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Mehr Kleinanzeigen

Hier die Highlights von meinem letzten Kleinanzeigen-Tauchgang:

Geschenkgutschein der Frmen Douglas, Mariaunot.
Turmdeckelschnecken. Wien 22.
Altglasscheiben m. Perforation gesucht.
2 Lama-Hengste, 10/13 Mon., braun u. weiß, lieb, spucken nicht.
Starke Bienenvölker.
[…] seinseitiger NP: S 120.000
Vielzitzenmäuse, € 1,-.
Experimentelle Rockband sucht Keyboarder, keine Anfänger, keine Profis. Keine Chauvinisten.
Keyboarder gesucht für eine christl. Britpop-Band.

Starkes Profi-Bienenvolk sucht nichtspuckende Vielzitzenmäuse und chauvinistische Lamahengste mit seinseitiger Perforation für experimentelle Christenband. Keine Turmdeckelschnecken, keine Rechtschreib-Anfänger.

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Nachsatz zur Session

Das mit den ‘lieben Menschen’ im direkten Zusammenhang mit den Session-Gitarristen von gestern muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen; die Beiden bezeichneten nämlich in holder Eintracht die Gegend, in der ich wohne, als ‘enterisch’, ein Wort, das nebenbei bemerkt sowieso jeglicher Konkretbedeutung entbehrt.

Oh ja, was glaubt ihr, wie scheiße es hier draußen im Sommer erst ist, wenn im Garten der große Sonnenschirm über gemütlichen Sonnenliegen aufgespannt seinen wohltuenden Schatten wirft, der jedoch gar nicht unbedingt benötigt würde, weil der Körper der kleinen Sängerin ohnehin eben herrlich abgekühlt wurde durch einen Sprung in den eigenen Pool?

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Geschäftliches Kopfschütteln

Heute erklärt mir der Fahrer des unsere Firma regelmäßig beliefernden Paketdienstes, nachdem er mich sturmmäßig vom Klo geklingelt und scheibegeklopft hat, wir mögen uns doch fürderhin keine Pakete für Freitag bestellen, weil er da ohnehin immer so viel zu tun hätte.
Mehr als mein ungläubiges Kopfschütteln hat er als Antwort gar nicht erst bekommen.

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Dünnes Eis

Hatte soeben eine wunderbare Session mit zwei lieben Menschen und großartigen Gitarristen, in der unter anderem Pink Floyds The Wall wieder zum Leben erweckt wurde. Wir waren dreistimmig unterwegs, und streckenweise gar nicht mal so schlecht.

Sehr merkwürdiges Gefühl allerdings, wenn lange vergessene Songtexte plötzlich aus der allerhintersten Hirnrindenschublade auftauchen.
‘And the sea may look warm to you, babe
and the sky may look blue’

‘Don’t be surprised when a crack in the ice
appears under your feet.
You slip out of your depth and out of your mind
With your fear flowing out behind you
As you claw the thin ice.’

Es gibt ganz bestimmt eine Fortsetzung dieses Abends. Wie wär’s mit… ähm… morgen? :))

Eine gut aufbereitete Zusammenfassung des Films und der Texte, mit (meistens ganz gut gelungener) Übersetzung, ein paar Bildern und vielen Erklärungen zur Handlung des Films hab ich bei Bruder Franziskus gefunden, das pdf-file dazu gibts hier; ähnliches auch für andere Pink Floyd-Alben.

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Morgendlicher Milchschock

Heute früh wanke ich zum Kühlschrank auf der Suche nach Milch zur Bereitung eines erquickenden Kakaos. Ich greife mir die Milchpackung, auf der 13.3. steht, und mache erstmal den Schütteltest. Dieser ergibt, dass der Inhalt zwar nicht festen, aber auch nicht mehr dünnflüssigen Zustandes ist. Ok, Milch sauer, ab damit in den Ausguss. Als ich den ersten Auswurf aus der Milchpackung sehe, traue ich meinen nachtverkrusteten Augen nicht: Das Zeug ist braun. Also, ich hab ja schon viel gesehen, aber Milch, die in ihrer allmählichen, wohlgekühlten Säuerung braun wird!? Ich stoppe auf der Stelle die Entsorgung und besehe die Packung genauer: Auch sie ist nicht weiß-blau, sondern weiß-braun. Ist die Milchpackung gleich mit über den Jordan gegangen?
Nein! Nach krustensprengendem Augenreiben erkenne ich, es handelt sich um eines der Nahrungsmittel, das nur mein holder Angetrauter zu sich nimmt: Trinkfertiges Kaffeejoghurt.

