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Hoch-Zeit

Strahlenden Sonnenschein auf der Haut spüren. Mich immer wieder über die erstaunliche Hitze wundern. Zwei Tage lang von früh bis spät Vorbereitungen treffen, Schulter an Schulter mit der Braut, meiner lieben Freundin. Tausend kleine und große Dinge erledigen, fast bis zum Umfallen. Dem Bräutigam beim Glücklichsein zuschauen. Denken, dass er allen Grund dazu hat! Abends den phantastisch sternenübersäten Himmel bewundern.

Und dann am schönsten Tag des Jahres die schönste Braut der Welt erblicken, mit ihrem bezaubernden Lächeln und den unglaublich roten Haaren in ihrem unglaublich grünen Kleid. Und ihren zitternden Händen. Während eines Liedes mitten in der Zeremonie schnell zurücklaufen, um der Braut den vergessenen Brautstrauß zu bringen. Ein paar Tränchen wegzwinkern. Einen filmreifen Hochzeitskuss betrachten. Und noch einen! Ein starkes Gefühl von Freude empfinden.
Drei Unterschriften beobachten, eine Unterschrift leisten. Zusehen, wie Seifenblasen und Rosenblätter durch die Luft segeln. Sektgläser klirren lassen. Diese beiden lieben Menschen an mein Herz drücken, alles Glück der Welt wünschen und es von Herzen so meinen.

Vor Hitze appetitlos ein wenig um das schöne Essen trauern. Sehr nervös eine Rede halten. Ein rauschendes Fest mit toller Musik feiern. Die Gäste gemeinsam ein Bild malen lassen. Dazwischen Dinge erledigen. Die Braut davon abhalten, Dinge selbst erledigen zu wollen. Stattdessen mit ihr Tequila trinken. Ballons mit Wünschen an das Universum in die Abenddämmerung fliegen lassen. Den späten Abend gemeinsam mit dem ‚harten Kern‘ des Freundeskreises ausklingen lassen.

Am nächsten Tag mit den Gästen und dem Brautpaar gemeinsam frühstücken. Über ihre zwei T-Shirts mit der Aufschrift ‚just married‘ grinsen. Das Paar und die Gäste vor der Heimfahrt noch zu einem gemeinsamen Spiel ermuntern. Gemeinsam ein paar verbliebene Kisten und Dekorationen wegräumen und ins Auto laden.

Im Garten unter schattenspendenden Bäumen die Reste vom Festbuffet zum Mittagessen verzehren. Die beringten Hände des frisch vermählten Paares fotografieren. Umarmen und umarmen lassen.
Schließlich unter einem unfassbar blauen Himmel durch üppiges Grün nach Hause fahren, über einer grünen Wiese einen Adler in der Luft entdecken. Ein bisschen stolz sein auf eine organisatorische Glanzleistung. Noch stolzer sein, die beste beste Freundin der Welt zu haben.

Ja, so kann man sehr gut ein paar Tage verbringen.

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Augenkrebs II

Ich hab mich nach dieser entmutigenden Episode noch einmal in so einen Laden gewagt, und abermals festgestellt: Ich kann mir heuer kein neues Kleid kaufen. Wäre dort wegen ungebührlichen weil fotografierenden Verhaltens fast rausgeworfen worden, aber dafür habe ich hier und jetzt die ultimativen Beweisfotos:

Ich hätt die Kleider meiner Großmutter aufbewahren sollen, mit denen könnte ich jetzt ein Vermögen machen!

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Update

Ich suche schon lange einen starken Graufilter, ab ND64, ND1000 wär überhaupt geil, für 55mm-Gewinde.
Oder aber für das Cokin-P-System („ND400“ oder gar „NDX“, die gabs früher mal zu kaufen, bevor einer der dafür benötigten Rohstoffe nicht mehr… EU-Schadstoffnorm… usw).
Bei e-bay gibts sowas zwar, aber leider stets für Versandkosten, die höher sind als der Kaufpreis!
Wenn jemand von euch sowas rumliegen hat und es nicht mehr braucht, ich würde bitte sowas haben wollen mögen und mich sehr drüber freuen!


Tussenalarm! Ich hatte geplant, mir für die Hochzeit in zwei Wochen auch einmal so richtig schöne Fingernägel zu leisten. Dämlicherweise ist mir heute auch noch ein Nagel ganz bös eingerissen. Auch am kommenden Samstag findet schon eine Hochzeit statt; ungefähr die fünfzehnte, zu der ich mit einem ultrakurz-Nagel zwischen lauter langen gehen müsste.

Nun gibt es zwar tausende Nagelstudios, beinah an jeder Ecke ist schon eins, aber man glaubt ja gar nicht, wie unfassbar ausgebucht die sind! Termingarantie? Ha! Ich habe den Eindruck, die Frauenwelt hier in der Gegend versitzt ihre gesamte Freizeit im Nagelstudio!

Ganz furchtbar jedenfalls sind die Texte in den ‚Häufig gestellten Fragen‘ auf beautynails.at. Mit traumwandlerischer Sicherheit verlieren dort sämtliche ‚dass‘ ihr zweites s, und der Unterschied zwischen ‚wie‘ und ‚als‘ wird offenbar ebenfalls als sekundär empfunden. Bei ‚Wie lange haltet eine Nagelverlängerung?‘ hab ich dann aufgehört zu lesen. Das Feedback hab ich mir gespart – im entsprechenden Formular steht nämlich ‚Meine Daten dürfen nicht an Dritte – mit Ausnahme von Partnerbetrieben der [xxxxx] KEG weitergegeben werden‘ – ähm, ich wollte einen Termin, keine Mailwerbung.


Katzen sind schlauer als Hunde, weil sie machen, was sie wollen? Von wegen! Hunde sind einfach obercool.
(Danke an André.)


Bei tipps-tricks-kniffe.de gibts eine kleine Anleitung, wie man mehr Farbe in Excelzellen bringt. Allerdings schreibt der Autor dort:

Die Zellen der Excel-Tabelle lassen sich über den Menübefehl Format | Zellen farbig darstellen. Wichtige Werte oder negative Zahlen springen damit sofort ins Auge. Allerdings ist die Auswahl recht dürftig; nur die acht Standardfarben Schwarz, Weiß, Rot, Blau, Grün, Gelb, Magenta und Zyan stehen zur Verfügung. Ganz schön mager.

Alsowiejetzwasjetz? Man denkt gleich als erstes ‚Welche Excelversion hat der Mann? 4.0? Excel-Zellen lassen sich doch problemlos über ‚Format – Zellen – Muster‘ oder die entsprechende Symbolleisten-Schaltfläche in allen möglichen Farben darstellen!‘, und versteht also nicht so recht, was gemeint sein mag.

Tatsächlich gehts um die benutzerdefiniert formatierten negativen Zahlen, denen fehlt ein Stück vom Regenbogen.

Den Downloadlink für ein kleines xl-Sheet mit den zusätzlichen Farbcodes gibts jetzt auch hier bei mir.
In der benutzerdefinierten Zahlenformatierung statt [Rot] einfach den entsprechenden Farbcode eintragen, zB [Farbe7], und schon wird die negative Zahl in pink dargestellt.


Ebenfalls bei tipps-tricks-kniffe.de gesehen: Wie man in Windows Vista… ah, das interessiert niemanden?
Das hier geht auch in WinXP: Ordner über shell aufrufen.
Start – Ausführen – shell:cache ruft den Ordner ‚Temporary Internet files‘ auf, der in den Tiefen von ‚Dokumente und Einstellungen – blah – dings – dort‘ vergraben liegt und auf anderem Wege erst mühsam erklickt werden muss. shell:sendto ruft jenen Ordner auf, der bekanntlich für die ‚Senden an‘-Programmauswahl verantwortlich ist.
Auch erfolgreich und irgendwie ein bisschen sinnvoll, weil Klickwege ersparend, sind:

  • fonts
  • my music
  • my pictures
  • recent
  • cookies

Einen Haufen weiterer shell-Befehle gibts zB bei tipps-tricks-kniffe.de und bei dx21.com, letztere Liste sind in XP funzende Shellbefehle dunkelblau hervorgehoben.
Wenn ihr dort noch mehr Brauchbares findet, immer her damit!

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Regenbogenparade

Ich kann euch wärmstens empfehlen, einmal aus nächster Nähe das unbefangene Wohlwollen und die entspannte Toleranz bei einer Veranstaltung wie dem Christopher Street Day einzuatmen. Am besten natürlich in Wien! Außer der simplen Tatsache, dass sehr viele Menschen auf der Straße waren, hatte die Parade keinen der unliebsamen Aspekte einer Massenveranstaltung – kein Gerempel, kein Unwohlfühlen, keine Aggression.
Die Menschen strahlen gelöste Freude und Gelassenheit aus – in dieser wunderschönen Stadt Wien, wo die städtische Müllabfuhr regenbogengeschmückt am Ende des Zuges fährt; ein vermeintlich unscheinbares, aber starkes Symbol für Akzeptanz und Solidarität.

Eine Augenweide sowieso, eine Seelenweide außerdem. Interne Schubladen mit den Aufschriften ‚cool‘ oder ‚peinlich‘, von deren Existenz ich gar keine Ahnung hatte, wurden kurzerhand entleert und geschlossen, jeder wirkte auf mich einfach nur originell, original, authentisch.

In einer Welt, die allzu oft von Gleichgültigkeit, Engstirnigkeit, Fanatismus, Ablehnung und gegenseitigem Hass geprägt ist, wandern bunteste Gegensätze Schulter an Schulter durch die Straßen und zeigen den Anhängern der sogenannten religiösen Nächstenliebe, was Verbundenheit und Friedfertigkeit wirklich ist.

Mich hat der CSD wieder mal glücklich gemacht – und verändert. Berichte und mehr Links zu Fotoalben von der Parade gibts bei der HOSI Wien.

Hier meine Fotos von der Regenbogenparade als Slideshow:

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Silencium

Heute Nacht wurde ich schlagartig wach von etwas, das nicht da war. Von der gänzlichen Abwesenheit von Geräusch.
Wenn es einmal vollkommen still ist, findet mein Unterbewusstsein das derart bemerkenswert, dass diese Tatsache mein Bewusstsein sogar im Traum erreicht.

Es war kurz nach halb zwei, und da war absolut nichts. Kein Güterzug war zu hören in diesen seltsamen Minuten, die ich wach dalag und zwischen den beiden schwarzen Fensterbalken des offenen Schlafzimmerfensters hindurch verwundert in die Dunkelheit starrte. Selbst nachts sind bei uns für gewöhnlich Züge zu hören, unser Haus steht nahe der Bahnlinie.
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Cerebraler Strudel mit Ei

Bei so hohen Temperaturen wie gestern tut mein Hirn nicht immer ganz genau, was es soll. Wenn einer verrückt wird, fällt es ihm ja auch nicht notwendigerweise auf. Ich halte das für einen Nivellierungsmechanismus des Gehirns – so ähnlich, wie der durchschnittliche IQ stets 100 beträgt, auch wenn die Menschen im Schnitt immer schlauer werden – nur eben von innen organisiert.

