• Es macht mir Spaß, unversperrte Schränke nach Brauchbarem zu durchwühlen.
Das ist nicht meine Schuld! Er hat mich animiert. Zu meinem Appartment und jenem nebenan gibt es einen gemeinsamen Vorraum, darin befindet sich ein großer Schrank, auf dem im Leuchtschrift steht: “Durchwühl mich!” Die Gastgeberin sammelt dort offenbar alles, was die Gäste so liegengelassen haben. Beute: 2 Rollen Klopapier, 1 Flasche Shampoo, Flüssigseife und Spüli. Die Waage zwischen Zugeteilt und Erhalten schlägt sozusagen zu meinen Gunsten aus, und das gefällt mir.
Ich staune, wie stark ich mich bremsen muss, um den Schrank nicht aufzuräumen. Der auf allerlei hinterbliebenen Dingen in recht schräger Lage abgestellte Teller mit Kristallzucker bereitet mir dabei besondere Probleme.
• Ich hasse Becherovka immer noch. Selbst wenn er nach dem Essen aufs Haus daherkommt.
• Zauber der Technik: Nicht jedem, der versehentlich eine Taschenlampe zerlegt, erschließt sich die Funktionsweise des Schalters derselben auf Anhieb.
Und auch nicht auf den zweiten Blick. Manche Dinge bleiben einfach kaputt, auch wenn’s den technisch nicht ganz unbegabten Menschen schmerzt. Dabei war gerade diese Taschenlampe aufgrund ihrer farblichen Abstimmung auf das Auto (vulgo: “blau iss hoid”) besonders heilig.
• Das Sackerl fürs Gackerl eignet sich für die Hinterlassenschaften eines meerwasserdurchspülten Hundes nur bedingt.
• Der Kauf eines neuen Autoradios vor dem Urlaub ist kein Garant für Sound im Auto.
Irgendein elektronisches Ungleichgewicht, wie etwa ein Warnblinken der Innenraumbeleuchtung wegen offener Heckklappe (mein Auto ist recht mitteilsam) – und der Radio spielt nicht mehr. Also, genaugenommen spielt er schon, er tut zumindest so, auf allen Quellen sieht man ihn munter Sekunden runterzählen oder Frequenzen anzeigen – nur hört man leider nix. Und das am Tag 5 des Urlaubs.
• In Kroatien gibts echt oage Viecher.
Kreative Tarnung im Gräserwald. Aber auch der Schilderwald ist kreativ.
Fotografieren ist am schönsten, wenn man dafür viel Zeit hat… und der Magen mit einem schönen, gebratenen Fisch beschäftigt ist. Manchmal will der irrtümliche Becherovka sich zwar einmischen, aber ich lasse es einfach nicht zu.
Geistesgegenwart gehört allerdings trotzdem dazu. Bei einer Wanderung zur Inselspitze verlässt sie mich nach einem Selbstauslöserbild kurz – man ist ja manchmal einfach irgendwo da draußen mit seinen Gedanken – schon entfleucht die Kamera meinen Händen, und ein kroatischer Fels schlägt mir ein kleines Cut in das Display meiner G11. Aua. Kurz vorher sehe ich noch ein wenig fröhlicher aus.
Auf der Terrasse gefällt es uns, und wie ich Freundin A. schon per SMS mitteilte, ist es nicht sonderlich furchtbar, für sie hier einen Artikel über Halloween zu schreiben.
Das Knipsen von der Terrasse aus wird langsam zur lieben Gewohnheit. Urlaubende Menschen haben ja Zeit für sowas, während unten ein anderer Zeithaber dankenswerterweise ein ganzes Weilchen sehr ruhig sitzenbleibt.