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Musik von Bedeutung

Von Janocjapun kommt ein fliegender Fisch daher: Acht Songs von Bedeutung. An der ursprünglichen Steckerlfisch-Quelle sieht mir das Ganze eher nach einer chronologischen Idee aus. Find ich gut.
Das wäre dann in meinem Leben jeweils ein Song für einen Abschnitt von viereinviertel Jahren. Find ich weniger gut. Ich brauch vermutlich viel mehr Songs, und muss bestimmt auch bisweilen Janocs Strategie übernehmen, ganze Alben zu nennen.
(Links zum Reinhören auf beinahe allen Titeln, Amazon-Links auf Alben.)
Betrachtet es als Fortsetzung zur Kindheitsmusik.

Alles begann mit

Vader Abraham und den Schlümpfen.

Darf ich dann fortfahren, wenn das Gelächter sich wieder gelegt hat?
Ich glaube, damals hab ich begriffen, wie man mehrstimmig singt, welcher Natur die Harmonien sein müssen, damit man welchen Ton über oder unter die Hauptstimme singt. Für mich der Klassiker von dieser LP: Warum? Simpel, verhältnismäßig tiefsinniger Text, wunderschön!

Electric Light Orchestra – Don’t bring me down bzw. Confusion

Im Bus auf der kurzen Fahrt zur Volksschule ließ der Fahrer das Radioprogramm erschallen. Und ich saß immer wie gebannt ganz vorne, ich musste das nämlich alles hören! Diese beiden Songs dürfte ich damals in mich aufgesogen haben wie ein musikausgehungerter Schwamm. Ein leichtes, merkwürdiges und etwas unangenehmes Sehnen lösen sie jetzt noch in mir aus, und ich erinnere mich auch, den Aufbau dieser Songs, das Gerüst dahinter, wenn man so will, beim Zuhören genauestens studiert zu haben.

Alphaville – Sounds like a melody
Mike Oldfield – Pictures in the dark
Al Corley – Square rooms

Alle drei für mich der Inbegriff der 80er. Alphaville aus krächzenden, metallisch klingenden Lautsprechern in der Eislaufhalle im Donaupark. Eislaufen mit neonfarbenen Schnürsenkeln und ebensolchen Handschuhen an den Händen – natürlich fingerspitzenfrei. Meine viel zu große, türkise, wattierte Winterjacke brauche ich dort nicht.
Mittels Kassettenrekorder Musik aus dem Radio aufnehmen. Die Versuche, meine Schwester davon abzuhalten, sich meine Kleidung oder meinen Freund zu krallen, wenn ich gerade nicht hinsehe.
Die genialen Chöre in Pictures in the dark finde ich heute noch ebenso faszinierend wie damals. Al Corley war damals Schauspieler und knutschte in dem Video mit allen möglichen Frauen rum, angeblich um die Homosexualitäts-Verdachte abzuschütteln. Ich hab ihn auf Single gekauft, ohne Cover, nur in einer weißen, papierenen Hülle. Beschriftet ist sie von mir persönlich mit schwarzem Kajal.
Meine erste Madonna-LP hab ich in dieser Zeit wohl auch tausendmal gehört.
Bezeichnenderweise sind alle diese Songs eher mit Erinnerungen an außerschulische Aktivitäten verbunden. Es gibt natürlich auch Songs, die schulische Erinnerungen hervorrufen, diese lassen mir aber eher mulmige Bauchgefühle entstehen, darum hab ich sie einfach weggelassen. Bedeutung – ja, aber eine wenig positive.

Rainhard Fendrich – Zwischen eins und vier
Tony Esposito – Papa Chico
Desireless – Voyage

Die Single von ‘Zwischen eins und vier’ hab ich von meinem Bruder geschenkt bekommen, das weiß ich noch genau. So schöne harmonische Auflösungen in diesem Song! Am besten auf ‘Der Krampf im Bauch geht langsam weg’. Gänsehaut krieg ich, wenn ich nur drüber schreibe.
Musikhören und Partys im Zimmer meines Bruders. Geknutsche in schummrigen Ecken. Auf Kleinmotorrädern unterwegs mit seinen Freunden, erstes Ausgehen in der großen Stadt. Die erste richtig große Teenagerliebe, Voyage ist unser Lied, ich kann den französischen Text immer noch auswendig.
Mit in diese Ära gehören diverse Italo-Gschichten wie Radiorama, Cenerentola von Martinelli, Samantha Fox in Musik und Bild, zum Knutschen und eng Tanzen (auch ‘Lamourhatscher’ genannt) I wanna know what love is von Foreigner (wie überaus subtil! *g*) und natürlich Say you, say me von Lionel Richie.
Unser braver, einzigartiger, schwarzer Familienhund Jolly stirbt mit fünfzehn Jahren.

