Im Grunde bin ich eher Nachtvogel als Morgenmensch. Ich kann mich morgens oft nur sehr schwer überwinden, den Schlaf aufzugeben, weil ich gerne schlafe, auch wenn sich Träume in meinen Schlaf mischen, die zuweilen so grausig sind, dass ich sie mir nichtmal selbst erzählen würde; so wie die von letzter Nacht.
Dass meine Knochen sich morgens anfühlen, als wäre ich achtzig, hilft ein bisschen, aus dem Bett zu kommen, denn Bewegung lockert die Gebeine.
Noch mehr aber hilft, dass ich den frühen Morgen mit allen Sinnen erleben möchte. Im Sommer früh aufzustehen ist eine wunderschöne Sache. Ich mag es, wach zu sein, draußen zu sein, wenn alles noch ganz still ist, noch keine menschliche Stimme die Ruhe stört. Nur die Gesänge der Vögel sind zu hören. Ohne auf den Einsatz der anderen zu warten, schenken sie ihre Lebensfreude der Welt, singen sie aus dem weiten, blauen Himmel in eine unvergleichlich klare Luft, die alle Möglichkeiten in sich zu tragen scheint.
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