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Fünf Minuten TV

Wir haben da wirklich die ganze Spannweite an Vorteilen genutzt.

(Klingt mehr nach Paragliding-Kurs.)


Und das sind nur die bekannten Fälle, das Dunkelfeld ist hoch.

(Klingt mehr nach einem Kleinwüchsigen vor dem Laborschrank mit dem Mikroskop. *hangel*)


Und stößt sich eigentlich außer mir niemand daran, wie selbstgefällig und vorschnell die tollen Ermittler bei ‘Criminal Intent’ Vermutungen anstellen und ihre Urteile fällen?

Die verstorbene Ehefrau hatte einen Wecker, den man auf eine zweite Zeitzone umschalten kann! Sicher hatte sie ein Verhältnis mit jemandem aus Europa, wahrscheinlich aus England! – Dieses Flittchen!

Ist ja ekelhaft.

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Schilderwald

Bei meiner gestrigen Reise in die alte Heimat (= einmal quer durch Wien und auf der anderen Seite wieder raus) stachen mir ein paar Beschilderungen ins Auge.

Zunächst wurde ich eines Friseursalons gewahr, der zur Abwechslung mal keinen besonders ausgefallenen Namen hatte, dafür stand unter dem Logo der ultimative Slogan:

Vertrauen Sie uns Ihr Haar, wir machen Sie zum Star.

Der liebe Herr G. kommentierte das gestern sehr kurz und treffend: ANNNNNNN!!!

Und nein, man kann das nicht einfach weglassen, bloß des Reimes wegen. Wie klingt denn das? Wie Balk, Fahrpl, Fas und Kapl! Nein, davon werde ich kein großer F. Man muss ja nicht jeden Unsinn gleich drucken lassen, der einem einfällt. Mich wundert ja, dass der geniale Einfall noch nicht in der Radiowerbung kommt – gesungen, mit Musik.

Vertrauen Sie uns an Ihr Haar, und wir machen Sie zum Star! Es geht ja auch anders! Und dann klappts auch mit dem Versmaß.


Des weiteren erblickte ich in der alten Heimat gleich an mehreren Stellen neue Werbeschilder der Firma Schöbel Erdbewegungen.

Das finde ich sehr charmant, denn ich meine, der Nachname des Inhabers harmoniert auf das Anmutigste mit seiner Branche und hat absolut das Zeug zur ugsigen Ver-verb-ung:

Hier lassen wir ein Loch ausschöbeln, die Erde muss dann weggeschöbelt werden, und zum Schluss können wir die Reste wieder drüberschöbeln!

Das ist ein zeitwörtlich gebrauchter Eigenname. Wunderschön, nicht?

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Ask Dr. Etosha

In den letzten Wochen wurden per Google wieder viele schwere, wiewohl essentielle Fragen des Lebens an mich herangetragen. Da ich mich nicht nur als Entertainer, sondern auch als Lehrer verstehe, müssen all jene Menschen, die sich in ihrer Not an mich wenden, natürlich nicht ohne Antworten auskommen.

wie reinigt man pfannen?

Also, ich hab dafür SpamKarma2, das funktioniert sehr zuverlässig. Unsinn wird händisch aussortiert.

Falls Ihnen trotzdem hier alles sehr staubig vorkommt, kann es auch helfen, mal über das Display zu wischen.


oktobergeborene welche götter sollten sie anbeten?

Das Wörtchen sollten in dieser Frage ist natürlich Geschmackssache.

Die Luftkinder des Oktobers dürfen sich mit Anfragen, Hinweisen und Beschwerden vertrauensvoll an die schönen Göttinnen wenden: Venus, Aphrodite, Isis, Ishtar. Wem das Urweibliche zu weich ist, darf auch auf die Hilfe von Eros und Okeanos hoffen.
Dazu ein weniglich Eisenkraut, Wegerich oder Thymian in einem Tongefäß abgebrannt – das hilft zwar nicht wesentlich, führt aber zu Hustenanfällen und damit zu mehr Körpergefühl.

Oktobergeborene, die tief in sich noch ein (noch so zerfleddertes) Restchen von katholischer Erziehung gespeichert haben, sei von der Anbetung obiger Götter dringend abgeraten. Der Schuss könnte nach hinten losgehen.
Aber da sich der Fragesteller vor dem Zorn des Katholikengottes nicht zu fürchten scheint, weise auch ich hier nur kurz auf Seine Gebote hin.


f!cken fünfmal pro tag ab 40?

Macht dich 80, so schnell kannst gar nicht schauen.


bunte schöne bilder über das zwerchfell

Davon würd ich abraten, die Kanten von Fotos oder Posters könnten sich in Magen und Lunge bohren sowie die Funktion des Zwerchfelles selbst beeinträchtigen. Außerdem ist da drin mit gutem Grund alles rot, das gehört nämlich so. Farbige Dekorationen wie Posters oder Tattoos sollten Sie tunlichst nur an der Außenseite des Körpers anbringen.


zuschauen bein f!cken

Ist bei jeder Gelegenheit möglich, zu der ein Dackel oder Malteser anwesend ist, der jeglichen für das Stehen zuständigen Körperteil seiner menschlichen Umwelt als potentiellen Kopulationspartner wahrnimmt.

Wer Bilder braucht: Hier. Ähm, nein, falsch: hier. Ach, egal.


symtome einer hysterie

Ein frühes und ernstes Symptom, das man nicht ignorieren sollte: Auf der Computertastatur ist die P-Taste ganz plötzlich nicht mehr auffindbar.


wie erkennt man wie warm das strumpfhosen sind?

Diese Frage beantworte ich am besten auf dem selbem sprachlichen Nivooo:
Das kommt auf die Dicke drauf an.


Bild wie sieht ein Hühnerauge aus?

Bittesehr:

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alternative zu etosha

Meiiine Fresse, die Leute können Fragen stellen. Ganz klar – es gibt keine!

(Tags: Suchanfragen)

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Bluten einst und jetzt

Ansichten über die Menstruation aus dem Jahr 1836 aus dem Buch ‘Unser Familienarzt’. Ich hab mich dabei gut amüsiert! :))

Wie schon oben bemerkt, tritt in diesem Lande die Menstruation im vierzehnten oder fünfzehnten Jahre ein; in wärmeren Ländern früher, in kälteren später. Menstruation, monatliche Reinigung, Regel, Katamenien, monatliche Periode und Unwohlsein, dies sind welche der zur Bezeichnung dieser Funktion gebräuchlichen Ausdrücke. Bei denjenigen Mädchen, die in Ueppigkeit aufwachsen und deren sittliche und körperliche Erziehung der Art ist und war, daß das Nervensystem dadurch empfindsam wird, tritt die »Monatsregel« viel bälder ein, als bei denen, die an Hausmannskost und Arbeitsamkeit gewohnt sind.

Zeigt sich die Menstruation vor dem vierzehnten Jahr, so wird dies als ein schlimmes Anzeichen betrachtet und deutet auf zu frühe Reife der Organe, während das Eintreten der monatlichen Reinigung nach dem sechzehnten Jahr von allgemeiner Schwäche oder von Störung in den Zeugungsorganen zeugt. Ist jedoch die betreffende Person gesund und alle ihre anderen Funktionen sind regelmäßig, ist sie froh, geistesmunter und nicht trüb- oder schwachsinnig, so sollte man nichts zur Herbeiführung der Menstruation unternehmen, indem durch angewandte Mittel unverbesserlicher Schaden herbeigeführt werden kann.

Trüb- oder schwachsinnig ist ja eine soo schöne Zusammenziehung!


Auf die regelmäßige und gesunde Verrichtung dieser Funktion kommt sehr viel an, denn ihr dankt die Frau ihre weibliche Schönheit und Vollkommenheit; deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, daß die Menstruation nicht gestört wird. Eine plötzliche Unterdrückung derselben ist immer gefährlich, und unter den Ursachen, durch welche solche hervorgerufen wird, sind zu nennen: Plötzliche Furcht, Aerger, große Besorgniß und mächtige Gemütsbewegungen. Uebermäßige Anstrengung, lange Spaziergänge oder Fahrten, namentlich über rauhe Wege, Tanzen, vieles Stiegenauf- und ablaufen, veranlassen nicht blos vermehrten Ausfluß, sondern oft auch Vorfall der Gebärmutter.
Ebenso schädlich sind während der »Periode« kalte und warme Bäder, Fußbäder und Naßwerden der Füße, indem man dünnbesohlte Schuhe trägt. Eine junge Dame, die, weil sie gerne während ihres Unwohlseins auf den Ball gehen möchte, ein »Hüftbad« nimmt, begeht eine wahnsinnige Handlung. Welch Elend kann angerichtet werden; wie viele Schmerzen bereiten sich solche Thörinnen!

Namentlich über rauhe Wege! Gnihihii :) Schade, dass man im alltäglichen Sprachgebrauch so selten die Gelegenheit hat, diese Wortgruppe ins Gespräch einzuflechten!

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Gesteuertes Entschlafen

Beim sonntäglichen Grillnachmittag machten wir eine (weitere) sprachliche Beobachtung:
Wenn eine Wohnung oder ein Haus infolge des Todes seines Besitzers oder Mieters frei wird, wenn man also vielmehr von der freigewordenen Immobilie spricht als vom soeben Verschiedenen, dann sagt man hierzulande, derjenige sei aussegschduam (‘hinausgestorben’).
Das Subjekt im Satz ist zwar bigotterweise der ehemalige Mieter, der Satz aber dreht sich tatsächlich um die Immobilie. Klassischerweise ist er daher ohne Namensnennung zu hören: Do is ana aussegschduam.

Seltsamer Vorgang eigentlich, dieses Raussterben. Denn genau genommen würde jemand das nur dann tun, wenn er exakt im Augenblick seines Dahinscheidens zur Haustür hinaustaumelt oder -getragen wird. (Wörtlich typischer Fall von aussegschduam).
Ansonsten ist er in der Immobilie verstorben und später, womöglich gar gegen seinen früheren Willen, fortgeschafft worden (also drinnan gschduam und oghoid wurn). Oder aber er war im Moment des Verbleichens gar nicht daheim (ausweats gschduam).

Zugegeben, ich bin selten unter Totengräbern, aber mir wäre nicht bekannt, dass ein sprachliches Pendant auf dem Friedhof zu vernehmen wäre: Is des Grab no frei? Naa, do is letzte Wochn ana einegschduam!
Der Sprachgebrauch im Himmel, wenn jemand kürzlich auf Wolke Nummer 9 eingezogen ist, ist mir ebenfalls nicht bekannt. Kann man in Wohnwolken eineschdeam? Man weiß es nicht.

Auch über jemandes Wohnungseinzug in lebendigem Zustand sagt man nicht, er sei eineglebt – auch wenn nach obigen Ausführungen die Versuchung groß sein mag, dem Hinaussterben ein Hineinleben gegenüberzustellen. Eineglebt werden nur Fotos in Alben, und sogar die werden eigentlich eipickt.

Genau wie man, den Besitz einer Behausung vorausgesetzt, ständig wohnt, ohne tatsächlich irgendeine konkrete Handlung dafür zu vollbringen (Was machst heut? Ah, i werd heut amoi a bisserl wohnen. *wohn-wohn*), ist man als ein seine Wohnung aus Verreckensgründen unfreiwillig Aufgegebenhabender aussegschduam im Sinne des Immobilienstatus. Leichen wohnen nicht.

Raussterben – ein ösitanisches Unikum? Ausdruck des beinah vertraulichen, oft als Pietätlosigkeit missverstandenen Naheverhältnisses des Wieners zum Tod, das es ihm erlaubt, eines Mitbürgers Entschlafen aus Sicht der Immobilie zu betrachten?
Oder sagt man sowas auch in deutschsprachigen Nachbarländern?


Übrigens: Dass Dialekt eine unscharfe Sprachform wäre, kann man im Hinaus-Fall nicht behaupten. Er verzichtet nicht auf eine klare, wenn auch winzige, weil einbuchstabige Unterscheidung zwischen hinaus und heraus.
Bist du draußen und rufst jemanden zu dir heraus, so verlangst du: Kummst amoi aussa? Wogegen du von jemandem sagst, der hinausgegangen ist, während du selbst dich weiterhin im Warmen befindest: Der is ausse ganga.
Wir nehman’s nämlich scho genau, wemmas genau nimmt!
Selbes Prinzip bei hinein und herein: eine und eina, bei hinauf und herauf: auffe und auffa, bei hin- und herunter: owe und owa.

Sollte also, wenn du bereits tot bist, jemand aus deiner Verwandtschaft nachfolgen und auf deiner Wolke einziehen, dann wäre er einagschduam. Oder vielleicht auch auffagschduam; je nach beider Benehmen zu Lebzeiten mitunter auch owagschduam. In letzterem Fall allerdings handelt es sich mutmaßlich nicht um eine Wolke. Aber das nur nebenbei.

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Magyarische Rätselstunde

Gestern bei und mit meinem Bruder und seinen Lieben die Grillsaison feierlich eröffnet. Auf dieser infernalischen Glut hätte man für eine ganze Horde winterbedingt ausgehungerter Grillfans Fleisch braten können, und zwar stundenlang! Schön war das, herrlich hat’s geschmeckt – und nächstes Mal bringe ich mehr Kuchen mit, versprochen!

Später beim Heimgehen drückte man mir einen eigens für mich aufbewahrten Zettel von der ‘ungarischen Kleinmaschinenbrigade’ in die Hand, einer jener Gruppen, die mit dem Kleinlaster oder Anhänger nach Ostösterreich kommen und mitnehmen, was wir hier nicht mehr brauchen. Die Brigade kündigt mithilfe dieser Zettel den Termin an, zu dem sie uns vom Druck des überschüssigen Besitzes zu befreien gedenkt. So kann man alte Sachen schon mal hervorkramen und vors Haus stellen. Eine begrüßenswerte Form der Wiederverwertung, wie ich finde, und deutlich erfreulicher als die hierzulande gefürchteten nächtlichen Diebestouren durch Einfamilienhäuser mit osteuropäischem Exportziel.

Der Zettel wird mir nicht etwa deshalb übergeben, weil zu uns keine solche Brigade käme – auch ich werde regelmäßig auf diese Weise ausgemusterte Kleidung los; letztens hatten wir einen ganzen Haufen gebrauchter Handys hergerichtet, einige Tapetenrollen, einen alten Rechner; selbst defekte Geräte nehmen die Ungarn gerne mit. Und auch hier bei uns kündigen sie sich mitunter schriftlich an; manchmal aber auch sehr viel spontaner, mit einem in die Sprechanlage gekrähten ‘Spärrmüll, Madam!’

Also sind wir brigadeseitig gut versorgt. Der Grund für die Zettel-Aufbewahrung für mich war vielmehr meine bekannte Liebe zu schrägen Worten, der Wisch unterhält nämlich durch seinen eigenwilligen Übersetzungsstil. Darauf wird aufgezählt, was sie alles mitnehmen:

Neben Rasenmaher, Kettensagen und Gestrüp Scnittmeistern finden sich da auch so klingende Worte wie Kolter (ewig nicht gehört, das Wort!), Bedwasche, Bildrand, Tanne Möbel, Eiche Möbel (Buchen sollst du weichen?!), Wellenreiterbrett, Zapfen (was immer sie uns damit entlocken wollen), Säurefest, IPlattefelge, Schi latte, Schi latte (Snowboard) und Kleide (Erwaschene, Kind).

Sehr hübsch finde ich auch diesen Satz:
Wir möchten Sie bitten, die obene genanten Gegenstande (…) vor Ihren Haus zu deponieren.
Aber ausnahmslos – am besten schön der Reihe nach abhaken.

Das größte Rätsel auf diesem Zettel ist aber der Gastfreund. Da steht: Luster, Teppich, Gastfreund. Und in einer anderen Zeile: Kaffeemaschine mit Gastfreund (auch defekt). Von mir aus behauptet über mich, ich hätte nichts zu tun im Kopf – aber ich zermartere mir seit gestern das Hirn, was in diesen beiden Zusammenhängen mit Gastfreund gemeint sein könnte…

Was hat mit Luster und Teppich und gleichermaßen mit einer Kaffeemaschine zu tun? (kreative Rätselvariante)

Ist vielleicht einer von euch des Ungarischen mächtig und kennt ein Wort, das (vielleicht) mit vendég beginnt und eine gastfreundliche Übersetzung möglich erscheinen lässt? (Rätselvariante mit sprachlichem Vorsprung)

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Aufgeschnappt

Auf Radio Wien:

Moderatorin: Und jetzt bin ich verbunden mit Hrn. Kraxdimurx von der Hohen Warte in Wien. Herr Kraxdimurx, bleibt es so warm in den nächsten Tagen? Können wir schon kurze Röcke tragen?

Herr K.: Naja, es ist ja schon sehr frühlingshaft heute, aber es könnte wieder etwas abkühlen. Also, ich würde noch eine Strumpfhose drunter anziehen.


In einer gewissen Damenrunde:

A.: Kennt ihr das Buch Yin? Wo alle Männer einem Virus zum Opfer fallen und es nur noch Frauen gibt?

B.: Nein, aber das klingt gut!

(thx to Mädels)


Aus der beliebten Reihe ‘Phrasen, mit denen man eine Erzählung nicht einleiten kann:

Pfa, ich werd mich nie erinnern, wie ich damals…

(thx to Ceh.)


Beim (geradezu kabarett-tauglichen) Smalltalk mit einem Firmen-Gast:

Letztens bei der Zahnbehandlung kommt der Zahnarzt mit der Spritze und sticht acht Mal in mein Zahnfleisch!
Ich hab gedacht, was macht er jetzt? Will er’s perforieren und abreißen?

(thx to G.)

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Universelle Genialität

Mein Freund Manuel berichtet mir von einem kärntnerischen Unikum in der weiten Welt der Worte, einem dermaßen schönen, genialen und praktischen Wort, dass man es glatt erfinden müsste, gäbe es das Wort noch nicht. Es hat nichts am Hut mit der sonst in der Sprache so weitverbreiteten Herrschaft der deskriptiven Präzision.

Es bezeichnet ein Gefäß, das immer genau die richtige Größe für den beabsichtigten Zweck hat:

Das *§#* Osach! *#§*.

Will man einen Flohzirkus unterbringen, nimmt man dafür ein Osach. Ebenso verlangt man danach, wenn man eine Kuh melken oder Beton anrühren will.
Demnach gibt es natürlich so ein Osach auch nie in Kombination mit Adjektiven wie klein oder groß, schmal oder breit, denn das wäre völlig paradox und ein tautologischer Faux-pas ersten Ranges.

Die Bitte nach einem Osach bindet die Mitmenschen so auf einzigartige Weise in die aktuellen Tätigkeiten ein und animiert zum Mitdenken und zur Empathie!

Angesichts der von mir schon oft beobachteten Kontraste in den Arbeitsweisen von Männern und Frauen, wenn es darum geht, gemeinsam an einer Sache zu werkeln – insbesondere an handwerklich-bastlerischen Vorhaben – behaupte ich, das Wort ist bestimmt von einer Frau erfunden worden!
Natürlich auch nur als kommunikative Draufgabe, denn Worte der Erklärung sind gar nicht unbedingt nötig in weiblichen Allianzen, in denen Frauen einander in die Hände arbeiten – weil die eine sowieso bei jedem Schritt weiß, was die andere gerade tut und braucht. Da werden fremde Haarsträhnen, die noch angewachsen sind und folglich wohl noch gebraucht werden, frühzeitig von Innendispersion befreit, Umzugskartons zum Zwecke des Verschließens an den Kartonstößen zugehalten, oder Scheren gereicht, vorgeschnittene Klebebänder, Schraubenzieher, Zangen.

Vor allem aber werden helfende Hände und Finger unaufgefordert zur Verfügung gestellt, und zwar an der perfekten Stelle zum richtigen Zeitpunkt – als wäre der Wunsch nach einem dritten Arm endlich in Erfüllung gegangen, und zwar ohne die auffällige optische Komponente, die in Kauf zu nehmen man damit wohl gezwungen wäre.

Diese ungefragte Hilfe wird vom solcherart unterstützten Part auch nicht als Skepsis gegenüber seiner Leistungsfähigkeit wahrgenommen, oder als Zweifel daran, dass er es auch alleine schaffen kann.
Erstaunlicherweise muss sich nämlich die zur Allianz fähige Frau von genau jenen Naturen, die auf solche vermeintlich unterschwellig transportierten Signale empfindlich sind, bisweilen etwas wie ‘Geh weg, lass mich das machen’ sagen lassen, oft begleitet von einem durch kulturelle Evolution weitgehend unbeeinflusst gebliebenen, archaischen Rempeln in Richtung Ausgang.

Die oben beschriebene präzise Beschreibungswucht der Worte ist nur dann unverzichtbar, wenn diese bestimmte Sorte Mann vom autokraten Zentrum des Geschehens aus (zB: einer Leiter) seinen kurzerhand zu Hilfsarbeitern degradierten Mitstreitern knappe Kommandos entgegenbellen will. Osach, Eumel, Pnöppel oder sonstige unscharfe Bezeichnungen, die Anlass zu Diskussionen bieten, eignen sich dabei nachweislich nicht.