Pink Floyd – The Wall (Beispiel)
Sting – Nothing like the sun (Beispiel)
Supertramp – Famous last words (Beispiel)

(Bei letzterem Link einige Sekunden Stille vor dem Songstart, lohnt sich aber.)
Eine kurze, aber dafür sehr musikreiche Zeitspanne, viele Erinnerungen und emotionales Auf und Ab, daher wohl auch mein zeitlich gestreckter Eindruck dieses Lebensabschnittes. Gerade noch A-capella-Singen im Schulchor, Erwägung Schulwechsel, plötzlich eine Berufswahl treffen müssen.
Eine schräge Fahrt nach Berlin mit dem benzinfressenden Monstertransporter zum The-Wall-Konzert auf dem Potsdamer Platz.
The Wall ist immer noch ein hinreißendes, von mir sehr bewundertes Album.
Sting begleitet mich seither ständig, ich liebe seine schrägen Ideen und seine Stimme. Supertramp hör ich nicht mehr allzu oft, aber das Album hab ich hier in LP und CD, und die Aufzeichnung von Roger Hodgsons Konzert letztens auf 3sat fand ich allerliebst.

Isaac Hayes – Use me

(30sec-Previewhear auch ohne Account)

Alpha Blondy – Brigadier Sabari
The Cure – Boys don’t cry
The Who

Das Auf und Ab geht weiter, etwas gemäßigt zwar, aber immer noch recht chaotisch, und immer noch musikreich. Zwielichtige Spelunken und haufenweise Kiffer in Räumen mit reichlich undurchsichtiger Luft. Etosha hat schon wieder einen Musiker-Freund, zum ersten Mal gemeinsam Möbel kaufen (damals war’s passenderweise ein Bett).
Die erste Band, die ersten eigenen Songs, Bandproben im Schloss Wolkersdorf.
Die Isaac-Hayes-Version von Use me ist wohl die groovigste ever! Alpha Blondy sind wahnsinnig niedlich, und The Cure haben mir schon damals nicht gefallen, (The Who auch nur in Teilen), ich musste sie aber um des lieben Friedens willen (mit)hören.

Phil Collins – Live in Berlin (Beispiel)

Endlose Wochenenden mit Freunden bei Mike. Nicht nur dieses Album haben wir rauf und runter gespielt, aber zu diesem haben wir auch gar wunderprächtig gesungen. Nächtelanges Würfelpokern und Schmähführen. Spontaner Ausflug zum Musikfest in Waidhofen an der Thaya, Sautrogrennen, Gummistiefelschleudern, jede Menge Spaß, Chillen zu gemütlicher Musik. Das Ganze mit meinem ersten eigenen Auto. Zwei gefährlich aussehende Biker helfen mir aus der Klemme, als ich dort meinen Autoschlüssel versehentlich im Kofferraum einsperre. In wenigen Augenblicken ist das Ding geknackt; ein Audi 80s in schmutzigem Dunkelrot – den mein damaliger Freund viele Monate später beim Linksabbiegen in einen Totalschaden verwandelt.

Tracy Chapman – Fast car
Live – All over you
Tori Amos – Silent all these years

Das erste gemeinsam Wohnen außerhalb von daheim, in einer eigenen Wohnung mit Freund in Korneuburg. Etwas merkwürdige Partnerlook-Anwandlungen. Nach jahrelanger Hundegesellschaft die erste eigene Katze, Joshua, ein ganz außergewöhnliches Persönchen, wir nennen ihn auch ‘Der Sir’. Nur eineinhalb Jahre später erkrankt er an FIP und stirbt.
Erste Photoshop-Erfahrungen, weil mein Freund einen Kurs dazu macht. Viel Zeit fließt auch in CorelDraw 4. Erster eigener Heim-PC, später ein Modem und die Anbindung ans weite Netz.
Tori Amos’ Songs sind ein Kapitel für sich – ich singe ihre Sachen gerne, und die Texte sind immer wieder für eine Grübelei gut. An Live liebe ich die Dynamik und die extreme Stimme des Sängers.

Amanda Marshall (Album) (Beispiel)
Crosby, Stills, Nash – Teach your children

Mein erster Neffe Patrick wird geboren. Die Haustaufe mit unserer Darbietung von Teach your children, vierstimmig mit Gitarre, es singen mein Bruder, meine Mama, mein lieber Schulfreund Crisue und ich. Meine Schwester vergießt vor Rührung ein paar Tränen.
Sehr viel Einspringen in finanzieller und problemberatender Hinsicht, sehr viel Zeit mit Baby auf dem Arm, Baby nebenan schlafend, dann der Sommer, Kleinkind im Planschbecken, mein damaliger Freund stets mit Kleinkind im Schlepptau oder auf den Schultern.
Meine erste Spiegelreflex-Kamera, eine damals schon uralte Yashica mit bezauberndem Auslösegeräusch und manuellem Aufziehmechanismus. Eigene Schwarz-weiß-Fotoentwicklung im Kellerstüberl als Dunkelkammer.
Amanda Marshall begleitet mich von da an durch alle Lebenslagen, und immer wieder passt irgendein Song besonders gut. Mitsingen bringt immer (noch) seelische Erleichterung.

The Knack – My Sharona
Christina Aguilera – Genie in a bottle

Eingeschworene Verbindung mit meiner Freundin N. und eine wunderbare Freundschaft, die bis heute anhält. Tiefgang, konstruktive Gespräche mit vielen Aha-Erlebnissen, jede Menge Parallelen. Gemeinsames abendliches Ausgehen, Tequilatrinken, Tanzen – sogar meine Tanzmuffelbeine können diesen beiden Songs nicht widerstehen. Verkleidungen für Fasching erfinden und anfertigen. Lachen, bis der Bauch schmerzt.

Rosana – Lunas rotas (Album) (Beispiel)
Nick Cave – The ship song / Into my arms
Bryan Adams & Mel C – When you’re gone
Shania Twain – Still the one

1998: Schwer verliebt, die Umstände sind nicht gerade optimal. Meine Freundin N. muss sich die Ohren von mir vollsingen lassen, und diesmal nicht in glockenhellen Klängen.
Einige Wochen später aber wird schon zu den spanischen, kräftigen bis gefühlsausbrüchigen Klängen und zur rauhen Stimme von Rosana geknutscht und geredet, bis der Morgen graut. No habrá nadie que te quiera más que yo.
Wieder einige Wochen später ziehe ich nach Wien.
‘Come sail your ships around me, and turn your bridges down’ singt Martin und spielt Gitarre dazu. Gemeinsame Fahrten in die Arbeit bzw. zur Uni in meinem knallroten Daihatsu Cuore.
Weil wir beide eher Tanzmuffel sind, wird anstatt des Brautwalzers bei unserer Hochzeit im Mai 1999 gesungen, Martin und ich singen When you’re gone, mit gitarristischer Unterstüzung meines Schwagers. Ich singe Still the one für meinen Bräutigam.

Bebel Gilberto – Summer Samba
Ella Fitzgerald – Night and day

Jazz-Gesangskurs und das Einstudieren etlicher Standards. Gar nicht so leicht, so manchen Melodielauf in mein Hirn und meine Stimme zu kriegen – und dort auch richtig zu verankern.
Pflegen des Schrebergartens meiner Großeltern, willkommene Ausflüge ins ‘Grüne’. Mit Kopfhörern unterm Kirschenbaum liegen und ein- und dieselbe Nummer immer wieder hören.
Die erste Digicam, und Martin erwirbt erstmals einen echten, eigenen Griller – ein wichtiger Moment im Leben eines Mannes!

Disbelief

2006: Ich wache erstmals mit einem fertigen Refrain im Kopf auf. Einstudieren des Songs mit der Band.
Lange hält diese Konstellation nicht, aber ich fühle mich zu der Zeit extrem wohl damit.

Ausufernd, maßlos – also alles wie immer. Wer hat’s bis hierher durchgehalten? ;)

Fisch fliegt weiter an Serotonic und mkh – muss ja nicht so maßlos werden wie bei mir.

Nicht funktionierende Musiklinks bitte melden. Ich konnte nicht alle überprüfen, muss jetzt nämlich noch ein bisschen Sonne tanken, bevor sie demnächst untergeht.

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Rhythm & Rhyme

Wahrlich, ich sage euch – es tut mir so gut, wieder Musik zu machen!

Einige Zeit ist vergangen, seit Melodien sich aus meinem Inneren ihren Weg nach draußen bahnten.
Diesmal habe ich eigentlich nur ein wenig beigetragen. Das meiste kam von C., den ich erst vor wenigen Monaten in einem Onlinemedium kurzerhand zum neuen Gitarristen meiner (Un-)Band ausersah – und das mit traumwandlerischer Sicherheit, wie sich zeigt.

