart, und das nicht ganz so unregelmäßig wie ich selbst. Rutscht gut rüber in das Jahr, in dem das 21. Jahrhundert zum Teenager wird, und hoffen wir, dass die Welt damit auch erwachsener wird, reifer, friedfertiger, gerechter, und trotzdem nicht den Humor verliert und die Lust zu lieben, verrückt zu sein und einfach lauthals zu leben. Von Herzen meine besten Wünsche euch allen!

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Madeira 2012 – Andere Höhen

El Reisehase kriegte gestern ein Paar weiche Knie beim Runtergucken von Eira do Serrado auf das Nonnental.

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Danach fütterten wir hinter der Mauer des Parkplatzes die ärmste Katze der Welt. In kürzester Zeit kam die gesamte Familie nach, alle schwarz-weiß.

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Die Hitze ließ sich den Rest des Tages in Porto Moniz am besten ertragen.

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Später gabs noch ein kulinarisches Blumi.

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Morgen gehts zurück in die Heimat. Die Freude darüber hält sich bei uns in Grenzen.

Davon gibts noch mehr:

 

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Madeira 2012 – Fanal

Gestern waren wir in Fanal, das ist ein Gebiet am Rande der Hochebene. (Danke an Chris für den Tipp!)

Uralte Bäume stehen dort auf weiten Wiesen. Über den Abgrund auf der Nordseite pustet ein strenger Wind die Wolken über die Weite, sodass dort, wo gerade noch eine weiße Wand war, plötzlich eine sonnige Landschaft entsteht, ein alter Baum auftaucht, ein Gipfel oder ein paar Kühe, um gleich darauf wieder im Nebel zu verschwinden. Magisch war das, faszinierend, als wandere man gleichzeitig durch zwei Dimensionen. Unbeschreiblich.

El Reisehase war dabei. Es gibt viele Fotos, aber momentan nur dieses eine Handyfoto.

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Und ein kleines Video.

Davon gibts noch mehr: