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Versandfrust – Die Antwort

Heute kam Antwort auf meine geharnischte (und noch zu harmlose?) e-Mail an den Klamottenversand meines größten Misstrauens:

Sehr geehrte Frau Gritsch.

Zuerst einmal bitten wir hiermit in aller Form zu entschuldigen, dass Sie mit unserem Service enttäuscht sind

Ihre Kritik bei den Lieferzeiten haben wir selbstverständlich zum Anlass genommen, um intern Rücksprache zu halten.

Wir entschuldigen uns aufrichtig für die langen Lieferzeiten unserer Ware. Die Verspätung ist hervorgerufen durch die extrem vielen Aufträge unserer Kunden, als auch durch ein neues automatisches Verpackungs-System, welches noch in Probe ist. Es ist uns wichtig, Sie wissen zu lassen dass, es uns bewusst ist mit welchen Unannehmlichkeiten Sie zu tun haben. Wir möchten uns nochmals bei Ihnen aufrichtig entschuldigen. Leider ist die die Lieferauskunft die Sie vom System bei der Bestellungsaufnahme erhalten, nur 80 % sicher.

Wie gewünscht, werden wir aber Ihrem Wunsch entsprechen und Ihre Angabe aus unsere Kundenkartei streicheln

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen.
Ihr b0nprix-team online
Kundenbetreuung

Bemerkenswert daran ist:

Die Lieferbarkeit selbst ist nicht zu 100% vorhersehbar, aber die Treffsicherheit der Lieferauskunft kann in Prozent berechnet werden? Irgendwo hat da ein Kennzahlenermittler eine Abzweigung Richtung Holzweg genommen.
Diese 80% sind aber ein Grund mehr, den Kunden bei Änderungen des Status separat zu informieren. Oder steht da zwischen den Zeilen, dass ich diese (mir bis dato gar nicht bekannt gewesene) Tatsache beim Bestellen berücksichtigen müsste? Die restlichen 20% liegen auf eurer Seite, liebe Freunde. Von meiner Seite ist höchstens eine Rücksendung zu erwarten.

Wenn dem Versandhaus von mir und damit von jeder Kundin bewusst ist, mit welchen Unannehmlichkeiten sie zu tun hat, wäre es auch kein Wunder, wenn er mehr Sorgen hat, als ihm lieb sein dürfte.

Insgesamt bin ich aber froh, dass meine ‚Angabe aus ihre Kundenkarte‘ nicht gepfeffert oder geworfen, sondern gestreichelt wurde. Das ist eine ausgesprochen kuschelige Beendigung von Geschäftsbeziehungen und sehr rücksichtsvoll. Danke, b0nprix.

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Palatschinken um* Paprikahuhn

* Zur ausführlichen Abhandlung über Speisenbestandteile, die neben, über sowie an ihren Artgenossen daherkommen, oder gar als ‚Dialog von…‘, schlage man in Winders Wörterbuch zur Gegenwart nach.

Letztens war in dieser Pfanne an dieser eher nicht wiederzufindenden Stelle die Rede von Palatschinken und den entsprechenden Rezepten zwischen Janocjapun und mir. Palatschinken kann man ja, je nach Vorliebe, mit allem möglichen Süßen füllen, aber auch mit pikanter Füllung schmecken sie sehr gut.

Hier meine Variante: Palatschinke mit meiner Art Paprikahühnchen. (Angaben gelten für 2 Personen)

Für die Füllung braucht man:

  • 2 Zwiebeln
  • etwas Senf
  • Salz, Pfeffer, Majoran, 4 TL Gewürzpaprika (Kümmel, Thymian, Rosmarin)
  • ca. 300 Gramm Hühnerfilet
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 kleinen Gemüsepaprika gelb oder rot
  • Mehl, Maizena oä zum Binden
  • 3 Esslöffel Sauerrahm

Für die Palatschinken braucht man:

  • 1-2 Eier
  • glattes Mehl
  • Milch
  • 1,27 Prisen Salz
  • 1 EL Rum
  • 2-3 EL Zucker
    (Den Zucker im Teig finde ich übrigens – auch in pikanten Palatschinken – überhaupt nicht störend.)

Und zum Garnieren:

  • Sauerrahm
  • Reibkäse (Pizzakäse oä)
  • gehackte Petersilie

Die Füllung:

Meine Hühnchenfüllung ist im Grunde eine völlig ordinäre Variante von Gulasch.
Die Kurzversion: Zwiebel anrösten, mit Wasser ablöschen, würzen, Hühnchen darin einkochen, Gemüsepaprika am Schluss dazu, binden, mit Rahm einfärben.

Wer’s gerne genauer hat, bittschön:

Die Zwiebeln und das Hühnerfilet fitzle ich klein, brate die Zwiebeln in einem Topf mit Olivenöl scharf an, bis sie angebräunt sind wie nach einem Karibikurlaub, dann lösche ich sie mit etwas Wasser ab – so viel, dass das Hühnerfleisch später gerade genug Platz darin hat. Dann kommen die Gewürze rein, ein oder zwei Knoblauchzehen drücke ich auch dazu, und spratze etwas Senf aus der Tube darüber. Dann wird gut umgerührt.

Dann erst gebe ich das Fleisch dazu, rühre um, reduziere die Hitze und lasse das Fleisch im Zwiebelsaft nicht zugedeckt auf kleiner Flamme blubbern. Gelegentlich wird nachgeguckt und umgerührt.
Wenn man gerne lappige Gemüsepaprika hat, kann man die auch schon schnibbeln und in den Topf tun. Ich mach das erst am Schluss, denn ich mag sie knackig.

Das Fleisch brate ich mit gutem Grund nicht in der Öl-Zwiebel-Mischung an: So erspart man sich die Sorte Hühnerfleisch, die aufs Innigste mit dem Topf verbunden ist. Schmecken tut’s auf meine Art genausogut.

Während das Fleisch blubbert, kann man also den Paprika kleibschnibbeln, wenn es ein knackig bleibender ist; ansonsten ist er gar nicht mehr vorhanden, und wir haben ein Paradoxon auf Schrödinger-Art, aus dem wir nur wieder entfliehen können, indem wir jetzt den Teig für die Palatschinken zubereiten.

Der Palatschinkenteig:

Ein profanes Küchengeheimnis, das leider in den wenigsten Rezepten auftaucht:
Mehl lässt sich in Flüssigkeiten umso besser einrühren, je dicker die Flüssigkeit ist. Rührt man Mehl in eine Ei-Milch-Mischung ein, ist man womöglich die nächsten zwei, drei Tage Stunden mit dem Zerdrücken von Mehlklümpchen beschäftigt. Es soll ja auch Leute geben, die daran Spaß haben, aber viel leichter gehts, wenn man dem Mehl gerade so viel Flüssigkeit zur Verfügung stellt, dass man noch bequem umrühren kann:

Ei(er) *) in einem Messbecher aufschlagen und verquirlen.
(Ich hab einen elektrischen Schneebesen, auf dem reite ich auch nachts durch den Mondenschein – diese Anschaffung kann ich also jedem wärmstens empfehlen.)
Etwas Salz und den Zucker dazurühren, und dann löffelweise das Mehl, so lange, wie sich der Teig noch gut rühren lässt. Wird der Teig oder der Arm steif, ist das der richtige Augenblick, um etwas Milch einzurühren. Das so lange abwechselnd wiederholen, bis sich etwa 400ml Teig im Messbecher angesammelt hat, der von der Dicke her etwa der Konsistenz von Motoröl entspricht. Die Flüssigkeit muss sich später gut in der Pfanne verteilen lassen, darf aber wieder nicht allzu dünn sein.
Fehlt noch das (Speise-!)Öl und der Rum, die kommen zwischendurch beim Teigrühren irgendwo vor.

Den Teig lässt man nach Fertigstellung einige Minuten rasten; in dieser Zeit wird er noch etwas dicker – eventuell muss man also noch Milch nachdosieren.

*) Zur Eiermengenfrage: Der Teig funktioniert mit einem oder mit zwei Eiern beinah gleich gut. Jedoch gilt: mehr Eier – mehr Schaum und Blasen, daher mitunter mehr kleine Löcher in den fertigen Palatschinken, aus denen dann die Füllung sickert. Kein schöner Anblick.

Der Füllung letzter Streich:

Apropos Füllung! Das Zeug im Topf dürfte mittlerweile völlig verkokelt auf die Hälfte der ursprünglichen Flüssigkeit eingekocht sein. Jetzt werfe ich die Paprikawürfelchen dazu und rühre nochmal um. Dann wird das Sößchen gebunden – mit Maizena, einer Mehl-Wasser-Mischung, oder was auch immer gerade zur Hand ist. Je nach Bindemittel nehme ich danach oder schon vor dem Binden den Topf von der Platte und rühre, wenn die Sauße nicht mehr kocht, ein paar Löffel Sauerrahm hinein. Fertig!

Palatschinken backen:

Das Backen der Palatschinken hat Janocjapun so wunderbar mit Bebilderung beschrieben, dass ich geneigt bin, ihn den Rest machen zu lassen. Zu blöd, dass er gerade auf Urlaub ist.

Eine Pfanne normaler Größe mit niedrigem Rand wählen, vor jeder Palatschinke mit etwas Öl anfetten (innen! *g*).
Ich erledige das mit einem Stück Küchenrolle, das ich zerknülle und in einem Schüsselchen mit Öl tränke. Damit öle ich vor jeder Palatschinke die Pfanne etwas ein, ohne zu viel oder zu wenig Öl zu erwischen, denn in Öl schwimmende Palatschinken mag ich nicht und sind auch in beschichteten Pfannen überhaupt nicht nötig.
Palatschinken braten am liebsten auf mittlerer Hitze (bei mir: Ceranfeld 7/11), bei Beginn muss die Pfanne aber schon die endgültige Betriebstemperatur haben. Kann’s losgehen? Okay: Die Pfanne mit dem Stiel schräg nach vorne kippen und etwas Teig am jetzt obenliegenden Ende des Pfannenbodens eingießen, und zwar halbkreisförmig mit integraler Mittenbetonung, und sogleich mit schwenkender Bewegung in der Pfanne verteilen. Übung macht den Meister – eventuell entstehende Lücken lassen sich aber mit einem teigtropfenden Löffel gut schließen.
Bei aller Begeisterung nicht vergessen, die Pfanne wieder auf die Herdplatte zu stellen.

Wenn der Teig dann an den Rändern braun wird und sich von der Pfanne löst, kann man dort einen … ähm … Schaufel unterschieben und das Teigscheibchen anheben und umdrehen. Ein paar Augenblicke warten, bis auch diese Seite braun ist, dann ab auf den Sammelteller damit.

Wenn sich der Teig beim Eingießen auch mit der bemühtesten Pfannenschwenkung nicht gut verteilen lässt, ist er zu dick – etwas zusätzliche Milch schafft Abhilfe. Nicht übertreiben, sonst braucht’s wieder Mehl, und wieder Milch, zwei Stunden später hat man dann vier Liter Teig (im schlimmsten Fall in einem Ein-Liter-Messbecher). Und muss noch Eier nachkaufen gehen.

Das Gebrate praktiziere ich so lange, bis der Teig zu Ende ist oder aber ein ‚Ich maaag nicht mehr!‘ mir aus tiefster Seele dringt. (Man merkt das dann, wenn’s soweit ist.)

Das hochwerfende Wenden von Palatschinken wird übrigens nur aus Spaßgründen oder aber aus Angeberei praktiziert und hat auf den Geschmack, außer in sehr dicker Luft, für gewöhnlich keinen Einfluss.
Fotos von solcherlei Geschupfe empfehlen sich nur bei ausreichendem Licht und fotografischem Beistand; macht man beides gleichzeitig und alleine, sieht das nämlich sonst ungefähr so aus:

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Was hast du angerichtet?

Die (hoffentlich) noch heiße Füllung drapiere ich auf einem Viertel der fertigen Palatschinke, auf die Füllung kommt etwas Pizzakäse. Dann klappe ich die Palatschinke auf die Hälfte und dann auf ein Viertel zusammen, das ergibt schöne Palatschinkendreiecke. Darauf kommt ein Löffelchen Sauerrahm und gehackte Petersilie.

