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Furchenzunge

Also bitte, auf besonderen Wunsch: Etoshas furchtbare Furchenzunge.

Sowas kriegt man, indem man zB zungenmäßig auf säurehaltige Früchte sehr heftig reagiert. Frische Ananas sind ein guter Tipp – da kann schon mal Blut fließen.

Ich fordere im Gegenzug noch mehr Irisbilder.
Ist nachweislich der schönere Körperteil. Und bunter obendrein.

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Für jeden was dabei

Ich vermute, es gibt bei jedem Fernsehsender einen Menschen, der für die Reihenfolge der Werbespots in den Blocks zuständig ist. Bestimmt ist das ein Job wie jeder andere, jedoch muss so ein Mensch zu abstraktem Denken fähig sein, zum Erkennen sowohl subtiler als auch augenscheinlicher Zusammenhänge.

Unlängst, ich hatte gerade meinem Fernseher den Rücken zugekehrt, weil ich mit der fachgerechten und effizienten Befüllung der Spülmaschine befasst war, hörte ich einen Werbespot für eine Antifaltencreme für ‘die sehr reife Haut’, was heißen soll: ab 60.
Jahren, nicht Uhr. Doch, das gibts. 60 Uhr wäre, wenns nach zweitägigem Durchmachen wieder genau Mitternacht ist.

Anyway, die reife Dame mit der reifen Haut strahlte hörbar und meinte: ‘Ich bin 68! Nicht schlecht, was?’
Danach gabs ein winziges Weilchen Musik, und dann kam die Stimme aus dem Off: R0wenta Advancer! Beseitigt selbst hartnäckigste Knitterfalten.
Na, wenn das keine durchdachte Reihenfolge ist! Wenn das eine nicht klappt – versuch einfach das andere!

Warum nicht gleich mehrere Produkte in einem Spot kombinieren? Ich hätte da ein paar Ideen.
Letztens kreuzte eine Mineralwasserflasche meinen Weg, auf der geschrieben stand, die eigentlich größte Gefahr beim Sport sei der Flüssigkeitsverlust, und nur das Trinken von Mineralwasser könne einen vor diesem teuflischen Schicksal bewahren. Lasst uns doch einen Spot für dieses Mineralwasser mit Werbung für Inkontinenzeinlagen verbinden – wenn der Flüssigkeitsverlust hier nicht gestoppt wird, dann mit Sicherheit da.

Oder die Werbung für den neuesten Cabrioflitzer mit einer Unfallrente. Einen Moul!nex-Pürierstab mit Sprühpflaster! 6ardena-Gartenbewässerung mit Lieferbeton.

Ein weites Feld! Natürlich könnte man auch anders kombinieren: Nicht entweder/oder, sondern sowohl/als auch. Wie wärs mit Hot-Salsa-Sauce, feuchtem Toilettenpapier und Imod!um akut? Kaugummi und Haftcreme? Es ginge auch Bier und Zahnpasta. Spray gegen Fußgeruch und wasserfeste Wimperntusche. Oder Fußball-WM und ein Partnerschaftsinstitut.

Nur in der richtigen Reihenfolge erkennt man: Werbespots sind nicht so zusammenhanglos, wie man meinen möchte.

Apropos zusammenhanglos:
Beim wohlklingenden Namen 0pel Zafira drängt sich mir immer auf, dass es sich um den dialektischen Imperativ der Woche handelt: ‘Zafira dein neichen 0pel, wiaso vasteckst eam denn?’

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Augenblick

Aus einem Anlass, der mir jetzt leider nicht mehr erinnerlich ist, wollte ich Euch auf diesem Wege mal einen Blick zuwerfen.

Augenblick - Etosha

Nachtrag 1:
iwi bringt mich mit seinem Kommentar der Sache näher: Ich wollte einen Stein ins Rollen bringen, gegenseitige Blogblicke anregen.
Der entsprechende Zusammenhang, in dem mir das einfiel, ist mir aber immer noch schleierhaft. Egal – los gehts!

Augenblick - iwi
iwi
Augenblick - MC
MC
Augenblick - Rotfell
Rotfell 1.0
Augenblick - Waschsalon
Waschsalon
Augenblick - Rotfell 2.0
Rotfell 2.0
what’s missing? YOU!

Nachtrag 2:

Handschriftposting - Etosha

(T.M.-Handschriftnachruflink)

Zwei haben sich gleich angeschlossen, was die Handschrift betrifft, einige Zeit später gabs auch noch das Handschriftstöckchen. Wer mag, kann es sich immer noch gerne mitnehmen.

