Unlängst drüben beim Sabbeljan sehr gelacht. Unter dem Titel Fragen an die moderne Zeit wollte er unter anderem wissen:
Darf Familie Grube ihr kleines Neugeborenes Claire nennen?
Es kam via Kommentar die prompte eigenartige Antwort:
Klar. Familie Pfahl hat ihre Tochter ja auch Martha genannt.
Ich find da auch echt nix dabei. Familie Sternis hat den drittbeliebtesten männlichen Vornamen 2006 für ihren Sohn gewählt: Finn. Und als das Ehepaar Klaus von gegenüber ihre Tochter Senta taufen ließ, hat auch keiner gelacht.
Vorsichtiger muss man bei Doppel-Nachnamen aufgrund von Eheschließungen sein. Sowas wie Karin Tischer-Sommer ist nicht mein Geschmack. Auch Donna Wetter-Blitz ist nicht richtig schön.
Das Rumblödeln daran erinnerte mich daran, was mein Bruder und ich in grauer Vorzeit ersannen: Wir hatten so viele sinnfreie Ideen für Namen, die keiner haben will, und oft auch für den dazupassenden Beruf – als wären es Gäste auf einem aristokratischen Ball, die bei ihrem Auftritt mit ihrem vollen Namen und Titel oder ihrer Funktion ausgerufen werden, nachdem der Gong verklungen ist. Daher nannten wir die Sammlung kurzerhand ‚Gästeliste‘. Was haben wir dabei gelacht!
Vieles davon ist nur im Dialekt verständlich, hier also nur eine kleine Auswahl – es kommen zu dem rauschenden Fest:
- Der Pharao: Tut Malad und seine Gemahlin Ascheebled
- Der Kalif: Laref Loschn und seine Gemahlin Schéne Fassad
begleitet von Hostess Xeng - Der Multimillionär Ihob Gnurr
- Die Börsenkennerin Doris Kierinix sowie
ihre Nachfolgerin Iris Kieranix - Aus Schweden: Såg Spinnstscho & Ole Mitanond
- Das Erziehungsexpertenteam Isbrav Zam & Potz Dinedau
- Der für seine knallharten Interviews bekannte
Journalist Jasag Dumir - Der Fremdenführer Ken Minedaus
- Später als einzige auf dem Fest übrig:
Dora Mizam, die Putzfrau
Wenn jemand weiß, wie der Gongschläger und Namensrufer auf aristokratischen Bällen heißt, oder der Vorgang des Namen-Aufrufens – immer her damit! Mir fällt dazu nichts ein.