Schmerz kostet Nerven. Die Transmitter-Highways sind wegen Überlastung gesperrt. Jeder zusätzliche Reiz, ob körperlich oder geistig, wird übersteigert wahrgenommen. Kleinigkeiten bringen das Vermögen aus der Fassung.
In erster Linie aber bedeutet Schmerz einen immensen Verlust an Energie. Der Wunsch, finanziell völlig unabhängig zu sein, ist – allen Prioritätsgefühlen zum Hohne – schon vor langer Zeit im Karton ‘Illusorisches’ gelandet, lagert eingequetscht unter vielen anderen Illusionen im Dunkeln.
Aber selbst wer wenigstens auf einem eigenen Bein stehen will, muss seine Pflichten termingerecht erfüllen. Angelernte Kräfte der inneren Stimme stellen unfaire Vergleiche an und prügeln dich munter vorwärts. Die Täuschung liefern sie gleich mit: Alles in Ordnung. Immer lustig. Kein Problem.
Mit halber Energie alles Nötige zu tun heißt jedoch, am Ende der Pflichten auch am Ende der Kräfte angelangt zu sein. Nicht einfach nur müde. Endstation. Schlaf, Marke unerholsam.
Der Spaß, die so dringend benötigte Abwechslung, so vieles, was schön wäre, ist nur unter Aufbietung massiver Willensstärke zu schaffen. Zieh’ es durch – das führt die Zerstreuung ad absurdum. Der Zeitpunkt, an dem das Schöne noch leicht und beflügelnd gewesen wäre, ist nicht verpasst worden – er ist einfach ausgefallen.
Oder das Vergnügen fällt gleich mit aus, ist gestrichen, und das entgegen allen internen Versprechungen, ehrlichkeitsbedingt: Die Energie reicht nicht.
Das innere Kind ist enttäuscht und traurig, wider seine Bestimmung gealtert ist es und glaubt nicht mehr an Versprechen. Seine Depression sickert durch seine Mauern und durchsetzt die ganze Seele mit feuchter Kälte.
Doch auch am nächsten Morgen ist das Weckerklingeln gnadenlos, und am übernächsten, denn das Leben brät dir keine Extrawürste, nicht auf Dauer.
Wer finanziell ständig über seine Verhältnisse lebt, kriegt irgendwann die Rechnung präsentiert.
Das beständige Überziehen des Energiekontos führt unweigerlich in den seelischen Konkurs.