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Bosnien

Heute gibts einen Beitrag meiner lieben Schwägerin Anita, die Ende 2006 im Rahmen ihres Studiums in Bosnien war.

Aktualisiert: Einige Bilder zum Artikel.

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Geteilte Wege zum Frieden

Wie Figuren auf einem überdimensionalen Schachbrett erheben sich im Nebel die Wohnblocks aus dem Boden, zwischen denen im rötlichen Morgenlicht Vögel ihre ersten Runden drehen. Dazwischen immer wieder Moscheen und – weniger häufig – Kirchen; auch einige Gründerzeit-Gebäude, wie sie in Wien stehen könnten. Wüsste man nicht, wo man sich befindet, wäre es schwer, den Ort aufgrund des Stadtbildes eindeutig zu erraten. Die Straßenbahnen, etwas ältere Modelle, tragen deutsche Aufschriften, und ab und zu stechen Namen bekannter Versicherungen und Banken in Leuchtschrift aus der morgendlichen Dämmerung. Doch kann es nur ein Ort sein: Sarajevo ist eindeutig durch Gegensätze definiert.

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Räte, HDR, Augen

‘Die automatisierte Verbeugung des Österreichers vor Amtstiteln’, oder ‘Warum Herr Protektorat ein Leibwächter und Herr Euphrat ein Motivationstrainer sein könnte’. Erhellendes dazu kann man bei Herrn nömix nachlesen. Ich hab mich sehr amüsiert!


Beeindruckende HDR-Fotos gibts bei diesem Mann. Man muss sich schon fragen, wie so manches der Bilder tatsächlich entstanden sein mag, beispielsweise die mit der Metallkugel. Manche wirken schon eher wie ein Screenshot aus einem Computerspiel. Sehenswert sind die Arbeiten aber allemal!
Wer nachbearbeitete Bilder prinzipiell für minderwertig und nur für ein gutes Foto hält, was genau so aus der Kamera kam, ist dort sicher falsch. Wer aber nicht dieser Doktrin anhängt und zufällig auch Escher oder Sahm mag, könnte daran Gefallen finden.

Was mich daran erinnert hat, wie sehr mit das Weitwinkelobjektiv fehlt, seit ich digital fotografiere. Der Geburtstagswunsch ist bereits deponiert. :)


Augenblick - Rotfell 2.0 Frau Rotfell hats jetzt geschafft, ihre Iris fotografisch abzubilden. Ich habe diesen Ausschnitt davon auch meiner alten Iris-Galerie hinzugefügt. Allerdings fehlen da noch ein paar Augen-Blicke. Deiner zum Beispiel! :) Wenn noch ein paar dazukommen, mach ich auch eine richtige Fotogalerie draus, versprochen!

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Windiges

Selten wurden wir vor starken Winden so früh und so eindringlich gewarnt wie dieses Mal, scheint mir. Vor dem neuglänzenden Hintergrund des Klimawandels wirkt die Freude der Medien an der Berichterstattung viel echter. Es gibt ihn wieder, den Stoff, aus dem die Gespräche sind.

Kein Lüftchen bewegt sich, aber man bereitet sich eilig auf den großen Sturm vor, wie archaische Bewohner einer alten Welt mit Kristallkugeln aus Satellitenbildern. Leutselige Katastrophenstimmung kommt auf, man wird von plötzlich wohlwollenden Nachbarn angesprochen, die bislang mühelos ohne einen Gruß auskamen.

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Oidaaaa!

Wie mein Tag war? Ich bin dem latenten Amokläufer in mir geistig wieder ein gutes Stück nähergerückt. Danke der Nachfrage.

Ich hasse herablassende graumelierte Bankfritzen, die mich offenbar für minderbemittelt halten und mir weiszumachen versuchen, meine Karte wäre kaputt, weil sie sich zu gut sind, sich um die Wartung ihres Bankautomaten zu kümmern. Das Argument, dass ich gerade zwanzig Minuten zuvor mit selbiger Karte bei ebendiesem Bankomat abgehoben hätte, zählt nicht. Dass mein Konto im Plus ist, auch nicht. Es könne nämlich sein, werde ich belehrt, dass ich in einem vergangenen Zeitraum von bis zu einem halben Jahr meinen Code irgendwo dreimal falsch eingegeben hätte. Jaaaa, ganz bestimmt. Das wirds sein.

Dass ein weiterer Kartenbesitzer ebenfalls keine Kohle beheben kann, sollte dann ja selbst das schlichteste Spatzenhirn nachdenklich stimmen. Aber weit gefehlt! Man ignoriert auch die Einwürfe und die bis ins Innere des Automaten vordringenden Bemühungen der jungen Kollegin (‘Gerät nicht online?’) – der einzigen dort, die offenbar über Denkvermögen verfügt – und freut sich stattdessen einfach über das Erscheinen eines weiteren Spatzenhirns aus dem Nebenbüro, das von den bisherigen Vorgängen freilich nichts mitgekriegt hat. Die wundersam spontansolidarisierte Meinung dieser beiden zählt dann natürlich mehr als die zweier vernachlässigbarer Fremdbank-Kunden, auch wenn sie augenscheinlich nichts mit der klar wahrnehmbaren Wirklichkeit zu tun hat.

Strrrrike – wieder zwei potentielle Kunden weniger! Die Bezeichnung ‘Kundenabwehr’ triffts in dieser Raiffeisenfiliale ganz genau – und dieses verblüffend dämliche Deppengeschwader kostet mich 35(!) Minuten meines kostbaren Erdendaseins.

Und ich hasse nachlässige, selbsternannte Buchhalter, die mir Undurchschaubares vollkommen undokumentiert zur gefälligen Bilanzierung übergeben.

Ich geh jetzt in die Badewanne. So schauts aus.

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Gut gegen Nordwind

Wie sehr kann man sich in jemanden verlieben, den es im Grunde gar nicht gibt? Warum wollen wir besitzen, aber nicht Besitz sein? Was für eine merkwürdige Sehnsucht ist es, die wir nach diesem einen, einzigen Seelenverwandten empfinden, der uns genau so nimmt, wie wir sind, ohne Maskerade, der unser wahres Gesicht nicht nur ertragen kann, sondern es liebt? Wie gut kennen wir denn überhaupt unser eigenes wahres Gesicht, wie gut die Spiele, die wir mit anderen Menschen spielen, um ihre Liebe zu erringen? Wie gut kennen wir unsere eigenen Illusionen? Sehen wir jemals wirklich hin? Wie groß muss dann erst die Angst davor sein, dass jemand anderer hinsieht?
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Energetisch insolvent

Schmerz kostet Nerven. Die Transmitter-Highways sind wegen Überlastung gesperrt. Jeder zusätzliche Reiz, ob körperlich oder geistig, wird übersteigert wahrgenommen. Kleinigkeiten bringen das Vermögen aus der Fassung.

In erster Linie aber bedeutet Schmerz einen immensen Verlust an Energie. Der Wunsch, finanziell völlig unabhängig zu sein, ist – allen Prioritätsgefühlen zum Hohne – schon vor langer Zeit im Karton ‘Illusorisches’ gelandet, lagert eingequetscht unter vielen anderen Illusionen im Dunkeln.

Aber selbst wer wenigstens auf einem eigenen Bein stehen will, muss seine Pflichten termingerecht erfüllen. Angelernte Kräfte der inneren Stimme stellen unfaire Vergleiche an und prügeln dich munter vorwärts. Die Täuschung liefern sie gleich mit: Alles in Ordnung. Immer lustig. Kein Problem.

Mit halber Energie alles Nötige zu tun heißt jedoch, am Ende der Pflichten auch am Ende der Kräfte angelangt zu sein. Nicht einfach nur müde. Endstation. Schlaf, Marke unerholsam.

Der Spaß, die so dringend benötigte Abwechslung, so vieles, was schön wäre, ist nur unter Aufbietung massiver Willensstärke zu schaffen. Zieh’ es durch – das führt die Zerstreuung ad absurdum. Der Zeitpunkt, an dem das Schöne noch leicht und beflügelnd gewesen wäre, ist nicht verpasst worden – er ist einfach ausgefallen.
Oder das Vergnügen fällt gleich mit aus, ist gestrichen, und das entgegen allen internen Versprechungen, ehrlichkeitsbedingt: Die Energie reicht nicht.
Das innere Kind ist enttäuscht und traurig, wider seine Bestimmung gealtert ist es und glaubt nicht mehr an Versprechen. Seine Depression sickert durch seine Mauern und durchsetzt die ganze Seele mit feuchter Kälte.

Doch auch am nächsten Morgen ist das Weckerklingeln gnadenlos, und am übernächsten, denn das Leben brät dir keine Extrawürste, nicht auf Dauer.

Wer finanziell ständig über seine Verhältnisse lebt, kriegt irgendwann die Rechnung präsentiert.
Das beständige Überziehen des Energiekontos führt unweigerlich in den seelischen Konkurs.

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Update

Als ich eben dieses Foto bei Kristof erblicke, fällt mir dazu ein – es lebe die freie Assoziation – dass ich ein bestimmtes Bild nie gepostet hab. Hab es aufgespürt in den Weiten meiner digitalen Alben, trotz seines Alters von immerhin elf Monaten. Und wieder eine Sache geistig abgehakt.

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Wir Mädels wollten ja fast alle irgendwann mal Prinzessinnen sein, daher bin ich natürlich dem Link bei Frau Rotfell gefolgt und hab mir meinen eigenen aristokratischen Titel abgeholt:

Countess-Palatine Etosha the Assiduous of Wimblish upon Frognaze

Deinen eigenen aristokratischen Titel kriegst du hier.


Eine Google-Suche warf mir unlängst folgenden Zufallsfund um die Ohren:

Diese Krawatte ist besonders geeignet für den engagierten Frankfurter.

Dies nur nebenbei für alle Interessierten.


Bei EGM gabs letztens diesen feinen Link mit Bildern der kreativsten Arbeiten auf der Werbefläche Autobus. Einige davon finde ich ausgesprochen sehenswert.


Die gängigen Firefox-Tastaturshortcuts sind hier gesammelt. Das Ding als ‘Cheatsheet’ zu bezeichnen find ich jetzt doch ein wenig übertrieben, aber ein paar vergessene oder neue Kürzel findet man doch.
(via)

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Bäck

Tätärätääää! :) Da issie wieder! Ein verspätetes, aber umso herzlicheres Prosit Neujahr Euch allen! Möge es alles bereithalten, was ihr Euch nur an Glück und Liebe wünscht!

Nachdem T.M. meine Rückkehr schon so effektvoll angekündigt hatte, möchte ich meine drei Leser nun doch nicht länger warten lassen und ihnen ob meiner Spontanrückkehr sehr gerne noch heute das Frohlocken ermöglichen, welches hoffentlich recht lebhaft ausfallen möge.
Ich weiß nicht genau, ob T.M. seinen Status des Fremdformulierers da etwas umfassender aufgefasst hat als von mir gedacht, aber ich musste doch über die ‘laue Schaffensperiode’ sehr lachen.
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