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Verbürgt echter Dialog mit dem Verkäufer heute Mittag beim Fliesendorf:

V: “Einen Unterschrank brauchen Sie für diesen Waschtisch aber schon!? Zum Befestigen?”

Wir, beinah wie aus einem Munde:
“Na, des machma mit an Siemens Lufthakel. Oder zwa.”

V: “Na guat, des geht aa. Zwa?”

Ich: “Ja, kömma die bei Ihnen gleich bestellen?”

V: “Sicher. Wolln’Sas im Sackerl oder in der Flasche?”

Ich: “Danke, wir essen’s gleich.”

(Zugegeben, viel wird hier nicht erklärt, aber manche Dinge bleiben eben Mysterien, das macht sie ja so schön. Daher trotzdem mit Stichwort…:)

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Conjunctivus Austriacus

Gestern wurde in einem aufzeichnungswürdigen, aber leider dennoch nicht aufgezeichneten Telefongespräch zwischen mir und dem mit gar sensiblem Sprachgefühl ausgestatteten Herrn Ceh beschlossen, es warat an der Zeit, dem österreichischen Konjunktiv ein Lied zu singen. Ein Loblied.

Schon in einer der letzten Wuchteln des Monats sah man, was er leisten kann:

Oh ja, der konj.austr. So wuerde man hierzulande auch nie sagen “Ich liebe Dich bis ans Ende meiner Tage” sondern eher “I standert a bissl auf Di und es kunnt sein dass des no a weng so bleibert”.

(geschoben von orso minore im Winderforum.)

Man formt ihn, wie oben zu sehen ist, im hiesigen Dialekt auf andere Weise als im Hochdeutschen.
Erstens: Mit viel Gefühl für den Dialekt.
Zwotens: Es gibt irgendwie Regeln.

Man könnte sagen, Präteritum + “-ert” oder eigentlich, gesprochen: “-at”. Das treffat dann im obigen Zitat zwar auf “standert” zu, nicht aber auf “bleibert”. Man könnte sagen, Partizip Präsens + “-at” – dann ist es umgekehrt falsch. Bei manchen geht aber auch beides. Bei anderen nicht. “stehat” sagt keiner. “bliebert” ist zumindest selten.

Hilfszeitwörter, unregelmäßige und starke Verben sind überhaupt nur mit Gefühl, Erfahrung und etwas Glück zu schaffen.

Auch eine Ersatzform des Konjunktiv II gibt es in unserem Dialekt – allerdings wird dieser nicht mit “werden” gebildet, sondern mit “tun”. Also nicht “Ich würde mitgehen” sondern “I tadert mitgeh.”; diese Form ist gerne und häufig mit Ratschlägen vergesellschaftet (“an deiner Stelle” / “aun deina Stöh”).

Die Ersatzform wird nicht mit “werden” gebildet – aus dem einfachen Grund, dass “wuatat”…
a)tens für Passivsätze reserviert ist:
“I wuatat mitgnumma.” (Ich würde unter Umständen mitgenommen, muss also nicht zu Fuß gehen. Schwein gehabt.)

…sowie
b)tens für das wahre Werden im Alpenland – das Deppatwerden und das Narrischwerden:
“I wuatat narrisch.” (Ich würde verrückt werden.)
Aber auch diesem Satz kann ein “aun deina Stöh” folgen. Ist doch alles ganz einfach.

Aber wir konzentrieren uns hier jetzt mal auf den normalen österreichischen Konjunktiv II (Irrealis):

Beispiele
gehen
möchten
werden
geben
i gingat mechat wuatat gabat
du gingast mechast wuata(d)st gaba(d)st
er gingat mechat wuatat gabat
mia gingatn mechatn wuatatn gabatn
ees gingads mechads wuatads gabads
de gingatn mechatn wuatatn gabatn

Natürlich gibt es jede Menge Ausnahmen und beinah unbegrenzte Möglichkeiten:

Am schlimmsten ist es vielleicht bei “tun”, da kann man tatert, tuarat oder tätert sagen. Manchmal auch tatn tätert, aber nur im Spaß. Klassiker:
“I wissat jetza aa net, wia ma doda am bestn tuaratn.”
oder gar
“…tuan tädatn.”

Auch das in der Tabelle konkretisierte Gehen ist in den Varianten gingat und gangat möglich. Im Fall möglichen Kommens kann man sowohl kummat als auch kamat sagen. Aber nicht jedes in jeder Situation. Regeln sind auch nach längerem Nachdenken nur sehr schwer ableitbar. Des hättat ma eher im Gfüh.

Im Grunde ist der österreichische Konjunktiv vor allem so etwas wie eine Höflichkeitsform. Er sagt aus, dass nix so fix wär, dass man nicht nochmal drüber reden könnt. Man würde sich darüber hinaus nicht allzu wichtig machen wollen.

Und er scheint häufig auszusagen, dass in der ösitanischen Welt alles sehr irreal ist, sogar Begebenheiten, die bereits eingetreten sind.

“I warat dann jetz fertig.” (Soll heißen: “Warat no wos? Sunstn gingat i jetz.”)
“I warat jetza do.” (Ohne weiteren Kommentar wirksam.)
“Gun Tag, I warat da Elektriker.” (Nicht in einem anderen Leben. In diesem! Aber unauffällig!)
“Wann’s warat.” (Universell einsetzbare Floskel zur Anerkennung des persönlichen Freiraumes des Gegenübers.)

Auch Worte, aus denen man auf Hochdeutsch beim besten Willen keinen eindeutig Konjunktiv rausquetschen könnte, der sich vom ordinären Präsens oder von anderen Verben klar unterscheidet, rücken mit diesem Konjunktiv in den Bereich des Möglichen (Beispiel möchten):
“I mechat des jo aa, wissert oba net, ob i mi des trauat.”

Unsere Sprache ist aber ohnehin viel zu kompliziert. Persönliche Fürwörter UND konjugierende Verben braucht zum Beispiel kein Mensch. Was man sich da alles ersparen könnte! Aber das nur nebenbei.

Unsere neueste Idee lautet nun, dem Konjunktiv erstens die ihm zustehenden Steigerungsformen zukommen zu lassen, um besser zwischen Irrealis und Irrealistis unterscheiden zu können. Zwotens, den Konjunktiv auch auf Substantive anwenden zu können. Man erspar(a)t sich nicht nur das Verb, sondern mitunter ganze Geschichten. Ok, klingt kompliziert. Ich zitiere aus Cehs kurzem Beispiel, dann wird das gleich klarer:

Naja … zum Beispiel “Ich waratesten …” wenn es am allerunwahrscheinlichsten – aber doch nicht gänzlich unmöglich – gewesen wäre, dass ich wo gewesen wäre.

Und der zweite Punkt: “In meinem Zimmer Tischerte es” zur Beschreibung des Sachverhalts, wenn die eindeutige Möglichkeit bestanden hätte, dass in meinem Zimmer ein Tisch stehen tatert, wenn ich meinen faulen A**** zum IKEA bewegt hätte.
Das wär doch ein Hammer, oder? Besonders das zweite Anwendungsgebiet ist für mich persönlich sehr wichtig, da ich gerade, als ich mein Abendessen bereiten wollte, feststellen musste, dass es in meinem Kühlschrank Paradeiserat, Milcharat, Eierat, usw. Und jetzt bin ich hungrig.

Zur Abkürzung wär ich allerdings für ein simples “Tischat in meinem Zimmer”. Sonst ist es ja erst wieder ein Verb. Und viel zu kompliziert.

Noch ein Hinweis: Der österreichische Konjunktiv ist übrigens nicht mit dem Partizip I zu verwechseln:

“Wann I hatschat, brauchat i an Stock.” (Würde ich hinken, bräuchte ich einen Stock.)
aber:
“Der Vergleich is hatschat.” (Dieser Vergleich ist ein hinkender solcher.)

Viel Spaß beim Nachmachen!

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Freesch aus Möök – ein Dialektausflug

E: Wonach riechen Frösche eigentlich? Nach Fisch? … Ah, nein, die froscheln sozusagen!

M: Fröscheln!

E: Wieso, die Tätigkeit des Nach-Hund-Riechens heißt ja auch hundeln und net hündeln.

M: Ja, aber Mehrzahl ist Frösche. Aber wurscht, du sagst ja sowieso “Freesch”.

E: Dafür sag ich für Melk “Möök”. Das gleicht sich wieder aus.

M: …?

E: Einmal ö statt e, dafür einmal e statt ö. Und wenn die Frösche aus Melk sind, dann sind das bei mir eben “Mööka Freesch”.

M: Das ist ja zum Fröschemelken!

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Vom Grausen und Recken

…und zwar im wörtlichen Sinn!

Mir fiel nämlich auf: Uns (Ost-)Österreichern graust’s im Dativ. Der Satz ‘Ich grause mich’, den ich schon häufiger staunend auf deutschen Blogs entdeckte, käme hier niemandem über die Lippen. Und auch das Schwer- oder Leichttun kommt bei uns im dritten aller Fälle daher. Deutsche Angewohnheit: “Ich tu mich leicht.” Seltsam klingt das fürs Ösi-Ohr. Vielleicht ist’s, weil ja alles andere, was man sich tut, auch im Dativ am besten klingt, ich tu mir weh, dir unrecht und ihm was an. Und wir habens gerne einfach.
Dass man sich leichttut, beweist ja falltechnisch noch gar nichts, wie man weiß, weil das Wort sir noch nicht erfunden wurde. Blöd eigentlich. Dem schönen Dativ kein sir zu schenken!

Und obwohl im Grausen und übrigens auch im Recken eine Passivform mitschwingt, weil es einem ja sprachlich irgendwie angetan wird (mir graust es, mich reckt es – wer zum Geier ist eigentlich dieses Es, was graust mir und reckt mich hier dauernd? Ist es gar das Leben selbst?) – obwohl es also so nach Passiv klingt, kann man nicht gegraust werden. Oder erzählen, dass man gereckt wurde. Naja, schon, aber glauben würd’s niemand. Nein, das böse Es war’s, und das glaubt einem dann jeder. Seltsam, oder?

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Gesteuertes Entschlafen

Beim sonntäglichen Grillnachmittag machten wir eine (weitere) sprachliche Beobachtung:
Wenn eine Wohnung oder ein Haus infolge des Todes seines Besitzers oder Mieters frei wird, wenn man also vielmehr von der freigewordenen Immobilie spricht als vom soeben Verschiedenen, dann sagt man hierzulande, derjenige sei aussegschduam (‘hinausgestorben’).
Das Subjekt im Satz ist zwar bigotterweise der ehemalige Mieter, der Satz aber dreht sich tatsächlich um die Immobilie. Klassischerweise ist er daher ohne Namensnennung zu hören: Do is ana aussegschduam.

Seltsamer Vorgang eigentlich, dieses Raussterben. Denn genau genommen würde jemand das nur dann tun, wenn er exakt im Augenblick seines Dahinscheidens zur Haustür hinaustaumelt oder -getragen wird. (Wörtlich typischer Fall von aussegschduam).
Ansonsten ist er in der Immobilie verstorben und später, womöglich gar gegen seinen früheren Willen, fortgeschafft worden (also drinnan gschduam und oghoid wurn). Oder aber er war im Moment des Verbleichens gar nicht daheim (ausweats gschduam).

Zugegeben, ich bin selten unter Totengräbern, aber mir wäre nicht bekannt, dass ein sprachliches Pendant auf dem Friedhof zu vernehmen wäre: Is des Grab no frei? Naa, do is letzte Wochn ana einegschduam!
Der Sprachgebrauch im Himmel, wenn jemand kürzlich auf Wolke Nummer 9 eingezogen ist, ist mir ebenfalls nicht bekannt. Kann man in Wohnwolken eineschdeam? Man weiß es nicht.

Auch über jemandes Wohnungseinzug in lebendigem Zustand sagt man nicht, er sei eineglebt – auch wenn nach obigen Ausführungen die Versuchung groß sein mag, dem Hinaussterben ein Hineinleben gegenüberzustellen. Eineglebt werden nur Fotos in Alben, und sogar die werden eigentlich eipickt.

Genau wie man, den Besitz einer Behausung vorausgesetzt, ständig wohnt, ohne tatsächlich irgendeine konkrete Handlung dafür zu vollbringen (Was machst heut? Ah, i werd heut amoi a bisserl wohnen. *wohn-wohn*), ist man als ein seine Wohnung aus Verreckensgründen unfreiwillig Aufgegebenhabender aussegschduam im Sinne des Immobilienstatus. Leichen wohnen nicht.

Raussterben – ein ösitanisches Unikum? Ausdruck des beinah vertraulichen, oft als Pietätlosigkeit missverstandenen Naheverhältnisses des Wieners zum Tod, das es ihm erlaubt, eines Mitbürgers Entschlafen aus Sicht der Immobilie zu betrachten?
Oder sagt man sowas auch in deutschsprachigen Nachbarländern?


Übrigens: Dass Dialekt eine unscharfe Sprachform wäre, kann man im Hinaus-Fall nicht behaupten. Er verzichtet nicht auf eine klare, wenn auch winzige, weil einbuchstabige Unterscheidung zwischen hinaus und heraus.
Bist du draußen und rufst jemanden zu dir heraus, so verlangst du: Kummst amoi aussa? Wogegen du von jemandem sagst, der hinausgegangen ist, während du selbst dich weiterhin im Warmen befindest: Der is ausse ganga.
Wir nehman’s nämlich scho genau, wemmas genau nimmt!
Selbes Prinzip bei hinein und herein: eine und eina, bei hinauf und herauf: auffe und auffa, bei hin- und herunter: owe und owa.

Sollte also, wenn du bereits tot bist, jemand aus deiner Verwandtschaft nachfolgen und auf deiner Wolke einziehen, dann wäre er einagschduam. Oder vielleicht auch auffagschduam; je nach beider Benehmen zu Lebzeiten mitunter auch owagschduam. In letzterem Fall allerdings handelt es sich mutmaßlich nicht um eine Wolke. Aber das nur nebenbei.

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Universelle Genialität

Mein Freund Manuel berichtet mir von einem kärntnerischen Unikum in der weiten Welt der Worte, einem dermaßen schönen, genialen und praktischen Wort, dass man es glatt erfinden müsste, gäbe es das Wort noch nicht. Es hat nichts am Hut mit der sonst in der Sprache so weitverbreiteten Herrschaft der deskriptiven Präzision.

Es bezeichnet ein Gefäß, das immer genau die richtige Größe für den beabsichtigten Zweck hat:

Das *§#* Osach! *#§*.

Will man einen Flohzirkus unterbringen, nimmt man dafür ein Osach. Ebenso verlangt man danach, wenn man eine Kuh melken oder Beton anrühren will.
Demnach gibt es natürlich so ein Osach auch nie in Kombination mit Adjektiven wie klein oder groß, schmal oder breit, denn das wäre völlig paradox und ein tautologischer Faux-pas ersten Ranges.

Die Bitte nach einem Osach bindet die Mitmenschen so auf einzigartige Weise in die aktuellen Tätigkeiten ein und animiert zum Mitdenken und zur Empathie!

Angesichts der von mir schon oft beobachteten Kontraste in den Arbeitsweisen von Männern und Frauen, wenn es darum geht, gemeinsam an einer Sache zu werkeln – insbesondere an handwerklich-bastlerischen Vorhaben – behaupte ich, das Wort ist bestimmt von einer Frau erfunden worden!
Natürlich auch nur als kommunikative Draufgabe, denn Worte der Erklärung sind gar nicht unbedingt nötig in weiblichen Allianzen, in denen Frauen einander in die Hände arbeiten – weil die eine sowieso bei jedem Schritt weiß, was die andere gerade tut und braucht. Da werden fremde Haarsträhnen, die noch angewachsen sind und folglich wohl noch gebraucht werden, frühzeitig von Innendispersion befreit, Umzugskartons zum Zwecke des Verschließens an den Kartonstößen zugehalten, oder Scheren gereicht, vorgeschnittene Klebebänder, Schraubenzieher, Zangen.

Vor allem aber werden helfende Hände und Finger unaufgefordert zur Verfügung gestellt, und zwar an der perfekten Stelle zum richtigen Zeitpunkt – als wäre der Wunsch nach einem dritten Arm endlich in Erfüllung gegangen, und zwar ohne die auffällige optische Komponente, die in Kauf zu nehmen man damit wohl gezwungen wäre.

Diese ungefragte Hilfe wird vom solcherart unterstützten Part auch nicht als Skepsis gegenüber seiner Leistungsfähigkeit wahrgenommen, oder als Zweifel daran, dass er es auch alleine schaffen kann.
Erstaunlicherweise muss sich nämlich die zur Allianz fähige Frau von genau jenen Naturen, die auf solche vermeintlich unterschwellig transportierten Signale empfindlich sind, bisweilen etwas wie ‘Geh weg, lass mich das machen’ sagen lassen, oft begleitet von einem durch kulturelle Evolution weitgehend unbeeinflusst gebliebenen, archaischen Rempeln in Richtung Ausgang.

Die oben beschriebene präzise Beschreibungswucht der Worte ist nur dann unverzichtbar, wenn diese bestimmte Sorte Mann vom autokraten Zentrum des Geschehens aus (zB: einer Leiter) seinen kurzerhand zu Hilfsarbeitern degradierten Mitstreitern knappe Kommandos entgegenbellen will. Osach, Eumel, Pnöppel oder sonstige unscharfe Bezeichnungen, die Anlass zu Diskussionen bieten, eignen sich dabei nachweislich nicht.

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Wünsch Dir was

Für alle, die gerne eine weitere Hörprobe meiner ösitanischen Sprechstimme hätten, aber insbesondere für Frau Rotfell:

      Viel Blabla um fünf Zeilen


Es handelt sich um die korrekte Aussprache des Dialoges im vorigen Eintrag.

Es spricht Etosha(diePfanne), für die musikalische Untermalung sorgt Etosha(dieBand) mit dem Intro von ‘Days on Mars’.

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Mein Mann sagt…

Am Feiertag bin ich ein Weilchen mit meinem Notebook im Werkzimmer verschwunden, um eine ältere Komposition, auch ‘Nummer‘ genannt, neu aufzunehmen und einzusingen; eine, die wir zwar mit der Band gespielt haben, an der aber immer neu rumgefeilt wurde, ohne dass sie mich in irgendeiner Version je zufriedengestellt hätte. Auch diesmal nicht.

Später finde ich mich im Wintergarten zu einer Art ‘finaler Rauchpause’ ein, ebenso wie der Angetraute, der auch gerade irgendetwas finalisiert hat. Dabei entspinnt sich ein kurzer Dialog:

M: Na?
E: Pfff… manche Nummern san afoch a Drama.
M: Mhm. Zum Beischbü Siemadreißg.
E: Oda Ochtafuchzg.
M: Kennt scho waana, waunn i’s nua hea.

Fazit: Verständnis für die Sorgen des anderen sind in einer langjährigen Beziehung das Um und Auf.

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Abhängen

… das klingt für mich vor allem nach einem Stück toten Fleisches, das vor dem Verzehr, um größere Zartheit und Weichheit zu erlangen, noch ein Weilchen in vertikaler Position die Schwerkraft auf sich wirken lässt. Auf manche ungepflegten vulgo grindigen Zeitgenossen ist das Wort vielleicht durchaus anwendbar, da Ähnlichkeit gegeben; in der Mehrheit der Fälle ist es aber für meinen Geschmack überaus verzichtbar, mindestens genausosehr wie ‘abtanzen’, was mich wiederum eher an einen Imperativ erinnert, Bedeutungsklasse ‘Verschwinde!’, österr.: ‘Schleich di!’.