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Dünnes Eis

Hatte soeben eine wunderbare Session mit zwei lieben Menschen und großartigen Gitarristen, in der unter anderem Pink Floyds The Wall wieder zum Leben erweckt wurde. Wir waren dreistimmig unterwegs, und streckenweise gar nicht mal so schlecht.

Sehr merkwürdiges Gefühl allerdings, wenn lange vergessene Songtexte plötzlich aus der allerhintersten Hirnrindenschublade auftauchen.
‘And the sea may look warm to you, babe
and the sky may look blue’

‘Don’t be surprised when a crack in the ice
appears under your feet.
You slip out of your depth and out of your mind
With your fear flowing out behind you
As you claw the thin ice.’

Es gibt ganz bestimmt eine Fortsetzung dieses Abends. Wie wär’s mit… ähm… morgen? :))

Eine gut aufbereitete Zusammenfassung des Films und der Texte, mit (meistens ganz gut gelungener) Übersetzung, ein paar Bildern und vielen Erklärungen zur Handlung des Films hab ich bei Bruder Franziskus gefunden, das pdf-file dazu gibts hier; ähnliches auch für andere Pink Floyd-Alben.

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Vom inneren Kind

Der einjährige Burzltag von Winders Wörterbuch zur Gegenwart wird gefeiert, und auch ich gratuliere sehr herzlich. Ich hab immer Riesenspaß an der Kolumne und den darauf folgenden Posts.
Im Burzltags-Beitrag wundert sich Christoph Winder über das Verwenden des Wortes ‘Burzltag’, insbesondere darüber, dass es wider Winders Erwarten auch jenseits der 10jährigen seine Ausbreitung hat.
Darauf sag ich ganz infantil: ‘Na und?’ und befinde, es sollte ein jeder so oft wie möglich kindisch sein, denn das ist gesund und beruhigt die Nerven. Gestern kriege ich ein Mail von meiner lieben Freundin B., in dem die Verabschiedungsformel lautete: *jeah… jupti-dupti-du*. So macht man das!

Das Freuen an sich ist ja überhaupt sehr selten geworden. Wann freut sich schon einer so richtig schön? So, dass man sich ohne nachzudenken einfach mitfreuen kann? Selten, aber umso schöner sind die Gelegenheiten, zu denen sich ein Mensch so freut, dass ich mich mitfreue, diese Freude wiederum weiter- oder zurückgebe, und eine wahre Freudenkaskade daraus entsteht. Dabei muss es nichtmal um große Dinge gehen – es müssen nur die richtigen Leute zusammentreffen: solche, die noch das Gefühl haben, dass sie ein Recht auf lautstarkes Freuen haben!

Es spricht überhaupt einiges dafür, das innere Kind raushängen zu lassen und sich nicht so viel um die Vorgaben der Welt da draußen zu scheren; in erster Linie das Gefühl der persönlichen Freiheit, das sich daraus entwickelt. Und an den dummen Gesichtern, die ein Großteil der Menschheit macht, wenn ich mich daneben benehme, kann ich persönlich mich auch sehr gut freuen. Ich glaube, dass ich als ihr Leben revuepassierenlassende 80jährige mit einem “Hätte ich doch nicht…!” wesentlich besser umgehen können werde als mit einem “Hätte ich doch…!”. Vorausgesetzt, ich kann mich dann noch erinnern. :))

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Feste feiern

Ach, was für ein wunderbar rauschendes Fest gestern! Viele liebe Freunde sind zu mir gekommen, obwohls geschneit hat wie aus Frau Holles Bettzeug. Ich hatte das Fest als “Resteaustrinkparty” deklariert, weil von der Pyjamaparty vor einigen Wochen so viel Trinkbares übrig geblieben war. So mancher reagierte übertrieben, weil er nicht realisiert hatte, dass ich auch Geburtstag hab, und betrachtete es als besonderen Frevel, ohne Geschenk angetanzt zu sein. Aber ich hab die meiste und größte Freude an der simplen Anwesenheit meiner Lieben. Klar mag ich Geschenke, aber das Geschenke kriegen an sich ist mir an sich eh immer ein bisschen peinlich.
Es gab meine ziemlich berühmte Lasagne, die ich in mühevoller Kleinarbeit tags zuvor hergestellt hatte, und es wurde wie immer sehr brav gegessen. Mehr zur gar nicht so einfachen Prozedur des Aufwärmens gibts weiter unten.

