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Link-Update

Ich durchforste gerade die Schuhschachtel mit meinen gesammelten Links. Hier sind sie, der Vollständigkeit und Wiederauffindbarkeit wegen, sogar ein bisschen sortiert.

Temporäres:

  • Kunsthistorisches Museum Wien: Verkleiden – Verwandeln – Verführen
    Die Ausstellung schöpft aus dem reichen Fundus der Kostümkammer des Österreichischen Theatermuseums und zeigt in sieben Themenkreisen die interessantesten, spektakulärsten und phantasievollsten Kostümkreationen. (Noch bis Oktober 2011)
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Videos:

  • Für alle, die noch nie kapiert haben, wie eine Nähmaschine funktioniert: Drei Männer simulieren eine Nähmaschine. Sehr gelungen! Und so anschaulich!
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  • Alter Keks! Misheard lyrics mal aus dem Türkischen. Für graue Tage sehr zu empfehlen, Gelächter garantiert.
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  • Für alle fixen und gelegentlichen Mitglieder einer Rhythmusgruppe, und natürlich alle STOMP-Begeisterten: “Music for one appartment and six drummers”.
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  • Ein Video für alle mit Höhenangst. Auf einen 544 Meter hohen Turm klettern, um zur Arbeit zu gelangen? Wär nix für mich.
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  • Kitty-Cam. Mal aus der Katzenperspektive die Ausflüge der Miez miterleben. Sehr cool!
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  • Sehr beeindruckend fand ich auch diesen Radfahr-Künstler:
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  • Genauso diesen Zwuck, der so genial “I’m yours” spielt und singt, dass ich ihn knutschen möchte:
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Für Geeks:

  • Dropbox. Filesharing auf die einfache Art. Lass dich von mir einladen! Das gibt Extra-Space, nicht nur für mich – auch für dich!
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  • Harddisk gesund oder kaputt? Wie klingt meine Festplatte, wenn sie bald sterben wird? “Failing hard drive sounds” spielt’s dir vor, in vielen Varianten, je nach Fabrikat.
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  • 101 versteckte Tipps und Geheimnisse für Photoshop. Man lernt nie aus. Irgendwas Neues oder Vergessenes ist immer dabei.
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  • Logos, die ein bisschen am guten Geschmack vorbei gehen. Unabsichtlich.
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  • Sehr gelacht hab ich auch darüber: “Meine Katze ist verschwunden, du bist doch so’n Grafikfuzzi, kannst du mir schnell ein Suchplakat machen?”
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Bildhaftes:

  • Ich glaube, ich habe euch noch nie zu ThinkDraw geschickt! Dabei ist das eine wunderbare Beschäftigung für verregnete Tage ohne Motivation.
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  • Hoch aufgelöst und ebenso interessant: Die größte Kupfermine der Welt in Chuquicamata, Chile. Hatte in einer Doku gesehen, wie dort die LKWs in stundenlanger Auffahrt das Rohmaterial transportieren, sehr beeindruckend. Daher Map gegoogelt:
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  • Der grandioseste Nichtlustig-Cartoon aller Zeiten. Stichwort: Niesen.
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  • Vermutlich hab ich das schonmal gepostet, aber weil’s so nett ist: Die lustigsten Test-Antworten oder: Was die Verzweiflung aus Schülern macht.
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  • Kennt ihr eh schon alle “learnsomethingeveryday”?
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  • Das Voynich-Manuskript. Schrift: unbekannt. Sprache: unbekannt. Kräuter: unbekannt. Astronomie: wiedererkennbare Anteile. Sooo faszinierend! :)
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Diverses:

(Ihr habt nicht wirklich gedacht, dass ich ohne “Diverses” auskommen werde, oder? Ich auch nicht.)

