Gestern abend, ich wollte eigentlich schon schlafengehen, kam bei Vox eine erschütternde BBC-Doku: Der Mädchenjunge. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der als Mädchen aufwachsen musste.
Im Jahr 1965 kamen in Kanada die Zwillinge Bruce und Brian Reimer zur Welt. Bei der operativen Korrektur einer Vorhautverengung passierte bei Bruce ein Kunstfehler, durch den sein Penis verstümmelt wurde. Für den Sexualwissenschaftler John Money war der Fall ein gefundenes Fressen, denn er war der Überzeugung, dass die Geschlechter-Identität in erster Linie in der Erziehung entstehe, und nicht eine Frage der Gene sei. Er empfahl den Eltern doch tatsächlich, das Kind überhaupt gleich von seinen männlichen Geschlechtsmerkmalen zu befreien und es als Mädchen großzuziehen. Die Eltern waren ohnehin verzweifelt und willigten mangels besseren Wissens ein.