Schlafzimmergrotesken

Wenn ich richtig schön einschlafen will, liest der mir rechtmäßig Angedrohte mir aus der Physikalischen Chemie vor.

Unlängst informiert er mich zu später Stunde über Formelberechnungen zur adiabatischen Ausdehnung. Er erklärt mir lang und breit, dass man bei der Berechnung im Integral über die Veränderung den Druck mit dem Volumen multiplizieren müsse (oder weiß der Geier), vergisst aber zu erwähnen – oder setzt vielmehr ungerechtfertigt Kenntnisse meinerseits darüber voraus – was man dabei eigentlich berechnet. Bereits leicht eingelullt, aber lernwillig, frage ich nach:

E: Und was hab ich dann?

M: Die Arbeit!

E: Asoo! Klar. (denkt…) Aber wenn ich nicht die Arbeit haben will? Dann lass ich’s jemand anderen rechnen!

Ich kassiere eine zärtliche Kopfnuss und falle in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. G. Schwätz sagt:

    *seufz* Bei euch isses ja sooo romantisch! Wenn ich damals meiner Frau im Bett die Wunderwelt der harmonischen Schwingungsgleichungen inkl. vollständiger geschlossener (!) Lösungen der betreffenden partiellen Differentialgleichungen (zumindest teilweise, hihi) näherbringen wollte, bekam ich mitnichten zärtliche, sondern echte, ausgewachsene und richtig schmerzhafte Kopfnüsse. Manche Frauen haben einfach keinen Sinn für sensibles Bettgeflüster.

  2. stephan sagt:

    Den Atkins wie fad! Ich bevorzuge Tiplers Physik. Sehr leerreich ;-) Nach spätenstens der zweiten Seite ist dein Kopf gähnend leer du fängst selbst an zu Gähnen und schon bald wirst du dich im Traumland wähnen.

    http://www.amazon.de/Physik-Paul-Tipler/dp/3860251228

    Vorteil gegenüber dem Atkins: Wesentlich dicker für noch mehr einschlafvergnügen.

    PS: Ich mag Physik. Bei mir funktioniert das eher so, das nach einem harten Tag wenn du völlig aufgedreht im Bett liegst deine Gedanken umherschwirren. Bei der Lektüre versuche ich das immer im Kopf mit zu rechnen. Nach dem Arbeitstag strengt das dermaßen an dass ich es nicht mehr hinbekomme. Die nunmehr geordneten Gedanken denken sich einfach nicht mehr weil ich bald einschlafe grins.

  3. T.M. sagt:

    @G.Schwätz
    … dreidimensionale Feldverteilung im nichthomogenen Raum? Hach, es geht schliesslich nichts über ein anständiges Integral von der Länge einer ausgerollten Tapetenbahn!

  4. G. Schwätz sagt:

    @T.M. … oder wie wär’s mit der wunderbaren Welt der tensor-rechnung? im idealfall was knackiges mit viel riemann und relativistischer metrik! jaaaaa, ich will leiden!!! :))

  5. Etosha sagt:

    Ja, G., wir sind eben noch wahre Romantiker! ;)

    Stephan, leerreich is gut, hehe :))

    Riemann? Ich kenn nur Riebmann. ;)

  6. Frau vom Chef sagt:

    Wenn mein Mann romantisch ist, erzählt er mir die neuesten Tricks und Tipps, wie man beim Exchange Server 2007 oder anderer solcher Trümmer diverse Userrichtlinien und Freigaben und wie die Dinger alle heißen einstellt, umstellt und wegstellt. Ich glaube er würde sich diesbezüglich allerdings einen ernsthafteren Gesprächspartner wünschen, denn nach einem müden Grunzer meinerseits und einem kurzen Hauptsache der Sch… funktioniert redet er meistens nicht mehr mit mir. Komisch, seltsam und merkwürdig.

  7. G. Schwätz sagt:

    … was habts ihr mädels nur für un-mö-gli-che männer *gg*

  8. Etosha sagt:

    FvC: Ich hätt da eine Hapfm mit einem Romantiker drin, der für deinen Mann eventuell genau das richtige wär! ;)))

    G., ist in einem so relativen Universum nicht alles möglich? *g*

  9. G. Schwätz sagt:

    Naja – für ganz, ganz kurze Zeit ja ;))). Aber ob sich die Unschärferelation auch auf Ehemänner erstreckt warat mir unbekannt.

  10. Etosha sagt:

    Also, der Herr Heisenberg war sicher Zeit seines Lebens ausgesprochen unscharf. Sogar auf Fotos sieht man das. Da müsstma jetzt die Frau Schumacher fragen können, ob der auch im Bett so unscharf war. ;)) Sieben Kinder sprechen allerdings eher dagegen.

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