  • Vernünftige, recht kompetente Seite über Kräuter mit vielen Rezepturen.
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  • Musikalien-Onlineshop “Mailordermusic Berlin”. Gitarrensaiten, Instrumente, Zubehör. Flott, kompetent, unkompliziert, unschlagbar günstiger Versand nach AT.
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Baustelle

Am Montag kommt der dritte Streich unserer Baustelle. Neue Fenster im halben Haus und der Innenausbau zweier alter Räume sind erledigt, und kaum hab ich auch nur halbwegs den Normalzustand wiederhergestellt, droht für Montag auch schon die Fassadenisolierung (rechtzeitig zur kalten Jahreszeit, gnihihi). Das Blöde daran: Auf die Veranda, deren Wände unter anderem auch isoliert werden sollen, führt nur ein Weg: durch die eben erst neu hergerichteten Räume. Mit den neuen Teppichen und den schönen neuen Wänden. Ich komm mir ein bisschen vor wie dieser unglückliche Griechengott, dem von diesem fiesen Piepmatz immer die gerade erst frisch nachgewachsene Leber rausgeschmaust wird.

Während dieses verwunschenen Zustandes, den man so verharmlosend “Baustelle” nennt, ist man ständig damit beschäftigt, Entscheidungen zu treffen, Erinnerungsfotos von Unterputz-Stromleitungen zu schießen, Arbeiter reinzulassen, Unmengen Kaffee bereitzustellen, neue Milch zu holen, die Thermoskanne zu reparieren und herumzutelefonieren. Daher muss man in den Baustellenpausen nachholen, was man während des verwunschenen Zustandes gar nicht geschafft hat (Wäsche waschen, saubermachen, arbeiten, allein sein, zu Sinnen kommen), wodurch sich nie irgendeine nennenswerte Freizeit ergibt, außer in jenen Phasen, in denen man mit schmerzendem Kreuz an einer Innenmauer lehnt, innehält und sich ächzend fragt, in welchen falschen Film man hier eigentlich geraten ist. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Eltern mehr als 10 Jahre in der Baustelle gelebt haben, die seit ihrer Fertigstellung Einfamilienhaus heißt, muss ich echt sagen: Ich hätt schon nach einem Jahr drauf gepfiffen.

Noch dazu hab ich seit geraumer Zeit ein etwas getrübtes Verhältnis zur Materie im allgemeinen, was sich dadurch äußert, dass ich innerhalb der Baustelle Herrn Murphy zur Alleinverwendung gepachtet hab. Die Folgen: Abgerissene Schrauben, heißgelaufene Bohrmaschinen, wehrhafte Schrauben, die ums Verrecken nicht zu erreichen geschweige denn rauszukriegen sind und völlig eigenständig ganze Zwischenwände festhalten, alle 10 Minuten Verwünschungen des Erfinders der Schlitzschraube, Kratzer an Wänden, schwarze Heizkörperflüssigkeitsflecken auf dem helleren der beiden neuen Teppiche (waagrechter Tränenausbruch!) sowie ein Brandloch vom Flexen, die falschen Montage-Clips für die Sesselleisten, außerdem jede Menge blaue Flecken, Schnitte, abgebrochene Nägel und laute Flüche – und alles mögliche, was vorstellbar und auch, was nicht vorstellbar ist. Zwischendurch Anfälle von blindem, knallroten Unzulänglichkeitszorn angesichts zu geringer Körpergröße und Kraft.

Die Krönung des letzten Baustellenabschnittes war jener Sonntag, an dem wir um Mitternacht ins Bett fallen wollen, nachdem wir den ganzen Tag an der Fertigstellung gearbeitet und danach auch noch die 127 Werkzeuge zusammengesammelt sowie gefühlte 8700 Schrauben sortiert und in der Garage verräumt haben, deren zwanglose Verteilung im Haus dazu geführt hätte, dass man am nächsten Tag nirgendwo vernünftig putzen oder saugen hätte können. Ich gehe ins Schlafzimmer, der Mann liegt schon im Bette, ich betätige den Lichtschalter – und das Licht geht nicht aus. Ich betätige den anderen Schalter der Wechselschaltung – selbes Ergebnis. Das Licht bleibt an. Also nochmal das Messgerät holen, ermüdetes Herumgemesse, schließlich, aufgrund der gemeinsamen Feststellung “Das KANN gar nicht sein” meine Vermutung, es könnte sich um einen Traum handeln. Denn immer, wenn was passiert, was gar nicht sein kann, ist es ein Traum. Oder eine kolossale Pechsträhne.