Gleich einer Regierungsbehörde, die das dumme Volk vor herben Realitätskollisionen bewahren soll, täuscht das Gehirn also rege Geschäftigkeit vor und erhält den Schein aufrecht.
Damit mir etwa ein Ausfall meiner dreidimensionalen Vorstellungskraft verborgen bleibt, simuliert mein Gehirn sozusagen den Normalzustand, bis der Schaden behoben ist oder aber eine Gewöhnung stattgefunden hat.
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Weisheit mit dem Löffel

Freundin N. muss sich beruflich in einer Männerdomäne behaupten, was auf rein beruflicher Ebene noch halbwegs geht, aber mitunter schwierig ist, wenn’s persönlich wird. Gestern abend bekam sie von Freundin M., die für ihre knackigen Formulierungen bekannt ist, folgenden ebenso simplen wie weisen Fingerzeig:

Du kommst ihnen auf deren Art entgegen: als Mann. Natürlich unterliegst du dann, weil du der schlechtere Mann bist. Du wirst aber immer die bessere Frau sein!

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Märchenstunde

Es war einmal ein schöner Prinz namens Avaro, der hatte durch eine Versandhaus-Ratenzahlung einen großen Teil seines Besitzes verloren. Seine Leasing-Kutsche war beschlagnahmt worden, und auch sein Palast sah leerer aus als früher. Jedoch war der Prinz nicht gänzlich mittellos: Er besaß eine glänzende, große Nespresso-Maschine. Sie war sein ganzer Stolz.

Nun begab es sich aber in jenem Sommer, dass zuhauf wunderschöne Prinzessinnen aus fernen Landen in sein Reich kamen, um am alljährlichen Stutenmilchbad teilzunehmen. Anschließend fand ein großes Festessen statt, und als Avaro neben der geheimnisvollen Prinzessin Jarina am duftenden Buffet stand, da passierte es: Sie fassten gleichzeitig an den selben knusprig aussehenden, heißen Hendlhaxen. Einen Augenblick lang berührten sich ihre Hände. Da war es um den Prinzen geschehen, und auch die Prinzessin sah reichlich verzückt aus.
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Augenkrebs

Meine beste Freundin heiratet ihren Freund am 20. Juli. Unter freiem Himmel, im Gartenpavillon. Romantischer gehts nicht! Gutes Wetter ist bestellt, hoffentlich liefern die da oben rechtzeitig.

Zu diesem Behufe haben wir zwei Mädels uns unlängst in der SCS rumgetrieben, das ist, für alle Außerösischen, ein riesiges Einkaufszentrum mit profunder Verwirrungstaktik, insbesondere was die Lage der Ein- und Ausgänge betrifft. Waren wir da nicht schon? Nein, da müsste doch an der Ecke ein anderes Geschäft sein! Da gabs doch diese… Geh bitte heast! Können die Leut net aufpassen? Immer dieses Gerempel! Wo wollten wir noch hin? Nein, von da sind wir doch gekommen!

Es kommt also vom Angstfaktor her einem Fallschirmsprung gleich, dieses Ungetüm zu betreten, insbesondere an einem Samstag – und es war Samstag. Weiterlesen

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Morgensonne

Im Grunde bin ich eher Nachtvogel als Morgenmensch. Ich kann mich morgens oft nur sehr schwer überwinden, den Schlaf aufzugeben, weil ich gerne schlafe, auch wenn sich Träume in meinen Schlaf mischen, die zuweilen so grausig sind, dass ich sie mir nichtmal selbst erzählen würde; so wie die von letzter Nacht.

Dass meine Knochen sich morgens anfühlen, als wäre ich achtzig, hilft ein bisschen, aus dem Bett zu kommen, denn Bewegung lockert die Gebeine.
Noch mehr aber hilft, dass ich den frühen Morgen mit allen Sinnen erleben möchte. Im Sommer früh aufzustehen ist eine wunderschöne Sache. Ich mag es, wach zu sein, draußen zu sein, wenn alles noch ganz still ist, noch keine menschliche Stimme die Ruhe stört. Nur die Gesänge der Vögel sind zu hören. Ohne auf den Einsatz der anderen zu warten, schenken sie ihre Lebensfreude der Welt, singen sie aus dem weiten, blauen Himmel in eine unvergleichlich klare Luft, die alle Möglichkeiten in sich zu tragen scheint.
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