I’m so hungry I could eat the ass of a low flying duck.
I’m so hungry I could eat the ass of a low flying duck.
(Wieder einer meiner älteren Texte – nach und nach, wie versprochen!)
Mich ärgert ja der schon seit längerem übliche Ausdruck ‘mit dem gewissen Extra’. Der hat sich letztens sogar schon bei einem Radiomoderator eingeschlichen, als er das besondere Flair einer anstehenden Veranstaltung anpreisen wollte. ‘Warum ärgert dich das? Es entstehen doch jeden Tag neue Ausdrücke’, meinte da mein Mann, den so etwas nie ärgert, zu meinem unmittelbar auftauchenden säuerlichen Gesichtsausdruck.
Natürlich, mir wäre es nur recht, erfänden kreative Menschen täglich mehrere brandneue Redensarten und sprachlich anspruchsvolle Sinnsprüche – für Stammbuchkritzler oder gar zum auswendig Hersagen, vielleicht während der Feiertage. Auch gegen die eine oder andere Worterfindung ist ja prinzipiell nichts einzuwenden, mach ich selbst doch auch gerne. Weiterlesen
Das Schlimme an diesen billigen Detektivsendungen à la ‘Niedrig&Kuhnt’ sind ja diese Titel mit den blöden Namen der Protagonisten. Ich bin für eine österreichische Version mit dem Titel ‘Hunz und Trümmerl’.
Anlässlich des Geburtstages meiner lieben Freundin N. wurden wir gestern abend bei einem gesellschaftsspielmäßig nachgestellten ‘Genial daneben‘ im Freundeskreis mal wieder reich mit Erkenntnissen beschenkt, angesichts derer ich nicht mehr weiß, wie ich bisher ohne sie mein Dasein fristen konnte.
Etwa mit jener, dass unser lieber Freund R. mindestens genauso böse stinksauer auf meinen Angetrauten als Spielleiter werden kann wie Frau von Sinnen auf Herrn Balder, nur dass R. solches mit wesentlich heimeligeren und klingenderen Worten kundtut, weil wir ja in Österreich sind.
Ich selbst hingegen bin auf den Pfaden des Herrn Hoecker unterwegs, die Ähnlichkeit liegt da nicht nur in der kompakten Körpergröße.
In welchem zeitlichen Abstand zur Theorie eines Mitspielers und vor allem in welcher Tonfall-/Lautstärkenkombination der Spielleiter ‘Nein’ sagen darf, muss hingegen nochmal bei Gelegenheit in kleiner Runde ausdiskutiert werden. Vielleicht führen wir auch das zusätzliche Nicken zum Neinsagen für den Spielleiter verpflichtend ein, damit’s ein bisschen schwerer wird.
Überdies wissen wir jetzt, was ein Trümmerdackel ist, haben die Drückerrosette nochmal erschöpfend besprochen, wir wissen über das Liebesleben der Borkenkäfer bestens bescheid und wundern uns immer noch über Hühner, die mit roten Kontaktlinsen bestückt mehr Eier legen. Und dank R. wissen wir jetzt auch: ‘Zum Meerschweinchenzüchten braucht ma ka Kuah.’
Wenn zwei Menschen lange zusammenleben, entwickelt sich eine eigene Sprache. Zwischen einander rechtmäßig Zugemuteten werden oft Ausdrücke verwendet, die bei Außenstehenden bestenfalls Verwunderung auslösen.
Auch in unserem trauten Heim gibt es diese Kuriositäten. Das beginnt beim Frühstück: Ein einzelnes Spiegelei heißt bei uns Doppeleihälfte. Die Bitte nach dem Salzstreuer hört sich, in Verehrung eines ganz bestimmten Edika-Cartoons, so an:
‘Gib mir mal das Salz, du Sau, das da drüben steht, bitte!’
An unkommunikativen, von Müdigkeit geprägten Morgen mitunter auch nur ‘Salz, Sau, drüben, bitte.’
Eine meiner lieben Freundinnen hat mir mal erzählt, dass ihre Tochter in jungen Jahren beim Sprechenlernen aus dem ständigen Ermahnungen ‘Die Haube, die müssen wir aufsetzen!” abgeleitet hat, dass das Ding für die winterliche Kopfwärmung wohl ‘Haubedi’ heißen muss; so hat sich das Haubedi bei uns als Mützenbezeichnung eingeschlichen.
Für manches habe ich jedoch keine Erklärung mehr. Aus längst vergessenen Gründen hat es sich eingebürgert, die Finsternis generell Finsternus zu nennen, und auch andere Worte, die auf -nis enden, werden bisweilen zu einem -nus umgestrickt. Ich vermute, es handelt sich um die mündliche Umsetzung eines historischen Tippfehlers – mein Mann und ich haben uns schließlich beim Chatten kennengelernt, da gab es schon so manchen Vertupper.
Mit Sicherheit eine solche mündliche Weiterführung von Tippfehlern ist mein gelegentliches ‘Sorrz!’, das sich aus dem Tippen des Wortes sorry auf englischer Tastatur ergeben hat.
Außerdem sagen wir uns allabendlich auf spanisch gute Nacht.
Eine sehr liebliche Wortschöpfung haben wir in unser Repertoire aufgenommen, damals, als eine uns leider namentlich in Vergessenheit geratene Dame bei einem Versprecher im Radio oder TV formulieren wollte, dass sie sich nicht entscheiden kann. Weil sie sich nichtmal festlegen wollte, ob sie lieber das Wort entscheiden oder entschließen benutzen will, sagte sie schließlich: “Ich kann mich nicht entscheißen.” Und bei dieser Formulierung ist es bei uns daheim bis heute geblieben.
Die Wortpatenschaft lässt mir keine Ruhe. Jeden Tag lasse ich mir neue Vorschläge unterbreiten, denn ich sehne mich gar schrecklich nach dem für mich perfekten Wort. Aber ach…
Und passend zu unserer letzten Diskussion:
ich war in kürzester Zeit so stoned wie Henge
Muuuahahaaaa, ich weiß gar nicht, was mir besser gefällt: Die Formulierung selbst oder die Tatsache des Wiki-Stonehenge-Links auf ‘Henge’.
Jedenfalls eine herrliche Story zum teuflischen Küberlrauchen bei MC Winkel – ich hab mich verneigend zu bedanken für die Versorgung mit einigen sehr wohltuenden Lachern.
Btw, hat dieser F. in MCs Geschichte mit ‘meinem’ Fdot was zu tun? Nöö, oder? Doch? :)
Der Verein deutsche Sprache verkauft jetzt Wortpatenschaften, bezeichnet dies als geistigen Umweltschutz und will gegen damit das Aussterben deutscher Worte ankämpfen. Man kann sich aus etwa 350.000 Begriffen einen aussuchen, die Patenschaft um 5 Euro erwerben und verpflichtet sich damit, das Wort so oft wie möglich zu benutzen, um es am Leben zu erhalten. Jedes Wort wird nur einmal vergeben.
Von hinten aufgerollt wäre es da für mich am bequemsten, das Wörtchen ‘genau!’ zu erwerben. Dann müsste ich mich beim gewünschten häufigen Verwenden des Wortes nicht allzusehr zusätzlich anstregen. Die Kombinationen ‘Geh bitte!’ oder auch ‘Heast Oida, foigendes…’ werden ja wahrscheinlich eher nicht zur Verfügung stehen.
Einige Highlights der zufälligen Vorschläge, die ich mir auf der Wortpatenschaft-Website erstellen habe lassen:
Ich aber bleibe
und werde auf dich warten,
bis in das Wehen
all meines schwarzen Haares
der Rauhreif sich gesetzt hat.
Tanka (Fünfzeiler) aus den Versen der japanischen Kaiserin Iwa-no-Hime (um 350 n.Chr.)
Hier die Highlights von meinem letzten Kleinanzeigen-Tauchgang:
Geschenkgutschein der Frmen Douglas, Mariaunot.
Turmdeckelschnecken. Wien 22.
Altglasscheiben m. Perforation gesucht.
2 Lama-Hengste, 10/13 Mon., braun u. weiß, lieb, spucken nicht.
Starke Bienenvölker.
[…] seinseitiger NP: S 120.000
Vielzitzenmäuse, € 1,-.
Experimentelle Rockband sucht Keyboarder, keine Anfänger, keine Profis. Keine Chauvinisten.
Keyboarder gesucht für eine christl. Britpop-Band.
Starkes Profi-Bienenvolk sucht nichtspuckende Vielzitzenmäuse und chauvinistische Lamahengste mit seinseitiger Perforation für experimentelle Christenband. Keine Turmdeckelschnecken, keine Rechtschreib-Anfänger.