Schließlich stellt sich heraus, wir haben bei der Montage der Sesselleisten mit einer Schraube (zu jenen Montage-Clips, die wir endlich auf die richtigen umgetauscht hatten), ein Kabel angebohrt – eine der Clip-Schrauben führt gespannte 220 Volt. Schraube raus, Schalter aus, endlich Licht aus, 00:30h, gute Nacht, schnarch-schnarch. Wir lernen daraus: Man sollte die Leitungen nicht nur fotografieren, solange man sie noch sehen kann, sondern sich diese Fotos auch ansehen. Die Aussage “Ah! Des geht scho!” ist dafür kein angemessener Ersatz.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich lebe noch. Und ihr?

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Pasta al tonno

Aus aktuellem Anlass hier mein Rezept. Das geht ganz leicht:

Grundidee: Zwiebel anbraten, mit Wein löschen, Thunfisch rein, Gewürze dazu, rühren, gewürfelte Tomaten und Tomatensaft dazu, schon wieder rühren, zum Schluss salzen. Die Nudeln könnten jetzt schon fertig sein, wenn wir vorher daran gedacht hätten, sie zu erwähnen oder gar zu kochen.

Im Detail sieht das natürlich ein bisschen gefinkelter aus:

Gewürfelte Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl anbraten (oder auch gleich im Thunfischöl, falls in der Dose vorhanden; Achtung beim Kauf, “Thunfisch naturelle” ist in Wasser, nicht in Öl eingelegt). Geschnibbeltes Suppengemüse dazuwerfen (Sellerie, Peterswurzel, Petersilienstengel, Karotten uä, auch Stücke von Pfefferoni oder Chilis sind denkbar) und ein wenig mitbraten, würzen (Thymian, Rosmarin, Kümmel, Liebstöckel) und mit Wein ablöschen – weiß oder rot, wen kümmerts?

Bisschen reduzieren lassen, Hitze zurücknehmen. Nun die zweite Würzung: gepresster Knoblauch, etwas geriebener Ingwer (wenn man den mag), Senf. Dann den Thunfisch darin zum Schwimmen schicken, rühren, erwärmen lassen.
JETZT würd ich das Wasser für die Nudeln aufsetzen, welche immer euch belieben.
Gewürfelte Tomaten (ich nehm die aus dem Tetrapack, die sind hautfrei) und passierte Tomaten zum Thunfisch rühren, eine Weile schwach kochen lassen.
Insgesamt sollte das Ganze schon so 20-30 Minuten auf dem Herd stehen, damit das Gemüse auch weich wird. Erst gegen Ende der Kochzeit gehackte Petersilie einrühren.
Man kann die Sauce zum Schluss noch salzen oder auch mit ein wenig Suppenpulver würzen und auch ein bisschen binden. Gegebenenfalls mit Sambal scharf und schärfer machen.
Ganz fein ist ein Finish aus frischem Basilikum, geriebener Limettenschale und etwas Limettensaft. Finish nicht mitkochen.

Bong appetieh!

Man nagle mich bitte nicht auf Mengenangaben fest. Für zwei Esser genügt im Prinzip eine Dose Thunfisch, aber dann hat man zu viel Tomate. Also kocht man am besten gleich für vier Esser und isst einfach zweimal: Mit zwei Dosen Thunfisch, einer Packung gewürfelten Tomaten und einer Packung passierten Tomaten (je 500g), ca. einer Zwiebel, zwei Karotten, einer gelben Möhre und etwas Sellerie und Peterswurzel. (Den Lauch in den Suppengemüse-Mischungen werf ich immer weg, macht alles kaputt, nicht nur das Essen, auch die Nase, den Magen, den neutralen Kühlschrankgeruch und überhaupt.)