Was er da neulich geschrieben hat, begeisterte mich auf Anhieb. Einige Chords prüften wir gemeinsam auf ihre Refrain-Tauglichkeit, bis sich ein paar wenige als geeignet erwiesen, in denen seine Stimme sich recht schnell zurechtfand.

Ein gutes Stück Melodie habe ich später alleine daheim geboren und über die bereits vorhandene gelegt. Und ein anderes Stück Refrainstimme auf ein anderes Stück – und zwar mit einer Leichtigkeit, die sich immer wieder genauso unerwartet einstellt wie beim vorigen Mal. Was für ein Gefühl!
Beides hab ich auf die zwei Aufnahmen gesungen, gerippt, an C. weitergeschickt, mit ihm besprochen, neuen Text per Mail erhalten, meinen Text darauf abgestimmt. Songwriting zwonull eben.

Noch viel schöner allerdings war es, das gemeinsam Geborene am Samstag erstmals auch gemeinsam zu singen. Zu fühlen, dass es tatsächlich stimmig ist, wenn wir unsere Töne miteinander auf die Reise schicken.
Und das kurz darauf vor einer kleinen, gewogenen Freundesrunde zu wiederholen. Etwas holprig noch, weder komplett noch perfekt, aber trotzdem mit der Art von Sicherheit versehen, die die eigene Hingabe uns schenken kann.

Ausbleibende Reaktionen gelten nicht als Reaktion und sind daher auch nicht zu werten. Die vorhandenen Reaktionen der Freunde und Musiker waren positiv bis begeistert, und das tat gut – danke dafür!

An so einigen mehrstimmigen Einlagen wirkte ich bei der lustigen Session am Samstag mit, die sich allesamt gut angefühlt haben – aber das Highlight war sehr eindeutig diese eine Geschichte.

Ob es nun Zuhörer gibt oder nicht, ob das Ganze in einem Proberaum stattfindet oder in aber einem Wohnzimmer zu zweit, das ist völlig nebensächlich. Die Haupt- und Herzsache ist, es zu tun, es ins Leben zu holen, alle Sinne und Empfindungen darin zu tränken, und den inneren Freudentank bis zum Rand damit aufzufüllen. Mission erfolgreich.

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Ah! Silvester!

Wenn einer eine Party macht, dann kann er was erzählen! Obwohl – das Besäufnis ist ja nicht so ausgeartet wie vermutet. Es fehlte uns aber auch schmerzlich einer der eingeladenen Mittrinker, eine ebenso bekannte wie gefürchtete Kapazität auf diesem Gebiet, der leider, anstatt mit uns zu feiern, den Manager on duty machen musste. (Hast uns gefehlt, K-lein! Es sind aber noch Vorräte da! Wann magst kommen?)

Der Lerneffekt war jedoch – wie so oft – wieder ganz enorm!

Wenn etwa das bedrohlich laute Zischen einer soeben entzündeten Rakete nicht sehr schnell leiser wird, weil diese nämlich brennend in ihrer eleganten Alufelgen-Abschussrampe verharrt, statt plangemäß himmelwärts zu fliegen, und wenn in diese Szene hinein jemand laut ‘Scheiiiße!’ schreit, dann sollte man zügig das Weite suchen. (Gilt für alle außer den Kameramann – der muss natürlich draufhalten!)

Eine große Angeber-Luftpumpe, die bei Hub und bei Druck bläst, ist ganz eindeutig ein PhallusStatussymbol.

Man muss sich nur noch nie einen Plüschelefanten gewünscht haben, und schon bekommt man einen geschenkt. Wenn man dagegen zwei bei anderer Gelegenheit erhaltene Weihnachtsgeschenke herzeigt, mit dem Ziel, sie erfolgreich wieder loszuwerden, so sollte man es zuvor tunlichst vermeiden, diese als geschmacklos zu bezeichnen. Meine Freimütigkeit ist nicht in allen Lebenslagen ein unmittelbarer Segen.

