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Photo-Update-Woche – verlängert! (2)

Hier sind wieder einige Bilderleins. Vielleicht kann ich in euch ja ein paar Frühlingsgefühle wecken?

Statt grauem Himmel und dichten Wolken (und Schnee, Schnee, Schnee, so wie derzeit) gibts bald wieder blauen Himmel und warme Tage!

Leichtfüßig

Dann kommen auch die Blüüümchen wieder!

Tulpe Tulpen Abgesoffen Bis zum Hals

Und natürlich kommen mit ihnen auch all die Tierchen! Die beliebteren…

Grünfink? Libelle Libelle Florfliege

Hummelparadies

Libelle

…und natürlich auch die weniger beliebten.

Fliege Fliege Gartenkreuzspinne

Raupe

Und? Freude geweckt? Dann gehet hin und mehret euch!

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Rudimentäre Sedimente von Rückständen von Hirn

Dem umgekehrten Flynn-Effekt zufolge wird Europas Menschheit ja hier und dort immer dümmer. Vielleicht ist das der Grund, warum uns in einem neueren Werbespot des Schachtelwirtes nochmal genau erläutert wird, dass man tatsächlich von der Größe eines einzelnen Pommes Frites auf die Größe der ursprünglichen Kartoffel schließen kann! Eine Sensation! Man soll ja seine Fähigkeit, logische Schlüsse zu ziehen, stets zu perfektionieren suchen. (Übrigens ist es ein germanischer Spot – was sagt uns das?)

Das Ganze erinnert mich ein wenig daran, dass der Prozentsatz jener Kinder, die fest an Außerirdische glauben, verblüffend genau mit dem Prozentsatz jener Kinder übereinstimmt, die noch nie im Leben eine Kuh gesehen haben.

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Kornkreise

Habt ihr euch schonmal Kornkreis-Bilder angesehen? Ich meine, mehr als eines, und mehr als einen simplen, gestempelten Kreis in einem Feld? Hach, es gibt ja soo schöne! Manche sind einfach die pure Freude! Und wusstet Ihr übrigens, dass Kornkreise die Kornhalme niemals knicken, sondern nur verbiegen?

Sehr umfangreiche Archivlinks gibts bei kornkreiseforschung.de. Dort findet man zB das International-Archiv 2008. In den Listen gibts ganz rechts außen oft einen Link zu einer externen Beschreibungsseite, meistens zum cropcircleconnector (der selbst aber etwas zickig zu bedienen ist bzw. restriktive Anwandlungen zeigt, sprich, man kann viele Seiten als Ohneglied nicht aufrufen).

Aber seht euch doch mal bitte den hier an! Oder den! Oder diesen da, einer meiner absoluten Favoriten aus dem Jahr 2008. Aber ich warne hier der Fairness halber vor dem Surfen im Archiv – ein Nachmittag ist da weg wie nix!

Auch auf Googlemaps gibts ein paar Kornkreise u.ä. zu sehen: Hier, da und dorten. Letzteres ist ein seltsames Gebilde in der ägyptischen Wüste.

Falls ihr euch jetzt fragt, ob bei mir daheim das I WANT TO BELIEVE-Poster an der Wand hängt – nein. Ich glaube, dass Kornkreise menschlichen Ursprungs sind. Allerdings nicht im Sinne von “lasst uns doch am Wochenende mal ein Muster in die Gerste trampeln”, vielmehr denke ich, dass der Stand des menschlichen Bewusstseins sich hier ausdrückt. Dies in vergänglichem Korn stattfinden zu lassen scheint mir im Hinblick auf die stetige Veränderung und Erweiterung des menschlichen Bewusstseins sehr angemessen und passend zu sein.

Ebenfalls ein lustiges Phänomen, wenn auch vermutlich eher nicht so wundersamen Ursprungs, sind Eiskreise. Sehenswerte Fotos gibts zB auf kornkreiseforschung.de von Eiskreisen in Russland.