Mit ganzen Tomaten aus der Dose gehts natürlich auch, die kann man übrigens ganz leicht mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Vorsichtig! Sofern ihr auch lieber kocht als putzt. Vor allem sollten die Tomaten sich dazu bereits im Topf befinden, nicht in der Dose.
Frische Tomaten sind dabei geschmacklich meist unbefriedigend, besonders im Winter; mit saftigen Sommertomaten schmeckts aber toll, wenn man die Muße zum Häuten und Entkernen hat. Ich würde trotzdem zusätzlich passierte Tomaten oder -mark dazutun – es wird dann einfach röter, mir gefällt das.

Thunfisch gibts mittlerweile auch schon aus nachhaltigem Fischfang (“Fangmethode: Angel”). Allen Delphin-Liebhabern empfehle ich diesen – Beifang ist in diesen Dosen nicht enthalten.

Ja, ich weiß, dass die neue Rechthschreibung den Thunfisch nicht mehr so bethont siehth, mich kümmerth das aber nichth. Genau wie rauh ohne h ja auch gar nicht mehr rauh, sondern geradezu aalglatt ist. Ob Aale glatter sind als Thunfische, entzieht sich meiner Kenntnis. Zweifellos sind Tunfische aber geschäftiger als Aale. Oder als reine Seinfische. Auch mit den Stengeln kenne ich mich aus, widersetze mich jedoch. Nennth mich ruhig althmodisch. Stengel gabs schon, da waren Stangen noch Pfähle.

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Wo ist mein Gewinn?

Aus aktuellem Anlass wieder mal ein kleiner Ausflug in die Welt der Saldenlisten und der manchmal ahnungslosen Unternehmer. Wer kennt das nicht (haha): Du siehst dir deine Saldenliste oder Erfolgsrechnung an, blätterst auf die spannendste Seite – die letzte – und siehst dich einer titanischen Zahl gegenüber, die mit dem Wort “Jahresgewinn” tituliert ist. Vor dem geistigen Auge flattern schon die entsetzlichsten Einkommensteuerbescheide ins Haus, und du fragst dich: Wo zum Geier soll diese Kohle sein? Ich hab sie bestimmt nicht. Bankkonto leer, Brieftasche enthält nur Spritbelege mit Eselsohren und Kinderfotos aus pubertätszickenfreien Zeiten, aber keinerlei nennenswerte Barbestände.

Dein Jahresgewinn ist die Grundlage für die Einkommensteuerberechnung. Er errechnet sich aber anders als der Banksaldo – das liegt auf der Hand, sonst könnte man ja gleich seinen Banksaldo dem Finanzamt melden und die Buchhaltung ersatzlos abschaffen. Das wäre recht bequem, zumindest in vielen Fällen, ist aber steuerrechtlich leider keine zulässige Art der Gewinnermittlung.

(Im Folgenden beziehe ich mich hier auf Einzelunternehmer in Österreich, Gewinnermittlungsart “Einnahmen/Ausgaben-Rechnung”. Für GmbHs, “Bilanzierer”, etc. gelten eventuell andere Richtlinien.)

Über weite Strecken ist die Einnahmen/Ausgaben-Rechnung (EAR) eine ganz ordinäre Gegenüberstellung von Erlösen und Aufwendungen, wie sie auch das Milchmädchen rechnen würde:

GEWINN und BANKSALDO: 10000 Einnahmen – 2000 Materialkosten = 8000

Der Banksaldo wäre hier noch gleich hoch wie der Gewinn. Wo aber ergeben sich Differenzen?

Kreditraten

Kreditraten bestehen bekanntlich aus einem Tilgungsanteil und Zinsen. Der Tilgungsanteil muss zwar brav mitbezahlt werden, ist aber buchhalterisch leider kein Aufwand. Warum? Weil auch die Zuteilung des Kredites, also der Eingang auf dem Girokonto, keine Einnahme dargestellt hat. Sonst würden sämtliche Unternehmer mit betrieblichem Kredit schon nach ihrem ersten Jahr am nächstbesten Baum baumeln, ihren ersten Einkommensteuerbescheid noch in Händen. Die mit der Wunschtraum-Gewinnermittlungsart “Banksaldo” würden übrigens unter Umständen gleich daneben hängen.

Als Aufwand absetzbar sind nur die Zinsen für betriebliche Kredite, die meist quartalsweise von der Bank abgerechnet werden:

BANKSALDO:
8000 (w.o.) – 2500 Kreditraten = 5500
GEWINN:
8000 (w.o.) – 500 Zinsen = 7500

Es muss aber gar kein Firmenkredit sein, auch die Rückzahlung eines Überziehungsrahmens ist ein Faktor: Vergleiche deinen Girokonto-Saldo am 1.1. mit dem am 31.12. Hast du am Jahresende weniger Minus als am Jahresbeginn, dann ist auch dort dein Geld hingeflossen!

Anschaffung sauteurer Anlagen

Sauteuer bedeutet in Österreich: über 400 Euro. Güter, die so viel oder mehr kosten und für die Nutzung im Betrieb gekauft werden (“Anlagen”), müssen “über die Nutzungsdauer abgeschrieben” werden. Solche Güter findet man auch am Jahresende im sog. “Anlagenverzeichnis” wieder. Bei 4 Jahren Nutzung für einen PC wird daher der Kaufpreis zu je 25% als Ausgabe auf das laufende Jahr und die nachfolgenden drei Jahre aufgeteilt. Man hat also ausgabenseitig zwar weniger davon, dafür aber länger. Damit soll erreicht werden, dass der Kauf von Firmenwagen, EDV, Maschinen uä. nicht im Jahr der Anschaffung zu einem epochalen Jahresverlust führen.

Man nennt den entsprechenden Aufwandsposten “AfA – Absetzung für Abnutzung”, das ist der solcherart verteilte Kaufpreis. Geht eines der Dinger kaputt, wird es gestohlen oder auch verkauft, sollte man diesen Sachverhalt dem nicht hellsichtig begabten Steuerberater melden – dann wird der aktuelle restliche Wert von ihm als Aufwand behandelt, der heißt im Fachjargon “Restbuchwert”.

Ein eventueller Verkaufserlös ist dann natürlich ein steuerpflichtiger Umsatz, der den Gewinn erhöht.

Es wird also insgesamt gesehen stets der gesamte Anschaffungspreis als Aufwand in der Buchhaltung landen – als Summe der AfA und eines eventuellen Restbuchwertes – nur eben nicht auf einmal und in nur einem Jahr.

BANKSALDO:
5500 (w.o.) – 2000 PC-Kauf = 3500
GEWINN:
7500 (w.o.) – 500 AfA = 7000

(Und schon ist der Gewinn doppelt so hoch wie der aktuelle Banksaldo.)

In den Jahren nach der Anschaffung hat man dafür einen Absetzposten, ohne eine weitere Ausgabe getätigt zu haben. Auch das ergibt eine Differenz zwischen Banksaldo und Gewinn, aber zur Abwechslung mal in die andere Richtung. Die Gerechtigkeit siegt, hurra!

Gar kein Aufwand ist die Anschaffung von Wertpapieren. Diese werden natürlich nicht über die Nutzungsdauer abgeschrieben, weil sie sich ja erfahrungsgemäß nur wenig abnutzen.
Mitunter gibt es allerdings steuerliche Freibeträge für die Anschaffung von Wertpapieren – und auch für die Anschaffung anderer Anlagen – diese Freibeträge senken dann den steuerpflichtigen Gewinn, ohne dass man eine weitere Ausgabe tätigen muss. Genaueres weiß der Steuerberater, das kann von Jahr zu Jahr verschieden sein, je nach rechtlicher Lage. Vor dem Jahresende informieren!
(Stichworte “Freibetrag für investierte Gewinne”, “vorzeitige AfA”; “Gewinnfreibetrag”)

Durchlaufposten wie Kautionen, Leasingdepots oä.

Eine Mietkaution oder ein stehendes Leasingdepot ist steuerlich kein Aufwand. Die Rückzahlung, die man irgendwann später erhält, wird dafür auch kein steuerpflichtiger Erlös sein. Bezahlen muss man sie aber natürlich trotzdem.