Bei Spielen wie Tabu oder Pictionary kann man ja auch so manche Kenntnis erwerben:

  • Man braucht beispielsweise, um den ratenden Mitspielern den Namen Pamela Anderson zu entlocken, nur mit leuchtenden Augen grinsend zwei Worte zu sagen: groooßer Busen. Hilfreich ist dabei natürlich: man beschreibt für das Männerteam.
  • Frankenstein ist wie Geppetto, nur gruseliger.
  • Kombiniert man das Gegenteil von unten, aber ohne o, mit jenem von lauter, erhält man Ben Stiller. Und zwar schnell und unproblematisch.
  • Alle erkennen England an der Form, wenn es jemand zeichnet – nur ich nicht. Dafür glaubt manch andere, die Malediven lägen in der Karibik.
  • Blaulichter sind farbige Warzen auf einem Autodach.
  • Die Name der Figur, die Bud Spencer in einer Filmreihe verkörpert, mit deren Nachnamen es auch einen Eskimo-Eislutscher gibt, lautet nicht ‘Kommissar Brickerl’.
  • Auch die Kombination aus richtigem akustischem Erfassen und Identifikation von tatsächlich weichen Konsonanten im gesprochenen Wort ist hierzulande nicht ganz so einfach. Es löst ein gewisses Erstaunen aus, wenn alle Mitspieler auf ‘Ich will meine Mandeln entfernen, also brauche ich eine…?’ – ‘Operation!’ rufen, nur ich murmle ‘Garderobe…?’.

Der Schneespaziergang ist mittlerweile auch absolviert – und nuuu? Werd ich die Reste des sensationellen Tiramisu von ihrem tristen Kühlschrankdasein erlösen. Ein wahrhaft frohes neues Jahr!

Und wie war’s bei euch so?

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Besungen

Ich habe ein Geschenk bekommen, so kurz vor Weihnachten. Es kam nicht in einem Karton mit der Schneckenpost. Es ist überhaupt nichts, was man anfassen könnte. Es ist ein Stück Musik – nein, eigentlich zwei Stück, in einem Album. Ich bekam es per Mail, mit ein paar sehr netten Worten von einem Menschen, der mir bis dato völlig unbekannt war. Er hat hier auch noch nie kommentiert, scheint sich aber öfter hier durchzuklicken.

Wenn auch der nachfolgende Mailverkehr im Grunde mehr verwirrt hat, als er enträtseln konnte, ist es ganz bestimmt das kreativste Geschenk, das ich je bekommen habe – und auch das überraschendste. Sehr persönlich. Und sehr schräg!
Fühle mich gebauchpinselt – danke, lieber Fex!

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Onkel!

Ich bin ja vor einigen Wochen wieder Onkel geworden! Man muss nämlich immer abwarten, ob es ein Bub oder ein Mäderl wird – erst dann kann man sagen, ob man Tante oder Onkel geworden ist.

Gerne hätte ich euch an dieser Stelle mit Fotos beglückt, die den frischgeschlüpften Neffenzwerg mit dem klingenden Namen Leo Johann im Arm des (auch nicht besonders großen) Tosha-Onkels zeigen, aber meine Galerie wird erst in den Weihnachtsfeiertagen repariert – von meinem Bruderherz, der aus begreiflichen Gründen derzeit ein bisserl im Stress ist.

Wenn ich jetzt aber noch länger warte, ist Leo schon in der Schule, bevor ich zu diesem sensationellen Großereignis endlich einen adäquaten Eintrag geschrieben habe! Denn geboren wurde der kleine Mann bereits am 10.11.2007 um 12:54h.
Zur Überbrückung der Wartezeit gibt es ein kleines Fotolein nebenan beim stolzen Papa.

Es ist, wie ich mich persönlich überzeugen konnte, ein Kind von gar prächtiger Qualität, solide verarbeitet und doch sehr weich und flauschig. Darüber hinaus ist es freilich von grandioser Intelligenz und beispielhafter Bravheit. Den haben sie wirklich gut hingekriegt, die zwei Lieben!

Mein großer Bruder ist jetzt ein Papa! Auch bisher hat er sich als Papa für die beiden halbwüchsigen Kinder seiner Frau gut gemacht, wie ich finde – aber dies hier ist doch nochmal eine ganz andere Dimension. Ich bin stolz!
Weihnachten wird heuer ganz anders!

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sing, klimper und schepper

Gestern abend fand ein Happening epochalen Ausmaßes statt, nämlich die lange ersehnte Neuauflage einer Session mit meinem unfassbar musikalischen Freundeskreis und meinem sogenannten lustigen Bruder. Nachdem wir beim letzten Mal nach der Devise ‘Wir ham no jede Hüttn leergspüüt’ für die Unterhaltung eines ganzen Cafés gesorgt und trotzdem alle Getränke regulär bezahlt hatten, lautete der Beschluss für diesmal: Private Räumlichkeiten von Freunden an der südniederösterreichischen Weinstraße. Der Tequila kostet so wesentlich weniger, und Orangen gibts auch dazu.

Wenn jedoch die prinzipiell musizierwilligen Menschen einander länger nicht gesehen haben, sich gar in der Zwischenzeit menschliche Geburts- und tierische Todesfälle ereignet haben, dann ist der Drang zum Geschrumme und Gesumme nicht ganz so enthusiasmiert, und wird ständig von einer lästigen menschlichen Angewohnheit durchkreuzt, die man mit etwas Willen zu neutralen Formulierungen auch als Gespräche bezeichnen kann.

So fanden wir später auch heraus, dass es über das Mööpen (eine ganz bestimmte Berührung, die man an fremden Tieren vollführen kann, die singen und beim entsprechenden Gemööptwerden das Fellmuster wechseln) sogar einen Wiktionary-Artikel gibt. Oder zumindest Reste davon. So wesentlich ist das Mööpen für die Welt, man glaubt das kaum!
(Das fremde Tier übrigens singt voller Inbrunst Mööhööbeuheu-Heubeumööhöö!, was in etwa bedeutet: “Seht, das dicke Huhn auf dem Dach! Ist es nicht (ein wenig) wie der Wind in den Weiden?” Danke, Walter Moers, für die Bereicherung mit Running Gags seit unserer lange verflossenen Sturm- und Drangzeit!)

Um sich als neues Mitglied in eine solche Runde nahtlos einzufügen, muss man schon ziemlich seltsam sein. Was aber offensichtlich keine allzu schwerwiegende Herausforderung darstellt für jemanden, der mit eigener Schräglage ausgestattet ist und mit der Fähigkeit, sowohl gälischen Folk als auch tschechische Gstanzln zum Besten zu geben – und das frohgemut und wohlgestimm, und mit beeindruckender gitarristischer Fingerfertigkeit.

Der Percussion-Unterricht, den der Lieblingsschlagzeuger dem halbwüchsigen Sohnemann seiner Freundin erteilt, scheint ebenfalls Früchte zu tragen, sodass der Rhythmusgruppen-Nachwuchs problemlos mithalten konnte. Da werden halt noch echte Werte vermittelt!

So wurden also auch Gespräche von Musik unterbrochen, nicht nur umgekehrt. Auf eine ausführliche Antwort des Lieblingsschlagzeugers muss man zwar mitunter ein Lied lang warten – unmittelbar nach dem letzten Taktschlag nimmt er den Gesprächsfaden aber ebenso selbstverständlich wie nahtlos wieder auf. Musizieren im Wurmloch zwischen Frage und Antwort, quasi. Man kann sich ja abwechseln.

Angesichts des abzuarbeitenden Informations- und Klangaustausches liegt jedenfalls auf der Hand, dass man sich unbedingt öfter treffen sollte. Oder früher am Tag. Oder beides. Es dauert nämlich seine Zeit, bis man musikalisch richtig warm wird, und dann ist es jählings 4 Uhr früh, ohne dass man sich auf eine wohlgeordnete Verteilung der zweiten und dritten Stimmen geeinigt hätte. Dafür aber auf eine Übernachtung im Kinder- oder Kellerzimmer.

Um diese Zeit gab es noch ein bisschen Schullandwochenstimmung bei Jamaica Farewell und Oh Susanna (ja, echt jetz!), und einen wohlverdienten Betthupferlimbiss an besäufnischaotisch anmutendem Tisch.

Der Hund war schon zu Beginn des Abends vorübergehend im Heizungskeller verschollen gewesen, und beim ohnehin so lange wie möglich hinausgezögerten Schlafengehen war er abermals meinem Wissen um seinen Aufenthaltsort entfleucht, was mein ruhiges Einschlafen gekonnt verhinderte. Dabei hat das Vieh seelenruhig unter dem Gastgeberbett gebüselt.

Obwohl reich beschenkt mit feudalem Frühstück von den Gastgebern, signiertem Blümchenbild von deren Tochter und einem Termin fürs nächste Happening verließ ich die gastliche Stätte eher un(frei)willig – so schöne Gelegenheiten können mir einfach nicht lange genug dauern. Mir scheint es beinah undenkbar, aber womöglich habe ich in meiner verflossenen Jugendheit doch nicht oft genug Session mit anschließendem Frühstück genossen.

Meinen innigsten Dank den lieben Gastgebern und Mitwirkenden – es war mir der gewohnte Hochgenuss!

