So. Das musste mal gesagt werden.
So. Das musste mal gesagt werden.
Heute früh voller Selbstvertrauen zu Servicecenter gefahren, nach zweifacher Abklapperung der Straße Gebäude immer noch nicht gefunden, bis mir einfiel, dass ich die falsche Straße absuche. Einen Kilometer weiter östlich dann mehr Glück gehabt. Im Büro angekommen, Wisch von Servicecenter nicht gefunden, der vor meiner Nase lag. Straßenverwirrung erzählt und Frau vom Chef ob meines offensichtlich heute verwirrten Geistes vorgewarnt mit den Worten „Ihr solltet mich heut keine Buchhaltung machen lassen“.
Antwort: „Aber du bist dann auf Urlaub, und wir haben kan andern Trottel, der des macht.“
außer Kopfweh. Bleibe daher stumm.
und meine Interaktionen mit ihr so gar nicht flüssig daherkommen, dann behaupte ich gern, ich sei ein Engel auf Erden, der eher das leichtfüßige Tun gewöhnt ist. Zumindest kann mir da niemand das Gegenteil beweisen. Oft hab ich wirklich den Eindruck, die Schwere der materiellen Welt legt sich sehr drückend auf mein Treiben, wenn sich mal wieder der Slapstick zeigt, der mein Leben ist. Was aber auch gleichzeitig bedeutet, dass manchmal alles wie geschmiert laufen muss, sonst würden mir solche Tage nicht so sehr auffallen.
Heute früh erhob ich mich nur unter Aufbringung aller Willensstärke aus dem Bett, es war gerade unglaublich kuschelig, Frau Hund lag bei mir und machte ebenfalls keinerlei Anstalten aufzustehen, es war so schön warm unter der Decke, und meine Füße waren ganz glatt. Ich liebe dieses Gefühl von ganz glatten, warmen Füßen beim Aufwachen! Aber es muss ja sein, meine zwei Bürotage in der Woche, meistens Donnerstag und Freitag, zwingen mich zum zeitgerechten Aufstehen. Nicht dass ich an den restlichen Tagen, an denen ich daheim arbeite, den halben Vormittag im Bett verbrächte, aber nochmal zehn Minuten dranhängen oder auch zwanzig ist sonst kein Problem. Heute schon. Aus dem Bad schallt schon die akustische Wasser-Radiomischung meines Mannes, und das bedeutet, es ist höchste Zeit zum Aufstehen. Also der Hundedame dreimal auf den Hintern geklopft, was sie als unmissverständliches Zeichen versteht, sich jetzt aber wirklich zu erheben – und mir selbst im Geiste auch gleich.
Als dann an meinem Körper endlich Bürotauglichkeit (Kleidung) bzw. Feldwegtauglichkeit hergestellt ist (Mütze und Schal, da draußen pfeifts wie auf der patagonischen Hochebene) und ich mit dem Hund raufgehe zum Auto bzw. zum Spaziergang, fällt mir doch glatt ein für mich recht bedeutungsvolles Stichwort ein: FreitagMontag! Am Montag ist Monatsabschluss, daher arbeite ich diese Woche am Donnerstag gar nicht! Das Allererste, was mir durch den Kopf geht, ist etwas wie „Ooooch! Das schöööne Bett!“
Seufz, dann geh ich eben nur mit dem Hund, damit ich am von der Schneeschmelze matschigen Feldweg endlich völlig spontan meine Schlüssel von mir werfen kann, was nicht nur die Schlüssel selbst mit frischem, wunderbar feuchten Dreck versorgt, sondern indirekt, über das exklusive Spritzverhalten des Matsches, auch meine Schuhe (schwarzes Rauhleder, ja, ich weiß, dass ich doof bin) mit vielen lustigen Tupfen versieht. Im Auto nehme ich also mithilfe von Taschentüchern eine behelfsmäßige Erstversorgung der Schuhe und Schlüssel vor. Dann schicke ich der Frau vom Chef eine SMS, falls sie es auch vergessen hat (FreitagMontag!). Hat sie aber nicht. (Was sagstn nix?)
Weil ich nun aber schonmal reisefertig bin (bis auf die Schuhe vielleicht), entschließe ich mich zu einem Abstecher zum Supermarkt. Beim Ausparken touchiere ich beinahe sowas wie einen Hund, der zu klein für die gewöhnliche Alltagswahrnehmung ist und noch dazu straßengrau in der Farbgebung. Die Evolution allein hätte sowas niemals erlaubt.
