TEIL A: C.i. INHIBENS: Der große Vermeider — A-1. cessans: Der Faulpelz

Dieser Artikel ist Teil 3 von 11 in der Serie "Schweinehunde" ...
Nanü, worum gehts denn hier? Bitte zum ersten Eintrag in dieser Serie!

TEIL A: C.i. INHIBENS: Der große Vermeider

‘Sich regen? Bin dagegen!’

C.i. INHIBENS ist die berüchtigtere der beiden Klassen der Schweinehunde. Die Wirkungsweise dieser Klasse ist der Stillstand. Höchstes Ziel ist es, zu vermeiden, dass der Wirt in irgendeiner Weise sinnvoll aktiv wird. Mannigfaltig sind die von diesen Schweinhunden verhinderten Tätigkeiten, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie wären sehr zum geistigen, seelischen oder körperlichen Wohl des Wirtes.

Folgende Unterarten von C.i. inhibens sind bis dato benannt:

A-1. C.i. cessans, Der Faulpelz

‘Was nicht ist, kann noch warten.’

Diese Unterart ist die mit Abstand häufigste und bekannteste in der Meute der Schweinehunde – und die erfolgreichste. Sie ist immer dann gemeint, wenn in der undifferenzierten Umgangssprache vom ‘inneren Schweinehund’ die Rede ist. Wenn du dich nicht vorsiehst, verpfuscht der Faulpelz dir dein ganzes Leben an einem einzigen Nachmittag.

C.i. cessans hat keinen Bock, keinen Löffel, keine Motivation für irgendwas Sinnvolles, er ist der Meister der Lustlosigkeit. Seine große Leidenschaft heißt lethargisches Couchlümmeln. Aber die Aussicht, dich von ohnehin unwichtigem Tun abzuhalten, findet er nicht sonderlich reizvoll, das wäre ja auch keine sportliche Herausforderung für einen so mächtigen Schweinehund. Nein, der Faulpelz tritt auf den Plan, sobald etwas Dringendes dir schon unangenehm nahe auf die Pelle rückt.

Je näher dir die drohende Katastrophe durch das von ihm verordnete Nichtstun rückt, und je größer sie zu werden droht, umso entzückter ist er, dann läuft er zu seiner Höchstform auf. Bei jedem Impuls deines Gewissens, der dich dann noch aktiv werden ließe, flüstert er es dir ein: sein gefürchtetes “Boaaaaah! Ich KANN nicht!”.

Besonders erregend findet er es, wenn dir Sanktionen von hierarchisch höherstehenden Instanzen drohen (Lehrer, Eltern, Boss, Finanzamt), oder wenn die verhinderte Handlung für deine weiteren Lebensjahrzehnte von immenser Wichtigkeit wäre – gewesen wäre, denn seine Erfolgsquote ist in der Meute unerreicht. Am liebsten ist ihm natürlich eine Kombination aus beidem. In einem solchem Milieu blüht er auf!

Natürlich ist er auch dafür zu haben, die wertvolle, verbleibende Zeit mit zweckfreiem Treiben zu verplempern, also fernzusehen, Comics zu lesen oder die Spielkonsole anzuwerfen. Er kümmert sich darum, dass dir solche Dinge nur dann so richtig verlockend und schier unwiderstehlich erscheinen, wenn gerade Lebenswichtiges ansteht.

Aber Zeitvertreib muss nicht unbedingt sein. Er ist auch zufrieden, wenn du nur dumpf vor dich hin starrst; ob aus dem Fenster oder an die gegenüberliegende Wand – ihm ist beides recht. Er platzt schier vor Wonne, wenn er am Tag der Deadline gemütlich rumlümmelnd zusehen darf, wie das große Chaos losbricht – und gleich der nächste Schweinehund aus der Klasse der Vermeider seinen großen Auftritt hat: C.i. despiciens, der Verächter.


Dieser Artikel ist Teil der Serie "Schweinehunde".<< Zum vorigen Teil: "Einleitung (Fortsetzung)"Zum nächsten Teil: "A-2. C.i. despiciens: Der Verächter" >>

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. T.M. sagt:

    Nach Schreibblockade sieht mir das nicht gerade aus. Und auch nicht nach Faulpelzeuse.

  2. Etosha sagt:

    Wer hat was von Bloggade gesagt?

  3. mkh sagt:

    Ja, wenn man ihn so genau betrachtet, ist er allerdings ein ganz schöner Fiesling, dieser Faulpelz…! Ist das wirklich nur ein faulpelziger innerer Schweinehund oder handelt es sich bei diesem Vieh nicht doch mehr um einen Wolf im Schafspelz, sprich um einen vermeintlich harmlosen Faulpelz, dem es im Grunde genommen um fieseste Formen schwerwiegender und folgenreicher Disziplinarzersetzung geht?!? Ein Rebell jedweder Struktur! Ein Attentäter gegen die Lebensplanung! Ein Amokläufer unter den Werten der Konstruktivität! – Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zu Grunde geht… Scheinehund, der!!!

    Andererseits – verhilft er uns immer mal wieder dazu, die Beine lang zu legen. Braves Kerlchen!

  4. Etosha sagt:

    Nur scheinbar harmlos ist er allemal, für einen Rebell und Attentäter ist er aber vielleicht zu schwerfällig. Und die Beine langzulegen ist gut, aber ohne schlechtes Gewissen ist es doch irgendwie erholsamer, oder?

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