Wir haben sehr viel gelernt. Zum Beispiel dass “Geh du amoll!” einen auf der Gitarre spielbaren Imperativ darstellt, dass das wunderbare Wort EH durch nichts zu ersetzen ist (eh net!), dass Absagen per SMS eine echte Frechheit sind, dass Bügelhilfen auch als Sängerhochsitz zu gebrauchen sind, und dass manchmal doch genug Tequila da ist.

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Dass gemeinsames Musikmachen einfach leiwand ist, haben wir nicht gelernt – das wussten wir vorher schon!
Und schließlich wissen wir jetzt dank der zuverlässigen Stimme aus dem Hintergrund: Eierstockentzündung ist der Vorläufer von Vogelgrippe.
Darüber hinaus hatte ich doch immer schon Probleme mit Abschieden, so auch bei Festen. Wenn die Leute heimgehen, fällt das in meiner Welt unter ‘ganz falsch’. Meine messerscharfe Analyse von ca. 5:15h lautet: Das Fest dauert deswegen so kurz, weil zur “Kernzeit” nur zählt, was zwischen dem Eintrudeln des letzten Gastes und dem Nachhausegehen des ersten Gastes liegt. Nur in dieser Zeit dazwischen sind alle da. Nicht, dass die Zeit davor und danach nicht zählen würde, im Gegenteil, meistens ist das der Teil mit den intensivsten Gesprächen, oder dem intensivsten Flieger, oder beidem. So sind Übernachter die Rettung aus meiner Heimgehenistganzfalschnot!

Wenn auch einiges an Bewegung in so einer Party ist, jeder Gast hat so seinen wahrscheinlichen Aufenthaltsort und ist daher relativ leicht aufzufinden:

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Heute mittag haben wir das Gelernte von gestern noch dadurch ergänzt, dass Formulierungen wie “das einzigste” und “bestaussehendst” der Steigerungsgruppe Hyperlativ zuzurechnen sind, und dass die Schneeverschiebungen auf unserem Wintergartendach optisch etwas von Schwangerschaftsstreifen haben.

Ich bedanke mich nochmal bei allen für ihr Erscheinen, ihre lieben Worte, fürs Musikmachen, für die – wie immer – wunderbare Torte, fürs Übernachten und gemeinsame Frühstücken, und für die ausgesprochen disziplinierte Mithilfe. Es blieb uns kaum Aufräumarbeit übrig… also jederzeit wieder! Es wären noch Reste da… :)

Wie’s mir heute geht?

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Nachsatz: Mein mir rechtmäßig Zugemuteter hat meine Anweisung, für die Partygäste eine Aufwärm-Anleitung in der Küche zu drapieren, in der ihm eigenen Liebe zum Detail ausgeführt:

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Nehme alles zurück

Es ist mein Geburtstag, es ist noch nichtmal Mittag, und ich hatte bis jetzt fünf Anrufe, fünfzehn Geburtstagsmails, eine persönliche Gratulantin und eine SMS. In den letzten Tagen hatte ich aus weiß der Geier welchem Grund ein zwar nicht durchgehendes, aber wiederkehrendes Tief unter dem Titel ‘Keiner liebt mich’… woher sowas kommt, weiß ja niemand – mit der Realität hat es aber jedenfalls nichts zu tun, das weiß ich jetzt. Ich nehme also alles zurück und behaupte das Gegenteil!
Und ich hab mich beim Einkaufen vorhin selbst beschenkt, hab mir einen neuen Begleiter angeschafft, der ab sofort mein Leben (noch) etwas bunter machen wird:

Darf ich vorstellen: El Hase

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Noch während ich telefonierte, brachte der Postbote mir zwei Pakete, eines aus Deutschland von einem sehr lieben Freund, eines aus Schottland von meiner (ebenso sehr lieben) Schwägerin.
Schon als ich die Überverpackung des Schottlandpäckchens gelöst hatte und ich die Aufschrift auf dem Geschenkpapier sah, wusste ich, was da nur drin sein kann! *straaahl* Wir hatten Neujahr in Edinburgh bei meiner Schwägerin verbracht, und ich wollte mir so gerne eine solche ‘echt keltische’ Kette kaufen, die mit den schönen Anhängern, die ich da gesehen hatte. Aber irgendwie kam es einfach nicht dazu, ich fand den Laden nicht mehr, in dem ich sie gesehen hatte, und wir hatten am letzten Tag einfach kein Glück, ich hatte wilde Zahnschmerzen, und ‘tosha kriegte ihre Kette nicht. :B Aber thanks to the Aufmerksamkeit, die nicht ausschließlich, aber insbesondere Frauen häufig an den day legen, wenns um wishes geht, hab ich soeben dieses hier ausgepackt, juchuuu!

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Aus Deutschland kam ein süßer Brief mit ebensolcher Karte sowie eine CD, alles in gewohnt professionell-liebevollem Design. Die CD trifft haargenau meinen Geschmack – ich steh seit dem ersten Ton im Genuss! :)

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Die Frau auf der CD heißt Nerina Pallot und ist irgendwo angesiedelt zwischen Natalie Imbruglia, Fiona Apple, auch ein bisschen Avril Lavigne hör ich manchmal… tolle Songs, ob langsam oder schnell, wunderschön gesungen und bestimmt wieder eine neue Herausforderung für meine Stimmbänder. Die CD hat auch schon das Auspacken des Schottlandpäckchens begleitet, jedoch musste aus dramaturgischen Gründen die Erwähnung erst hier stattfinden, denn: Auch der Hase findet die Musik echt klasse, schon bei der ersten Nummer hat er begonnen, die Löffel zu schwingen:

KA_tanz

BIG THANKS TO EVERYONE!

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Danke für die Blumen!

Gestern, als ich ins Büro komme, steht auf meinem Tisch ein bombastischer Blumenstrauß! Man kanns eigentlich kaum ‘Strauß’ nennen, es ist wie das Ding aus einer anderen Welt. Meine Chefin liebe Kollegin (Frau vom Chef ;) weiß, dass ich an meinem Geburtstag nicht zu arbeiten pflege… und diesmal auch am Tag davor nicht. Also hat sie mir schon gestern dieses tolle Gewächs hingestellt, weiters einen Geburtstagskuchen mit selbstgespratzter Aufschrift und mit im wahrsten Sinne des Wortes zuckersüßen Elfen obendrauf, und mit Mini-Milkyways rundherum. (Die tägliche Nervennahrung der Kundenabwehr. ;)
Natürlich musste die Blume heute gleich in die Sonne getragen und von allen Seiten fotografiert werden. Ein tolles Ding! Vielen Dank nochmal an S. und den beteiligten Rest der Truppe! :)

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Das noch bessere Gefühl

Noch um Welten besser als das erwähnte Gefühl beim Songschreiben ist aber das, was bei der nächsten Bandprobe passiert: Den Song vorspielen und vorsingen, noch etwas unsicher im Timing, auch etwas nervös. Nichtsdestotrotz: Das wunderbar positive Feedback der Band! Dann das Stück zum ersten Mal mit Band spielen, daran herumbasteln, die Nummer kriegt langsam ‘unseren Sound’. Ideen werden geboren, wieder verworfen, bessere folgen nach, nochmal probieren. Zwischendurch ein richtig gutes Gespräch. Dann wieder weitermachen. Zum Abschluss, schon daheim, noch ein schönes Telefonat.

Ich kann gar nicht genug betonen, wie wohl ich mich dabei fühle, wie viel mir all das gibt! Meine Freude ist riesig – und anhaltend. Kein Wunder, dass ich diese Abende nur so ungern enden lasse! ;)
Vielen Dank, Ihr Lieben! Ihr seid der Wahnsinn!