(Nächster Termin für die Musikwilligen übrigens: 12. Jänner 2008)

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Gestern ist morgen

Musik kann in mir annähernd das vollbringen, was Geruch vermag: Situationen ins Leben zurückzurufen, als wären sie nie vergangen, mehr in Farbe und Form und Gefühl als in Gedanke, Gespräch oder gar Tatsache.
Gerade eben fiel mir Milvas Version von ‘Johnny Guitar’ ein. Das Lied ließ den Herbst da draußen mitsamt seinem rauhen Wind und seinem Krähengeschrei mühelos und innerhalb eines Augenblickes verschwinden. Und während der sich stetig drehende Plattenspieler in meinem Kopf das Lied weiterspielt und Milvas tiefe Stimme vor minimalistischer Begleitung klagt, tauchen vor mir Gespinste aus meiner Kindheit auf, reine Sinneserfahrung, völlig frei von linkshirnigen Daten wie Jahreszahlen oder Ortsnamen.

Sommerurlaub im Süden. Duftendes gegrilltes Brot, das knusprig knirscht, während es mit dunkler, klebriger Hagebuttenmarmelade bestrichen wird. Das abendliche Zikadenkonzert richtet sich nicht nach dem Rhythmus der Musik. Es dringt in meine zufriedene Schwere, ansatzweise erkenne ich darin eine Art Unabhängigkeit. Kerzenschein beleuchtet einen Campingtisch, streift immer wieder einen Korken und das dunkel darin eingesogene Rotweinmosaik, flackert über weite, leichte Kleidung in tiefroten und orangefarbenen Tönen.

Meine Kinderhaut mit den Meersalzkrusten wird gestreichelt von warmer Abendluft, die nach Kiefernnadeln und Rosmarin duftet. Völlig unpassend, aber eng damit verwoben steigt von der Luftmatratze, auf der ich schlafe, jener intensive Gummigeruch auf, von dem ich bis heute nicht weiß, ob ich ihn auf perverse Weise angenehm oder aber ganz furchtbar finde.

Die Moll-Akkorde und vor allem Milvas Tonfall an der Stelle ‘und ich nannte ihn…‘ dringen warnend an meine Instinkte und lassen mich etwas erahnen, das mir zu diesem Zeitpunkt noch fremd ist, das noch keine eigenen Erinnerungen auslöst, und das für mich so wenig bedrohlich und wahr ist wie der Wolf im Märchen, wie eine Geschichte aus einer nicht so heilen, aber weit entfernten Welt. Ich kann spüren, dass das Leben wohl zuweilen etwas Schweres, Verzweifeltes haben muss, oder aber etwas verzweifelt Glückliches, das festzuhalten und später wieder hervorzuholen jedenfalls nur mit einem Lied gelingen kann.


Edit:
Schöne Idee von der Nachtschwester, ein Stöckchen draus zu machen: Welcher Song aus welcher Zeit ist untrennbar mit welchen Eurer Kindheitserinnerungen verbunden?
Sie hat schon mit kräftigem Arm in die Runde ausgeteilt, Merlix und Ole wären bei mir wohl auch dabeigewesen (letzterer allein schon wegen seiner musikalischen Affinität) – und wer möchte noch? Monsieur baumgarf vielleicht, mkh kann das sicher sehr schön (es ist ja auch kein ‘richtiges’ Steckerl), dieJulia freilich, mein Bruder natürlich auch und vielleicht Frau percanta? (Alle Links auswendig! Ha! :)
Und wer sonst noch möchte, natürlich, bedient euch und hinterlasst einen Link (händisch bitte, Trackbacks sind off)!

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Hoch-Zeit

Strahlenden Sonnenschein auf der Haut spüren. Mich immer wieder über die erstaunliche Hitze wundern. Zwei Tage lang von früh bis spät Vorbereitungen treffen, Schulter an Schulter mit der Braut, meiner lieben Freundin. Tausend kleine und große Dinge erledigen, fast bis zum Umfallen. Dem Bräutigam beim Glücklichsein zuschauen. Denken, dass er allen Grund dazu hat! Abends den phantastisch sternenübersäten Himmel bewundern.

Und dann am schönsten Tag des Jahres die schönste Braut der Welt erblicken, mit ihrem bezaubernden Lächeln und den unglaublich roten Haaren in ihrem unglaublich grünen Kleid. Und ihren zitternden Händen. Während eines Liedes mitten in der Zeremonie schnell zurücklaufen, um der Braut den vergessenen Brautstrauß zu bringen. Ein paar Tränchen wegzwinkern. Einen filmreifen Hochzeitskuss betrachten. Und noch einen! Ein starkes Gefühl von Freude empfinden.
Drei Unterschriften beobachten, eine Unterschrift leisten. Zusehen, wie Seifenblasen und Rosenblätter durch die Luft segeln. Sektgläser klirren lassen. Diese beiden lieben Menschen an mein Herz drücken, alles Glück der Welt wünschen und es von Herzen so meinen.

Vor Hitze appetitlos ein wenig um das schöne Essen trauern. Sehr nervös eine Rede halten. Ein rauschendes Fest mit toller Musik feiern. Die Gäste gemeinsam ein Bild malen lassen. Dazwischen Dinge erledigen. Die Braut davon abhalten, Dinge selbst erledigen zu wollen. Stattdessen mit ihr Tequila trinken. Ballons mit Wünschen an das Universum in die Abenddämmerung fliegen lassen. Den späten Abend gemeinsam mit dem ‘harten Kern’ des Freundeskreises ausklingen lassen.

Am nächsten Tag mit den Gästen und dem Brautpaar gemeinsam frühstücken. Über ihre zwei T-Shirts mit der Aufschrift ‘just married’ grinsen. Das Paar und die Gäste vor der Heimfahrt noch zu einem gemeinsamen Spiel ermuntern. Gemeinsam ein paar verbliebene Kisten und Dekorationen wegräumen und ins Auto laden.

Im Garten unter schattenspendenden Bäumen die Reste vom Festbuffet zum Mittagessen verzehren. Die beringten Hände des frisch vermählten Paares fotografieren. Umarmen und umarmen lassen.
Schließlich unter einem unfassbar blauen Himmel durch üppiges Grün nach Hause fahren, über einer grünen Wiese einen Adler in der Luft entdecken. Ein bisschen stolz sein auf eine organisatorische Glanzleistung. Noch stolzer sein, die beste beste Freundin der Welt zu haben.

Ja, so kann man sehr gut ein paar Tage verbringen.

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Regenbogenparade

Ich kann euch wärmstens empfehlen, einmal aus nächster Nähe das unbefangene Wohlwollen und die entspannte Toleranz bei einer Veranstaltung wie dem Christopher Street Day einzuatmen. Am besten natürlich in Wien! Außer der simplen Tatsache, dass sehr viele Menschen auf der Straße waren, hatte die Parade keinen der unliebsamen Aspekte einer Massenveranstaltung – kein Gerempel, kein Unwohlfühlen, keine Aggression.
Die Menschen strahlen gelöste Freude und Gelassenheit aus – in dieser wunderschönen Stadt Wien, wo die städtische Müllabfuhr regenbogengeschmückt am Ende des Zuges fährt; ein vermeintlich unscheinbares, aber starkes Symbol für Akzeptanz und Solidarität.

Eine Augenweide sowieso, eine Seelenweide außerdem. Interne Schubladen mit den Aufschriften ‘cool’ oder ‘peinlich’, von deren Existenz ich gar keine Ahnung hatte, wurden kurzerhand entleert und geschlossen, jeder wirkte auf mich einfach nur originell, original, authentisch.

In einer Welt, die allzu oft von Gleichgültigkeit, Engstirnigkeit, Fanatismus, Ablehnung und gegenseitigem Hass geprägt ist, wandern bunteste Gegensätze Schulter an Schulter durch die Straßen und zeigen den Anhängern der sogenannten religiösen Nächstenliebe, was Verbundenheit und Friedfertigkeit wirklich ist.

Mich hat der CSD wieder mal glücklich gemacht – und verändert. Berichte und mehr Links zu Fotoalben von der Parade gibts bei der HOSI Wien.

Hier meine Fotos von der Regenbogenparade als Slideshow:

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Morgensonne

Im Grunde bin ich eher Nachtvogel als Morgenmensch. Ich kann mich morgens oft nur sehr schwer überwinden, den Schlaf aufzugeben, weil ich gerne schlafe, auch wenn sich Träume in meinen Schlaf mischen, die zuweilen so grausig sind, dass ich sie mir nichtmal selbst erzählen würde; so wie die von letzter Nacht.

Dass meine Knochen sich morgens anfühlen, als wäre ich achtzig, hilft ein bisschen, aus dem Bett zu kommen, denn Bewegung lockert die Gebeine.
Noch mehr aber hilft, dass ich den frühen Morgen mit allen Sinnen erleben möchte. Im Sommer früh aufzustehen ist eine wunderschöne Sache. Ich mag es, wach zu sein, draußen zu sein, wenn alles noch ganz still ist, noch keine menschliche Stimme die Ruhe stört. Nur die Gesänge der Vögel sind zu hören. Ohne auf den Einsatz der anderen zu warten, schenken sie ihre Lebensfreude der Welt, singen sie aus dem weiten, blauen Himmel in eine unvergleichlich klare Luft, die alle Möglichkeiten in sich zu tragen scheint.
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