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Palatschinken um* Paprikahuhn

* Zur ausführlichen Abhandlung über Speisenbestandteile, die neben, über sowie an ihren Artgenossen daherkommen, oder gar als ‘Dialog von…’, schlage man in Winders Wörterbuch zur Gegenwart nach.

Letztens war in dieser Pfanne an dieser eher nicht wiederzufindenden Stelle die Rede von Palatschinken und den entsprechenden Rezepten zwischen Janocjapun und mir. Palatschinken kann man ja, je nach Vorliebe, mit allem möglichen Süßen füllen, aber auch mit pikanter Füllung schmecken sie sehr gut.

Hier meine Variante: Palatschinke mit meiner Art Paprikahühnchen. (Angaben gelten für 2 Personen)

Für die Füllung braucht man:

  • 2 Zwiebeln
  • etwas Senf
  • Salz, Pfeffer, Majoran, 4 TL Gewürzpaprika (Kümmel, Thymian, Rosmarin)
  • ca. 300 Gramm Hühnerfilet
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 kleinen Gemüsepaprika gelb oder rot
  • Mehl, Maizena oä zum Binden
  • 3 Esslöffel Sauerrahm

Für die Palatschinken braucht man:

  • 1-2 Eier
  • glattes Mehl
  • Milch
  • 1,27 Prisen Salz
  • 1 EL Rum
  • 2-3 EL Zucker
    (Den Zucker im Teig finde ich übrigens – auch in pikanten Palatschinken – überhaupt nicht störend.)

Und zum Garnieren:

  • Sauerrahm
  • Reibkäse (Pizzakäse oä)
  • gehackte Petersilie

Die Füllung:

Meine Hühnchenfüllung ist im Grunde eine völlig ordinäre Variante von Gulasch.
Die Kurzversion: Zwiebel anrösten, mit Wasser ablöschen, würzen, Hühnchen darin einkochen, Gemüsepaprika am Schluss dazu, binden, mit Rahm einfärben.

Wer’s gerne genauer hat, bittschön:

Die Zwiebeln und das Hühnerfilet fitzle ich klein, brate die Zwiebeln in einem Topf mit Olivenöl scharf an, bis sie angebräunt sind wie nach einem Karibikurlaub, dann lösche ich sie mit etwas Wasser ab – so viel, dass das Hühnerfleisch später gerade genug Platz darin hat. Dann kommen die Gewürze rein, ein oder zwei Knoblauchzehen drücke ich auch dazu, und spratze etwas Senf aus der Tube darüber. Dann wird gut umgerührt.

Dann erst gebe ich das Fleisch dazu, rühre um, reduziere die Hitze und lasse das Fleisch im Zwiebelsaft nicht zugedeckt auf kleiner Flamme blubbern. Gelegentlich wird nachgeguckt und umgerührt.
Wenn man gerne lappige Gemüsepaprika hat, kann man die auch schon schnibbeln und in den Topf tun. Ich mach das erst am Schluss, denn ich mag sie knackig.

Das Fleisch brate ich mit gutem Grund nicht in der Öl-Zwiebel-Mischung an: So erspart man sich die Sorte Hühnerfleisch, die aufs Innigste mit dem Topf verbunden ist. Schmecken tut’s auf meine Art genausogut.

Während das Fleisch blubbert, kann man also den Paprika kleibschnibbeln, wenn es ein knackig bleibender ist; ansonsten ist er gar nicht mehr vorhanden, und wir haben ein Paradoxon auf Schrödinger-Art, aus dem wir nur wieder entfliehen können, indem wir jetzt den Teig für die Palatschinken zubereiten.

Der Palatschinkenteig:

Ein profanes Küchengeheimnis, das leider in den wenigsten Rezepten auftaucht:
Mehl lässt sich in Flüssigkeiten umso besser einrühren, je dicker die Flüssigkeit ist. Rührt man Mehl in eine Ei-Milch-Mischung ein, ist man womöglich die nächsten zwei, drei Tage Stunden mit dem Zerdrücken von Mehlklümpchen beschäftigt. Es soll ja auch Leute geben, die daran Spaß haben, aber viel leichter gehts, wenn man dem Mehl gerade so viel Flüssigkeit zur Verfügung stellt, dass man noch bequem umrühren kann:

Ei(er) *) in einem Messbecher aufschlagen und verquirlen.
(Ich hab einen elektrischen Schneebesen, auf dem reite ich auch nachts durch den Mondenschein – diese Anschaffung kann ich also jedem wärmstens empfehlen.)
Etwas Salz und den Zucker dazurühren, und dann löffelweise das Mehl, so lange, wie sich der Teig noch gut rühren lässt. Wird der Teig oder der Arm steif, ist das der richtige Augenblick, um etwas Milch einzurühren. Das so lange abwechselnd wiederholen, bis sich etwa 400ml Teig im Messbecher angesammelt hat, der von der Dicke her etwa der Konsistenz von Motoröl entspricht. Die Flüssigkeit muss sich später gut in der Pfanne verteilen lassen, darf aber wieder nicht allzu dünn sein.
Fehlt noch das (Speise-!)Öl und der Rum, die kommen zwischendurch beim Teigrühren irgendwo vor.

Den Teig lässt man nach Fertigstellung einige Minuten rasten; in dieser Zeit wird er noch etwas dicker – eventuell muss man also noch Milch nachdosieren.

*) Zur Eiermengenfrage: Der Teig funktioniert mit einem oder mit zwei Eiern beinah gleich gut. Jedoch gilt: mehr Eier – mehr Schaum und Blasen, daher mitunter mehr kleine Löcher in den fertigen Palatschinken, aus denen dann die Füllung sickert. Kein schöner Anblick.

Der Füllung letzter Streich:

Apropos Füllung! Das Zeug im Topf dürfte mittlerweile völlig verkokelt auf die Hälfte der ursprünglichen Flüssigkeit eingekocht sein. Jetzt werfe ich die Paprikawürfelchen dazu und rühre nochmal um. Dann wird das Sößchen gebunden – mit Maizena, einer Mehl-Wasser-Mischung, oder was auch immer gerade zur Hand ist. Je nach Bindemittel nehme ich danach oder schon vor dem Binden den Topf von der Platte und rühre, wenn die Sauße nicht mehr kocht, ein paar Löffel Sauerrahm hinein. Fertig!

Palatschinken backen:

Das Backen der Palatschinken hat Janocjapun so wunderbar mit Bebilderung beschrieben, dass ich geneigt bin, ihn den Rest machen zu lassen. Zu blöd, dass er gerade auf Urlaub ist.

Eine Pfanne normaler Größe mit niedrigem Rand wählen, vor jeder Palatschinke mit etwas Öl anfetten (innen! *g*).
Ich erledige das mit einem Stück Küchenrolle, das ich zerknülle und in einem Schüsselchen mit Öl tränke. Damit öle ich vor jeder Palatschinke die Pfanne etwas ein, ohne zu viel oder zu wenig Öl zu erwischen, denn in Öl schwimmende Palatschinken mag ich nicht und sind auch in beschichteten Pfannen überhaupt nicht nötig.
Palatschinken braten am liebsten auf mittlerer Hitze (bei mir: Ceranfeld 7/11), bei Beginn muss die Pfanne aber schon die endgültige Betriebstemperatur haben. Kann’s losgehen? Okay: Die Pfanne mit dem Stiel schräg nach vorne kippen und etwas Teig am jetzt obenliegenden Ende des Pfannenbodens eingießen, und zwar halbkreisförmig mit integraler Mittenbetonung, und sogleich mit schwenkender Bewegung in der Pfanne verteilen. Übung macht den Meister – eventuell entstehende Lücken lassen sich aber mit einem teigtropfenden Löffel gut schließen.
Bei aller Begeisterung nicht vergessen, die Pfanne wieder auf die Herdplatte zu stellen.

Wenn der Teig dann an den Rändern braun wird und sich von der Pfanne löst, kann man dort einen … ähm … Schaufel unterschieben und das Teigscheibchen anheben und umdrehen. Ein paar Augenblicke warten, bis auch diese Seite braun ist, dann ab auf den Sammelteller damit.

Wenn sich der Teig beim Eingießen auch mit der bemühtesten Pfannenschwenkung nicht gut verteilen lässt, ist er zu dick – etwas zusätzliche Milch schafft Abhilfe. Nicht übertreiben, sonst braucht’s wieder Mehl, und wieder Milch, zwei Stunden später hat man dann vier Liter Teig (im schlimmsten Fall in einem Ein-Liter-Messbecher). Und muss noch Eier nachkaufen gehen.

