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Gar nicht ungern

Ich bin wieder dahaa! Leute, was gibts Frisches?

Folgender Text stammt von gestern, als ich noch in Ungarn war, sämtliche ‘hier’ sind also als ‘dort’ aufzufassen.

Eine Woche ist viel zu kurz. Als besondere Erschwernis habe ich die perfide Angewohnheit, zuhause alles in schönste Ordnung zu bringen, bevor ich wegfahre, was sehr zuverlässig für die endgültige Urlaubsreife sorgt. Vor der Novemberreise ist auch noch das Bestellen aller Weihnachtsgeschenke zu erledigen. (Mache ich per Versand bzw. online – erspart Einkaufsstress.)

Diesmal hab ich meine Hündin schon am Tag vor der Abfahrt bei meinem Vater einquartiert, und sie fehlte mir schon am letzten Tag daheim so furchtbar, dass ich mich umso mehr aufs Wegfahren gefreut hab. In ungewohnter Umgebung nämlich bin ich auch ihre Anwesenheit nicht gewöhnt, zuhause hingegen fehlt sie mir buchstäblich auf Schritt und Tritt.

Meine Mutter fährt jedes Jahr gemeinsam mit Freunden für zwei bis drei Wochen nach Ungarn zur Kur, und ich versuche, mich ihr für ein paar Tage anzuschließen. Ein bisschen Ausspannen und Massage tun auch mir gut.

Die wahren Gründe für meine jährliche Reise liegen aber natürlich nicht in der Kur an sich.
Ich verbringe diese Woche größtenteils allein mit meiner Mutter. Wir stehen uns sehr nahe, und es ist schön, diese Zeit zum Lachen und zum Quatschen zu haben, was uns sonst das ganze Jahr lang eher nicht gelingt. Wir wohnen dann gemeinsam in einem Appartement, bisher in zwei Zimmern, heuer sogar in einem, mit Doppelbett.

e: Grummel, ich kann nicht einschlafen.
M: Hast geträumt?
e: Nein, ich hab noch nicht mal geschlafen! Wieso?
M: Weil du ‘Psscht!’ gesagt hast.
e: Nein – du hast geschnarcht!
M: Oh, echt? … Und, hab ich aufgehört?
e: Ja. Sofortest.
M: Hihi! *schnarch*

Dann ist da die Ente. Eigentlich die En, te liegt nämlich am Teller nebenan. Die halbe gebratene Ente mit rotem oder weißem Kraut ist ein wahres Gedicht, und wäre allein schon ein guter Grund, hierher zu kommen.

Meandmyduck

Außerdem hab ich festgestellt, dass für mich ‘Theodora kereki’ das beste Mineralwasser ist, das es gibt. Viele sehr kleine Kugerln!

Ein Grund für meine Reise liegt auch im konsumbezogenen Bereich. In den Straßen des Ortskernes reiht sich eine Boutique an die andere, und obwohl die Kleidung nicht mehr so günstig ist wie noch vor einigen Jahren, macht das Shoppen hier und in der Nachbarstadt sehr viel Spaß. In den vergangenen Jahren kämpften wir uns hier tapfer stocksteif bei Wind und Eiseskälte durch die Einkaufsstraßen, heuer aber haben wir sonnige 15 Grad, da fällt auch das hie und da notwendige Anprobieren wesentlich leichter – in den meist ungeheizten Läden.
Die Jahreszeit ist außerdem perfekt, um noch fehlende Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Auswahl gibts jedenfalls genug.

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Hier sieht man zwei Jacken, die ich mir nicht gekauft hab – was ziemlich selten vorkommt. :)

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Am zweiten Urlaubstag habe ich eine Nachricht auf meiner Mobilbox, die merkwürdigerweise einer vom letzten Jahr zur selben Zeit sehr ähnlich ist: Ich habe vor der Abreise vergessen, eine berufsbezogene, wichtige Datei weiterzuleiten. Mein Notebook ist zwar hier, und im Hotel gibt es WLAN, aber der Herr über alle Schlüssel, der Rezeptionist, hat keinen Netzwerkschlüssel an seinen Haken hängen. Es gibt aber in der Lobby einen Rechner mit Internetzugang, den er mir freundlicherweise einschaltet.