BANKSALDO:
3500 (w.o.) – 600 Kaution = 2900
GEWINN: 7000 (w.o.) bleibt gleich: 7000

Privates

Alles, was in der Einnahmen/Ausgaben-Rechnung nicht als Aufwand gilt, fällt unter Privatvergnügen. Das können, müssen aber nicht immer tatsächlich private Ausgaben sein.
Prinzipiell gilt: Ausgaben werden nur dann als solche erfasst, wenn du dir
1) eine Rechnung geben lässt,
2) diese Rechnung es auch bis in den Buchhaltungsordner schafft und
3) der Buchhalter den betrieblichen Charakter einer Ausgabe auch dann erahnen kann, wenn er nicht über kreative Neigungen verfügt (was häufig der Fall ist).
Ein handschriftlicher Vermerk auf einem Beleg wirkt da oft Wunder (“Werkstatt-Zubehör”, “Kundengeschenk Kunde X Hr. Y”, “Betriebsausflug”).

Die Belege, die du seit Monaten in deiner Brieftasche herumträgst, senken deinen Gewinn ebenfalls nicht.

Alles schwarz bezahlte bleibt auch schwarz und senkt den Gewinn nicht, seien es nun Dienstleistungen ohne Rechnung oder nicht angemeldete Dienstnehmer.

Hast du einen Beleg verschmissen, kannst du einen Eigenbeleg schreiben: Datum, Ort, Betrag, und was du gekauft hast. Zum Vorsteuerabzug berechtigt ein solcher Beleg natürlich nicht, aber er gilt als Aufwand, wenn die Maßnahme in Maßen eingesetzt wird – die Buchhaltung sollte freilich nicht ausschließlich aus Eigenbelegen bestehen.

Außerdem sind (in AT) Arbeitsessen nur zu 50% als Aufwand absetzbar. Die anderen 50%, sagt der Fiskus, hast du selbst verfressen und deinem privaten Speckröllchen zugeführt. Lieber also mit drei Kunden separat essen gehen als mit allen gemeinsam. Auch gut: Mit Dienstnehmern essen gehen, das ist “freiwilliger Sozialaufwand”, und zwar zu 100% – vorausgesetzt, du hast Dienstnehmer, die auch als solche angemeldet sind. Auch hier gilt natürlich das Wunder des handschriftlichen Vermerkes auf der Rechnung.

Vergiss nicht, dass du die Kosten deiner privaten Lebensführung aus deinem Gewinn bestritten hast: Lebensmittel, Kleidung, private Kfz-Kosten (oder private Anteile an Firmenwagen-Kosten), Miete, Strom, Versicherungen, Schulgeld, elektronisches Spielzeug, luxusverwöhnte Ehepartner und ebensolche Kinder – das alles geht ins Geld. Der Gewinn auf deiner Saldenliste war noch nichtmal vor diesen Ausgaben körperlich vorhanden (wie der Vergleich Gewinn/Banksaldo zeigt) – danach ist er es schon gar nicht.

Auch Verluste in Folgejahren fressen natürlich einen allfälligen Gewinn. Nicht nur auf dem Papier.

Privatentnahmen sind in der Buchhaltung kein Aufwand und bilden auch keinerlei Grundlage für irgendeine Steuerberechnung. Das ist eine urbane Legende. Die Einkommensteuer wird vom Gewinn berechnet. Mehr dazu schrieb ich in meiner Abhandlung über urbane Steuer-Legenden.

BANKSALDO:
2900 (w.o.) – 2900 Privatvergnügen = Null.
GEWINN:
7000 (w.o.) bleibt gleich: 7000

Und so kommt es, dass am Bankauszug nicht die gleiche Zahl steht wie auf der letzten Seite der Saldenliste.

Wie kann ich meinen Gewinn trotzdem noch senken?

Wenngleich die folgenden Maßnahmen nur Peanuts sein mögen, ist es doch glaubwürdiger und daher sinnvoller, sie in jedem Jahr anzusetzen und nicht nur in Jahren mit hohen Gewinnen.

Generell gilt: Maßnahmen “linke Hosentasche an rechte Hosentasche” (♠) bringen am meisten, weil sie den Gewinn senken, ohne den Banksaldo weiter zu dezimieren (“kostet nix, bringt aber was”).

Vor dem Jahresende (gilt nur für “Einnahmen/Ausgaben-Rechner”):
* Überziehungsrahmen nutzen und möglichst viele Lieferantenrechnungen noch vor dem 31.12. zahlen
* Vorauszahlung an die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft leisten, das senkt den Gewinn und wird auf künftige SV-Vorschreibungen angerechnet. (Nicht gewinnsenkend hingegen wirken Zahlungen an das FA wie Umsatzsteuer oder Einkommensteuer)
* Offene Gehälter und Lohnabgaben bezahlen

Nach dem Jahresende oder für das nächste Jahr:
♠ Sind alle betrieblichen Kosten wirklich erfasst? Mobiltelefone, Pkws, zumindest anteilig? Rechnungen für Internet-Bestellungen ausgedruckt? Kreditkartenabrechnungen durchgeschaut? Brieftasche ausgeräumt? Private Belege nach Brauchbarem durchforstet?
* Anlagenverzeichnis anschauen bzw. zeigen lassen – sind eventuell versehentlich Wareneinkäufe dort erfasst?
♠ Reisekostenabrechnung schreiben (Tagesdiäten, Nächtigungsdiäten des Unternehmers, und Kilometergelder privater Kfz sind absetzbarer Aufwand!)
* Dienstnehmer Reisekostenabrechnungen schreiben lassen (Diäten, Kilometergeld), auch im laufenden Jahr
♠ Zusätzliche Personalkosten (Mitarbeit von Ehepartnern sollte auch honoriert werden!)
* Fremdleistungen bezahlt? (Mitarbeit von Menschen in zufällig niedrigerer Steuerklasse bezogen?)
* Sog. “Sonderausgaben” dem Steuerberater bekanntgeben (Kirchenbeitrag, Private Personenversicherungen, Wohnraumschaffung oder -sanierung)
♠ Auch um mögliche Freibeträge und Absetzbeträge weiß der Steuerberater (Alleinverdiener, Kinder, Kinderbetreuungskosten, Sonderausgabenerhöhung, etc)
* Eventuell die Gewinnermittlungsart auf Bilanzierung wechseln, wenn Außenstände zu einem viel niedrigeren oder realistischeren Ergebnis führen. Steuerberater fragen! (Achtung: Lagerbestände am Jahresende erhöhen dann den Gewinn! Mehrkosten beim Steuerberater fallen an. Eventuelle Bindungsfristen an die neue Gewinnermittlungsart beachten!)

Danach musst du in Betracht ziehen, dich mit dem Ergebnis abzufinden. Steuerberater mit sog. “Quotenvereinbarung” können die Einreichung der Erklärung recht lange hinauszögern. Nach dem Eintrudeln des Bescheides gewährt das Finanzamt auf Antrag und gegen Zinsen eine Ratenzahlung für die Einkommensteuerschuld.

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Es gibt immer ein erstes Mal

Entgegen meiner bisherigen Überzeugung muss man gar nicht besonders dämlich sein, damit einem der Haken eines Gummi-Spanngurtes (vulgo “Gummiwürschtel”) um die Ohren fliegt. Ein bisserl Pech reicht auch.
Falls ich also demnächst eine bemerkenswert kolorierte Schläfe und Nase habe – nein, mein Mann schlägt mich nicht. Der ist gar nicht daheim.

(Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass ich mir die Zunge an einem Joghurtdeckel schneide.)

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Winken, wedeln, wacheln

Montierte man Nachtsicht-Kameras in den Häuschen-Kabäuschen der Toiletten in Restaurants oder Bars, man könnte beim Zuschauen stundenlang wonnig glucksen über Frauen und Männer in wilder Bewegung, die da ganz allein im Dunkeln die Welle machen, die mit Gliedmaßen wedeln, angesiedelt auf der Eleganzskala, je nach Talent, irgendwo zwischen “Tänzerin, orientalisch” und “Teletubby, fliegengeplagt”. All diese Anstrengungen nur, um den Bewegungsmelder fürs Licht freundlich von der eigenen Anwesenheit zu unterrichten.