Ein paar Minuten danach, am Eingang zum Supermarkt, rempelt mich die Schiebetür an. Ist sie zu stark, bist du zu schwach. Aber selbst mit schmerzender Schulter erjage ich tapfer ein paar Kleinigkeiten und stehe kurze Zeit später etwas ungläubig vor dem Kassendisplay, das von mir ungeniert 52,33 fordert. Das kommt daher, dass man ein Sechserpack Red Bull, meine Haus- und Hofdroge, eben nur einmal in die Kassa tippen darf, und nicht sechsmal. Ich zahle dann doch nur knapp über 10 Euromäuse.
Unvorbereitet, wie ich bin (ich wollte ja auch eigentlich nicht einkaufen, sondern ins Büro fahren), hab ich natürlich keine Tasche mit, die liegen alle friedlich daheim. Papiertragetaschen kaufe ich aus Prinzip nicht, denn davon haben wir daheim an die tausend. Daheim. Nicht im Auto. Nicht derzeit. Nur Taschentücher. Also alles auf zwei Arme gestapelt – was sich etwas schwierig gestaltet, denn die Arme sind kurz, und die Kleinigkeiten etwas sperrig (das bewusste Sixpack, zwei Tetrapaks Milch, Pansen für den Hund, Schokolade, ein Laugencroissant in Papierverpackung und eine Flasche Lieblingsweichspüler aus dem Abverkauf). Das Öffnen der geteilten Heckklappe mittels Fernbedienung funktioniert zu meiner Freude jedoch auf Anhieb, und das ganze Zeug plumpst unter verdutzten Blicken der Frau Hund von meinen Armen in den Kofferraum.
Daheim angekommen, stellt sich natürlich die gleiche Herausforderung der menschlichen Beladung ohne Zuhilfenahme von Taschen und Sackerln, denn die Auffahrt ist lang, Faulheit siegt, und zweimal gehen ist was für Loser. Also erstmal den Hund aussteigen lassen, dann erneut alles auf die ärmlichen Ärmchen stapeln. Mit zwei Tetrapaks unter den Armen erreiche ich aber die Heckklappe nicht! Es erfordert einiges Hin- und Hergeräume, bis ich die Klappe endlich schließen kann. Es ist ständig ein Colli zu viel. Aber wenigstens verfügt mein Auto über ein ferngesteuertes Schloss, das man auch in solchen Situationen (Hände voller Pratzen) noch bedienen kann – ha! – das aber in solchen Situationen (Hände voller Pratzen) prinzipiell nicht funktioniert. Auch nicht aus nächster Nähe zur Fahrertür, was ich zwar bereits weiß, aber trotzdem nochmal ausprobieren muss. (Intelligente Autos kann man schon vor dem Zuwerfen der Heckklappe absperren. Meines ist aber nicht intelligent. Und es ist gegen mich. Blöde Kuh.)
Ein Absenken der schlüsselhaltenden Hand hätte aber ein gewisses Holterdipolter zur Folge. Na gut, dann eben erstmal das obere Tor aufsperren, alles gerade noch mehr oder weniger elegant Balancierte dort zu Boden werfen, wobei die Weichspülerflasche von schräg oben mein Croissant trifft, das jetzt eines von der eher flachen Sorte sein dürfte. Nochmal rausgehen, Auto von Hand zusperren. Hernach lade ich mir alles ein weiteres Mal auf (zwei Tetrapaks kann man übrigens nicht mit einer einzelnen Frauenhand fassen) und transportiere es über die Auffahrt nach unten, wo als nächste Challenge das Aufschließen der Haustür auf mich wartet. Dazu muss ich die zwei Tetrapaks erneut vor der Tür abstellen, und nach dem Aufschließen räume ich sie nur um die Ecke nach drinnen, direkt neben den Eingang.
Dann zeige ich mich finster entschlossen, erstmal meinen Mantel auf einen Kleiderhaken zu hängen, was mir nicht gelingt, ohne den Haken zuvor mit freundlicher Unterstützung der Gravitation erstmal in einer flockigen Bewegung zu Boden zu befördern, dass es nur so scheppert. Mittlerweile bin ich schon ganz krumm vor lauter Bücken. Ein unterschwelliges Zwerchfellzittern bemächtigt sich meiner. Jetzt noch die Einkäufe verteilen, und die Milch wieder hochheben – ein letztes Mal bücken; leider sticht mir dabei etwas ins Auge, das mir gar nicht gefällt, und das meine ich nicht im übertragenen Sinn – die Yuccapalme nämlich, die dort beim Eingang steht – genauer gesagt, eine ihrer spitzen Spitzen. Zum Glück kann ich mein Auge im letzten Moment zukneifen. Das Schallen meines nun voll ausbrechenden Lachens lockt sogar die Nachbarin an.
