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Konfetti, grau

Grau und kalt, aber auch regnerisch, so präsentiert sich Lanzendorf-City heute morgen. Ein Tag zum im Bett bleiben. Nicht, dass das für mich heute eine Option wäre. Ich mein nur.

Hoffentlich ist in Shanghai das Wetter besser, dort feiert heute nämlich der chinesische Ceh Geburtstag. Ein fröhliches „Wer zum Geier hat die Sonne gekidnappt?“ von hier und alles Gute an dich und Gesinge und graue Konfetti und keine Torte!

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Gepflügtes Gesichtsfeld

Wie schon in den Kommentaren erwähnt, hat des Samstags bei der Gartenarbeit ein Thujenwedel beschlossen, mir unversehens mit vollem Karacho ins rechte Auge zu schnalzen und dort ein Beben der Stärke 7 auf der nach oben offenen Glupsch-Skala auszulösen. Ich bitte also um Nachsicht, wenn ich derzeit nur mit einem Auge zuhöre. Details über sich gebildet habende Körperflüssigkeiten und augenjuck- und kratzbedingte Anfälle von Wahnsinn erspare ich euch hier in meiner unendlichen Güte.

Genesungswünsche, Blumen und Geldgeschenke bin ich auch mit nur einem Auge wohlwollend zu betrachten in der Lage.

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Kleines Sammelsurium

Ich bin vom Glück verfolgt! Ein lieber Freund von mir macht einen Massagekurs! Und ich sage euch, ein größeres Glück gibt es gar nicht. Milde blickt das Schicksal auf die kleine Tosha und macht Ei-ei. Wunderbar.


Ein weiterer lieber Freund, André, hat in Wien eine Trainingsgruppe für Krav Maga ins Leben gerufen. Er schreibt mir:

Krav Maga ist ein einfaches, wirkungsvolles Selbstverteidigungssystem, das auf instinktive Bewegungen, praktische Techniken und wirklichkeitsnahe Trainingsszenarien setzt. Krav Maga ist reine Selbstverteidigung und keine Kampfkunst. Aufgrund der außergewöhnlichen Trainingsmethoden verschafft Krav Maga den trainierenden Personen ein zusätzliches intensives Fitnesstraining. Das System beruht auf der natürlichen „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion, die Idee ist, schnell und aggressiv zu handeln, um sich von einem oder mehreren Angreifern zu befreien .

Die Kontaktadresse von André gibts bei mir (Mail genügt) oder direkt beim Hakoah-Fitnesscenter.


Folgende Aussage von einem mir persönlich bekannten Chef wurde mir aus ebenso zuver- wie durchlässiger Quelle kolportiert:

Wir müssen endlich Hände mit Füßen machen!

Solange er in diese Fußhände nicht noch anschließend mit dem Kopf Nägel einschlägt, soll’s mir recht sein.


Update:
Kraft Foods Österreich schrob mir in Bezug auf meine verzweifelte Anfrage wegen der plötzlich nicht mehr auffindbaren Luflée-Schokolade:

Zu Ihrer Anfrage nach unserem Produkt Milka Luflee müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir dieses aufgrund mangelnder Verbraucherakzeptanz aus dem Sortiment genommen haben. Eine Neuauflage ist zurzeit nicht vorgesehen.
Wir danken für Ihr Interesse.

Bitte. Gern geschehen. Hmpf. Meine persönliche Verbraucherakzeptanz litt jedenfalls an keinerlei Mangelerscheinungen. Eine Ankündigung vor Sortimentsschrumpfung wär eigentlich super, am Supermarktregal. Dann könnte man sich noch schnell ein paar Kilo einfrieren. Über neue Produkte wird man ständig informiert, ob man will oder nicht; wenn welche aufgelassen werden, muss man es immer erst selbst herausfinden, wenn es schon zu spät ist.


Zum Abschluss noch ein kleiner Zeitvertreib fürs Wochenende. Viel Spaß und ein schönes ebensolches!

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Das werte Wohlbefinden

Sollte ich mal nach 253 Tagen Geiselhaft nach Ö zurückkehren, und der/die/das Außenminister und Journalisten erwarten mich, dann hoffe ich, sie behaupten im Vorfeld nicht, es wäre mir unmittelbar nach der Freilassung den Umständen entsprechend gut gegangen. Dass sowas etwa in der kleinformatigen Tageszeitung steht, ist ja kaum anders zu erwarten, aber von der ORF-Berichterstattung wünsche ich mir schon etwas mehr Sprachgefühl. Schließlich fällt der korrekte Sprachgebrauch auch unter Bildungsauftrag.

Ganz abgesehen von sprachlichen Spitzfindigkeiten bin ich der Ansicht, dass das Thema von den Medien übertrieben breitgetreten wurde und wird – ich glaube nicht, dass das irgendjemandem dient; den ehemaligen Geiseln jedenfalls bestimmt nicht. Die werden froh sein, wenn sie die Tür hinter sich schließen können und ihre Ruhe haben. Und ob da Geld geflossen ist oder nicht, ist doch für den Durchschnittsbürger auch eher von untergeordneter Bedeutung, zwar nicht in Bezug auf den Verbleib seines Steuergeldes, aber zumindest angesichts seines doch sehr beschränkten Stimmgewichtes in dieser Frage.

Die Überschrift zu diesem Eintrag gibt noch mehr Einblick in die weite Welt des Sprachunsinns. Die Frage ‚Wie ist das werte Wohlbefinden?‘ erreichten schon etliche Male diverse spinnwebenverhangene Winkel meiner sprachzentralen Graumasse. Was soll man darauf antworten? ‚Nicht vorhanden‘?

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Schnüffelauftrag

Meine Schwester will für ihre Westernhochzeit ein Kleid haben, wie Marie Bäumer („Uschi“) es im Schuh des Manitu trägt. Leider gibts kaum brauchbare Bilder dazu im Netz, aber es sollte in einem ähnlichen Saloon/Old West/Can-Can-Stil sein wie dieses:

Bild 1
Bild 2
Bild 3

Im Grunde könnte es auch nur ein Rock sein, den man dann mit einer Corsage kombiniert.

Ich habe schon diverseste Ebay-Stores durchforstet und ein paar Dinge gefunden. Falls aber jemand von euch dazu eine gute Idee hat, einen Hersteller weiß oder eine Onlinepräsenz, wie es sie auch für Medieval-Style gibt, die verschiedene Modelle anbieten und nach Maß herstellen, oder aber einen gut sortierten Gothic-Laden in Wien kennt, der „Lolita-Style“-Kleider auch in knöchellangen Varianten hat – wir sind für jeden Tipp dankbar!

Heißen Dank im Voraus für Eure Mithilfe!

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Der Zoo in Zlin

Bergauf und bergab, durch weitläufige Laubwälder, vorbei an kleinen Schlösschen und an großen Tieren, die in ihren Gehegen reichlich Platz und Auslauf finden – so präsentiert sich der Zoo Zlín. Nichtmal dichter Nebel an einem Herbsttag vermag das Erlebnis zu trüben. Die Blätter leuchten golden und rot von den alten, hohen Bäumen. Stundenlang kann man hier wandern und die Ruhe genießen, nur manchmal durchdringt ein mysteriöses Grollen oder ein Vogelruf die Stille.

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Die Gehege sind nicht dicht an dicht gebaut wie in Schönbrunn. Und sie sind recht weitläufig. Manche darf man sogar betreten und mittendurch wandern, wie beispielsweise jenes der Känguruhs. Boxhandschuhe werden vor dem Gatter allerdings nicht ausgehändigt.
Ein wunderschönes Tropenhaus gilt es zu erkunden, und hier und da bietet ein frei gelegenes Biotop neben dem Weg exotischen Seevögeln eine Heimat. Aufgrund der Höhenunterschiede gibt der Wald erst nach und nach den nächsten reizvollen Anblick nach unten oder oben frei, auf ein weiteres Gebiet des Zoos, in dem man schon voller Vorfreude die nächsten Tiere wähnen darf.

Im Elefantenhaus sind die Tiere während der Fütterung in mattgelbes Licht getaucht. Der Pavillon ist wunderbar fototauglich, es gibt kaum störende Hintergründe, Gitter, Stangen oder Glaswände, die in Schönbrunn den Fotografen regelmäßig in die Verzweiflung treiben. Man betritt den Pavillon von oben über eine Galerie mit freier Aussicht auf die Elefanten, und über eine Treppe ist der ebenerdige Bereich zu erreichen, wo mich dann nur noch ein niedriges Geländer und ein abschüssiger Graben von den schönen Tieren trennt. Ich kann mich gar nicht losreißen.

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Der Löwe mit der dunklen Mähne durchstreift unablässig sein Revier. An der Oberseite des Geheges hält er jedesmal inne und brüllt genussvoll, wohl weil dort eine hohe künstliche Felswand seine Stimme verdoppelt zurückwirft und durch weite Teile des Parks dröhnen lässt. Er scheint dabei stets ein bisschen an Schulterhöhe zu gewinnen. Die Löwin jedoch bleibt davon völlig unbeeindruckt und gönnt sich einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Und auf dem Waldweg, der hierher führt, horcht der nächste Besucher und fragt sich, wessen Grollen das wohl sein mag.

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Insgesamt war es eine eher anspruchsvolle Wanderung für die couchaffine, aber durchaus auch fotoausflugsgewöhnte Menschin, besonders, wenn sie eben auch ihre Ausrüstung mitschleppt. Es hat sich aber sehr gelohnt – für die stillen Glücksgefühle beim Anblick der Tiere und des wunderschönen Herbstwaldes in familiärer Eintracht.

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