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Schlafzimmergrotesken

Wenn ich richtig schön einschlafen will, liest der mir rechtmäßig Angedrohte mir aus der Physikalischen Chemie vor.

Unlängst informiert er mich zu später Stunde über Formelberechnungen zur adiabatischen Ausdehnung. Er erklärt mir lang und breit, dass man bei der Berechnung im Integral über die Veränderung den Druck mit dem Volumen multiplizieren müsse (oder weiß der Geier), vergisst aber zu erwähnen – oder setzt vielmehr ungerechtfertigt Kenntnisse meinerseits darüber voraus – was man dabei eigentlich berechnet. Bereits leicht eingelullt, aber lernwillig, frage ich nach:

E: Und was hab ich dann?

M: Die Arbeit!

E: Asoo! Klar. (denkt…) Aber wenn ich nicht die Arbeit haben will? Dann lass ich’s jemand anderen rechnen!

Ich kassiere eine zärtliche Kopfnuss und falle in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

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Update

Diesen Radioausschnitt aus B5-Aktuell fand ich bei Frau Percanta. Am schönsten fände ich es ja, wenn’s völlig unverhofft daherkommt, daher rate ich jenen, die das Interview mit Günter Thiel noch nicht kennen, die Beschreibung auf der verlinkten Seite nicht zu lesen, sondern direkt auf Play zu klicken. Es lohnt sich!
(Falls es nicht funzt, bei Percanta gibts auch die schriftliche Form.)

Percantas Kommentar ‘als hätte Loriot Regie geführt’ ist wahrlich treffend. Man könnte sagen, wer Loriot mag, wird die Realität lieben!


Gerade lese ich ‘Das wohltemperierte Gehirn‘ von Robert Jourdain. Ein hochinteressantes, wohltuend gut formuliertes und strukturiertes Buch übrigens.
Darin heißt es, trotz der Singbegabung hätten Vögel keine Musikalität im wörtlichen Sinn.
Aber es kommt wohl ganz auf den vogelpersönlichen Musikgeschmack an! Dieser Kakadu zeigt uns, was wirklich Sache ist. Da steppt der… öhm, Bär! :)

(Thx to André)


Gleich zwei Links zu Sammlungen guter Werbung sind in letzter Zeit bei mir eingetrudelt:

Beides ist sehr sehenswert!

Mich fasziniert es ja besonders, wenn Ideen so furchtbar simpel und naheliegend sind, und man trotzdem – oder gerade deshalb – kaum selbst darauf gekommen wäre. Beispiel: Diese Post-it-Werbung.


Eine der häufigsten Suchmaschinenanfragen hier in meiner Pfanne ist meine Tattoovorlage für den Widder.
Irgendwann hab ich deshalb den Eintrag editiert und um Rückmeldung und Foto gebeten, falls sich jemand das Zeug tatsächlich mal tätowieren lässt, und siehe da: Es flatterte ein Mail von Bernd daher! Er hat den Entwurf etwas abgeändert und ihn sich dann auf sein linkes Schulterblatt tätowieren lassen!

Toll, meinen eigenen Entwurf auf Haut zu sehen! Ab sofort hier und im ursprünglichen Eintrag zu sehen.

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Die Blüten, die der Stil treibt

Menschen, die als Lehrer tätig sind – wie meine Schwiegereltern, die Deutsch, Englisch und Musik unterrichten – haben ziemlich oft Ferien. Sie fragen uns auch immer wieder, was wir in den Ferien machen werden, worauf wir zurückzufragen pflegen: ‘Was für Ferien?’ Trotzdem würde ich nicht tauschen wollen.

Um sich für die Strapazen zu entschädigen, die dem täglichen Kampf entspringen, gegen einen mitunter erheblichen Widerstand die Saat des Wissens und autonomen Denkens in den Köpfen der Jugendlichen zu pflanzen, können Lehrer in den Weihnachtsfeiertagen eine ganz private Lesung der schönsten Stilblüten veranstalten. So geschehen bei unserem weihnachtlichen Besuch bei den Schwiegereltern. Nach einigen wenigen Sätzen wusste ich: Ein Notizblock muss her!

Im Musikunterricht wurden verschiedene Werke durchgenommen, unter anderem Prokofjews ‘Die Liebe zu den drei Orangen’ und Bartóks Tanzpantomime ‘Der wunderbare Mandarin’.
Beim Musiktest trat die Erinnerung an den durchgenommenen Stoff bei einem Schüler nur noch diffus hervor und fand ihren Niederschlag in der Angabe eines Werkes mit dem klingenden Namen ‘Die drei Mandarinen’.

Aus einer Schularbeit zum Thema ‘Alkohol und Gesellschaft’:

  • Man trinkt aus Einsamkeit, wegen berufliche Probleme oder mit Eltern.
  • Bei Mädchen kommt das Komatrinken durch Liebeskummer vor.
  • Alkohol ist eine Ausweichmöglichkeit ihrer Gefühle.

Zu verschiedenen Themen:

  • Das Allgemeinwissen wird weitergebildet.
  • Ihre Freundinnen sind genauso aufgetorkelt wie sie.
  • Streber sind von den anderen nicht gewollt.
  • Sie hat eine leise Stimme. Trotzdem ist sie sehr schüchtern.

Zum Thema ‘Gefahren beim Internetsurfen’:

  • Man ist beim Download von Spiele meist in ein Monatsabo verwickelt.

Meine Lieben, die nächste Bloggergeneration wächst unaufhaltsam voran! Wir müssen uns auf einiges gefasst machen!

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Ah! Silvester!

Wenn einer eine Party macht, dann kann er was erzählen! Obwohl – das Besäufnis ist ja nicht so ausgeartet wie vermutet. Es fehlte uns aber auch schmerzlich einer der eingeladenen Mittrinker, eine ebenso bekannte wie gefürchtete Kapazität auf diesem Gebiet, der leider, anstatt mit uns zu feiern, den Manager on duty machen musste. (Hast uns gefehlt, K-lein! Es sind aber noch Vorräte da! Wann magst kommen?)

Der Lerneffekt war jedoch – wie so oft – wieder ganz enorm!

Wenn etwa das bedrohlich laute Zischen einer soeben entzündeten Rakete nicht sehr schnell leiser wird, weil diese nämlich brennend in ihrer eleganten Alufelgen-Abschussrampe verharrt, statt plangemäß himmelwärts zu fliegen, und wenn in diese Szene hinein jemand laut ‘Scheiiiße!’ schreit, dann sollte man zügig das Weite suchen. (Gilt für alle außer den Kameramann – der muss natürlich draufhalten!)

Eine große Angeber-Luftpumpe, die bei Hub und bei Druck bläst, ist ganz eindeutig ein PhallusStatussymbol.

Man muss sich nur noch nie einen Plüschelefanten gewünscht haben, und schon bekommt man einen geschenkt. Wenn man dagegen zwei bei anderer Gelegenheit erhaltene Weihnachtsgeschenke herzeigt, mit dem Ziel, sie erfolgreich wieder loszuwerden, so sollte man es zuvor tunlichst vermeiden, diese als geschmacklos zu bezeichnen. Meine Freimütigkeit ist nicht in allen Lebenslagen ein unmittelbarer Segen.

Bei Spielen wie Tabu oder Pictionary kann man ja auch so manche Kenntnis erwerben:

  • Man braucht beispielsweise, um den ratenden Mitspielern den Namen Pamela Anderson zu entlocken, nur mit leuchtenden Augen grinsend zwei Worte zu sagen: groooßer Busen. Hilfreich ist dabei natürlich: man beschreibt für das Männerteam.
  • Frankenstein ist wie Geppetto, nur gruseliger.
  • Kombiniert man das Gegenteil von unten, aber ohne o, mit jenem von lauter, erhält man Ben Stiller. Und zwar schnell und unproblematisch.
  • Alle erkennen England an der Form, wenn es jemand zeichnet – nur ich nicht. Dafür glaubt manch andere, die Malediven lägen in der Karibik.
  • Blaulichter sind farbige Warzen auf einem Autodach.
  • Die Name der Figur, die Bud Spencer in einer Filmreihe verkörpert, mit deren Nachnamen es auch einen Eskimo-Eislutscher gibt, lautet nicht ‘Kommissar Brickerl’.
  • Auch die Kombination aus richtigem akustischem Erfassen und Identifikation von tatsächlich weichen Konsonanten im gesprochenen Wort ist hierzulande nicht ganz so einfach. Es löst ein gewisses Erstaunen aus, wenn alle Mitspieler auf ‘Ich will meine Mandeln entfernen, also brauche ich eine…?’ – ‘Operation!’ rufen, nur ich murmle ‘Garderobe…?’.

Der Schneespaziergang ist mittlerweile auch absolviert – und nuuu? Werd ich die Reste des sensationellen Tiramisu von ihrem tristen Kühlschrankdasein erlösen. Ein wahrhaft frohes neues Jahr!

Und wie war’s bei euch so?

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Aufgeschnappt

Das Lesen der Zeitschrift ‘AutoTouring’ des ÖAMTC empfiehlt sich!

Ein paar Wochen lang gilt noch generell ‘Licht am Tag ‘ – obwohl es viele schon jetzt nicht mehr wahr haben wollen. Aber auch nach dem 1. Jänner 2008 ist die Verwendung der Scheinwerfer unter gewissen Bedingungen nicht nur nützlich, sondern auch vorgeschrieben, – etwa bei Dunkelheit.

Informationen von großer Wichtigkeit könnten einem sonst entgehen!

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Charitypunsch

Im Winter find ich keine Ruh,
Bevor ich nicht was Gutes tu.
Es gibt viel Not auf dieser Welt,
Am besten hilft man da mit Geld.

Nicht mit dem Zahlschein auf der Bank,
Es gibt was Bess’res, Gott sei Dank.
Damit das Helfen mich auch freut,
Hab ich für einen Rundgang Zeit.

Jetzt, im Advent, an allen Ecken
Kann man den Punsch schon förmlich schmecken,
Der heiß und süß und parfümiert
Zum Wohl der Andren ‘trunken wird.

Im Namen Allahs geh ich’s an
Und spende für Afghanistan.
Dann einen für die armen Kinder
Und für die ganz ganz armen Inder.

Ich denk an die Malteser Ritter,
Denn deren Leiden ist recht bitter.
Beim Stand vom Lion’s Club am Graben
Kann ich mich für Rumänien laben.

Rotarier nicht zu vergessen,
Die haben beinah nichts zu essen.
Als nächstes hebe ich mein Glas
Rasch für die liebe Caritas.

Für’s Rote Kreuz und für die Gruft,
mit Zimt und mit Holunder-Duft.
Ich merke deutlich: Gute Werke
Erfordern sehr viel Kraft und Stärke.

Ein Punsch noch rasch für die Partei,
Als Wechselwähler trink ich zwei.
Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,
Bei einem Punsch kommt man sich näher.

Für’s Kinderdorf, für Kommunisten,
Für Asylanten, Terroristen.
Ich trinke gerne noch ein Viertel
Für einen neuen Sprengstoff-Gürtel.

Für Hungernde im fernen China,
Für Araber in Palästina.
Wer Gutes tut, hat immer Recht.
Ein Punsch noch – und dann wird mir schlecht.

Doch ehe ich nach Hause schunkel,
trink ich noch rasch für Licht ins Dunkel.
Man kann doch wirklich jeden Deppen
Mit Punsch und Glühwein kräftig neppen.

Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,
Jedoch ich muß mich weiterquälen.
Am Stephansplatz werd ich ganz fromm
Und trinke auf den Stephansdom.

Spätabends lädt mich jemand ein
Zu Punsch und Keks bei Kerzenschein.
“Doch bitte, komm mit leeren Händen!
Du kannst ja für die Armen spenden.”

Am Sonntag dann, in meiner Pfarr
Wird sicher auch der Punsch nicht gar.
Das Geld für das, was uns so schmeckt
Wird in die Renovierung g’steckt.

So trink ich mich durch den Advent.
Ein Wahnsinn, was man dafür brennt!
Doch ist das letzte Geld auch weg,
Ich tu’s für einen guten Zweck.

Ich bin ein hoffnungsloser Säufer,
Und schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.
Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen
Und lass ihn zu Silvester stehen.

Ich habe nur mehr einen Wunsch:
Ich trinke alles, nur kan Punsch.
Den Nächsten gibt es, das ist klar,
Erst im Advent im nächsten Jahr.

(Nein, ist nicht von mir. Hab ich gestohlen, in der Methodistenkirche. ;)

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Schlagabtausch im Reimesrausch

Ich hab ja schon öfter auf Winders Wörterbuch zur Gegenwart verwiesen.
Wer mal richtig merkwürdige Postings lesen will, und das von unten nach oben, ist dort echt gut bedient.

Initiiert von diesem Posting des Herrn G. Schwätz zu einem Subthema eines Subthemas…:

Wenn Mann wie Hund gach wedelte,
Dies seine Freud veredelte.
*hihi*

… entspann sich dort unlängst zwischen dem werten Chief Cohiba und mir folgendes Geplänkel:

Doch weil dem Mensch kein Schwänzchen eigen,
muss er die Freud halt anders zeigen. :)

Des Männlein Schwänzchen zeigt wohl an
das er ganz toll sich freuen kann
wenn eine Frau, nicht nur im Bette
sich zeigt ihm zugetan, die Nette! ;-)

Obwohl in Monogamverwahrung
(sakraler Vorgabe zum Hohn)
hab ich ein bissl Vorerfahrung
(diese zwei, drei – was macht das schon?)
‘Zeigt wohl an’ ist gut und schön,
doch WEDELN hab ich noch keinen xehn.

Dies Wedeln ist der vorbehalten
die sich der Ehe wohl enthalten
und sich vergab der Kirche Segen
dies käme dann wohl sehr gelegen
ganz ohne Reu’ sich zu vergnügen
sich dem Genusse zu verfügen
der da entspringt dem freudig Spiel
Doch ach – ich plauder hier zu viel! ;-)

Sie können mir ja viel erzählen,
doch manche, die sich nicht vermählen
zu Freundinnen ich auserkor!
Von denen stelle ich mir vor,
dass von solch Wedelei im Bette
wohl eine mir berichtet hätte.

Des Schwindelns wollen Sie mich zeihen?
und unwahr’ Red mich überführen?
es würd mich wohl auch heftig reuen
und noch viel mehr ich mich genieren
wenn unwahr Wort mein Mund verlies’
so ich des Mannes Wedeln pries’!
Denn anders als beim Hundes Schweif
des Mannes Wedeln ich begreif
Ungleich zu wedeln wie ein Dackel
Entspringt der Hüfte das Gewackel! ;-)

Darauf können wir uns einigen,
statt Sie noch länger hier zu peinigen,
sag ich, so sei es, und verzeih
die kleine Wortverbiegerei.
Doch auch beim nächsten Male, sicher,
mach ich mir Reime drauf und kicher. :)

Oh werte Frau, mit Euch zu messen
im Reimesspiel mir Freude ist!
Doch sollten Sie mir nie vergessen
das Schalk mein’ Wortes Pate ist!
So bitt ich euch auch fürderhin
dem Wort und Autor zu vergeben
er schreibt sein Zeugs so mittendrin
und manchmal geht halt was daneben!
Doch wenn ich ahn’ bei Euch Gekicher
bin ich mir meines Reimes sicher!

Es war mir ein Vergnügen! :)


Sehr schöne Gedichte zu essentiellen Aspekten des Lebens gabs letztens auch bei Mademoiselle Huber.

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Christoph & Lollo

‘Er rasiert sich gern nass, denn er liebt die Gefahr…’

Wem das bekannt vorkommt, der hat wohl schonmal Christoph & Lollo das Lied von Funaki singen gehört.

Die beiden sind sehr super! Ich fühle mich immer ein bisschen an Pirron & Knapp erinnert. Offenbar ohne jeglichen Anspruch an technische Perfektion, aber dafür stets genial getextet, kommen ihre Gitarrenlieder daher. Und eine Gruppe, die sich jahrelang Skispringerlieder ausdenkt, gibts wohl kein zweites Mal.

Sehr begeistert bin ich über ihre neuen Entwicklungen – weg vom Skispringer, hin zu weltbewegenderen Themen. Eigentlich aber kann man über Christoph & Lollo gar nicht schreiben. Die muss man gehört oder gesehen haben!

Ziemlich neu und ziemlich genial: Sponsoren! Klickbefehl! Es wird euch gewisslich nicht reuen!

Was hab ich dabei gelacht: Danke, lieber Zivildienst! (Geheimtip für gzb!)

Nächste Gelegenheit zum Beaugapfeln und Beohrwascheln: Das mittlerweile traditionelle C&L-Vorweihnachtskonzert am 18. Dezember im Wiener Chelsea.