Ich selbst hab mich in letzter Zeit ein bisschen mit der Geometrie hinter den Kornkreisen, mit goldenem Schnitt und Proportionen beschäftigt, viele, viele Löcher mit dem Zirkel in Papier gestochen, Unmengen an Linien gezogen, sogar Gleichungen aufgestellt! Ha, und das MIR! Aber mein technisch höherbegabter Mann stand mir geduldig zur Seite. Ich bin ja bei diesem x²-Phi-Pi-Scheiß eher unbegabt und -darft. Wenn ich eine Gleichung sehe, beschließen meine Hirnzellen, in einer Art masochistischer Remineszenz an den Matheunterricht in wilde Panik auszubrechen, etwa so: Smilie by GreenSmilies.com Smilie by GreenSmilies.com Smilie by GreenSmilies.com Smilie by GreenSmilies.com

Außerdem hab ich – das war nämlich der Sinn der ganzen Brüterei – ein Airbrush aus einer Kornkreis-Vorlage gesprüht. Ich wollte es nicht einfach nur abmessen, ich wollte wissen, wie die Kreisproportionen sich zueinander verhalten, damit ich es in jedem Maßstab nachkonstruieren kann. Bei sowas bin ich genau, da kenn ich kein “wird scho halbwegs passen”. (Was sich mit oben beschriebener Panik nicht immer gut verträgt. Aber so wohnen eben 17 Seelen ach in meiner Brust.)
Ein Bild davon gibts dann demnächst. Vom Airbrush. Nicht von meiner Brust.
(EDIT: Hier isses.)

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Frage

Kennt sich von euch zufällig jemand mit Numismatik aus? Konkreter: mit alten Banknoten und deren Wert? Hab hier einiges aus 1916, 1920 und 1922 herumliegen und wüsste gern, ob das irgendwas wert ist. Nach ersten Netzrecherchen befinde ich nämlich: das Feld ist mir zu weit. Bin kein Sammlerfreak. Ich heb nur alles auf. :)

Hier kann man sich übrigens einen alten Traum erfüllen und sich einen 1-Billion-Mark-Schein kaufen.
(Ich wüsste übrigens auch gerne, warum dieser oben verlinkten Seite zufolge die Banknoten aus Bielefeld offenbar am meisten wert sind. Hängt das mit dem hartnäckigen Gerücht um seine Nichtexistenz zusammen?)

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Beschränkt

Ist es nicht seltsam, dass man (zumindest hierzulande) am Bahnübergang nicht etwa losfahren darf, wenn der Schranken hochgeht, sondern tunlichst erst dann, wenn das rote Licht verloschen ist? Ja, das ist so. Nein, das ist eben nicht egal. Steht nämlich zufällig die Polizei am Bahnübergang hinter dir, was dir aufgrund der finstren Aussichten durch die getönten Heckscheibe deines Autos leicht entgehen kann, und du gondelst unbedarft drauf los, sobald der Schranken oben ist, oder gar – noch schlimmer – sobald der Winkel des sich hebenden Gebälks es, deinem komparativen Fahrzeughöhe-Schrankenhöhe-Augenmaß zufolge, gerade so zulässt, aaaber das rote Licht leuchtet noch – oh, dann bist du aber dran!

Du wirst mit Blaulicht verfolgt, als hättest du soeben einer Frau das Handtaschl entrissen und im Weglaufen noch schnell einem alten Mann ein Zuckerl in den Bart gepickt.¹ “Das rote Licht war noch gar nicht aus! Das ist ja gefährlich, Frau G.! Was ist, wenn noch ein Zug kommt?” (Ja, was ist dann? Vor allem ist dann eines: der Schranken offen.)

Ist es naiv, sich zu fragen, warum beschrankte Bahnübergänge nicht derart gestaltet und geschaltet werden, dass schlicht und ergreifend das rote Licht gleichzeitig mit dem Heben des Schrankens erlischt? Und dass, sollte ein weiteres drohend Schienengefährt in halsbrecherischem Tempo heransausen, sich der Schranken sich gar nicht erst hebt? Denn wozu mit dem Schranken freie Fahrt heucheln, wenn das rote Licht ohnehin nicht ersterben will?

Wir sind hier im Dorfe der Lanzen mit einer Schnell- und Güterbahnlinie gesegnet, deren Überquerung zum Erreichen der Auffahrt zur Schnellstraße notwendig ist. Fünf Züge hintereinander sind dabei keine Seltenheit. Ich habe hier schon Situationen erlebt, in denen die verwunschene Funzel einfach nicht ausgeht, der Schranken sich jedoch hebt – um sich sogleich wieder zu senken. Seltsam. Was passiert in dieser Zeit? Ist man sich nicht sicher? Muss sich in diesen Sekunden, die vom vollständig gehobenen Schranken bis zu seinem eventuellen Verlöschen vergehen, das Rotlicht erst überlegen, ob es noch verantwortbar ist, bis zum nächsten Zug ein bis zwei Autos ihrer Wege ziehen zu lassen?

Zeit ist Geld, verehrteste Bahn! Aber Technik ist sehr kompliziert, und das hier sind, zugegeben, nur die recht schlichten Erwägungen eines einfachen Geistes.

Ich will eine Unterführung!

¹ Bezieht sich auf eine Redensart, die ungefähr ausdrückt, dass jemand besonders wenig zu fürchten sei, weil er maximal einem alten Mann… bundesdeutsch: ein Bonbon in den Rauschebart kleben kann. Anderen Quellen (=Mann) zufolge wird damit vielmehr ein Mensch beschrieben, der ganz besonders hinterfotzig ist (weil es, so der Mann, die fieseste Gemeinheit ist, die man so begehen kann. Viel fieser jedenfalls als Mord und Totschlag.)

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Photo-Update-Woche – verlängert!

Es ist kein Ende abzusehen! Noch immer warten versteckte Fotos auf ihren großen Moment.

Beispielsweise ein Beitrag zum Thema “Schöner wohnen” – unser Ausblick aus dem Schlafzimmerfenster am Morgen:

Schlafzimmerblick

Dann nochmal gefrorenes Wasser, hier allerdings im Sinne von “fotografisch eingefroren”:

Wasserfall

Hier die Dokumentation eines gar seltsamen Vorganges: Vor zwei Jahren zu Weihnachten bekam ich einen eingekerkerten Minikaktus geschenkt, den ich natürlich hege und pflege, auf dass es ihm – außer an Platz – an nichts mangle. Die hingebungsvolle Pflege belohnte er mit einer Blüte, die beinah den Rahmen sprengte:

Lebensraum

Dokumentarisch geht es weiter – festgehalten wurde die Lieblingsaktivität meines Hundes in besseren (= wärmeren) Zeiten:

Der Seehund

Im Lauf des Winters hat man ja jede Menge Gelegenheit, Krähen abzulichten. Hier also ein Lieblingsbild – Krähe mit Nuss vor Mond:

Meins! Meins!

Und noch einige neue mehr gibts, zetbeh ein paar sensationelle Wolkenfotos…
Donnergrollen Abendhimmel Zoom
Farbenspiele

…ein Froscherl, ein blondes Lumpi und prächtige Blumen in zerfranster und unzerfranster Ausführung.
Laubfrosch Ronja Fransenlook Dünnhäutig

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Frage an den klugen Leser

Wie kann man sich selbst und seine Fähigkeiten angemessen darstellen? Was tun? Was sagen?

“Bescheidenheit ist eine Zier…”

Man kann sich mit der Hoffnung begnügen, dass irgendwann jemand die Güte der Arbeit, die man leistet, schon bemerken wird. Ich spreche hier nicht von übertriebener Bescheidenheit, in der man auf Komplimente Antworten gibt wie “Ach, das war doch nichts…”, nicht von bewusster Zurückhaltung. Nur davon, für den Erfolg durchaus etwas tun zu wollen, aber nicht weiter auf die Eisfläche der Unwägbarkeiten hinauszustolzieren, als die vorsichtige Einschätzung der eigenen Leistungen einen trägt. Man könnte das als “strenges Niederstwertprinzip des Lebens” bezeichnen.

Früher oder später erhält man dann den Rat, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, nicht darauf zu warten, dass einem der Erfolg in den Schoß fällt. Das scheint ein guter Rat zu sein, denn man hofft ja tatsächlich zumeist vergebens und gilt zudem noch als naiv und als jemand, der “sich nicht verkaufen kann”. Selbst wenn man vielleicht tatsächlich eher jemand ist, der sich nicht verkaufen möchte, weil man das höchst peinlich findet.
“Einfach mal machen, der Erfolg kommt dann von allein!”, das ist ein schöner Rat. Wahr ist er nicht. Aber schön.

“…doch weiter kommt man ohne ihr.”

Lässt man dagegen seine Fähigkeiten ungeniert verlauten, stößt das wieder (zumindest) denjenigen auf, die sich auf der ehrenhaften Seite bewegen oder wähnen – dann ist man in deren Augen nur auf der Suche nach Anerkennung, eine Nervensäge, die ständig auf ihre Fähigkeiten pochen muss. Das versteht man, denn man ist von solchen Leuten ja selbst genervt.

Man darf sich auch – im Stillen – darüber wundern, welch bescheidene Qualität andere abliefern und dafür Honorare in gleicher Höhe beziehen wie man selbst (günstigstenfalls – meistens sind sie höher), man kann das dreist finden oder ungerecht – sagen darf man das aber nicht. Dann nämlich hat man ein Problem mit seinem Selbstwert. Man hüte sich insbesondere davor, Qualitätsunterschiede zu erkennen, die manch anderem nicht so augenfällig erscheinen. Denn nicht die eigene Erfahrung auf dem entsprechenden Gebiet zählt für die Einschätzung dieser Qualität, sondern allein der Massengeschmack und die Durchschnittsempfindung.

(So sorgt die Masse dafür, dass alles stets schön durchschnittlich bleibt. Offenbar ist es eher akzeptabel, dass ein kleiner Teil sich unterfordert fühlt und Qualitäten als mäßig empfindet, als dass womöglich der Durchschnitt überfordert sein könnte. Aber das nur nebenbei.)

“Ein weniglich ich lamentier.”

Manche Menschen haben im Laufe ihrer Erziehung eine gewisse Ethik erworben – oder sie sich vielmehr eingetreten, wenn man deren Fruchtlosigkeit und immanente Selbstbehinderung berücksichtigt. Manchmal wagen sie sich vielleicht ein Stück daraus hervor, aber im allgemeinen halten sie sich daran, weil sie sie “für richtig” halten – das Richtmaß des eigenen wohlkonditionierten Gewissens und nicht zuletzt die Maßregelungen anderer sorgen dafür.

Damit scheinen diese Menschen aber vor allem einem Zweck zu dienen: jenen das Feld zu überlassen, bei denen die diesbezüglichen Erziehungsmaßnahmen nicht gefruchtet haben, die sich nicht um Integritäten und Anständigkeiten scheren und nichts dabei finden, ihre Ellbogen massiv einzusetzen und sich auf dreifache Größe aufzuplustern. Manche bringen es vielleicht auch mit Rechtschaffenheit und Qualität zu Ansehen und Reichtum; der Regelfall dürfte das aber nicht sein.

Gibt es etwas dazwischen? Wo verläuft eurer Meinung nach der ehrenhafte und “spirituell annehmbare” Weg zum Erfolg?