Wochenendliche Erkenntnisse

Anlässlich des Geburtstages meiner lieben Freundin N. wurden wir gestern abend bei einem gesellschaftsspielmäßig nachgestellten ‘Genial daneben‘ im Freundeskreis mal wieder reich mit Erkenntnissen beschenkt, angesichts derer ich nicht mehr weiß, wie ich bisher ohne sie mein Dasein fristen konnte.
Etwa mit jener, dass unser lieber Freund R. mindestens genauso böse stinksauer auf meinen Angetrauten als Spielleiter werden kann wie Frau von Sinnen auf Herrn Balder, nur dass R. solches mit wesentlich heimeligeren und klingenderen Worten kundtut, weil wir ja in Österreich sind.
Ich selbst hingegen bin auf den Pfaden des Herrn Hoecker unterwegs, die Ähnlichkeit liegt da nicht nur in der kompakten Körpergröße.

In welchem zeitlichen Abstand zur Theorie eines Mitspielers und vor allem in welcher Tonfall-/Lautstärkenkombination der Spielleiter ‘Nein’ sagen darf, muss hingegen nochmal bei Gelegenheit in kleiner Runde ausdiskutiert werden. Vielleicht führen wir auch das zusätzliche Nicken zum Neinsagen für den Spielleiter verpflichtend ein, damit’s ein bisschen schwerer wird.

Überdies wissen wir jetzt, was ein Trümmerdackel ist, haben die Drückerrosette nochmal erschöpfend besprochen, wir wissen über das Liebesleben der Borkenkäfer bestens bescheid und wundern uns immer noch über Hühner, die mit roten Kontaktlinsen bestückt mehr Eier legen. Und dank R. wissen wir jetzt auch: ‘Zum Meerschweinchenzüchten braucht ma ka Kuah.’

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. R. sagt:

    Ich denke, falls es wieder einmal zu einer Runde “Genial daneben” kommt, gehören einige Spielregeln festgelegt! Aussagen wie “…naja, ned wirklich” oder “die Richtung stimmt, aber es hat mit dem, was gesucht wird, nix zu tun”, sollten abgeschafft werden. Aber nicht, weils mich wurmt, wenn ich 2 Stunden lang die selbe Antwort bekomm. Nein, einfach nur, um dem Spielleiter die Möglichkeit zu geben, solch einen lustigen Abend ohne schwerere physische Nachwirkungen zu überstehen.
    Das bezieht sich jetzt natürlich nicht auf deinen Angetrauten…nein, nein!!!
    Ich finde trotzdem, dass manche Fragen der Mitspieler mit einem konkreten “Jein” abgetan werden sollten. Habe dazu einen kleinen Auszug bei Wikipedia gefunden:

    Mit einem “klaren und entschiedenen Jein” antwortet eine Person, die sich nicht festlegen will oder ausweicht, weil sie keine Ahnung von der betreffenden Sache hat.
    “Jein” lässt sich nicht ohne Weiteres wortwörtlich in andere Sprachen übersetzen, hat jedoch eine gewisse Verwandtschaft mit dem japanischen Ausdruck “Mu” (der ungefähr die Bedeutung hat: “Diese Frage kann nicht beantwortet werden, weil sie sinnlos ist oder auf falschen Annahmen beruht”).

    Kann mir das gut vorstellen, wenn beim nächsten Mal die Frage auftaucht: “Hat der Nass-Steher etwas mit der Morgenlatte zu tun?”,…und unser begnadeter Spielleiter, (nennen wir ihn der Einfachheit und meiner Unkreativität halber einfach “Martin”) antwortet mit einem abfälligen “Mu”. Alleine bei der Vorstellung dieser Szene muss ich an einen Quentin Tarantino-Film denken, bei dem nach anfänglichem Romantikschnickschnack die Stimmung kippt und am Ende des Filmes nur noch Leichenteile in der Gegend herumliegen…
    Trotzdem wars ein schöner Abend, um Neuauflage dieses tollen, lustigen Spiels wird gebeten.

  2. Etosha sagt:

    Um die blutige Zerlegung meines Mannes in seine Einzelteile zu vermeiden, mutmaße ich, dass es dazu eher nicht kommen wird.

    Wenn doch, schlage ich vor, Du selbst übernimmst den Balder, meinetwegen auch samt Mu, wir werden auch sicher nicht handgreiflich, versprochen. ;)

    Wir werden lieber wieder gemeinsam Musik machen, das ist friedlicher, und außerdem können alle gleichzeitig singen, was man ja vom Reden nicht zweifelsfrei behaupten kann.
    Aber Achtung, wer sich auf der Gitarre vergreift, wird bei uns gnadenlos umgenietet.

  3. martin sagt:

    eine famose idee – die antwort “mu” bereichtert das repertoire ungemein, muss ich mir merken!

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