Das Gebrate praktiziere ich so lange, bis der Teig zu Ende ist oder aber ein ‘Ich maaag nicht mehr!’ mir aus tiefster Seele dringt. (Man merkt das dann, wenn’s soweit ist.)

Das hochwerfende Wenden von Palatschinken wird übrigens nur aus Spaßgründen oder aber aus Angeberei praktiziert und hat auf den Geschmack, außer in sehr dicker Luft, für gewöhnlich keinen Einfluss.
Fotos von solcherlei Geschupfe empfehlen sich nur bei ausreichendem Licht und fotografischem Beistand; macht man beides gleichzeitig und alleine, sieht das nämlich sonst ungefähr so aus:

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Was hast du angerichtet?

Die (hoffentlich) noch heiße Füllung drapiere ich auf einem Viertel der fertigen Palatschinke, auf die Füllung kommt etwas Pizzakäse. Dann klappe ich die Palatschinke auf die Hälfte und dann auf ein Viertel zusammen, das ergibt schöne Palatschinkendreiecke. Darauf kommt ein Löffelchen Sauerrahm und gehackte Petersilie.

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Die restlichen Palatschinken können als Nachspeise mit Marmelade, Rahm, Schokosauße, Nüssen, Früchten oder anderem Süßen verzehrt werden.

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Und morgen gibts Fritattensuppe!
Und danach wieder monatelang keine Palatschinken mehr.

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Cerebraler Strudel mit Ei

Bei so hohen Temperaturen wie gestern tut mein Hirn nicht immer ganz genau, was es soll. Wenn einer verrückt wird, fällt es ihm ja auch nicht notwendigerweise auf. Ich halte das für einen Nivellierungsmechanismus des Gehirns – so ähnlich, wie der durchschnittliche IQ stets 100 beträgt, auch wenn die Menschen im Schnitt immer schlauer werden – nur eben von innen organisiert.

Gleich einer Regierungsbehörde, die das dumme Volk vor herben Realitätskollisionen bewahren soll, täuscht das Gehirn also rege Geschäftigkeit vor und erhält den Schein aufrecht.
Damit mir etwa ein Ausfall meiner dreidimensionalen Vorstellungskraft verborgen bleibt, simuliert mein Gehirn sozusagen den Normalzustand, bis der Schaden behoben ist oder aber eine Gewöhnung stattgefunden hat.
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Klassiker

Weil ich gerade am Stöbern war in meiner Funny-Sammlung: Hier eines meiner liebsten Sammlerstücke. Gerne, häufig und stets laut kichernd zitierten meine Freundin N. und ich daraus das Wort ‘Drute’ und noch ein paar weitere Highlights.
Aufgrund des großen Erfolges seinerzeit in eine schöne Form gebracht vom Stoneman; hier also das Rezept: Truthahn mit Whisky

Außerdem präsentiere ich einen weiteren Klassiker meines Lustigkeitenkabinetts: Wie man keine Glühbirne kauft.

Zum Schluss noch ein Cartoon, über den ich immer wieder lachen kann. Noch jemand auf weiter Flur?

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Hungertücher

Während mein Mann sich bei seinen beruflichen Auslandsreisen im Hotel das Frühstück kredenzen lässt und im Restaurant das Abendessen, ernähre ich mich daheim – so der Running Gag – ausschließlich von Hungertüchern.

Das gestrige Hungertuch bestand in einem Restlessen aus der Pfanne, nämlich in Scheiben geschnittene Überbleibsel aus den letzten Tagen: Fleischlaberl¹ und Grammelknödel².
Schon gerösteter Kartoffelknödel ist ein Luxus für sich, umso mehr, wenn man ihm in der Pfanne von Zwiebelscheibchen, etwas Speck, ein paar Paprikastücken, geriebenem Grana und einem geschlagenen Ei Gesellschaft leisten lässt.
Aber der gescheibte, geröstete Grammelknödel schlägt ihn noch um Längen. Was für ein Genuss! Das Badewasser vom Freitag, typische Ingredienz für Restlessen, war zwar nicht dabei, dafür gabs dazu Chinakohlsalat. Was brauch i a Hotel?

Apropos Diät: Der letzte Schrei aus Paris dem Wiener Umland ist übrigens die sogenannte Berry-Tomate©:

Berrytomate

¹ Frikadelle
² Griebenklöße? *rofl*

Wikipedia-Artikel Österreichische Küche

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Flashback

Unlängst fahr ich auf der neuen Verlängerung der Wiener Nordbrücke Richtung Shuttleworthstraße, da seh ich doch glatt die Rückseite des früheren KGM mitsamt dem alten, schon etwas zerbröckelten Fassadendesign:

KGM

KGM war eine riesige Depandance jener früheren, genossenschaftlich organisierten Supermarktkette Konsum, die Mitte der 90er mit fliegenden Fahnen das Insolvente segnete.
KGM, das hieß Konsumgroßmarkt.

Das wusste ich als Kind freilich nicht. Für mich war es einfach das Kaagee-Emm, ein Paradies der Köstlichkeiten, das wir samstags in holder familiärer Eintracht zu besuchen pflegten, Papa, Mama, mein Bruder und ich. Wir wohnten etwas außerhalb der Stadt (das ist untertrieben, damals war es der AdW, eigentlich ist es erst jetzt “etwas außerhalb”), also wurde für die Woche(n?) im Vorhinein eingekauft.

Die Halle war riesig, mir schien sie zwanzig – ach was, hundert Meter hoch zu sein! Die Einkaufswagen waren ebenso wuchtig, die Kindersitze darin damals schon orange und wahnsinnig unbequem, aber mit den kurzen Beinchen selbst zu gehen wäre keine echte Alternative gewesen – es war ein kilometerlanger Gewaltmarsch! Die vielen verschiedenen Abteilungen waren in gleißendes Neonlicht getaucht, auch wenn es draußen winterlich dunkel war, und in jeder roch es etwas anders, beim Eingang aber meist nach nassem Hund.

Wenn wir im KGM waren, gingen wir immer in die Parfumerieabteilung mit dem erschlagenden Duft. Wir besuchten dort eine sehr blonde Frau namens Bogner, die mit meiner Mutter persönlich bekannt war und in dieser Abteilung arbeitete. Frau Bogner sprach mit leicht slawischem Akzent. Sie war immer sehr nett zu mir, und ich mochte sie, wenn sie mir auch wahnsinnig alt und faltig vorkam. Wahrscheinlich war sie so alt wie ich es heute bin, oder sogar jünger. Ich kannte sie und freute mich auf sie, und ich lief auch noch zu ihr hin, als meine Mutter sich aus irgendeinem Grund – ein Zwist unter Erwachsenen? – lieber vor ihr versteckt hätte.

Manchmal kaufte meine Mutter Marshmallows in dreieckigen Plastiksäckchen, an denen wir uns gleich nach dem Bezahlen gütlich taten. Das Essen von Marshmallows war offenbar reine Frauensache, mein Bruder aß lieber türkischen Honig.
An anderen Samstagen kaufte Mama uns in der dortigen Konditorei ‘Indianer mit Schlag’, ein festes, mit Schokolade überzogenes Biskuit in zwei Teilen, die rund wie die UFOs von oben und unten den mittig plazierten Riesenhaufen Schlagsahne bezwingen. Ebenfalls Frauensache – die Männer verputzten derweil süße Cremeschnitten oder etwas mit Rosinen (=Männersache). Apfelstrudel zum Beispiel.

Danach machten wir gelegentlich noch merkwürdige Fotos im dortigen Fotoautomaten, die mir schon im Neuzustand ausgebleicht vorkommen, wenn ich mich heute daran erinnere.

In der Mitte des Marktes jedoch, da gab es ein Selbstbedienungsrestaurant. Es war ein quadratischer Kobel, der von einer sehr merkwürdigen Zwischendeckenkonstruktion aus senkrechten, hohlen Zylindern aus dunklem Holz überspannt war. Diese sollte dem Besucher wohl jenes Gefühl ersparen, das sich mit dem Gegenteil von ‘vorhandener Bodenlosigkeit’ beschreiben ließe. Auch die Tische waren quadratisch und aus dunkel lackiertem Holz, sie standen auf einem 70er-typisch gemusterten Fliesenboden. Vor dem Restaurant parkten unsere Eltern die beiden Einkaufswagen, und wir kehrten dort ein, wenn wir vom Einkaufen müde und hungrig geworden waren.

Die luxuriöse Sensation daran: Jeder kriegte etwas anderes zu essen! Dort gab es Gulasch, es gab Germknödel, Schnitzel mit Pommes frittes, Grillhendl, Palatschinken – die Auswahl schien mir endlos. Schlussendlich aßen wir alles durcheinander, was wir auf dunkelbraunen Tabletts zum Tisch gekarrt hatten, Palatschinkengulasch, Grillhendlschnitzel.

Und so kommt es – welch erfolgreiche Konditionierung – dass ich mir heute noch insgeheim Pommes mit Ketchup als Beilage wünsche, immer, wenn ich Germknödel esse.

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Treffsicherheit

Ich bin nicht die einzige, die sich bei dieser Hitze im Kopf etwas schwammig fühlt. Der Herr Waschsalon gab mir jedoch das Gefühl, doch noch ein bisschen normal zu sein. Der Vergleich macht Sie sicher. Ein Glück, dass ich dieser Tage beruflich nicht allzuviel spontanverbal kommunizieren muss. Dafür habe ich in meiner cerebralen Überhitzung gestern mittag mein mariniertes Steak neben der Pfanne auf das Ceranfeld fallen lassen, was für die erklärte Hüterin der Pfanne doch ein wenig jämmerlich ist.
Dennoch wollte Herr Waschsalon daraufhin wissen, wie die Marinade bei mir zustande kommt. Der Länge wegen habe ich die Antwort aus den waschsalönlichen Kommentaren ausgelagert. Biddesehr:

Damits richtig schön klatscht, wenn das Steak auf dem Ceranfeld landet, nehm ich erstmal viel Öl. Ich mische Oliven- und Sonnenblumenöl. Da rein kommt dann mal Senf oder gemahlene Senfkörner und gepresster Knoblauch.

Dann, je nach Saison, möglichst viel frisches Kraut. Dazu pilgere ich in den Garten und schneide alles ab, was essbar aussieht. Konkret ist das meistens Rosmarin, Thymian, Liebstöckel und etwas Oregano und Minze. Das alles schnibble ich klein und werfe es in das Öl.
Ist kein frisches Kraut vorhanden, sondern nur gefrorenes, weil der Erdball sich wieder mal angewidert von der Sonne weg neigt, dann nehme ich eben Trockenkräuter. Thymian muss auf jeden Fall im Ganzen rein, beim Rosmarin bevorzuge ich gemahlenen.

Ich schneide auch gerne ein wenig frische Chili dazu rein, oder ich nehme getrocknete. Chön charf is jedenfalls immer gut.
Außerdem kommt dazu: Gewürzpaprika, etwas gemahlener Kümmel und viel Pfeffer aus der Mühle. Im übrigen kein Salz – gesalzen wird bei mir generell erst bei Tisch, außer bei Suppe.

Dann darf das Fleisch da drin versinken. Ich mariniere es möglichst schon am Vortag und nehme es bereits ein, zwei Stunden vor dem Braten aus dem Kühlschrank, damit es sich an die laue Luft gewöhnen darf.

Wenn das Steak mal in der Pfanne liegt, tropfe ich gerne auf die noch ungebratene Seite etwas Honig. Man darf es dann allerdings auf dieser Seite wirklich nur sehr kurz braten, sonst färbt es sich sehr schnell sehr schwarz. Schmeckt aber fantastisch.

Auch zu Hühnerfleisch im Wok passt Honig übrigens ganz wunderbar. Das Fleisch kurz bevor es durch ist einer Honigbehandlung unterziehen, durchschütteln und mit Sesamkörnern überstreuen – ein Gedicht!

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Sesamhühnchen

Weil hier letztens das Stichwort Sesam auftauchte: Ich empfehle Sesam unbedingt zur Zubereitung von Hühnerschnitzel – einfach Sesamkörner unter die Brösel (=das Paniermehl) mischen. Die zarte Geschmackskombination von Hühnerfleisch und Sesam ist unschlagbar!
Nur Banausen tunken ein so zartes Schnitzel in Ketchup. Viel fröhlicher sind die Geschmacksknospen, wenn man dazu Petersilienkartoffeln und ein weniglich Sauerrahm reicht. Grüner Salat darf natürlich auch nicht fehlen. Das Dressing dazu gibts hier (ganz unten im Post).

Eine Zubereitungsanleitung für eine richtige Wiener Panier (nein, das heißt nämlich nicht Panade) reiche ich bei Bedarf gerne nach. Aber ich glaub, das kann eh jeder, oder?