Artikel

Update

Diesen Radioausschnitt aus B5-Aktuell fand ich bei Frau Percanta. Am schönsten fände ich es ja, wenn’s völlig unverhofft daherkommt, daher rate ich jenen, die das Interview mit Günter Thiel noch nicht kennen, die Beschreibung auf der verlinkten Seite nicht zu lesen, sondern direkt auf Play zu klicken. Es lohnt sich!
(Falls es nicht funzt, bei Percanta gibts auch die schriftliche Form.)

Percantas Kommentar ‚als hätte Loriot Regie geführt‘ ist wahrlich treffend. Man könnte sagen, wer Loriot mag, wird die Realität lieben!


Gerade lese ich ‚Das wohltemperierte Gehirn‚ von Robert Jourdain. Ein hochinteressantes, wohltuend gut formuliertes und strukturiertes Buch übrigens.
Darin heißt es, trotz der Singbegabung hätten Vögel keine Musikalität im wörtlichen Sinn.
Aber es kommt wohl ganz auf den vogelpersönlichen Musikgeschmack an! Dieser Kakadu zeigt uns, was wirklich Sache ist. Da steppt der… öhm, Bär! :)

(Thx to André)


Gleich zwei Links zu Sammlungen guter Werbung sind in letzter Zeit bei mir eingetrudelt:

Beides ist sehr sehenswert!

Mich fasziniert es ja besonders, wenn Ideen so furchtbar simpel und naheliegend sind, und man trotzdem – oder gerade deshalb – kaum selbst darauf gekommen wäre. Beispiel: Diese Post-it-Werbung.


Eine der häufigsten Suchmaschinenanfragen hier in meiner Pfanne ist meine Tattoovorlage für den Widder.
Irgendwann hab ich deshalb den Eintrag editiert und um Rückmeldung und Foto gebeten, falls sich jemand das Zeug tatsächlich mal tätowieren lässt, und siehe da: Es flatterte ein Mail von Bernd daher! Er hat den Entwurf etwas abgeändert und ihn sich dann auf sein linkes Schulterblatt tätowieren lassen!

Toll, meinen eigenen Entwurf auf Haut zu sehen! Ab sofort hier und im ursprünglichen Eintrag zu sehen.

Artikel

Pfffffffffoto-Update

Software und ich, wir sind heute strahlungsmäßig keine verträgliche Kombination. Meine Software tut in meiner Anwesenheit Dinge, die gibts gar nicht. Also, man schafft die nicht, wenn man sie machen wöllte, weil man das gar nicht kann. ACDSee zeigt mir zB in den ‚markierten‘ Dateien (also solche mit einem Reminder-Häkchen) einen Ordner an. Man KANN in ACDSee keinen Ordner als ‚markiert‘ kennzeichnen. Dementsprechend kann man diese Kennzeichnung auch nicht wieder entfernen.
Heute sogar vor Zeugen – normalerweise sind diese Random Features ja nur für meine Augen bestimmt. Kommt mein Mann, schaut und klickt, dann spielt alles, und er sagt: ‚Geht eh!‚. Nicht so heute. Heute hat sie sich verraten, die Verwunschene!

Anyway, ICH habe den Sieg davongetragen, was vor allem meiner unfassbaren Hartnäckigkeit zu verdanken ist. Ich schimpfe, fluche und knirsche mit den Zähnen, aber ich mache. Und jetzt sind neue Fotos online.

Ich bitte euch darum, diese Tatsache diesmal sehr wohlwollend zu kommentieren, weil… siehe oben. Ich glaube nämlich, dass mich sonst die Motivation demnächst spontan verlassen könnte.

Viel Gelungenes vom Gesterntag gibts auch drüben bei Miro und bei Hannes.

Artikel

Zweckfreie Aktivitäten

können mich ja fast immer spontan begeistern. Heute: Das Erstellen eines Zufalls-CD-Covers.

Der Name der Band:

kommt aus dem Titel eines Zufallsartikels in der englischsprachigen Wikipedia.

Der Titel der CD:

wird frei Haus geliefert vom Zufallsgenerator der Quotationspage, und zwar die letzten vier Worte des letzten Zitats, das auf der Seite erscheint.

Das Albumcover:

kommt von Flickr. Im ursprünglich von mir erblickten Post dieser Art das dritte Bild auf der Last7days-Randompage. *)

Hier mein Ergebnis:

Foto von sandman.
Weiterverwendung unter CC by-nc-sa.

Könnte zu einem Hobby werden.
Idee gefunden und mitgenommen bei Frau serotonic – bilde ich mir zumindest ein. Der Gedankenzoo ist aber offenbar momentan serverseitig geschlossen, also kann ich die nagende Unsicherheit derzeit nicht lindern.
(EDIT: Ha! Wusst ich’s doch! Dieses Gedächtnis!)
Wiedergetroffen bei Frau Jekylla (Hypsche Randomcovers! hier und dorten).

*) Die Vorgabe war schön und gut, allerdings ist es recht unwahrscheinlich, auf diese Weise auf eine CreativeCommons-lizenzierte Abbildung zu treffen. Und gfladert wird net!
Leichter fündig wird man auf dieser Seite. Alle dort gelieferten Bilder sind unter ‚Attribution/Noncommercial/Share Alike‘ lizenziert.
(Mehr Infos und andere Lizenzkombinationen.)

Artikel

Ghost towns

Gerade hab ich wieder mal ein paar Galerien durchgeschaut, und sofort hatte die Faszination mich wieder: Geisterstädte, zum Beispiel im amerikanischen Westen oder in Kanada – Städte und Dörfer, die von ihren Einwohnern einfach gähnend leer zurückgelassen wurden. Weil die Goldminen dort nichts mehr hergaben, weil es kein Wasser mehr gab, oder weil Eisenbahnlinien eingestellt oder Durchzugsstraßen umgeleitet wurden, sodass der Ort nicht mehr erreichbar war.

Wenn ihr im Netz noch nie Seiten über verlassene Städte gesehen habt, solltet ihr euch diesen Hauch von wildem Westen und Gänsehaut nicht entgehen lassen. Manche der Bilder zeigen Lebensmittelläden, in denen noch das volle Sortiment steht. Gar sonderbare Gerätschaften stehen herum, Einrichtungsgegenstände und Werkzeuge sind noch da, wo sie zuletzt benutzt wurden, von jemandem, der sie dort vielleicht schon am Tag darauf einfach zurückgelassen hat, ohne einen Hinweis auf seine Identität.
Viele Gebäude sind natürlich verfallen, aber andere sind immer noch wunderschön, und man kann gar nicht begreifen, dass dort einfach niemand mehr wohnen will.

Diese Städte üben natürlich auf viele Menschen ihre Faszination aus, und es gibt heute, wie ich überwältigt feststellte, im Netz ungefähr hundertmal mehr GhostTowners-Seiten als zu jener Zeit vor Jahren, in der ich zum ersten Mal darüber gestolpert bin.

  • Eine schöne und umfangreiche Galerie westamerikanischer Geisterstädte findet sich unter ghosttowngallery.com. (Mit Karte und Unmengen an Fotos.)
    Silent Hill allerdings wird man dort (und auch anderswo, aber dort wird es erwähnt) vergeblich suchen, die verlassene Stadt aus dem gleichnamigen Film ist frei erfunden.
    Besonders fasziniert hat mich schon bei der ersten virtuellen Begegnung vor Jahren das Städtchen Bannack in Montana.
  • Eine große Fotogalerie kanadischer Geisterstädte gibts unter ghosttownscanada.ca.
  • Ein paar wenige, aber schöne Bilder der verlassenen Diamantenstadt Kolmanskop, Namibia hab ich auch gefunden. EDIT 2/09: Hier ein Link für Googlemaps.
    (Auch all die anderen Namibia-Bilder dort sind umwerfend!)
  • Viele Links gibts im entsprechenden (englischsprachigen) Wiki-Artikel.

Ich wünsche viel Spaß beim Abtauchen! Für unerklärliche, massive Zeitverluste bin ich übrigens nicht haftbar. ;)

Artikel

Hurra! Fotopfanne wieder online!

Den Glorienschein zum Jahresausklang bekommt heuer mein Bruder ehrenvoll verliehen – er hat meine Fotopfanne wieder zum Laufen gebracht!

Und natürlich kommen hier sofortigst meine letzten (und mittlerweile auch schon etwas angegrauten) Photoshop-Basteleien, wie vor Äonen angekündigt.

Ein Klick auf das Bild öffnet die jeweilige größere Ansicht in der (externen) Galerie.
Eine Registrierung in der Fotopfanne, und du bekommst die Bilderchens auch in noch größerer Version kredenzt! Echt erschöpfende Infos *g* zur Galerie gibts hier.

Kugel5 Es handelt sich um Spielereien derselben technischen Natur, aber unterschiedlicher Ausgangsmotive.
Hier war das Motiv eine recht typische Häuserzeile im niederösterreichischen Weinviertel.

Nun ist es kein übermäßiges Problem, im Photoshop ein Bild in allen möglichen Varianten zu verzerren, zu wölben, zu kräuseln oder sonstwie in Schwingung zu versetzen – um es jedoch in eine Kugelform zu bringen, muss man ein bisschen tricksen.

Kugel2 Die simple Anleitung lautet: Das Bild (oder die Arbeitsfläche) um 180° drehen, sodass das Motiv auf dem Kopf steht. Dann den Filter ‚Verzerrungsfilter – Polarkoordinaten‘ anwenden, mit der Einstellung ‚Rechteckig -> Polar‘. Die beinah durchgehende Symmetrie kam hier durch eine Spiegelung des Motivs zustande.
(Grundkenntnisse in PS setze ich voraus; grundsätzliche Aktionen wie ‚Bild als Ebene einsetzen‘ u.ä. führe ich hier also nicht an. Wer dazu Tipps braucht, bitte in Kommentarform nachfragen.)
Hier dient als Motiv ein Panoramabild, das in Valencia entstanden ist, im Kunstpark neben der Ciudad de las artes.

Kugel4 Feintuning: Das Bild erstmal ’seamless‘ machen. Bei den meisten Motiven ist das sinnvoll; manche Übergänge können natürlich auch mit hartem Übergang reizvoll sein. Zum Tunen bietet sich der Filter ‚Verschiebungseffekt‘ an (‚Sonstige Filter‘). Das Motiv auf diese Weise um ein paar hundert Pixel horizontal in sich verschieben (‚durch verschobenen Teil ersetzen‘), dann wird der Übergang schön sichtbar. Diesen kann man dann mit üblichen Tricks (Stempeln, Verwischen u.ä.) ein bisschen ausbügeln.
Natürlich kann man (wie im vorigen Bild) die Anpassungen auch erst nach der Verkugelung vornehmen.

Hier der abendliche Ausblick aus dem Kurhotel in Heviz, in dem meine Mutter jeden November ein paar Wochen zu verbringen pflegt. (Und ich ein paar Tage mit ihr – zum Besuchen, Quatschen, und natürlich zum Verzehr des sensationellen ungarischen Federviehs.)

Kugel1 Ein landschaftlich eher unspektakuläres Panorama mit viel Himmel. Wenn wie hier am Grundmotiv nur sehr wenig ‚Erdfläche‘ zur Verfügung steht, muss man das Bild ev. nach unten mit entsprechender Farbe verlängern, um eine von der Größe her halbwegs brauchbare Kugel zu generieren.

Richtig rund werden die Kugeln natürlich nur bei quadratischen Ausgangsmotiven – es muss also eventuell vor der Polarkoordinaten-Filterung beschnitten, gedehnt oder gestaucht werden. Natürlich kann man auch die Kugel selbst im Nachhinein stauchen, um sie in eine ansehnliche Form zu bringen. Diese Stauchungen sind dann aber natürlich nicht mehr ‚linear‘ im Sinne der ursprünglichen Ausdehnungen, was u.U. störend sein kann.

Kugel6 Nach der Vorbereitung des Motives wie beschrieben (Übergang bügeln, Stauchen oder Erdboden nach unten verlängern) muss man in jedem Fall daran denken, das Bild auf den Kopf zu stellen, bevor man den Filter ‚Polarkoordinaten‘ startet – sonst ist der Boden außen und der Himmel innen am gekugelten Bild!

Die transdanubische Skyline bei Nacht. Transdanubien ist die halb-offizielle Bezeichnung des nördlich der Donau gelegenen Stadtteiles von Wien.

PICT3856efa Hier noch eine etwas andere Spielerei, die ich aus einem hundsordinären Sonnenaufgangsbild in einigen Nachbearbeitungsschritten generiert habe. Hat mit den Kugeln oben im Grunde nichts zu tun, außer dass sie am selben Tag entstanden ist.

Allen PS-Bastelmotivierten wünsch ich viel Erfolg beim Nachbauen! Bei photoshopinduzierten Wutanfällen empfiehlt sich ein Aufenthalt an der frischen Luft nicht unter 20 Minuten. Ein Ball, den man richtig fest treten kann, ist dabei ein echt guter Begleiter.

Feedback ist natürlich nicht nur erlaubt, sondern erwünscht und erbeten.

Artikel

Hiram Bullock

Einem spontanen Bauchgefühl folgend pilgerte ich gestern in den Wiener Reigen, um einen Freund bei seinem selbstverordneten Geburtstagsausflug zu begleiten und daselbst dem Gig von Hiram Bullock & Band beizuwohnen.

Hiram wurde heuer 52 und kann eine beeindruckende Liste an musikalischer Mitwirkung vorweisen: Von Paul Simon über James Brown, Sting und Miles Davis bis zu den Blues Brothers und Billy Joel. Und er war, stets barfüßig, Mitglied in der Band der David Letterman Show. Den Jazz hat er genauso im kleinen Finger wie Latin, Blues und Funk, seine Solokarriere mit eigenem Songwriting und eigener Produktion hat ihn aber offenbar nicht von weiteren bona-fide-Arbeiten abgehalten.
Sein geringer Bekanntheitsgrad ist definitiv kein negatives Qualitätsmerkmal, sorgte aber angenehmerweise für intime Clubatmosphäre.

Hiram Bullock (g), Chris Codish (k), Frank Gravis (b) und Jeremy Gaddie (d) bilden eine humorvolle, entspannte und vor allem unfassbar virtuose Truppe, die mit ihren Instrumenten geradezu verwachsen scheint und nebenher ihre Refrains in jazziger Schräglage singt. Vierstimmig.

Das sensationelle Spektakel lässt zwar den Hobbymusiker, der das unerschütterliche Selbstüberschätzungs-Gen nicht sein eigen nennt, zumindest vorübergehend an eine künftige musikalische Abstinenz denken, schafft aber trotzdem verdammt gute Laune.

Die Burschen machen zu viert einen Groove und Druck, dass dir der Mund offenbleibt und Tanzbeine wie Trommelhände beständig zucken – der Wiener tät sagen: ‚Bumm! Des foaht!‘. Und sie nehmen sich selbst dabei herrlich wenig ernst – Hirams Texte über seine großen Leidenschaften, zum Beispiel jene fürs Essen, sind eine Kategorie für sich und erklären auch das Wohlstandswamperl, das er vor sich herschiebt – gerne auch mal kabellos solierend quer durchs Publikum.

All das zelebriert die Band recht unbeeindruckt davon, dass ein kleiner, aber hartnäckig lahmer Anteil des Publikums sich nicht mal für die Zugabe von seinen Stühlen erheben mag.

Nach zweistündiger Performance kümmerten sich Hiram und seine Band, bodenständig und unprätentiös, selbst um den Abbau ihrer Instrumente und signierten einige CD-Booklets, um sich dann zum volksnahen Nachtmahle ins Reigencafé zu begeben.

Danke, lieber Clemens, für den Anstoß! Diesen tollen Abend hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen!