So sieht ein Vogel aus, kurz bevor er in seinem morgendlichen Dusel einen Baumstamm rammt.
Ja, ich bin ein Träumer… denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung, bevor die Welt erwacht.
Oscar Wilde (1854 – 1900), eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills. Irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Mein Hund kriegt seit Jahren nur Trockenfutter. Ich muss keine Dosen heimschleppen, und hab auch keine Dosen am Spülbecken stehen, die mit Wasser eingeweicht bis oben tagelang ihren zweifelhaften Duft verbreiten, bis ich mich endlich zur Reinigung durchringen kann. Außerdem muss ich keine haushohen Dosenstapel entsorgen. Von meinen Vorlieben ganz abgesehen, hat meine Cindy einen Heidenspaß daran, die Trockenfutterstücke durch die Gegend zu werfen und ihnen nachzujagen, am liebsten am Wohnzimmerteppich – das muss ihr mal einer mit Dosenfutter nachmachen, und es überleben! Es ernährt sich also der Hund ganz hervorragend von Trockenfutter, und Frauchen macht das auch glücklich.
Nun liebt Cindy ganz besonders ihr ‘Frolic’. Diese fleischfarbene Vollnahrung in Scheiben, durch die man ein Loch geschossen hat, bei uns daheim kurz ‘die Ringerln’ genannt. Das ist prägnant und wird auch von Cindy sofort verstanden – und mit freudigem Sabbern quittiert. ‘Ringerln’ im Garten suchen gehen ist eine ihrer liebsten Nachmittagsbeschäftigungen.
Frolic-Ringerl sind eigentlich kein richtiges Trockenfutter, die sind so zäh-halbfest in der Konsistenz (quetsch-quetsch, Bild aus dem Werbespot taucht vor dem geistigen Auge auf), und kommen in Plastikfoliensäcken daher. Es empfiehlt sich darum sehr, diesen Sack nach Entnahme wieder zu verschließen, damit die kauspaßige Zäh-Vollnahrung nicht an der Luft eine Konsistenz kriegt wie ein drei Monate lang an der Sonne getrockneter Carpaccio-Donut. Harte Frolic sind nämlich kein Genuss mehr und werden verschmäht.
Nun denken die bei Masterfoods ja auch mit und wollen den Hundekunden vor dem ungeliebten klonk-klonk-Geräusch bewahren, das entsteht, wenn angegraute, eingetrocknete Frolic in seiner Schüssel landen. Seit geraumer Zeit ist also jede Frolic-Packung mit einem Frischeverschluss versehen, diese merkwürdigen Plastikdinger Marke “Nut und Feder”, auch auf Toppits-Frierbeuteln zu finden, die man durch Zusammendrücken zweier einander gegenüberliegender Leisten ruck-zuck verschließt.
Im Normalfall. Beim Frolic-Frischeverschluss hänge ich nämlich, je nach Tagesverfassung, Gemütszustand und genossener Nervennahrung, oft minutenlang nach vorn gebeugt über der bei mir zumeist am Boden gelagerten 7,5kg-Packung und versuche, die verwunschenen Leisten so ineinanderzudrücken, dass sie sich schließen. Am besten geht’s noch, wenn man den Verschluss gar nicht erst komplett geöffnet hat, dann hat man sozusagen einen Anfangspunkt zum Einhaken. Aber auch das klappt nicht immer. Ich probiers erst von rechts, dann von links, ich drück in der Mitte drauf, der Hexenschuss guckt schon um die Ecke, das Blut steigt in den Kopf, die Augen werden immer größer – das Ding schließt einfach nicht! Alternativ zum Beugen kann ich natürlich auch in die Hocke gehen und mit dem Frolicsack Aug’ in Aug’ verhandeln – dann schlafen mir halt die Beine ein.
Minutenlanges Rumgewerkel an einem Frolic-Sack, und das jeden Tag, vielleicht sogar mehrmals, je nach Appetit des Hundes. Was für eine Zeitverschwendung! Dabei entschlüpfen mir regelmäßig einige gar nicht damenhafte Flüchlein.
Wenn ich es dann doch wirklich schaffe, den Verschluss zuzukriegen, dann mit einer dicken Träne im Knopfloch – am liebsten würde ich danach die Packung nie wieder öffnen.
Natürlich könnte ich den Sack auch mit einer Wäscheklammer verschließen. Das war ja vor dem Frischeverschluss auch gut genug. Ich bin aber sicher, dass ich durch den Erwerb von Frolic meinen Beitrag zur meisterhaften Entwicklung dieses Verschlusses beigetragen habe, also fordere ich auch, dass er funktioniert – ich versuche es, oh Naivität, immer wieder mal.
Auf der Verpackung steht, dass man sie von Hunden und Kindern fernhalten soll – Erstickungsgefahr! Kein Wort davon, dass beim Wiederverschließversuch Tobsuchtsgefahr besteht.
Ich fordere also funktionierende Wiederverschließmechanismen, oder aber zum Slogan ‘Der Frolic-Geschmack bringt Hunde auf Zack’ die passende Ergänzung: ‘Der Frolic-Verschluss ist Frauchens Verdruss’.
[So auch gemailt an Masterfoods.]
Hihiii, die sind gut! “Fake P0rn Pics… Don’t worry they are safe for work :)”
Und diese “Magazines meet life”-Bilder sind auch sehr nett.
Wieder schöne Betrunkenendeko-Bilder auf ebaumsworld. Nehmt Euch in Acht am Samstag beim Feiern! Ihr könnt nie wissen, wo ihr aufwacht oder wie ihr dann ausseht! =]
Die ultimative Sammlung gibts auf
http://www.betrunkene-dekorieren.de.
Please let me go with you,
I’ll wear the smile on your face.
[Crowded House – As sure as I am]
Die Nummer ist im Walzertakt, 9/8 in der Strophe. Sie startet in Db, hält das aber keine ganze Strophe lang durch, sondern landet schon nach einer halben in Gb, wo’s mit 12/8 weitergeht, und schafft dann einen ganz flockigen Wechsel über 1×9/8 in einen 12/8-Chorus in C-Dur. Mir bleibt jedesmal wieder der Mund offen. Aber bei so vielen Achteln wär ich vielleicht auch flockiger. ;))
Noch um Welten besser als das erwähnte Gefühl beim Songschreiben ist aber das, was bei der nächsten Bandprobe passiert: Den Song vorspielen und vorsingen, noch etwas unsicher im Timing, auch etwas nervös. Nichtsdestotrotz: Das wunderbar positive Feedback der Band! Dann das Stück zum ersten Mal mit Band spielen, daran herumbasteln, die Nummer kriegt langsam ‘unseren Sound’. Ideen werden geboren, wieder verworfen, bessere folgen nach, nochmal probieren. Zwischendurch ein richtig gutes Gespräch. Dann wieder weitermachen. Zum Abschluss, schon daheim, noch ein schönes Telefonat.
Ich kann gar nicht genug betonen, wie wohl ich mich dabei fühle, wie viel mir all das gibt! Meine Freude ist riesig – und anhaltend. Kein Wunder, dass ich diese Abende nur so ungern enden lasse! ;)
Vielen Dank, Ihr Lieben! Ihr seid der Wahnsinn!
Ich habe ein Problem: die Sache mit dem Essen-Wegwerfen. Also Feldforschung – ich fragte erstmal meine Mutter, ob sie uns Kindern eingeimpft hätte, dass man keine Lebensmittel wegwirft. Sie glaubt nein. Aber ich weiß noch, dass sie uns zur Schnecke gemacht hat, wenn sie entdeckte, dass wir unser ungeliebtes Jausenbrot zu Hause in den Müll geworfen hatten. So kam es, dass wir es fortan am Heimweg von der Bushaltestelle entsorgten – in das Kornfeld am oberen Ende der Gasse, samt Alufolie. Guter Wurf!
Also muss ja doch was dran sein an der Impfung.
Heute lasse ich immer alles so lange im Kühlschrank, bis es ungenießbar ist. Danach ist wegwerfen legitim: kaputt. Etwas vorher schon wegzuwerfen, weil ich bereits weiß, dass ich es nicht essen werde – das kann ich nicht. Die armen äthiopischen Kinder, oder was weiß ich. Ich denke dann immer: Warum hast du das unbedingt kaufen müssen, wenn du es jetzt nicht isst? Zum Beispiel hat das arme Hühnchen sein Leben dafür gegeben, einen Menschen zu ernähren, und was machst du? Schmeißt es einfach in den Müll. Aber das Hühnchen ist bereits tot. Es war bereits tot, als ich es im Supermarkt vorfand. Hat sich nicht für mich schlachten lassen. Der Hühnerbauer hat sein Geld bekommen.
Als militanter Vegetarier könnte man doch auch Fleisch aufkaufen und dann wegwerfen. Damit niemand es isst.
Aber wie befreit man sich von solch geistigem Unrat? Er ändert ja nichts, außer die Schuldgefühlbilanz in meinem Kopf! Mein neuer Glaubenssatz lautet daher: „Ich habe dafür bezahlt, mit diesem Stück Fleisch zu machen, was immer mir gefällt.“
Wie hier schonmal angedeutet, habe ich regelmäßig Hassanfälle, die sich gegen ausdauernd bellende Nachbarhunde richten. Das liegt nicht an der Gegend. So einen gibts glaub ich fast überall. Interessanterweise haben Dauerkläffer eigene Songs drauf.
Ferdi, der Struppige von Gegenüber, bellt:
wau—wau-wau-wau-wau
wau—wau-wau
wau-wau-wau
wau
wau-wau-wau
[da capo al fine (del cane?)]
Der Schäferhund nebenan dagegen:
wuwu-wu-wu-wuwuwu
wu-..-wu
wuwu-wu-wu-wuwuwu
wu-..-wu
So gesehen ist der Schäferhund wesentlich unkreativer.
Ab und zu wird das Schema durchbrochen. Dann beginne ich neu zu zählen.
Es könnte aber schlimmer sein. Der Hund könnte in einem Garagenbereich eingesperrt sein, mit Konzerthallenfeeling. Auch schon erlebt.
Fünf Schnauzen hätt – ausflippen tät.
Aschenhäufchen haben es gern, wenn man sie für erloschene Vulkane hält.
Wieslaw Brudzinski, polnischer Satiriker (* 1920)