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Zum Jahresende

Meine Lieben,

das glitzernde Fest und das krachende Fest, beide sollen für Euch ganz so sein, wie Ihr es euch wünscht. Lasst Euch nicht ärgern, nicht stressen, seid und bleibt ganz Ihr selbst. Wenn es Euch gefällt, sagt es! Wenn nicht, dann geht. (Zumindest zwischendurch aufs Klo, zur Regeneration.)

Genießt den Moment, denn aus ihm allein ist das Leben gemacht!

Für das neue Jahr wünsche ich Euch allen Leidenschaft, Inspiration und volle Kraft aus vollem Herzen! Und natürlich viel, viel Liebe!

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Ist es Rheuma?

Aufgrund immer wiederkehrender Suchanfragen mit dem Inhalt “Rippenknorpel Schmerzen” hier nochmal ein paar Tipps von mir:

Wenn du Schmerzen in den Rippenknorpeln hast, die Knorpel sich beim Betasten vergrößert und entzündet anfühlen oder es Stellen an deinem Brustbein gibt, die wehtun, bist du bei einem Rheumatologen am besten aufgehoben. Es könnte sich zB um eine Psoriasis-Spondarthritis handeln, oder wie bei mir um CRMO, oder um eine andere Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Muss nicht, ist aber recht wahrscheinlich.
Und nein, Rheuma betrifft nicht nur alte Leute, die nur mit Nachthemden bekleidet zu viel Zeit in zugigen Wohnungen verbracht haben. ;)

Ein Orthopäde wird hier außer symptomatischer Behandlung (= Tabletten) eher wenig ausrichten – diesen Weg kannst du dir also sparen. Auch das Auftragen von hausarztempfolenem Voltaren-Gel ist keine Dauerlösung.

Am besten gehst du in eine Rheumaambulanz an einer Uniklinik, die Ärzte dort sind auf dem aktuellsten Informationsstand.
Zur weiteren Selbstinformation empfehle ich das Rheumaforum auf rheuma-online.de, und die Links zu den Informationsseiten in der dortigen linken Seitenleiste. Auch eine Seite zum Thema Arztsuche gibt es dort, und allgemeine Erklärungen zum Thema Rheuma.

Erzähl Ärzten nicht allzuviel darüber, was du im Internet gelesen hast, denn das mögen sie nicht besonders. Aber sei trotzdem informiert über Symptome, Möglichkeiten, Therapien. Gib deine Verantwortung für deinen Körper nicht einfach an einen weißen Kittel ab!

Ich wünsche baldiges Besserfühlen!

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Update

Schön anzusehen und endlich mal was Neues: Das Verpackungsdesign von Susanne Lippitsch, Absolventin der Meisterklasse für Industrial Design an der Angewandten. Vor allem ihre Chinafutter-Schöchtel find ich sehr gelungen.


Hier gibts alle österreichrelevanten Restinfos zum schon wieder ausklingenden Astronomiejahr 2009.


Streams zu Fernsehsendern aus aller Welt gibts bei delicast.com. Nicht alle Links funktionieren auch, aber die reine Vielzahl ist schon ein Genuss.


In Himberg, NÖ, gibts eine Firma namens “Medwed und Troll“. Ich hab beim Vorbeifahren an deren Werbeschild immer mit einem breiten Grinsen ganz pelzige Phantasien von den beiden Firmeninhabern, wie sie gemeinsam beim Kunden antanzen.


Sehr super sind T.M.s Fotos vom alpinen Kuhkampf. Am besten daran gefällt mir immer noch seine Idee in einer Fotobeschreibung, das Hinterteil der Kuh als Heck zu bezeichnen.


Eine gute Zusammenstellung an mehr und weniger besuchens- und fotografierenswürdigen Burgen und Schlössern in Österreich gibts auf burgenkunde.at. Für alle Freunde, die gerne Ruinen und ähnliches knipsen.


Man ärgert sich als Windows-Sklave mitunter über das stapelweise Kopieren via Explorer in ein bereits befülltes Zielverzeichnis. Ist eine der zu kopierenden Dateien im Zielverzeichnis bereits vorhanden, fragt Windows, ob man überschreiben möchte, mit folgenden Antwort-Optionen: Ja – Ja, alle – Nein – Abbrechen. Klickt man auf “Ja, alle”, werden ohne weitere Rückfrage alle betroffenen Dateien im Zielordner überschrieben.
Und was ist mit “Nein, keine”, damit keine der betroffenen Dateien im Zielordner überschrieben wird und man trotzdem nicht 78x auf “Nein” klicken muss? Brauchma net?
Brauchma doch. Können wir auch! Einfach mit gedrückter Shift-Taste auf “Nein” klicken, der Explorer überschreibt dann keine Dateien und kopiert nur solche in den Zielordner, die dort noch nicht vorhanden sind.
(Win XP, 2000)

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La donna è mobile

Ein weniglich plagt mich das Rheuma derzeit, darum gibts hier derzeit auch nicht gar so viel Neues.

Aber vorgestern war es wieder soweit: Oper im Römersteinbruch St. Margareten. Rigoletto, die Lieblingsoper meiner Mutter! Da mussten wir natürlich hin.

Die Oper spielte hinter dem überdurchschnittlich großen, stets mittig platzierten Kopf einer blonden Frau, die zwei Reihen vor mir saß. Sie neigte ihn mit einer beeindruckenden Zuverlässigkeit stets vor jenen Teil der Bühne, wo gerade Rigoletto der Welt sein Leid klagte oder Gilda zuckersüß ihre Verliebtheit kundtat, sodass dafür gesorgt war, dass ich in Bewegung blieb.

Natürlich mach ich nur Spaß, so schlimm war’s nicht, im Gegenteil: Genau wie im Vorjahr bei La Traviata, war unser Familienweiber-Opernausflug auch heuer wieder ein wundervolles Erlebnis.

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Selbst wenn man nicht so sehr drauf steht, wenn Menschen unversehens in lauten Gesang ausbrechen, kann man sich dort durchaus hinwagen – das Opernpublikum ist von entspannter Natur, es gibt kaum Drängerei oder irgendwelche Rücksichtslosigkeiten, und die ganze Logistik (Einfahrt, Parken, Eingang, Ausfahrt, etc.) ist vom Veranstalter perfekt organisiert. Guten Wein gibts auch, außerdem phantastisches Ambiente unter freiem Himmel und ein grandioses Bühnenbild.

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Was man dort allerdings mitbraucht: Ein Sitzpölsterchen, denn die Stühle sind aus Metall; Anti-Mücken-Spray für die Attacke der Kampfgelsen bei Einbruch der Dunkelheit; außerdem sind eine warme Jacke und eine Decke auch kein Fehler. Und das Gen des frühen Vogels braucht man, denn die verfügbaren Karten sind mit schöner Zuverlässigkeit bereits im März auf ein paar Reste zusammengeschrumpft. Dafür sind sie auch nicht so teuer wie beispielsweise welche für ein Musical.

Beim Einsetzen des Schlussapplauses gibt es immer ein paar Deppen, denen es wichtiger ist, schnell und von den Massen unbehindert zu ihrem Auto zu kommen, als noch die Leistung der Künstler zu würdigen, sodass sie aufhüpfen und wegrennen, als wären sie Mephisto persönlich begegnet, was bei Rigoletto unwahrscheinlich ist. Darüber schaden-freuen sich all jene, die sitzen bleiben – die Ignoranten verpassen nämlich, völlig zu Recht, ein wunderbares Feuerwerk, synchron zur Musik und sehr symmetrisch. Ein Ausbund an Harmonie!

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Nächstes Jahr wird dort, unter Regie des Bühnenbildners und kreativen Kopfes Manfred Waba, die Zauberflöte aufgeführt. Pa–pa-pa!

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Gnadenlos

schlägt der Vergesser-Schweinehund in mir zu, seit ich das zweiteilige Kapitel über ihn veröffentlicht habe.

Ich stehe in der Küche rum und habe eine sensationelle Geschäftsidee, in Bezug auf irgendeinen Gebrauchsgegenstand, der so unfassbar inkompatibel mit dem menschlichen Körper ist, wie er nur sein kann, ohne dass mir das jemals zuvor aufgefallen wäre, obwohl es doch so offensichtlich ist! Ich sinniere darüber, dass die Angelegenheit so ähnlich liegt wie die Sache mit den kratzenden Schildchen in der Kleidung, aber noch viel krasser, und denke, zumindest könnte man doch darüber schreiben, wenn man schon nicht eine entsprechende Fabrik bauen lässt und sich mit der verbesserten Form einen goldenen Arsch verdient. All das weiß ich jetzt noch, und ich weiß auch, an welcher Stelle in der Küche ich genau gestanden bin, als ich diese Gedanken dachte. Aber fünf Minuten später kann ich mich trotz redlicher Anstrengung und sofort eingeleiteter liegender Meditation nicht mehr daran erinnern, worum es sich gehandelt haben könnte. Auch fünf Tage später hat mein Hirn auf die Suchanfrage noch keine Ergebnisse geliefert. Und ich fürchte mittlerweile, die werden auch nicht mehr kommen.

Ich sitze auf dem Klo, da fällt mir ein, was ich meinem Mann unbedingt noch erzählen will. Zwei Minuten später stürze ich mit weit aufgerissenen Augen auf ihn zu, ein “Du…!” ausrufend – und bleibe danach stumm, weil ich nicht mehr weiß, was ich ihm erzählen wollte.

Ich bin andauernd damit beschäftigt, irgendwelche Sachen zu suchen; die AAA-Akkus Marke “blaue Schirft auf weißem Grund”, an deren Namen ich im Moment nicht rankomme, von denen ich aber sicher bin, dass ich sie gekauft habe, und meine zwei spanischen Harry-Potter-Bücher, mit denen ich mich während meiner Verkühlung gern befasst hätte, hab ich bis jetzt nicht wiedergefunden. Aber egal – neue spanische Wörter hätte ich mir sowieso nicht gemerkt.

Ich lege mir Gegenstände mitten in den Weg, und lasse sie dann trotzdem liegen, sodass ich sogar mitunter auf halber Autostrecke nochmal umkehren muss. Ich stelle mir schon für jeden Scheiß eine Handy-Erinnerung – mit Text: ja, Textart: aufschlussreich; Tonsignal: ja, Erinnerungsmodus: laut und nervtötend – weil ich sonst vergesse, Freunde vom Bahnhof abzuholen, die Pflanzen zu gießen oder zu einer Bilanzbesprechung zu fahren.

Dennoch, oder gerade deshalb, habe ich das ständige Gefühl, mit einem Vakuumhirn unterwegs zu sein, das jederzeit implodieren könnte. Man könnte diesen Zustand für unbeschwert halten, aber besonders wohl fühl ich mich damit nicht. Drum ist auch hier nicht viel los, weil ich die meisten blogbaren Erkenntnisse, Ereignisse oder Wuchteln nicht behalten kann. Und drum ist die Wuchtel des Monats auch noch aus dem Vormonat. Ich erinnere mich durchaus, hin und wieder gelacht zu haben, aber nicht worüber.

Meine Mutter übrigens war auch ganz begeistert vom Vergesser-Kapitel und fand, dass ihre beste Freundin das unbedingt auch lesen müsste. Ob ich es ihr wohl ausdrucken kann. Ich frage, ob die Freundin denn keinen Internetanschluss hat, da meint sie, “Naja, ich hab sie danach schonmal gefragt – aber ich habs vergessen.”

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A-7. C.i. asocialis: Der Eremit

Dieser Artikel ist Teil 10 von 11 in der Serie "Schweinehunde" ...
Nanü, worum gehts denn hier? Bitte zum ersten Eintrag in dieser Serie!

A-7. C.i. asocialis: Der Eremit

‘Stille Wasser sind tief.’

Der Eremit ist, so widersinnig es scheinen mag, ein leidenschaftlicher Teamplayer und arbeitet eng mit anderen Schweinehunden aus der Vermeider-Klasse zusammen. Hier zeigt sich das volle Potential der Schweinehunde, ihre Vernetzung und ihr Teamwork zumindest sind überaus beeindruckend. Tritt der Eremit auf den Plan, geben sich auch andere Schweinehunde die Türklinke in die Hand. Im Nu dirigiert der Eremit ein ganzes Orchester, und es grunzt die Eremiten-Lobeshymne Nummer eins: “Alle Menschen san ma zwida” (Kurt Sowinetz / Beethoven).

Seine ganz großen Zeiten hat der Eremit in den frühen Morgenstunden oder eben nach dem Aufstehen, außerdem in Stresssituationen und in den Phasen nach persönlichem Scheitern. Bei Frauen lässt er sich am liebsten in der prämenstruellen Phase blicken. Dabei wird das Sprechen dir stark erschwert; obwohl manchmal sogar ganze Sätze vorgeformt in deinem Kopf bereitliegen, bringst du einfach den Mund nicht auf. In anderen Fällen schlägt der Eremit dir ausschließlich Worte vor, die immer ein, zwei Spürchen neben dem tatsächlich Empfundenen liegen, und am Ende stellst du entsetzt fest, dass das, was dabei rauskam, vom ursprünglichen Gedanken himmelweit entfernt war.

Der Eremit sorgt dafür, dass sich auf jegliche Form eines Klingelns dein Seelchen empört zurückzieht wie der angetippte Fühler einer Schnecke. Ein Anruf, eine Kurzmitteilung oder eine andere Form vorsichtiger Kontaktaufnahme, und sogleich zuckt ein fuchtiges “Was wollt ihr jetzt schon wieder von mir?” durch dein Gehirn.

Menschen, die etwas von dir wollen, sind in der akuten Infektionsphase generell ein großes Problem. Manche von ihnen glauben gar, ein Gespür dafür zu haben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sein könnte, dir ihre konstruktive Kritik zu unterbreiten. Du könntest lachen, wenn es nicht so zum Weinen wäre – und wenn du den Mund aufbrächtest.

Denn alles in dir sträubt sich gegen soziale Kontakte. Also gehst du nicht ans Telefon, öffnest nicht die Tür, du schickst keine Kurzmitteilungen, und schon gar nicht rufst du von selbst irgendjemanden an, wo doch schon einen Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren eine unüberwindliche Hürde darstellt – denn du möchtest mit niemandem reden. Du beantwortest auch deine E-Mails nicht, und irgendwann werden die Versuche von außen weniger. Dann kann der Eremit dir endlich das Gefühl geben, dass niemand dich mag und niemand sich um dich kümmert.

Mithin die größte Qual während des akuten Eremitenbefalls sind jedoch soziale Anlässe von so verpflichtendem und offiziellem Charakter, dass der Eremit bei aller Anstrengung dein Fernbleiben nicht erwirken konnte, weil dich die Wichtigkeit des Anlasses über alle Schweinerei hinweg zu einem Erscheinen zwingt. Hier wird dir jedes Wort, das du hervorwürgen musst, Schmerzen verursachen; der innere Widerstand und deine Fratze, die ein gekünsteltes Lächeln darstellen hätte sollen, führen nach kürzester Zeit zu einer Starre in der Kieferregion und einem verkrampften Gefühl in der Kehle. Deine Gehirnzellen veranstalten eine Demo und tragen Schilder mit der Aufschrift “Ich will heim. Bitte.”

Wenn dich in diesem labilen Zustand auch noch ein Anstifter aus der compellans-Klasse reitet und dich bei diesem offiziellen Anlass zu Aussagen verleitet, die einen Tick zu direkt ausfallen (“Ich hab dich ja immer schon für einen aufgeblasenen Affen gehalten, aber heute übertriffst du alle meine Erwartungen.”), dann könnte das Asocialis’ wildeste Träume erfüllen und deine beruflichen und privaten Beziehungen lahmlegen, bis die Hölle einfriert.

Wenn du ihn aber lässt, hindert der Eremit dich völlig am Erscheinen bei Terminen und Einladungen, und vielleicht sogar daran, bei der Arbeit aufzutauchen. Wenn ein Freund in einer deiner Eremitenphasen Geburtstag haben muss, ist das eben sein Pech. Du gehst ganz bestimmt nicht auf das Fest. Hmpf!

Teamwork

Aber natürlich gibt es einen verborgenen Anteil in dir, der liebend gerne auf dieses Fest gehen würde, weil er eine Spontanheilung verspricht. Andere Schweinehunde mischen hier sehr gerne mit und liefern massenhaft Gründe und Ausreden. Der Verbieter sagt, dass du vor dem Weggehen erstmal aufräumen solltest, duschen, den Hund füttern und den Müll rausbringen. Absichtliche Überforderung in einer Phase, in der schon das Hochheben eines Telefonhörers eine unüberwindliche Hürde darstellt.

Die Hysterikerfraktion kreischt, du hättest nichts anzuziehen und außerdem Angst vor den vielen Menschen auf dem Fest. Womöglich sind sogar welche dabei, die du gar nicht kennst! Oder du musst ganz alleine in eine Bar hineingehen, huh!

Der Verächter lässt verlauten, auf diesem Fest wolle dich vermutlich ohnehin niemand haben, schon gar nicht in dieser Stimmung, und dass du es echt nicht wert wärst, dass sich jemand um dich kümmert. Das wiederum kann in einer solchen Situation eine wahre Kaskade an Selbstmitleidsgefühlen auslösen.
Schließlich ruft der Eremit den Zweifler herbei, um gegen den Anteil in dir zu kämpfen, der auf das Fest gehen möchte. Mal gewinnt der eine die Oberhand, mal der andere, und so geschieht es, dass du dich zwölfzigmal hin und her entscheidest, an-, um- und ausziehst, zwischendurch auf Stühle niedersinkst und ins Leere starrst, bis es schließlich zum Weggehen zu spät ist oder du in Tränen ausbrichst und brennende, verquollene Schweinsaugen den Ausschlag fürs Daheimbleiben geben. Der verborgene Anteil in dir liegt nach dem Kampf wimmernd und ramponiert in einer dunklen Ecke des Schweinehundestalls, den Mund mit Schweinespeck gestopft.
Der Verbieter schließlich wird später sagen, “Hatte leider keine Zeit, zu viele andere Pflichten!”.