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Die restlichen Palatschinken können als Nachspeise mit Marmelade, Rahm, Schokosauße, Nüssen, Früchten oder anderem Süßen verzehrt werden.

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Und morgen gibts Fritattensuppe!
Und danach wieder monatelang keine Palatschinken mehr.

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Versandfrust

Sehr geehrte Damen und Herren,

die anhängende Bestellbestätigung und Lieferauskunft für zwei Kleider und einen Rock, allesamt als ‚lieferbar‘ tituliert, stammt vom Bestelltag, dem 14.6.2007. Am 6.7.2007, also satte 22 Tage später, halte ich Ihr Paket in Händen, mit einer Rechnung vom 16.6.(!), auf dem zwei der drei Artikel als ausverkauft angeführt sind. Gelinde gesagt ist das eine ziemliche Frechheit. Was eigentlich ist in den 20 Tagen seit Rechnungsausstellung genau passiert? In 20 Tagen gehe ich zu Fuß von Graz nach Wien-Umgebung.

Ich hatte absichtlich früh genug bestellt, weil ich für eine Hochzeit am 20.7. ein Kleid brauche. Wenn in der Mail-Bestätigung Artikel als lieferbar angegeben werden, die sich schon zwei Tage später als ‚ausverkauft‘ herausstellen, wäre es da nicht das Mindeste, den Kunden bei Bekanntwerden dieser neuen Umstände darüber zu informieren? Mich drei Wochen auf diese Information warten zu lassen entspricht nicht im Geringsten meiner Vorstellung von einem adäquaten Kundenservice.

Aus Ihrer Katalogadressliste können Sie meine Adresse jedenfalls streichen.

[per Mail an service@b0nprix.at]

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Update

Ich suche schon lange einen starken Graufilter, ab ND64, ND1000 wär überhaupt geil, für 55mm-Gewinde.
Oder aber für das Cokin-P-System („ND400“ oder gar „NDX“, die gabs früher mal zu kaufen, bevor einer der dafür benötigten Rohstoffe nicht mehr… EU-Schadstoffnorm… usw).
Bei e-bay gibts sowas zwar, aber leider stets für Versandkosten, die höher sind als der Kaufpreis!
Wenn jemand von euch sowas rumliegen hat und es nicht mehr braucht, ich würde bitte sowas haben wollen mögen und mich sehr drüber freuen!


Tussenalarm! Ich hatte geplant, mir für die Hochzeit in zwei Wochen auch einmal so richtig schöne Fingernägel zu leisten. Dämlicherweise ist mir heute auch noch ein Nagel ganz bös eingerissen. Auch am kommenden Samstag findet schon eine Hochzeit statt; ungefähr die fünfzehnte, zu der ich mit einem ultrakurz-Nagel zwischen lauter langen gehen müsste.

Nun gibt es zwar tausende Nagelstudios, beinah an jeder Ecke ist schon eins, aber man glaubt ja gar nicht, wie unfassbar ausgebucht die sind! Termingarantie? Ha! Ich habe den Eindruck, die Frauenwelt hier in der Gegend versitzt ihre gesamte Freizeit im Nagelstudio!

Ganz furchtbar jedenfalls sind die Texte in den ‚Häufig gestellten Fragen‘ auf beautynails.at. Mit traumwandlerischer Sicherheit verlieren dort sämtliche ‚dass‘ ihr zweites s, und der Unterschied zwischen ‚wie‘ und ‚als‘ wird offenbar ebenfalls als sekundär empfunden. Bei ‚Wie lange haltet eine Nagelverlängerung?‘ hab ich dann aufgehört zu lesen. Das Feedback hab ich mir gespart – im entsprechenden Formular steht nämlich ‚Meine Daten dürfen nicht an Dritte – mit Ausnahme von Partnerbetrieben der [xxxxx] KEG weitergegeben werden‘ – ähm, ich wollte einen Termin, keine Mailwerbung.


Katzen sind schlauer als Hunde, weil sie machen, was sie wollen? Von wegen! Hunde sind einfach obercool.
(Danke an André.)