Schon beim Betreten der Kabine wird das mitunter nötig, weil diese Gerätschaften ja nicht immer so eingestellt sind, dass sie einen auch “gneißen tun”, wie der Wiener sagt, also: bemerken. Manchmal wachelt man auch völlig vergebens, und es bleibt dunkel. Wenn man dann auch noch einen Lichtschalter entdeckt, wirds ganz peinlich. Man kichert in so einem Fall kurz mit sich selbst, um dann von oben ordentlich beleuchtet seinen Geschäften nachzugehen.

Unumgänglich wird das Witzfigurenreißen allerdings, wenn einem mitten in der Sitzung die Beleuchtung ausgeht. Nicht, dass man in pechschwarzer Finsternis seinen eigenen Hintern nicht wiederfände, wenn man schon sitzt, aber irgendwie unbehaglich ist es trotzdem so im Dunkeln, zumal die meisten Kabinen weder über Fenster noch sonstwelche Ritzen verfügen, die auch nur ein, zwei Photonen Restlicht aus klofremden Gefilden hereinließen. Doch manch einer will ja schließlich sehen, was er generiert hat, was ja prinzipiell möglich ist, sofern es sich bei der Porzellanschüssel unter ihm nicht ohnehin um einen Tiefspüler handelt, der ihm den Blick auf die eigenen Hinterlassenschaften standhaft verwehrt, ihn aber dafür mit einem nassen Hintern beglückt, wenn er gut trifft.

Das Klo ist ja ein Ballungsraum patentierter Technologenkreativität. Nicht nur die Sache mit dem Licht will elegant gelöst sein, da ist ja auch noch das Händewaschen und -trocknen. Fand ich keinen Lichtschalter und es ward dennoch hell, gehe ich hinterher auch davon aus, dass der Wasserhahn mein Begehr schon bemerken wird, wenn meine Hände nur genau die richtige Stelle streifen. Oder vielmehr die richtige Un-Stelle, also einen gewissen Ort im irdischen Luftgemisch, der sich nur von Abständen zu Gegenständen bestimmen ließe, wenn überhaupt.

Hat man eine Zeitlang gewachelt und gewedelt, ohne dass der ersehnte Wasserstrom sich ergoss, und entdeckt man dann auch noch ein bis zwei Armaturen mit blauen und/oder roten Punkten dran oder gar einen Einhandmischer, wirds peinlich. Man kichert in so einem Fall kurz mit sich selbst, während man sich mit eiskaltem bis wohlgemischtem Wasser die Hände wäscht.

Aber das Vergnügen endet an dieser Stelle noch nicht. Gilt es hernach doch noch, dem Papier- oder Handtuchspender wenigstens ein kleines Streifchen zu entlocken, um die nassen Hände notdürftig zu putzen, damit sich zB im Freien hinterher kein Bratzenblitzeis entwickelt bei Temperaturen unter Null. Ja, man geht selten aus einem Restaurantklo direkt ins winterliche Freie, aber es kann vorkommen. Du hast zu diesem Behufe meist die Wahl zwischen papierenen Handtüchern, die völlig zu Recht das tun, was Papier eben tut, wenn es mit Nässe und Kraft konfrontiert wird, und einem Endlosbaumwolllappen, der sich überhaupt jedem Zugriff widersetzt, wenn der Sensor dich nicht mag. Manchmal gibts auch ein Gebläse, von dem nur eines völlig sicher ist: es geht bedeutend schneller wieder aus, als es angeht.

Beim Schachtelwirt kann man sich ja neuerdings auch die Hände von Dyson trockenbedruckluften lassen, aber das ist nur was für ganz Mutige. Wer im Schritt 2 schon das Wasser nicht zum Fließen brachte, hat an dieser Stelle einen großen Vorteil – er muss seine Hände auch nicht trocken kriegen. Der kleine hygienische Nachteil, der damit einhergeht, ist vernachlässigbar. Man kichert in so einem Fall kurz mit sich selbst, während man sich darüber freut, der Technik das geschlagene Schnippchen retourkutschiert zu haben.