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Ungeziefer

In einigen Jahren werden alle Weblogs nur noch gefakte Inhalte haben, die ein Kopierbot vom anderen kopieren wird. Auf diese Weise werden auch die Zugriffszahlen produziert. Sie werden sich gegenseitig mit automatischem Kommentarspam bis zum Exzess zumüllen, und einander in ihrer Freizeit auch private Spams schreiben.

Indessen werden Insekten unsere Häuser und Gärten übernommen haben und all das fressen, was von unseren Lebensmitteln und Gartenpflanzen übriggeblieben ist. Es wird vor Fliegen und Maden und Miniermotten und Heuschrecken nur so wimmeln, wenn der Mensch abgeschafft worden sein wird.

[Danke. Jetzt gehts mir besser.]

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Kacksack

Details und Links zur derzeitigen Anti-Hundstrümmerl-Kampagne gibts bei meinem Bruder, in gewohnt bissiger Manier.
Und er stellt eine Photoshop-Vorlage zur Kampagne zur Verfügung? Da kann ich natürlich nicht widerstehen. :)

Ich erinnere mich an den früheren Wiener Bürgermeister Zilk. Der wollte der Stadt Hundescheiße-Staubsauger kaufen. Sogar orange lackieren hätte er sie lassen, damit sie zum restlichen Stadtsauberkeitsbild passen, sagte er damals. Aber man wollte das nicht im Stadtparlament.

Zweckgebundene Hundesteuer wär gut. Und dass jemand das Geld verwaltet, der auch ein bisserl Hirn hat. Hundezonen sind gut, dort gilt die Leinenpflicht nicht, die Tiere können frei laufen und miteinander spielen. Die Zäune sollten aber schon so angelegt sein, dass kleinere Hunde nicht im normalen Gang unterm Tor durchspazieren können. Beeteinfassungen sind auch hübsch, aber Rosensträucher müssens nicht unbedingt sein. Und ein bisschen mehr Pflege dürfte auch stattfinden, wenn’s nach mir ginge.

Es tut allerdings gar nicht weh, alle paar Monate eine Rolle Plastiksäckchen zu kaufen, diese mitzunehmen und die Hinterlassenschaften des eigenen Hundes im nächsten städtischen Mistkübel zu verstauen – es findet sich eigentlich immer einer. Hab ich in Wien, als ich da noch wohnte, immer so gemacht, schon aus Eigennutz – schließlich ist es im Park egal, in wessen Kacke man tritt. Ob das jemand macht oder nicht, ist wohl eher nicht von der Existenz öffentlicher Sackerlspender abhängig. Das Zeug kostet so oder so kein Vermögen – jedenfalls keine 43,60 im Jahr. Der Rest geht wohl für Rosen drauf.

Übrigens ist es – entgegen der oft ungefragt abgesonderten Meinung – keine Tierquälerei, Hunde in der Stadt zu halten. Man hat auch dort genügend Möglichkeiten, dem Hund Auslauf und Freude zu verschaffen. Ob und wie oft man das tut, ist von der Liebe zum Tier abhängig – und nicht vom Wohnort.

Hundekampagne

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Gute-Laune-Zitronen

Da sind Ihnen ein paar besonders freche Früchtchen ins Netz gegangen: wunderschön gelb, herrlich frisch und mit jeder Menge Vitamin C.

Soweit die Theorie laut Verpackungstext des Netzes mit vier Zitronen, das ich vergangenen Samstag bei Merkur erstand. In der Praxis besteht die freche Komponente insbesondere darin, dass eines der Früchtchen schon am nächsten Morgen völlig schimmelig in seinem Netz lag. Eine habe ich am Sonntag benutzt, eine weitere fand ich heute früh ebenfalls in einem weißen Pelzmäntelchen vor.

Genießen Sie die SanLucar Zitronen in ihrem vollen Geschmack, denn ihre Schale ist zum Verzehr geeignet und deshalb ideal zum Kochen, Backen und Dekorieren!

Aber machen Sie schnell, denn angesichts dieser Schimmelrekordzeit ist es verdammt hart, die gute Laune zu bewahren.

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Wasserprediger

Sowohl vor als auch nach der Nationalratswahl wird der FPÖ-Parteiobmann StraHCe nicht müde, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu beschweren, dass die anderen Parteien gegenüber seiner FPÖ Ausgrenzung betreiben, und wie überaus undemokratisch das sei.
Nach der Wahl allerdings beantwortet er die Frage, ob er sich im Rahmen einer möglichen Regierung eine Zusammenarbeit mit dem BZÖ – oder gar eine ‚Wiedervereinigung‘ – vorstellen könne, mit einem eindeutigen Nein. Da gäbe es unüberwindliche Differenzen.

Diese Feststellung für sich ebenfalls zu treffen, solches kann man den anderen Parteien natürlich nicht zugestehen – dann ist es undemokratisch. Denn wenn auch FPÖ und BZÖ immer noch ähnlicher Gesinnung sind, und davon dürfen wir wohl ausgehen – man ist sich halt persönlich spinnefeind. Das muss man schon verstehen. Wer würde da von Heuchelei und zweierlei Maß sprechen? Doch nur jemand, der die Sandkasten-Politik in diesem Land immer noch nicht verstanden hat.

Ich bin froh, dass der Wahlkampf vorbei ist, und ich wär noch ein wenig froher, wenn diese Tatsache auch zu den Herren Spitzenkandidaten durchdränge. Ich kann nämlich dieses Für-Dumm-Verkauft-Werden auf unterstem Niveau nicht mehr ertragen.

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Unklarheiten

Ich wundere mich. Im-mer-zu.

Warum steht – zuverlässig wie das Amen im Gebet – in Beipacktexten für Brausetabletten oder auch in Rezepten für Gesundheitstees, man solle die Flüssigkeit schluckweise trinken? Wie sonst sollte ich bitteschön Flüssigkeit von der Mundhöhle in den Magen befördern? Durch die Poren?

Kommen euch auch in der Stadt so übermäßig oft Leute unter, die mit offenem Mund und hängender Unterlippe durchs Leben gehen? Ich meine solche, die dabei mitnichten staunend, sondern einfach nur unterbelichtet aussehen. Wie viele Gehirnwindungen müssen einem fehlen, dass man die Bewusstheit über den aktuellen Öffnungs- respektive Schließungsgrad des eigenen Mundes verliert? Mehr oder weniger als bis dorthin, wo man nicht mehr merkt, dass sich an Mundwinkeln und Lippen ein Übermaß an Spucke angesammelt hat?
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Steuergeschenke?

In der aktuellen AK-Zeitung lese ich soeben einen mit Hintergrund betitelten Kasten zum Thema ‚Steuergeschenke ohne Wirkung‘. Darin wird kritisiert, dass trotz der Senkung des Körperschaftsteuersatzes ab 2005 (im Artikel liebevoll als ‚Gewinnsteuer‘ bezeichnet) Arbeitsplätze ins Ausland verlagert wurden, und die Neuansiedelung von Betrieben diese Arbeitsplatzverluste bislang nicht ausgleichen konnten.

Weiters steht da:

Am meisten profitieren von den niedrigeren Gewinnsteuern Firmen in der Sachgütererzeugung. Doch gerade diese Firmen haben Arbeitsplätze abgebaut: exakt 13.607 von Mitte 2004 bis Mitte 2006. Ein Beschäftigungsplus gibt es bei Reinigungsfirmen, EDV-Firmen oder Ingenieurbüros. Doch die zahlen nur die Mindest-Gewinnsteuer, die gar nicht gesenkt wurde.

Das ist aber eine hocherfreuliche Nachricht für all die Reinigungsfirmen, EDV-Firmen und Ingenieurbüros! Die wussten bislang bestimmt noch nicht, dass sie jetzt nur mehr die Mindeststeuer zahlen – meinen Chef würde das sicherlich auch freuen, würde das doch unsere aktuelle Steuernachzahlung auf ein geradezu lächerliches Maß senken.

Liebe Steuerexperten von der AK, bitte nicht Unsinn als Hintergrundinformationen tarnen.
Wenn schon im Artikel der Begriff ‚Gewinnsteuer‘ bemüht wird – den man in der entsprechenden Gesetzgebung übrigens vergeblich suchen wird – dann folgt doch aus dieser Bezeichnung logisch, dass die Steuer am Gewinn bemessen wird – und nicht an der Branche.
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Fotos und Zeitungssplitter

Und schon wieder gibts neue Bilder bei mir; auch heute hat sich die Natur mir von ihrer schönsten Seite gezeigt. Die meisten sind also wieder in der Kategorie Nature gelandet. Auch eine schööne Vogelfeder hat sich auf meine Windschutzscheibe verirrt.

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Feder

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Heute hab ich in Österreichs neuer Tageszeitung geblättert und darin einiges Seltsames gefunden.
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Postorrhoe

Der Fall Natascha Kampusch versetzt derzeit in Österreich viele in Aufregung und Entsetzen. Unvorstellbar: Ein Mädchen, das im März 1998 als 10jährige entführt worden war, tauchte gestern wieder auf – sie war acht Jahre lang von einem Mann in dessen Haus in Niederösterreich gefangengehalten worden.
Es ist ja an sich schon furchtbar genug, dass es in unserem Land tatsächlich Leute gibt, die dermaßen krank in der Birne sind, dass sie sich Kinder wie Haustiere halten.

Mir ist mehr als nur ein wenig schleierhaft, warum unsere Frau Innenminister versucht, sich einen Erfolg auf ihre Flaggen zu heften, wie auch immer dieser geartet gewesen sein soll – aber darum gehts mir hier gar nicht.

Ich bin vor allem entsetzt von dem, was sich auf derstandard.at im Leserforum zu den betreffenden Artikeln abspielt. Die gesamte Bandbreite unverfälschter menschlicher Abgründe zeigt sich dort.
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Spamgourmet

Der Fastpaced Chronicle schreibt mir unter anderem:

School guides see summer fun pirate gear and BBQ.

Wertvolle Info – falls ich welche treffe, frage ich sie danach.

Gordon dagegen schreibt mir:

She won’t want to get out of your bedroom,
hoping other girls don’t find out about you.

Mein Bedarf nach hoffenden Frauen, die sich im Türrahmen meines Schlafzimmers festkrallen, hält sich in Grenzen, danke.

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Sputum est omen?

Was macht ihr eigentlich mit euren Körpersäften? Also, ich meine, von denen in einschlägig intimen Situationen einmal abgesehen?

Vielleicht findet ihr das jetzt ja ungeheuerlich, aber meinen Speichel, den schlucke ich für gewöhnlich, wenn er mir zu viel wird. Echt jetzt. Schleimige Überschüsse in der Nase befördere ich in ein Taschentuch. Zugegeben, in unbeobachteten Momenten kann ich auch schonmal nachbohren.
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