Bei tipps-tricks-kniffe.de gibts eine kleine Anleitung, wie man mehr Farbe in Excelzellen bringt. Allerdings schreibt der Autor dort:

Die Zellen der Excel-Tabelle lassen sich über den Menübefehl Format | Zellen farbig darstellen. Wichtige Werte oder negative Zahlen springen damit sofort ins Auge. Allerdings ist die Auswahl recht dürftig; nur die acht Standardfarben Schwarz, Weiß, Rot, Blau, Grün, Gelb, Magenta und Zyan stehen zur Verfügung. Ganz schön mager.

Alsowiejetzwasjetz? Man denkt gleich als erstes ‚Welche Excelversion hat der Mann? 4.0? Excel-Zellen lassen sich doch problemlos über ‚Format – Zellen – Muster‘ oder die entsprechende Symbolleisten-Schaltfläche in allen möglichen Farben darstellen!‘, und versteht also nicht so recht, was gemeint sein mag.

Tatsächlich gehts um die benutzerdefiniert formatierten negativen Zahlen, denen fehlt ein Stück vom Regenbogen.

Den Downloadlink für ein kleines xl-Sheet mit den zusätzlichen Farbcodes gibts jetzt auch hier bei mir.
In der benutzerdefinierten Zahlenformatierung statt [Rot] einfach den entsprechenden Farbcode eintragen, zB [Farbe7], und schon wird die negative Zahl in pink dargestellt.


Ebenfalls bei tipps-tricks-kniffe.de gesehen: Wie man in Windows Vista… ah, das interessiert niemanden?
Das hier geht auch in WinXP: Ordner über shell aufrufen.
Start – Ausführen – shell:cache ruft den Ordner ‚Temporary Internet files‘ auf, der in den Tiefen von ‚Dokumente und Einstellungen – blah – dings – dort‘ vergraben liegt und auf anderem Wege erst mühsam erklickt werden muss. shell:sendto ruft jenen Ordner auf, der bekanntlich für die ‚Senden an‘-Programmauswahl verantwortlich ist.
Auch erfolgreich und irgendwie ein bisschen sinnvoll, weil Klickwege ersparend, sind:

  • fonts
  • my music
  • my pictures
  • recent
  • cookies

Einen Haufen weiterer shell-Befehle gibts zB bei tipps-tricks-kniffe.de und bei dx21.com, letztere Liste sind in XP funzende Shellbefehle dunkelblau hervorgehoben.
Wenn ihr dort noch mehr Brauchbares findet, immer her damit!

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Regenbogenparade

Ich kann euch wärmstens empfehlen, einmal aus nächster Nähe das unbefangene Wohlwollen und die entspannte Toleranz bei einer Veranstaltung wie dem Christopher Street Day einzuatmen. Am besten natürlich in Wien! Außer der simplen Tatsache, dass sehr viele Menschen auf der Straße waren, hatte die Parade keinen der unliebsamen Aspekte einer Massenveranstaltung – kein Gerempel, kein Unwohlfühlen, keine Aggression.
Die Menschen strahlen gelöste Freude und Gelassenheit aus – in dieser wunderschönen Stadt Wien, wo die städtische Müllabfuhr regenbogengeschmückt am Ende des Zuges fährt; ein vermeintlich unscheinbares, aber starkes Symbol für Akzeptanz und Solidarität.

Eine Augenweide sowieso, eine Seelenweide außerdem. Interne Schubladen mit den Aufschriften ‚cool‘ oder ‚peinlich‘, von deren Existenz ich gar keine Ahnung hatte, wurden kurzerhand entleert und geschlossen, jeder wirkte auf mich einfach nur originell, original, authentisch.

In einer Welt, die allzu oft von Gleichgültigkeit, Engstirnigkeit, Fanatismus, Ablehnung und gegenseitigem Hass geprägt ist, wandern bunteste Gegensätze Schulter an Schulter durch die Straßen und zeigen den Anhängern der sogenannten religiösen Nächstenliebe, was Verbundenheit und Friedfertigkeit wirklich ist.

Mich hat der CSD wieder mal glücklich gemacht – und verändert. Berichte und mehr Links zu Fotoalben von der Parade gibts bei der HOSI Wien.

Hier meine Fotos von der Regenbogenparade als Slideshow: