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Zirpzirp

Talking about Grillenzirpen: Grillenmännchen reiben ihre Flügelchen aneinander, um ihr Revier abzustecken und – natürlich! – um Weibchen anzulocken. Eines der Flügelchen hat eine glatte Schrillkante, das andere eine gezahnte Schrillader. Diese Kanten stellen die Grilleriche schräg aneinander und bewegen sie gegeneinander – so produzieren sie das altbekannte Geräusch. Dabei ist jeder Zirp noch in vier, fünf Unterzirpe unterteilt, deren Frequenz aber zu schnell ist, als dass wir sie richtig wahrnehmen könnten.

Sie zirpen übrigens umso öfter, je heißer es ist. So kann man mit dem Auszählen der Zirplaute je 15 Sekunden die ungefähre Temperatur erahnen. Bei 21° sind es gerade mal 30 Zirper je Viertelminute, bei 28° sind es 45, und bei 32° bereits 50 Laute.
Wenn der Grillenmann erfolgreich ein Weibchen angelockt hat, hört man ihn übrigens nicht mehr: Nach dem hocherotischen Antennenspiel spricht er sehr gedämpft, sodass nur seine Angebetete allein ihn noch hören kann. Sehr diskrete Tiere also.

Die Hausgrille (Acheta domesticus) nennt man auch ‚Heimchen‘; vom Wunsch nach einem solchen am Herd sei an dieser Stelle aber dringend abgeraten; die Biester können eine schöne Hausplage werden und stürzen sich auf Lebensmittel und Abfälle wie die Küchenschaben.

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Weisheit mit dem Löffel

Freundin N. muss sich beruflich in einer Männerdomäne behaupten, was auf rein beruflicher Ebene noch halbwegs geht, aber mitunter schwierig ist, wenn’s persönlich wird. Gestern abend bekam sie von Freundin M., die für ihre knackigen Formulierungen bekannt ist, folgenden ebenso simplen wie weisen Fingerzeig:

Du kommst ihnen auf deren Art entgegen: als Mann. Natürlich unterliegst du dann, weil du der schlechtere Mann bist. Du wirst aber immer die bessere Frau sein!

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SD-Karte streikt

Frohgemut schnappe ich heute meine Kamera, um ein neu aufgeblühtes Blümchen zu fotografieren, da eröffnet mir mein Kameradisplay in barschem (Farb-)Ton die lapidaren Satzfragmente ‚Karte nicht nutzbar. Formatieren?‘
Zähneknirschend drücke ich den OK-Knopf, wohlwissend, dass damit die paar Fotos von heute vormittag auf der Karte jedenfalls Geschichte sind.

Aber die Kamera mag die Karte trotzdem nicht benutzen und zeigt mir, wo normalerweise die laufende Bildnummer steht, ein E.
Man könnte Ätsch mit E schreiben. Da in meinem Idealbild – oder sagen wir besser, in meiner provisorischen Gutgläubigkeit mangels gegenteiliger Empirie – elektronische Geräte jedoch nicht zu Schadenfreude neigen, ist es wahrscheinlicher, dass die Kamera damit ‚Error‘ meint.
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Update

Bin heute im Traum in einem Aufzug endlos zu Boden gestürzt. Habe mich dabei in mein Schicksal ergeben. Mich kann heute also nichts erschüttern. Für morgen sollts eigentlich auch noch reichen.


Unser Nachbar war schon oft sehr nett und hat außer seiner eigenen auch unsere beiden schweren Mülltonnen die steile Auffahrt raufgeschleppt, am Abend bevor die Müllabfuhr kam – einfach so. Nach dem vorigen Mal vor einigen Monaten hab ich für ihn eine Packung Merci gekauft, eine nette Karte drangehängt und es ihm in einem Säckchen an die Eingangstür gehängt.

Seither hat er unsere Mülltonnen nie wieder raufgeschleppt.
Ich muss meine Strategien überdenken.


Gestern festgestellt, dass eine im November zuletzt benutzte, berufliche 2,5MB-Excel-Datei offenbar beim damaligen Abspeichern ihren Geist aufgegeben hat. Das Ding lässt sich nicht mehr öffnen. 25 mehr oder minder hochgeistige Arbeitsstunden beim Teufel.
Backup ist glücklicherweise vorhanden, enthält aber unglücklicherweise dieselbe beschädigte Datei.
Falls Wiederbelebungsmaßnahmen von dritter Seite erfolgreich verlaufen, berichte ich.


Meine Band, intern auch ‚Die sanatoriumsreifen Tattergreise‘ genannt, pausiert für drei Wochen. Eigentlich fast vier. Ihr fehlt mir jetzt schon. Bitte keine Ausstiege bei der ersten Probe nach der Pause, ja?


Aktualisiert: Jetzt Bilder zum Bosnien-Artikel. Sorry an die Autorin und die Leser für die Verzögerung.


Wichtiger Hinweis bei Jirjen. Liegt in der sprachlichen Relevanz gleichauf mit dem grammatikalischen Geschlechterkampf des Weblogs.


Ein toller Link bei EGM: Photoshop-Tiere. Wenn Archäologen einst Überbleibsel unserer Welt suchten, und dabei ausgerechnet ausschließlich diese Bilder fänden, wäre der Holzweg wohl mehr breit als lang.


Kein Grund zum Feiern: Bescheidene Tiefstapelei und paradoxes Understatement vom Feinsten drüben bei Baumgarf.


Achtung, Betreiber von Eudora im ‚Sponsored Mode‘: Versionen unter 7.1 erfahren am 31.3. einen automatischen Downgrade in den Light Mode. Neue Version runterladen!


Herrlich: Die Kommentare zu diesem Bild im Standard-Photoblog.


Ein schöner Artikel in der ZEIT zum Thema Zeit, gefunden bei blue sky, in die Kommentare gepostet vom Zeitnehmer.

Der M-Zeit-Mensch, der an kein Jenseits mehr glaubt, packt aus der Kränkung über seine Endlichkeit heraus zwei Leben in eins und verdoppelt das Pensum aus Angst, das Entscheidende verpasst zu haben, bevor er stirbt.

Lesenswert!

Mein lieber Freund A. schreibt mir nach dem Lesen des Artikels:

Zum Glück habe ich zur Zeit genug Zeit um diesen Artikel zur Zeit zu lesen.
Zeitgleich stelle ich fest, es ist Zeit mir zeitig genug den Kopf zu zerbrechen, wie ich zukünftig mit meiner Zeit umgehen möchte.
Ich denk nicht an Seinerzeit denn meine Zeit kommt noch zeitig genug bis ich dann zeitgerecht das Zeitliche segne.

Dir und allen anderen Zeitgenossen noch eine schöne Zeit.

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Sinn-voll

Die Bestimmungen der Menschen sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Die eigene zu finden kann eine Frage der körperlichen Voraussetzungen sein. Die Möglichkeiten scheinen unendlich, und doch werden manche fündig.

The world’s tallest man saved two dolphins after using his long arms to reach into their stomachs and extract pieces of plastic that were lodged there. After attempts to use surgical instruments to remove the plastic failed, veterinarians at the aquarium in Liaoning province decided to ask for help from Bao Xishun, a 7-foot-9 [236cm] herdsman from Inner Mongolia with 41.7-inch [106 cm] arms. Bao is listed in the Guinness Book of World Records as the world’s tallest living man.

Quelle: The Free Dictionary 14.12.2006

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Heidnisch

In letzter Zeit bin ich einige Male auf die Frage gestoßen, ob man denn jetzt ‚für‘ oder ‚gegen‘ Halloween sein soll, ob nicht prinzipiell alles böse wäre, was von den Amis kommt, und wie frevelhaft und unwürdig es doch sei, fremde Traditionen zu übernehmen.
Tatsache ist, dass auch die katholische Kirche sehr gerne alte, heidnische Feiertage übernommen hat. Man zieht ihnen einfach ein neues Mäntelchen an, die Leute störts nicht, sie feiern an den gleichen Tagen weiter. Auch der Göttinnenkult war der katholischen Kirche nicht unrecht, schließlich hatten sie ja eine Maria zum Anbeten anzubieten.

Die Sonnen- und Mondfeste im Jahreslauf sind uralte Traditionen, die zu den Vierteltagen und Kreuzvierteltagen von Kelten wie Germanen gleichermaßen gefeiert wurden, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Alte heidnische Götter und Göttinnen werden da durch das Jahr geboren, vereinigen sich, sterben und werden wiedergeboren.
Die Übergänge zwischen den Jahreszeiten wurden (und werden) als ‚durchlässige‘ Phasen betrachtet, in denen die diesseitige mit der jenseitigen Welt in Berührung kommt. Daher waren und sind die Feste und Kulte heute wie damals auch etwas seltsam in ihrer Aufmachung, insbesondere das (vermeintlich amiganische) Halloween und die (bereits christianisierte) Walpurgisnacht am 30. April.

Der Charakter des Fruchtbarkeitsfestes Anfang Mai, an dem der gehörnte Gott sich mit der Göttin vereinigt, kommt an vielen Stellen noch recht unverblümt durch, so auch beim hierzulande üblichen Maitanz, wo unschuldig weiße und blutrote Bänder von jungen Frauen im Tanz um den Baum gewoben werden. An seiner Spitze durchstößt der Maibaum einen mit den gleichen Bändern geschmückten Kranz. Mehr Symbolik brauchts eigentlich auch schon nicht mehr.