Umso schlechter, wenn bei all diesen vermiedenen Kontakten etwas Lebenswichtiges dabei war, denn der Faulpelz fängt sofort Feuer, wenn er davon Wind bekommt und wirft sich mit voller Wucht in die Waagschale mit der Aufschrift “Nein!”. Und langsam erkennst du, dass ein Landstrich voller Treibsand dagegen ein Spaziergang ist.

Manchmal würdest du vielleicht sogar gerne jemandem dein Herz ausschütten, dich schluchzend gegen eines Mitmenschen Schulter werfen; du spürst, dass das Aussprechen dich erleichtern würde – aber du bleibst stumm und deine Augen trocken. Solltest du dabei gar eine gewisse perverse Befriedigung verspüren – sei versichert, dass es sich dabei nicht um deine eigene Empfindung handelt.

Bei einem solchen kettenreaktionsartigen Befall ist es das Beste, erstmal einen Schritt zurückzutreten und das Treiben, so gut es eben in dieser Lage geht, aus einer gewissen Entfernung zu betrachten. Es kann auch helfen, dir selbst zu bestätigen, dass du in der Tat ein überaus armer Mensch bist, der langsam zum Schwein mutiert. Selbstmitleid ist besser als sein Ruf, denn es ist oft das einzige Mitleid, das gerade zu kriegen ist. Es ist nur keine Dauerlösung.

Daher kommt danach ein Schritt der größten Überwindung: Ruf den besten Freund an, den du hast. Das mag anstrengend sein und eine Zeitspanne erfordern, während der du Löcher in dein Telefon starrst. Das macht aber nichts, du hast im Moment ohnehin nichts Besseres zu tun. Dann erzähl deinem Freund offen und ehrlich von deinem Befall. Dieser Schritt ist immens wichtig, denn er ist der erste Impuls, der dem Treiben letztlich ein Ende setzen wird.

Zukünftige Attacken abzuwehren ist schon schwieriger. Es erfordert größte Aufmerksamkeit, die erste Phase des Eremitenbefalls überhaupt zu bemerken. Manchmal ist es gut, allein zu sein, solange man darüber nicht verzweifelt. Man lasse den Eremit einfach eine gewisse Zeit lang bewusst für sich arbeiten, und genieße die Ruhe. Wenn aber etwas in dir “Genug!” ruft, sich eine seltsam perverse Befriedigung einstellt, wird es ungesund, und es ist an der Zeit zu handeln. Verwunschenerweise scheint jedoch gerade dann niemand Zeit zu haben – keine Sorge, das liegt in der Natur der Sache. Dies ist nicht der Moment für falschen Stolz. Die Zauberformel zur Manifestation von Zeithaben bei deinen Freunden lautet, “Ich brauche dich, mir gehts nicht gut”.

Interessanterweise kann man sich der Situation am effektivsten dann entziehen, wenn gerade alle Schweinehunde beschäftigt und in voller Aktion sind. Dann kannst du dich in dem Durcheinander zurückziehen, deine sehr wenigen echten Anteile zusammenpacken und unbemerkt verschwinden.

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Kampf der Giganten

Ich habe ein Problem auf meinem Notebook behoben. Ganz allein!
Es war nämlich so: Immer, wenn ich am Tippen war – und ich tippe verdammt schnell – begab es sich, dass der Cursor plötzlich mir nichts, dir nichts, zwei, drei Zeilen nach oben sprang, und ich gegen meinen Willen dort weitertippte. Insbesondere, so schien es, trat das Problem auf, wenn ich Buchstaben in der oberen Reihe tippte, die in der Mitte, z, u, i, t, was mich an einen mechanisch-elektronischen Defekt denken ließ.
So ein Herumgehüpfe nervt natürlich, überhaupt wenn man nicht immer aufs Display schaut, sondern daneben, um etwas abzutippen, oder auf die Tastatur, denn ganz blind schaff ja selbst ich nicht alles. Dann ist man plötzlich irgendwo, und tippt in die Mitte eines alten Wortes hinein irgendein neues, was der Kreativität zuträglich, aber dem Nervenkostüm abträglich ist.

Zufall war’s, dass ich gestern das Problem löste.

Ich habe das Touchpad ausgeschaltet.