Schön ist, wenn man sein Betriebssystem richtig gut kennt, es kann nämlich passieren, dass es einem auf ungarisch begegnet, und dann muss man sehr genau wissen, wo man normalerweise hinklickt. Angesichts der Bezeichnungen für die verschiedenen Oberflächenobjekte fühle ich mich wie auf dem Mars. Viele Schaltflächen sind breiter als sonst, denn die Ungarn haben eine Vorliebe für lange Wörter.

Als ich meinen Memorystick anstecke, meldet das System sehr erschrocken:
Uj Hardver!
Dass uj neu heißt, weiß ich, weil wir mal ungarisches Spülmittel daheim hatten, auf dem das Wort in typischer Manier angebracht war: Sunlicht uj! Wir hatten es so liebgewonnen, dass mein Mann später sogar ‘Sunlicht-Uj’ auf einem Einkaufszettel vermerkte.
Trotz dieses ersten systemseitigen Erstaunens gelingt es reibungslos, die Datei über Webmail wegzuschicken. Uiii!
Einen Text aus der Pfanne in ein Textdokument auf den Memorystick zu speichern glückt mir ebenfalls nur aufgrund erfolgreicher Klick-Konditionierung und sprachlicher Kombinationsgabe im Ausschlussverfahren. Meine Mutter sieht mir ehrlich beeindruckt über die Schulter; mit fortgeschrittenen Ungarischkenntnissen hat mein Erfolg aber nichts zu tun.

Aber auch so manche Übersetzung bietet Grund zum Grinsen, wie bei diesem Bargeldautomat, vor dem ich laut kichernd stand:

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Traumerinnerung stellt sich zuverlässig ein, wenn ich richtig ausschlafen kann. Gerade im Urlaub aber sind es immer wieder die gleichen Dinge, die mein Hirn sich da ausdenkt: Die Heimat bricht während meiner Abwesenheit völlig zusammen.
Regelmäßig stirbt mindestens ein Familienmitglied, außerdem haben sie diesmal kurzerhand beschlossen, den Donauturm abzumontieren. War ja sowieso nur aus Plastik.

Trotz des frühen Zubettgehens ist der Kurstress nicht zu unterschätzen. Frühstück gibt es nur bis neun. Davor oder danach sind jede Menge Termine einzuhalten, für Massagen oder gemeinsame Unternehmungen, zum Beispiel das obligate Baden im Thermalsee.

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Im Seebad ist alles neu umgebaut, es wirkt jetzt alles ein bisschen weniger russisch und speckig. Es gibt neuerdings für die Benützung des Bades ein dämliches Chipkartensystem, mit dem sich auch das Personal nicht richtig auskennt, was zu einigen Verwirrungen führt. Man kann froh sein, das Bad in der eigenen Kleidung wieder verlassen zu haben und fühlt sich an Pirron&Knapps ‘Tröpferlbad’-Lied erinnert.

Kaum zurück im Hotel, müssen wir uns auch schon fürs Abendessen umziehen und stylen.

Der Fiedler beim Abendessen im Weinrestaurant Árpád, der auch ein bisschen Akkordeon spielt, stellt sich vor mich hin und singt ‘Du bist die Rose vom Wörthersee’, was mir ein bisschen peinlich ist.

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Nach dem Abendessen gibt es oft Tanzabende in einem nahen Hotel, bei denen ich allerdings nur zuschaue, denn ich bin passionierte Nichttänzerin. Ich sehe gerne zu, solange mich nicht jemand mit ständigen Aufforderungen nervt. Meine Begleiter können ohnehin so gut tanzen, dass es im Schnitt für uns alle reicht.

Wenn zwischen all diesen Aktivitäten Zeit bleibt, wird rumgekugelt, sudokulöse Hirnarbeit geleistet oder gelesen. Wenn meine Mutter in einer Zeitschrift etwas Interessantes findet, liest sie mir vor. So auch einen Leserbrief, der die folgende, sehr gut durchdachte Formulierung enthielt:
“Meine Mutter pflegte meine Großmutter jahrelang, wusch, kochte und badete sie.”
Als wir wieder sprechen konnten, stellten wir tränenden Auges fest, dass man sich den Alltag oft durch die Wahl der richtigen Reihenfolge wesentlich erleichtern kann: Hätte Mama sie zuerst gekocht, wäre das Baden und Waschen überflüssig geworden, weil Großmutter bereits keimfrei.

Wenn sich ebendiese ‘ganzwöchige’ Zeitschrift auch nicht wirklich zum Lesen eignet, zum Erschlagen von Gelsen (ja, die gibts noch!) ist sie erst recht nicht zu gebrauchen; ich hab leider an der Decke des Hotelzimmers schwarze Streifen hinterlassen, ein Souvenir der Druckerschwärze von einem Bild der Grünen-Vorsitzenden sowie ihrer Kinder.

Lustig und schön wars wiedermal. Jetzt hab ich bereits mein Lumpi wieder, und schon das meiste ausgepackt und verräumt. Nun werd ich mich mal mit euren Kommentaren befassen, und dann ein gepflegtes Schaumbad nehmen.

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Absurde Feiern

Ich hab mich manchmal wochenlang auf eine bestimmte Party gefreut. Dann überstiegen die Erwartungen am Ende meist das Geschehen selbst. Gehe ich dagegen ohne Erwartungen auf eine Party, weil ich nämlich gar nicht sicher war, ob ich überhaupt dabei sein würde, dann kann sich die gute Laune ungehindert ausbreiten.

So geschehen in dem einzigen Lokal, das ich als mein Stammlokal bezeichnen würde; nicht weil ich da so oft wäre, aber immer noch öfter als in allen anderen Hütten. Verdammt schade, dass es zum Jahresende seine Pforten schließen wird. Die gemütlich-speckige Atmosphäre wird mir sehr fehlen.

Zur Feier zweier Geburtstage spielte da am Samstag Abend jene Band auf, die sich mit meiner Band bei den Besetzungen für Gitarre und Schlagzeug überschneidet: Pi.

Und Pi war so gut drauf, produzierte einen so tollen Sound, dass es eine wahre Freude war! Die Leistungen des Mister Gitarrista waren zum Niederknien, diesbezügliche Komplimente wollte der Erlauchte aber nicht gelten lassen und verteilte das Lob gleichmäßig über die ganze Band, womit er auch wieder recht hatte. Schon rein musikalisch also ein ungemein erquickender Abend!

Vergleiche der intimsten Körperteile bezüglich ihrer Größe sind übrigens nicht gemeint, wenn der Mann an der Tontechnik einem Musiker Nachrichten auf gestischer Basis übermittelt, auch wenn es manchmal so aussehen mag, oder gar später vom Knöpfchendreher selbst behauptet wird.

Natürlich haben wir aber auch abseits der Musik wieder viel gelernt.
Dass man beispielsweise auch in betrunkenem Zustand auf einem dreibeinigen Hocker stehen kann, um als Kleinwüchsiger der Umwelt auf Augenhöhe zu begegnen, und das längere Zeit und unfallfrei. Dass manche Männer gar nicht so wild sind, wie sie ob ihrer höhlenmenschlichen Frisur aussehen, selbst wenn sie ein Zöpfchen aus ihrem Rauschebart geflochten haben.

Auch sollte man, wenn man erst später kommt, nicht unbedingt den dadurch entstandenen Rückstand in puncto Tequila innerhalb einer halben Stunde aufzuholen versuchen. Wer den gesamten Abend sortenrein und unfallfrei verbracht hat, sollte aber auch am Ende kein Stamperl Absurd mehr trinken. Der Magen dankt in beiden Fällen.
Gespräche im Freien vor dem Lokal im T-Shirt sind auch Mitte November ohne Gänsehaut möglich.
Der Lockruf für ein Kamel könnte ‘Höckerhöckerhöcker!’ lauten.

Ein Barkeeper, der um drei Uhr früh eine halbe Tafel Milka Vollmilchschokolade hinter der Bar hervorzaubert und damit Blicke voll Verlangen aus plötzlich riesengroßen Frauenaugen auslöst, darf sich mit Fug und Recht als Frauenflüsterer bezeichnen – insbesondere, wenn er es in dermaßen charmanter weil trockener Manier tut.
Dieses Attribut ebenfalls für sich zu erringen, wenn er dieser Szene als Zuschauer beiwohnt, mag für einen weiteren Mann sehr verlockend sein. Doch wenn auch die Genialität dieser süßen Strategie plötzlich so klar auf der Hand liegt, und die anwesenden Frauen betrunken sindein leichtes Damenspitzerl haben, so ist ihm gleichwohl ein etwas subtileres Vorgehen anzuraten, als in Demonstration seines spontanen Lerneffekts dem rechtmäßigen Besitzer kurzerhand die Schokolade zu entreißen und sie seinerseits den anwesenden Frauen anzubieten. Aber die Tränen unseres Lachens sind ihm dafür sicher.

Wer sich am Ende des Abends, wenn es um die Heimfahrt geht, in bierseligem Zustand charmant-unverfroren selbst zur Mitfahrt in einem Auto einlädt und anschließend noch das Mitnehmen eines weiteren Heiteren verfügt, der davor erst in den Tiefen des Lokals aufzuspüren ist, dies begründet mit ‘Das ist nur fair!’, und anschließend eine Wegbeschreibung mit ‘Die Straßenverfolgung führt nach rechts’ formuliert, wird mit lautem Gelächter im weiblichen Rückbank-Duett nicht unter zehn Minuten bestraft.

(Tags: Absurd, Pitheband, Pi-theband)

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Gattencontent

Mein holder Gatte hat derzeit ein Projekt in Tunesien; man könnte seine erste Reise dorthin auch als vertretungsweises Contentsammeln bezeichnen. Es gibt dort beispielsweise zwei brauchbare Mobiltelefonie-Provider: Tunisiana und Tuntel.

Graffiti-Frechdachse, denen es zu langweilig geworden ist, hierzulande die Buchstaben AR auf die Schilder von Schlecker-Märkten zu sprühen, Weiterlesen

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Beim Schachtelwirt

Unlängst bei einem geschäftlichen Treffen beim Junkfoodprovider McD – ja, geschäftlich, auf den Tischen dort kann man wunderbar Akten ausbreiten – beobachtete ich folgende Szene:

Ein Baby, etwa sechs Monate alt, sitzt auf Opas Schoß und erkundet neugierig die Umgebung. Entschlossen greift es sich eine Burgerschachtel und beginnt, daran herumzukauen.

Mein Fazit: Das Kind hat bereits im zarten Alter begriffen, wofür andere ein halbes oder ganzes Leben brauchen.

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No flavours

[Respektive ‘Seine Nerven’, nämlich die des Angetrauten, der das Gespräch geführt hat.]

Flughafen St. Maarten, vor unserem Rückflug. Wir wollen unsere letzten Dollars in flüssige Nahrung umsetzen.
Daraufhin entspinnt sich dieses Gespräch mit einer Barfrau; jene hat man sich bitte mit heftigem Akzent vorzustellen:

You serve Daiquiries?
Dai…!? No.
But your sign says ‘Daiquiries’!
Oh really? Yessss. Which flavour you want?
Strawberry?
Strawberry we don’t have.
So which flavours do you have?
We have no flavours. You go up to the restaurant, there more choice.

