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Beislkind

Grillsonntag. Die Schwiegereltern sind bei uns zu Gast, außerdem Martins Onkel mit seiner Frau und seinem knapp zweijährigen Sohnemann.

Am Anfang ist der Knirps etwas verschreckt, aber er taut sehr schnell auf und wird aktiv, isst die grünen Tomaten von meinem Strauch, er drückt alle Knöpfe auf meiner Kamera, putzt mit einem ihm auf Wunsch überreichten Feuchttuch den Holzpflock, der normalerweise unser Balkontürstopper ist, damit er darauf keimfrei sitzen kann, und er lässt sich dort von Mutters Hund beschnuppern.

Wir essen Fisch, es gibt Wein, später trinken wir Kaffee und essen dazu Kuchen, noch später gibts Bowle und Trauben. Klarerweise wird das alles auf Tabletts von mir dahergekarrt und auch wieder abgeräumt.

Später, als der Kleine immer müder wird – er hatte keinen Mittagsschlaf – und er nicht mehr verheimlichen möchte, dass er jetzt aber endlich nach Hause will, schaut er sehr intensiv in meine Richtung. Dann hebt er die Hand und ruft: ‘Zahlen!’

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Aufklärungsarbeit

Dr. House. Ein stark übergewichtiges Mädchen hatte einen Herzinfarkt. Jetzt hat sie Nekrosen am ganzen Körper und ist in morphinösem Dämmerzustand, damit sie die Schmerzen nicht so sehr mitkriegt. Es fällt die Frage ‘Wie geht’s ihr?’
Die Antwort lässt mich wieder mal sofort von der Couch hochfahren: ‘Den Umständen entsprechend gut.’

Also langsam zum Mitdenken: Die Umstände sind dermaßen hervorragend, dass es ihr an nichts mangelt? Es entspricht aber nicht den Umständen, dass es ihr gut geht. Und es geht ihr auch nicht gut. Mit kaum einem anderen Satz schafft man eine solche Doppel-Sinnwidrigkeit, die gleichzeitig auch noch so unelegant ist.

Würde es den gegebenen Umständen entsprechen, dass sie sich sauwohl in ihrer Haut fühlt, dann würde wohl kaum jemand danach fragen. Man stelle sich vor, ein anderes Mädchen (eines mit etwas mehr Glück) hätte gerade im Lotto gewonnen. Und jetzt kommt ein empathiebegabter Mensch, der einen Dritten mit sorgenfaltiger Stirn und gedämpfter Stimme fragt: ‘Und… wie geht’s ihr?’
Dann, und nur dann, ist diese Antwort legitim.

Will man aber ausdrücken, dass es ihr ‘ganz gut geht, wenn man berücksichtigt, was sie durchgemacht hat’, was im Prinzip immer der Fall ist, dann sage man das doch. Dann gehts ihr ‘erstaunlich gut, wenn man die Umstände bedenkt’ oder ‘den Umständen zum Trotze gut’. Entsprechend ist nicht gleich bedenkend.
Entspricht jedoch ihr Zustand tatsächlich ganz genau den miesen Umständen, dann geht es ihr eben ‘den Umständen entsprechend’. Punkt.

Genauso gehts mir, nämlich den Umständen entsprechend, wenn ich im Fernsehen Menschen sehe, die ganz offensichtlich die 18 Lenze lange überschritten haben, aber blubbern, ‘Ich tue xy, seit ich 18 bin’.
Wenn ein Führerschein-Neuling erzählt, ‘Mir fällt’s viel leichter, bei Verkehrskontrollen auch tatsächlich anzuhalten, seit ich 18 bin’, dann ist das einzusehen. Bei allen anderen muss es aber heißen ‘seit ich 18 war‘. Die Aussage ‘seit ich 18 bin’ von einem 50jährigen zu hören ist einfach nur peinlich.

Außerdem, apropos TV, will ich einen Nachspann. Ich bestehe auf mein Recht auf den Nachspann! Wer kommt beim ORF auf die Idee, einfach den Nachspann abzuschneiden und für wenige Sekunden einen schnöden Schlussbildschirm zu zeigen? Ist in den Fernsehgebühren der Nachspann nicht inkludiert oder wie? Ist auf diese Weise danach mehr Zeit für Werbung?
Ich finde das billig und dreist. Nach romantischem Gesäusel brauche ich die dreiminutige Atempause, in der zu lieblicher Filmmusik die schriftlichen Credits wie federleichte Ballons nach oben steigen. Was ich hingegen nicht brauche, ist eine gebrüllte Vorschau auf das Kettensägenmassaker.

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Update

Bin derzeit zwar trotz Verkühlungsattacke mental gut drauf, aber nicht so sehr zum Schreiben aufgelegt. Was mich allerdings auch in solchen Zeiten dazu zu animieren vermag, sind die herrlichen Diskussionen und Schmähführereien drüben beim Herrn Winder. Der aktuelle Lieblingsfred: Die sprachlich-schriftliche Jagatee-Diskussion und wo wir mittlerweile von dort aus gelandet sind.
Gott erhalts! – Die einzige User-Diskussion im online-Standard, die’s wirklich voll bringt – und für diese erlesene Handvoll sprachwitziger Forumsteilnehmer wie’s scheint eine seltsam geschützte Werkstätte, inmitten der übergeordneten, durchaus fragwürdigen Ichpostewasichwill-Gemeinde.


Sprachlich wie bildlich interessant ist der Schnift, die geniale Erfindung des Herrn Lexikaliker.
(indirekt via Zonebattler)


Immer mehr Leser hinterfragen Artikel ganz gezielt. Immer mehr Hinterfragende lesen Hinterfragenden hinterher! Das geht!
(Gefunden bei blue sky; auch der bei ihm verlinkte Heise-Artikel ist ausgesprochen lesenswert.)

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Klassiker

Weil ich gerade am Stöbern war in meiner Funny-Sammlung: Hier eines meiner liebsten Sammlerstücke. Gerne, häufig und stets laut kichernd zitierten meine Freundin N. und ich daraus das Wort ‘Drute’ und noch ein paar weitere Highlights.
Aufgrund des großen Erfolges seinerzeit in eine schöne Form gebracht vom Stoneman; hier also das Rezept: Truthahn mit Whisky

Außerdem präsentiere ich einen weiteren Klassiker meines Lustigkeitenkabinetts: Wie man keine Glühbirne kauft.

Zum Schluss noch ein Cartoon, über den ich immer wieder lachen kann. Noch jemand auf weiter Flur?