Handschriftposting - iwi
iwi
Handschriftposting - Waschsalon
Waschsalon
Handschriftposting - Baumgarf
baumgarf
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Meine Ausstrahlung

Schon bevor ich auch nur annähernd erwachsen war, waren die Jungs hinter mir her. Ging ich mal ein Weilchen mit einem von ihnen, verschwanden die anderen zwar, tauchten aber zuverlässig wieder auf, wenn das Gerücht meiner neuerlichen Singleness sich verbreitet hatte, sodass ebendiese nie lange währte. Zur Freude meines Mannes hat sich das Phänomen, seit wir verheiratet sind, gelegt, aber über einen Mangel an Verehrern konnte ich mich davor nie beklagen.

Ich habe nämlich eine sehr starke Ausstrahlung. Das kann ich beweisen. Selbst elektronische Geräte in meiner Umgebung neigen zu spontanen oder chronischen Fehlfunktionen. Nichts Dramatisches, es sind zumeist eher kleine Dinge, solche, die man vielleicht als unkritischer Benutzer gar nicht recht merken würde.

Nun bin ich aber der Ansicht, dass Funktionen dazu da sind, genutzt zu werden, und tendiere dazu, mir meinen Aufenthalt an Notebook, PC & Co. so bequem wie möglich zu gestalten. Bei diesem Bestreben fallen natürlich kleinere Ungereimtheiten stärker auf.

Größere natürlich sowieso. Unzählbar sind die Videoaufnahmen, die mein Rekorder fünf Minuten vor Ende des Films gestoppt hat. Auch mein früherer PC im Büro hat die Zusammenarbeit mit mir gern verweigert. Er schaltete, um solches kundzutun, einfach auf stur und den Bildschirm auf schwarz. Manchmal war es auch ein kokettes Nadelstreifmuster. In jedem Fall war an Teamwork nicht mehr zu denken. Freundlicherweise gingen dabei wenigstens keine Daten verloren. Weiterlesen

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Werbeplakate

Manchmal sind Werbeplakate richtig kreativ. Manchmal wenigstens optisch interessant. Häufig aber sind sie einfach nur ‘geh bitte heast’.

Derzeit fällt mir in der Wiener Plakatwelt zweierlei auf:

1. “Glauben Sie es erst, wenn es in der Kr0ne steht!”
Ja, sicher. Der Imperativ des Monats. Ich konnte mich ja schon immer für das Kleinformat begeistern, weil es so objektiv berichtet, und auch heikle Themen völlig unreißerisch und neutral behandelt. Das steigert natürlich auch die Glaubwürdigkeit immens. Ich werde mich also daran halten.

2. “Zurück-zur-Natur Gerichte von M@ggi – Ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern und Konservierungsmittel”
Daraus schließe ich, es sind also keinerlei Geschmacksverstärker verwendet worden, aber nur ein bestimmtes Konservierungsmittel nicht. Alle anderen sind noch drin. Oder warum sonst ist da kein n an den Konservierungsmitteln hinten dran?

Ah, ich weiß: Weil ‘Mitteln’ unfein klingt, so grammatikalisch falsch, so Dialektsprech. Das n, welches, meine Herren, tatsächlich auch in der Schriftsprache zum Dativ Plural gehört, können wir grammatikkundige Konsumenten uns ja ganz leicht aus ein paar in der unmittelbaren Umgebung sicher auffindbaren Deppenapostrophen selber basteln.

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Der Mädchenjunge

Gestern abend, ich wollte eigentlich schon schlafengehen, kam bei Vox eine erschütternde BBC-Doku: Der Mädchenjunge. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der als Mädchen aufwachsen musste.

Im Jahr 1965 kamen in Kanada die Zwillinge Bruce und Brian Reimer zur Welt. Bei der operativen Korrektur einer Vorhautverengung passierte bei Bruce ein Kunstfehler, durch den sein Penis verstümmelt wurde. Für den Sexualwissenschaftler John Money war der Fall ein gefundenes Fressen, denn er war der Überzeugung, dass die Geschlechter-Identität in erster Linie in der Erziehung entstehe, und nicht eine Frage der Gene sei. Er empfahl den Eltern doch tatsächlich, das Kind überhaupt gleich von seinen männlichen Geschlechtsmerkmalen zu befreien und es als Mädchen großzuziehen. Die Eltern waren ohnehin verzweifelt und willigten mangels besseren Wissens ein.

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Winter, Depression & PMS

Heute hab ich auf der Straße Menschen in Winterjacken gesehen, mit Pelzkrägen; Kinder mit Mützen mit zugebundenem Ohrenschutz, eines sogar mit Handschuhen! Im Auto allerdings war es brütend heiß, denn der Einfallswinkel der wenigen Sonnenstrahlen entspricht sehr wohl dem Datum.
Meine Tomaten gedeihen draußen nicht recht, weil es zu kalt ist; ganz traurig und fröstelnd sehen sie aus. Bei anderen Pflanzen, die ich in der angeblich warmen Jahreszeit nach draußen gestellt habe, kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich bei den weißen Flecken auf den Blättern um Sonnen- oder Frostschäden handelt.
Der Pool ist gereinigt und befüllt – aber das Wasser hat nur 12 Grad. Ich fordere ein, was man mir angedroht hat: Globale Erwärmung! Regionale würde aber eigentlich auch schon reichen. Sonst war die jahrelange Anwendung von FCKW-Haar- und Klosprays doch völlig umsonst!

Wenigstens das Wetter könnte sich von seiner sommerlichen Seite zeigen. Meine Hormone spielen nämlich ohnehin schon verrückt.
Ich habe nach längerem Leiden nunmehr beschlossen, meinem Körper in der zweiten Zyklushälfte ein paar künstliche Hormone zuzuführen, um ihm diverse (prä-)menstruelle Eskapaden auszutreiben, wie etwa Wortfindungsschwierigkeiten, übermäßiges Bedürfnis nach sozialem Rückzug, Depressionsphasen samt dazugehöriger Antriebslosigkeit, Panikattacken beim Einschlafen, migräneartige Auren und andere neurologische Sonderbarkeiten.

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Suchanfragen

Hier die ersten Highlights der Suchanfragen, unter denen man mich erstaunlicherweise im Netz finden kann:

Stellenbeschreibung für Sekräteriat
– Ernsthaft?

verpackung säcke sackerl ruck zuck verschluss
– Net zuu viele Suchworte, sonst streckt der Google die Patschen!

P0backen Bilder
– Ich wüsste nicht… Aber die Fotosection ist rechts, viel Glück!

waesche falten stapeln
– Nö, mach ich nicht, hab genug eigene zu erledigen.

was kostet magenspiegelung / was kostet ein allergietest
– Stimmt, das hab ich mich auch mal gefragt.

auge gerstenkorn kind währ
– Währ hat das Gärstenkorrrn?

nachdenkzeiten
– Ja, gibts bei mir. Immer so cirka einen Tag lang.

Hühnerbeinchen auf spanisch
– Piernas de pollo?

hat keine beine
– Aber natürlich haben die Hühner Beine!

entscheißen
– Verstopfung?

reflux oder knödel in der speiseröhre
– Schwer, so eine Ferndiagnose. Kommt sehr aufs gehabte Abendessen an.

fleisch miniatur
– Schon traurig, was die Diät aus Menschen macht.

(Tags: Suchanfragen)

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Bandprobe

In etwas veränderter Konstellation. Denn einer unserer Gitarristen hat es vorgezogen, das Weite – respektive unsere Nähe nicht mehr – zu suchen. Zuverlässiger Ersatz war zum Glück schnell gefunden und hat sich ebenso rasch in unsere Nummern eingewöhnt.

Ein Song entsteht an diesem Montagabend, den ich schon im Urlaub komplett im Kopf hatte: Erstmals höre ich jetzt von außen, was ich innen schon lange höre. Überwältigend! Schon das Intro ist ein Erlebnis, dann die Drums, very laid back, schließlich ein fetter Chorus. Gutes Gefühl ergießt sich wie ein breites Beinkleid abwärts und verdichtet sich in einen fundamentalen Schwerpunkt.

Hier eine Betonung, da ein Timing, dort eine Bassline – ich nehme an Kleinigkeiten in der Instrumentierung wahr, dass die Jungs mich verstanden haben, und das beinah völlig ohne ein Vorspielen von meiner Seite. Auch wenn zwischendurch eine unflätige Bezeichnung für die von mir ersonnene Gitarrenmelodie von Paul’scher Seite an mein Ohr dringt – er hadert nur mit sich selbst; sie alle fühlen sich in den Song und damit auch ein bisschen in mich ein, und geben meine Vision in der Wirklichkeit wieder, für jedermann hörbar. Ich singe dazu.
Eine Geburt.

Mit einem Pfeifen im Ohr, aber einem breiten Lächeln im Gesicht gehe ich in dieser Nacht heim.

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Kleiderfrage

“Hm, diese Hochzeit am Wochenende… wird schwierig, für dieses unvorhersehbare Wetter die richtige Kleidung auszuwählen. Ich sollte genug anhaben, um nicht zu frieren, aber ich sollte auch was zum Ausziehen haben, falls es doch zu warm wird.”

“Ach, Frau, du hast doch mich mit! Und mich kannst du jederzeit ausziehen.”