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Beautiful Woodquarter

Ein Sonntag wie im Bilderbuch – wir fahren ins Waldviertel. Beim Anblick der ersten sanften, grünen Hügel, der ersten Nadelwälder, wird mein Lächeln breiter. Der Raps blüht auf gigantischen Feldern, die Sonne scheint und macht daraus ein gelbgrünes Meer. Der verklärte Blick findet sogar den Strommasten inmitten dieses Motives stimmig.

Ein Spaziergang im Wald, darin die immer noch grünen Überreste von abgeknickten Nadelbäumen, grotesk verteilt, als wären sie vom Himmel gefallen. Weiches Moos unter den Füßen, und ich achte darauf, keine der unzähligen Schlüsselblumen zu zertreten.

Später gehen wir an der Thaya entlang, am Ortsrand von Waidhofen. In einer Flussbiegung lädt ein warmer Fels mich zum Sitzen ein. Die Sonne blinzelt durch die Blätter, ich höre Vogelgezwitscher und ein wenig Wind in den Baumkronen, ab und zu plätschert ein Fisch durch die Wasseroberfläche. Meine Seele atmet auf. Wunderbare Ruhe erfüllt mich, und ich lasse mich mit Kraft aufladen.

Anschließend verzehren wir in einem Gasthof in Waidhofen ein herrliches Mittagsmahl – es gibt Rinderbraten, dazu zwei flaumige Waldviertler Knödel und ein mit Preiselbeeren gefülltes Stück Birne. Am Salatteller findet sich auch Löwenzahn.

Nach einer kurzen Fahrt genießen wir noch einmal die Sonne, am Ufer des Allentsteiger Stadtsees, jeder auf seine Art.

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Es geht weiter zum eigentlichen Zweck der Fahrt: Die Teilnahme meines Mannes am NÖ Großkaliber-Cup im Pistolenschießen. Austragungsort 4 von 4: Ein kleiner Schießverein nahe Allentsteig. Für den Fall der Langeweile habe ich ein Kakuro-Rätselheft mit, aber ich brauche es nicht. Ich habe einen dieser wunderbaren Tage, an denen ich Smalltalk fließend spreche. Mit offenen Armen werden wir aufgenommen in diesem Waldviertler Verein, die Gespräche drehen sich nicht nur um den Schießsport und bewegen sich auf einem wohltuenden Niveau, sehr locker und zwischendurch auch derb, aber nie so, dass es mir unangenehm wird; zeitweilig sogar durchaus tiefsinnig.

Am Rückweg machen wir einen kurzen Abstecher, um im weichen Frühabendlicht über den Stausee Ottenstein zur Ruine Lichtenfels zu schauen.

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Danach der Anblick des wunderschönen Kamptals und der Wachau, weich aussehende Felder, Weinberge in goldener Sonne, schließlich die mächtige Donau, und die weitere Fahrt entlang der Donau, wo die Straße gesäumt ist von mächtigen Auwäldern.

Mir fällt mein gemeinsamer Kurzurlaub mit meiner Freundin N. ein, vor einigen Jahren, als wir das Waldviertel ganz entspannt und recht ungeplant erkunden, von Geras über Karlstein an der Thaya, wo wir versehentlich die Burg betreten, obwohl diese in Privatbesitz ist, und uns später hinter den großen Toren eingeschlossen wiederfinden, umgeben von meterhoher Burgmauer. Man lässt uns aber, allerdings nicht ungerügt, wieder raus, und wir setzen unseren Urlaub fort, über Dobersberg, Waidhofen und Vitis bis zur Blockheide in der Nähe von Gmünd, um dort die berühmten Wackelsteine einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Ein paar herrliche Tage waren das.

Ich habe mich schon oft gefragt, wie Hunde durch Vererbung zu ihren Eigenschaften kommen können, etwa Schussfestigkeit, Apportiertalent oder ähnliches. Wenn ich aber im Waldviertel bin, glaube ich, selbst etwas körperlich geerbt zu haben, die Liebe nämlich zu diesem wunderschönen Stück Niederösterreich; von meinem Vater, der seine Kindheit dort verbracht hat. Ich habe diese Gegend selbst von Kindheitstagen an geliebt, mein Vater hat mich auf seine Handelsvertreterfahrten oft mitgenommen, und jeder einzelne Aufenthalt hat das warme Gefühl verstärkt.

Am besten beschreibe ich es, wenn ich, wie mein Vater, sage: Mir geht das Herz auf!

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Das Krähen am karibischen Morgen

Die karibischen Hähne mit Sprachfehler (ich berichtete hier) fand ich so interessant, dass ich sie auf Magnetband verewigt habe. Dieses Krähen wollte ich Euch unbedingt präsentieren, daher findet ihr es hier zum Anhören

      Hahn mit Sprachfehler

oder – in Ermangelung von Zukunftsschau in Bezug auf das Plugin – hier das mp3-file zum Runterladen (Rechtsklick – Ziel speichern unter). Zwei Hähne sind da drauf, nämlich der von mir schon Erwähnte mit der französischen Betonung, und dann noch einer, der meiner zoologisch fundierten Meinung nach gerade im Stimmbruch ist. Viel Spaß!
(Falls das erste Krähen durch noch nicht erfolgtes Caching abgeschnitten wird (so wie bei mir), unbedingt zurückscrollen, es zahlt sich aus!)

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Morningshow

In der letzten karibischen Woche beim Frühstück auf Cousins Terrasse: Am Dach gegenüber, das auf unserer Terrassenhöhe liegt, taucht einer der schwarzen Jungs aus der Nachbarschaft auf, bewaffnet mit einem pelzigen Farbroller an einer Verlängerungsstange. Man begrüßt sich, und Cousin fragt: ‘Ah, you’re painting? Inside or outside?’ Der junge Kerl, der offenbar von den Hausbesitzern für diesen Ausmaljob engagiert wurde, meint grinsend mit leicht jamaikanischem Einschlag: ‘Inside, but-a they left me no key, so I gotta get inside from here’.

Er öffnet das Fenster von außen, so ein im amerikanischen Raum verbreitetes Schiebefenster, dessen beweglichen Teil er nach oben schiebt, dann befördert er erstmal den Farbroller samt Verlängerung ins Wohnungsinnere, um daraufhin in einem beherzten akrobatischen Manöver kurzerhand kopfüber durch das Fenster zu kriechen. Als die obere Hälfte seines Körpers im Inneren verschwunden ist, bewegt sich der Schiebeteil des Fensters, wie einem Slapstickdrehbuch folgend, entschlossen nach unten.

Wir sehen von außen nur noch seine P0backen mit zwei strampelnden schwarzen Beinen untendran, seine Hände machen sich buchstäblich hinterrücks innen an dem Fenster zu schaffen, ächzende Geräusche und stückweises Körpergeschiebe, und er schafft es, erst verschwinden die Backen, dann plötzlich auch die Beine, fast gleichzeitig ein Poltern, kurz darauf sein Ruf: ‘I’m o.k.!’

Wer braucht da noch Fernsehen?

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St. Maarten – Bilder

Heute abend hab ich endlich die Urlaubsfotos durchgesehen und ein paar davon zum Upload vorbereitet. Nach getaner Grob- und Feinauswahl waren es allerdings 100 Bilder! Ich hab also ein bissl aussortiert – jetzt sinds nur mehr 99. :) Hier kommen die Fotos – viel Spaß! (Erstes Bild anklicken, dann kann man sich durchklicken!)