Wer solche Tage kennt, weiß auch, dass Tastaturen zu wehrhaftem Verhalten neigen. Wie lange es gedauert hat, diesen Eintrag zu tippen, sag ich nicht. Das Bett ist übrigens mittlerweile ausgekühlt, ich habs nachgeprüft.
Dem umgekehrten Flynn-Effekt zufolge wird Europas Menschheit ja hier und dort immer dümmer. Vielleicht ist das der Grund, warum uns in einem neueren Werbespot des Schachtelwirtes nochmal genau erläutert wird, dass man tatsächlich von der Größe eines einzelnen Pommes Frites auf die Größe der ursprünglichen Kartoffel schließen kann! Eine Sensation! Man soll ja seine Fähigkeit, logische Schlüsse zu ziehen, stets zu perfektionieren suchen. (Übrigens ist es ein germanischer Spot – was sagt uns das?)
Das Ganze erinnert mich ein wenig daran, dass der Prozentsatz jener Kinder, die fest an Außerirdische glauben, verblüffend genau mit dem Prozentsatz jener Kinder übereinstimmt, die noch nie im Leben eine Kuh gesehen haben.
Ist es nicht seltsam, dass man (zumindest hierzulande) am Bahnübergang nicht etwa losfahren darf, wenn der Schranken hochgeht, sondern tunlichst erst dann, wenn das rote Licht verloschen ist? Ja, das ist so. Nein, das ist eben nicht egal. Steht nämlich zufällig die Polizei am Bahnübergang hinter dir, was dir aufgrund der finstren Aussichten durch die getönten Heckscheibe deines Autos leicht entgehen kann, und du gondelst unbedarft drauf los, sobald der Schranken oben ist, oder gar – noch schlimmer – sobald der Winkel des sich hebenden Gebälks es, deinem komparativen Fahrzeughöhe-Schrankenhöhe-Augenmaß zufolge, gerade so zulässt, aaaber das rote Licht leuchtet noch – oh, dann bist du aber dran!
Du wirst mit Blaulicht verfolgt, als hättest du soeben einer Frau das Handtaschl entrissen und im Weglaufen noch schnell einem alten Mann ein Zuckerl in den Bart gepickt.¹ „Das rote Licht war noch gar nicht aus! Das ist ja gefährlich, Frau G.! Was ist, wenn noch ein Zug kommt?“ (Ja, was ist dann? Vor allem ist dann eines: der Schranken offen.)
Ist es naiv, sich zu fragen, warum beschrankte Bahnübergänge nicht derart gestaltet und geschaltet werden, dass schlicht und ergreifend das rote Licht gleichzeitig mit dem Heben des Schrankens erlischt? Und dass, sollte ein weiteres drohend Schienengefährt in halsbrecherischem Tempo heransausen, sich der Schranken sich gar nicht erst hebt? Denn wozu mit dem Schranken freie Fahrt heucheln, wenn das rote Licht ohnehin nicht ersterben will?
Wir sind hier im Dorfe der Lanzen mit einer Schnell- und Güterbahnlinie gesegnet, deren Überquerung zum Erreichen der Auffahrt zur Schnellstraße notwendig ist. Fünf Züge hintereinander sind dabei keine Seltenheit. Ich habe hier schon Situationen erlebt, in denen die verwunschene Funzel einfach nicht ausgeht, der Schranken sich jedoch hebt – um sich sogleich wieder zu senken. Seltsam. Was passiert in dieser Zeit? Ist man sich nicht sicher? Muss sich in diesen Sekunden, die vom vollständig gehobenen Schranken bis zu seinem eventuellen Verlöschen vergehen, das Rotlicht erst überlegen, ob es noch verantwortbar ist, bis zum nächsten Zug ein bis zwei Autos ihrer Wege ziehen zu lassen?
Zeit ist Geld, verehrteste Bahn! Aber Technik ist sehr kompliziert, und das hier sind, zugegeben, nur die recht schlichten Erwägungen eines einfachen Geistes.
Ich will eine Unterführung!
¹ Bezieht sich auf eine Redensart, die ungefähr ausdrückt, dass jemand besonders wenig zu fürchten sei, weil er maximal einem alten Mann… bundesdeutsch: ein Bonbon in den Rauschebart kleben kann. Anderen Quellen (=Mann) zufolge wird damit vielmehr ein Mensch beschrieben, der ganz besonders hinterfotzig ist (weil es, so der Mann, die fieseste Gemeinheit ist, die man so begehen kann. Viel fieser jedenfalls als Mord und Totschlag.)
nerven, nerven, NERVEN!!!
In mühevoller Kleinarbeit habe ich meine alte Fotogalerie in der neuen Galerie rekonstruiert. UND alle Links und Bildquellen hier in dieser Pfanne aktualisiert. Alle alten, mit ‚Bebildert‚ kategorisierten Einträge sollten jetzt wieder über ihre zugehörigen Bilder verfügen. Einen Teil davon hatte ich schon an grauen Novembertagen gemacht, den Rest hab ich heute endlich erledigt.
Ich musste dazu die alten Bilder, die ich vom Server gesaugt hatte, mit dem richtigen Datum versehen und die Texte und Beschreibungen aus einem Backup-File kopieren und einfügen (hab ich nicht bei allen gemacht, aber bei vielen), sie hochladen und auch zum entsprechenden Eintrag verlinken, jeden einzelnen Eintrag mit Fotos unter die Lupe nehmen, neue Bildlinks setzen, neue Links setzen, alle Verlinkungen zur alten Galerie endlich rauswerfen. In der neuen Galerie musste ich die entsprechende Ordnerstruktur schaffen und Berechtigungen setzen (da die alten Bilder relativ klein sind und sonst unter die magische 500Pixel-Grenze gefallen wären, unter der der nicht registrierte Benutzer wiederum nix sehen würde, weil … das is ur kompliziert). Egal. Lange hat’s gedauert, aber jetzt ist wieder (fast) alles da, was es früher gab.
Das alles tu ich natürlich nur für euch (und natürlich, weil ich so ein furchtbarer Perfektionist bin)!
Ich hab auch die uralte Cindy-Page wieder auferstehen lassen, die jetzt ein Cindy-Album ist. Irgendwie häng ich dran. Da ist das Lumpi noch so jung. (Gut, die Fotos sind eher von niederer Qualität, aber trotzdem.)
Es gibt jetzt auch diverse virtuelle Alben, zB für die diversen Lustigkeiten. [Edit 03/2015: Neue Seite hier.]
Es kamen mir dabei viele schöne, alte Geschichten unter, die ich schon vergessen hatte, und schön geschriebene Artikel, von denen ich gar nicht recht glauben konnte, dass sie von mir sind. Gnihi :)
Und prächtige Fotos, auf die ich auch im Gallery2-Zeitalter nicht verzichten möchte. Zum Beispiel die von der Feder auf der Windschutzscheibe.
Ich würd mich sehr freuen, wenn der eine oder andere von euch sich ein bisschen durch die alten bebilderten Einträge klicken würde. (Probleme oder wirre Links bitte melden. Dankeschön!)
Alles wieder da! Juchuu!
OT: Derzeit ist in meiner Gallery ein Bewertungssystem online, das bleibt aber nicht so. Auf die Sterne zu klicken ist also (auch für registrierte Benutzer) relativ sinnlos. Für die Auswahl der Kalenderbilder hab ich andere Pläne. Genaueres folgt.
Seit geraumer Zeit suche ich immer wieder bei Googlemaps bzw. GoogleEarth eine bestimmte Insel. Ich flog mal in einer Kinodoku über sie weg (also wars ziemlich sicher ein IMAX-Film), das war sensationell und erhebend. Später fand ich sie auch online als Satellitenbild. Sie besteht eigentlich nur aus einem See, der von einem Berg umschlossen ist. Der Berg war unglaublich grün und der See voll krass türkis. Es war aber keine Lagune, denn der See lag um einiges höher als das umgebende Meer.
Ich stelle mir vor, sie müsse irgendwo im Pazifik liegen, in der Fiji-Gegend vielleicht, oder auch Samoa oder Indonesien oder weiß der Geier!
Das von mir in der Kalenderideenfindung verlinkte „Erde-von-oben“-Bild hat mich wieder drauf gebracht. Die gesuchte Insel sah ähnlich aus, allerdings war die Insel drumherum nur unwesentlich größer als der See selbst, was auf Bougainville nicht der Fall ist.
Den Link hab ich mir damals natürlich nicht abgespeichert, und jetzt triezt mein Hirn mich bei jeder Gelegenheit deswegen.
Schön langsam bilde ich mir ein, ich hätte mir die Insel nur eingebildet. Kann mir bitte jemand erklären, was ich meine?
Dieser Weihnachtsstress! Man kommt ja zu nix… Bin aber noch am Leben.