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Relativ unkonventionell

Ich beziehe mich auf meinen letzten Eintrag zum Thema “inneres Kind” und auf den gestrigen Geburtstag von Albert Einstein. (14.3.1879 – 13.4.1955)

einstein1 Albert Einstein war ein infantiler und ausgesprochen unangepasster Mensch, seine persönliche Freiheit war ihm sehr wichtig. Er hatte den Aussagen derer zufolge, die ihn kannten, ‘etwas Kindliches in seinem Wesen’. Er war kreativ, hatte seine Freude an Reimen, insbesondere an Schüttelreimen, und er spielte Geige.

Der Turnunterricht war ihm zuwider (was ich persönlich sehr sympathisch finde). Viele der von ihm überlieferten Zitate sind geprägt von humorvoller Respektlosigkeit gegenüber Konventionen – und gegenüber sich selbst. Um diese Zitate soll es hier vor allem gehen.

Er war der Sohn eines Mathematikers und einer Musikerin. Vielleicht machte die Mischung das Genie, die Ausgewogenheit zwischen den Gehirnhälften?

Einstein_mit_Geige Er selbst war allerdings nicht der Meinung, irgendwelche besonderen Talente mitbekommen zu haben: “Neugier, Besessenheit und sture Ausdauer, verbunden mit Selbstkritik, haben mich zu meinen Gedanken gebracht. Aber besonders starke Gehirnmuskulatur ist nicht, beziehungsweise nur in bescheidenem Maße vorhanden. Viele haben weit mehr davon, ohne dass etwas Überraschendes herauskäme.”
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Vom inneren Kind

Der einjährige Burzltag von Winders Wörterbuch zur Gegenwart wird gefeiert, und auch ich gratuliere sehr herzlich. Ich hab immer Riesenspaß an der Kolumne und den darauf folgenden Posts.
Im Burzltags-Beitrag wundert sich Christoph Winder über das Verwenden des Wortes ‘Burzltag’, insbesondere darüber, dass es wider Winders Erwarten auch jenseits der 10jährigen seine Ausbreitung hat.
Darauf sag ich ganz infantil: ‘Na und?’ und befinde, es sollte ein jeder so oft wie möglich kindisch sein, denn das ist gesund und beruhigt die Nerven. Gestern kriege ich ein Mail von meiner lieben Freundin B., in dem die Verabschiedungsformel lautete: *jeah… jupti-dupti-du*. So macht man das!

Das Freuen an sich ist ja überhaupt sehr selten geworden. Wann freut sich schon einer so richtig schön? So, dass man sich ohne nachzudenken einfach mitfreuen kann? Selten, aber umso schöner sind die Gelegenheiten, zu denen sich ein Mensch so freut, dass ich mich mitfreue, diese Freude wiederum weiter- oder zurückgebe, und eine wahre Freudenkaskade daraus entsteht. Dabei muss es nichtmal um große Dinge gehen – es müssen nur die richtigen Leute zusammentreffen: solche, die noch das Gefühl haben, dass sie ein Recht auf lautstarkes Freuen haben!

Es spricht überhaupt einiges dafür, das innere Kind raushängen zu lassen und sich nicht so viel um die Vorgaben der Welt da draußen zu scheren; in erster Linie das Gefühl der persönlichen Freiheit, das sich daraus entwickelt. Und an den dummen Gesichtern, die ein Großteil der Menschheit macht, wenn ich mich daneben benehme, kann ich persönlich mich auch sehr gut freuen. Ich glaube, dass ich als ihr Leben revuepassierenlassende 80jährige mit einem “Hätte ich doch nicht…!” wesentlich besser umgehen können werde als mit einem “Hätte ich doch…!”. Vorausgesetzt, ich kann mich dann noch erinnern. :))