Dass ein solcher Feiertag ausgerechnet als ‚Tag der Arbeit‘ betitelt wurde, zeigt, wie sehr die ‚aufgeklärte Welt‘ auf manche alten Feste hingebogen werden musste – wahrscheinlich hatte man die Menschen an diesem Tag nie zum Arbeiten gebracht. Ob der 1.Mai nun als Tag der Arbeit, der Freizeit oder der Sinnlosigkeit getarnt wird – in sehr vielen Ländern ist dieses alte Fest ein gesetzlicher Feiertag.

Auch der 1.11. (Samhain) ist ein alter heidnischer Festtag, aus dem sowohl Halloween als auch Allerheiligen hervorgegangen sind. Also macht euch keine Sorgen, die ursprünglichen Traditionen sind viel älter als das moderne Amerika. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Feiern!


Jahreskreis

Die angegebenen Daten beziehen sich auf das Jahr 2006.

Englischer Wiki-Artikel mit umfangreicheren Informationen.
Mehr zu den Äquinoktien.

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Durstig?

Readers lesen bildet. Immer schon. ‚Ich hab mal unlängst im Readers Digest gelesen…‘ ist bei uns in der Familie ein Running Gag, es liegt nämlich seit Jahr und Tag das abonnierte Kleinformat in meinem Elternhaus am stillen Örtchen auf. Außerdem sagte das immer Hilfssheriff Fred in ‚Das schönste Freudenhaus in Texas’… aber den Film kennt ja heute kein Mensch mehr.

Anyway, so las ich jedenfalls unlängst im Readers, dass Durst Schmerzen verschlimmern kann. Ein Forscherteam hat herausgefunden, dass zwei Areale im Gehirn dafür zuständig sind, Körperreize nach Prioritäten zu ordnen. Obwohl Durst ein ernstzunehmendes Problem ist, so ist er doch kurzfristig nicht so wichtig wie ein gleichzeitig auftretender Schmerz. Damit das schmerzhafte Warnsignal auch sicher durchdringt, wird es vom Gehirn verstärkt, quasi um den Durst zu übertönen.

Was also für Kopfschmerzen schon lange galt, gilt offenbar auch für andere Schmerzen; insbesondere jemand, der ohnehin zu wenig trinkt, sollte Schmerzen durch Flüssigkeitszufuhr auf ihr ’normales‘ Ausmaß zurückregeln können.

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Steuergeschenke?

In der aktuellen AK-Zeitung lese ich soeben einen mit Hintergrund betitelten Kasten zum Thema ‚Steuergeschenke ohne Wirkung‘. Darin wird kritisiert, dass trotz der Senkung des Körperschaftsteuersatzes ab 2005 (im Artikel liebevoll als ‚Gewinnsteuer‘ bezeichnet) Arbeitsplätze ins Ausland verlagert wurden, und die Neuansiedelung von Betrieben diese Arbeitsplatzverluste bislang nicht ausgleichen konnten.

Weiters steht da:

Am meisten profitieren von den niedrigeren Gewinnsteuern Firmen in der Sachgütererzeugung. Doch gerade diese Firmen haben Arbeitsplätze abgebaut: exakt 13.607 von Mitte 2004 bis Mitte 2006. Ein Beschäftigungsplus gibt es bei Reinigungsfirmen, EDV-Firmen oder Ingenieurbüros. Doch die zahlen nur die Mindest-Gewinnsteuer, die gar nicht gesenkt wurde.

Das ist aber eine hocherfreuliche Nachricht für all die Reinigungsfirmen, EDV-Firmen und Ingenieurbüros! Die wussten bislang bestimmt noch nicht, dass sie jetzt nur mehr die Mindeststeuer zahlen – meinen Chef würde das sicherlich auch freuen, würde das doch unsere aktuelle Steuernachzahlung auf ein geradezu lächerliches Maß senken.

Liebe Steuerexperten von der AK, bitte nicht Unsinn als Hintergrundinformationen tarnen.
Wenn schon im Artikel der Begriff ‚Gewinnsteuer‘ bemüht wird – den man in der entsprechenden Gesetzgebung übrigens vergeblich suchen wird – dann folgt doch aus dieser Bezeichnung logisch, dass die Steuer am Gewinn bemessen wird – und nicht an der Branche.
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Fotos und Zeitungssplitter

Und schon wieder gibts neue Bilder bei mir; auch heute hat sich die Natur mir von ihrer schönsten Seite gezeigt. Die meisten sind also wieder in der Kategorie Nature gelandet. Auch eine schööne Vogelfeder hat sich auf meine Windschutzscheibe verirrt.

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Feder

Feder Feder Feder

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Heute hab ich in Österreichs neuer Tageszeitung geblättert und darin einiges Seltsames gefunden.
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