Das laue Wetter am Donnerstag Nachmittag haben der holde Gatte und ich plangemäß für unsere persönliche Eröffnung der Stelzensaison im Schweizerhaus genutzt.

Die Stelze gehört genossen mit Senf und Kren, Salat von Kraut oder Erdäpfeln, und mit eingelegten, harmlos aussehenden Pfefferoni, die bei näherer Bebeißung durchaus ansteigende Bissigkeit zeigen. Retardschärfe sozusagen.
Der dem Bier entsagende Schweizerhausbesucher (=ich) trinkt dazu Almdudler. Der Bierliebhaber allerdings lässt sich seine Krügerln nicht entgehen. Das Budweiser im Schweizerhaus nämlich, das darf aus Traditionsgründen – entgegen der andernorts geltenden Vorschriften – mit Luft statt CO² gezapft werden und rinnt dementsprechend rasch und ungehindert die Kehle hinab.
Es macht offenbar glücklich – wenn man rechtzeitig drauf schaut, dass ma’s hat, wenn ma’s braucht:

Den Stelzenknochen kriegt der Hund, und wenn alle fertig, satt und gut abgesessen sind, kann man schauen gehen, was es im Prater alles Neues gibt. Bei lauer Luft ein Hochgenuss.
Etwa 400 verschiedene Gefährte gibts da, von denen ich in cirka 398 niemals einsteigen tät. Mein Mann ist da ja anders. Dem kanns gar nicht genug Adrenalinschub geben. Auch nach dem Essen ist das für ihn völlig unproblematisch.
Statt Adrenalin produziere ich dort dafür locker 398 Fotos. Beispielsweise von ausgesprochen kreativ erdachten Figuren, die dort zu Dekozwecken rumstehen.

Weitere Fotos ganz unten.
Bundesdeutsche Hilfestellung:
- Stelze, das heißt Eisbein – ein Schweingebein eben – gebratenerweise, mit knusprigen Rändern (=Schwartl) drumherum.
- Kren ist Meerrettich. Kommt gerieben (‘gerissen’) daher und brennt gern in Auge, Nase und Schlund. Ein deutscher Freund nannte es dereinst Masochismus. Ich nenn’s Abrundung.
- Erdäpfel sind aber schon klar, oder? Kartoffeln halt.
- Krügerl heißt der halbe Liter Bier bzw. das Gefäß, in dem diese Menge (vorübergehend) Platz findet.
(Das kleine Bier ist das Seiterl oder Seidl – theoretisch; praktisch sah ich sowas im Schweizerhaus aber mein Lebtag noch nicht.)
Sollte man öfter machen – super war’s! Wer mag beim nächsten Mal mitkommen?
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