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Weird

Was andere Musiker nur denken, hat Al Yankovic endlich ausgesprochen: In seiner Parodie auf James Blunts weinerliches ‚You’re beautiful‘ wird endlich auf das eingegangen, was ich den weltweit einzigen Einsatz praecox nennen würde, der es je auf eine CD-Aufnahme geschafft hat. Oder glaubt irgend jemand, dass Blunt absichtlich die erste Line ‚My life is brilliant‘ zweimal singt? Blunts Lyrics behaupten zwar ‚I’ve got a plan‘, aber ich persönlich glaub, er hat keinen, zumindest taktmäßig.

My life is brilliant.

What? Was I too early?
I’m sorry… should I…
Do you wanna start over or… keep going?
Ok.
Now? Now?

Muuuahahaahaaaaaa :))

You’re pitiful, it’s true
Never had a date
That you couldn’t inflate
And you smell repulsive too
What a bummer being you

Die gesamte Parodie gibts völlig gratis zum Download auf der
Al Yankovic Website. (Ein Stückchen runterscrollen bis zum schwarzen Stichwort HEY.)

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Sinnfrei

Unlängst gab sich der verehrte Herr Winder in seinem Wörterbuch zur Gegenwart im Standard die Ehre zum Thema Inhaltsstoff-Freiheit:

Beim Greissler und im Supermarkt greift eine, mit Verlaub, trottelhafte Mode um sich, nämlich die, mit Hilfe diverser Zusammensetzungen mit dem Adjektiv „frei“ anzupreisen, was in Lebensmitteln nicht drin ist. Dass sich die an Zöliakie Leidenden über glutenfreie Produkte informiert werden wollen, leuchtet ja noch ein; dass pflanzliche Öle mit dem Vermerk „cholesterinfrei“ versehen werden, schon weniger.

Ein nur im Tierreich vorkommendes Lipid kommt per definitionem nicht in Rapssamen oder Erdnusskernen vor, sodass der Hinweis auf 100 Prozent chlolesterinfreie Erdnuss- oder Rapsöle ebenso sinnvoll sind wie auf kernlose Erdbeeren oder erdölfreie Limonade.

Die Menschen, denen man ihren eigenen Körper betreffend ein X- für ein O-Bein vormachen kann, sterben trotzdem nicht aus. Ich bin jedenfalls sicher, es gibt mehr Leute, die aufgrund des cholesterinfreien Hinweises akut kaufgefährdet sind, als solche, die sich drüber wundern. Denn kaum einer zerbricht sich den Kopf darüber, ob Cholesterin denn nun tierischer, pflanzlicher oder außerirdischer Herkunft sei.
Zugegeben, das ist bitter für jene, die über ein gewisses Grundwissen in Biologie verfügen. Aber – jede Wette – für die Werber ist diese Kleingruppe von Querulanten vernachlässigbar und wird sich daher weiterhin regelmäßig zumindest ein klein wenig verarscht fühlen.

Die amerikanische Lake Superior State University, die alljährlich eine Referenzliste von „missbrauchten, zuviel gebrauchten und komplett sinnlosen Wörtern“ herausgibt, berichtet, dass in den USA Lebensmittel inzwischen auch schon zu mehr als „97 % fat free“ beworben werden. Wenn sich das bei uns herumspricht, werden wir es auch bald mit Fastenjoghurts zu tun bekommen, die 99,9 Prozent fettfrei sind. Wetten dass?

Mir tut jetzt schon weh, dass bestimmt einige Leute glauben, sie müssten nur 0,1% des Fastenjoghurts unverzehrt im Becher zurücklassen, um sich sogar völlig fettfrei ernährt zu haben.
Der Effekt jedoch bleibt der selbe: Die einen laufen und kaufen, die anderen schütteln den Kopf und verbrennen eben auf diese Weise ein paar Kalorien.

Die Werbeindustrie sorgt gerne für Knalleffekte mit ihrer einzigartigen Zahlenmagie, weil wir uns davon so zuverlässig beeindrucken lassen:
Einundsiebzigmal mehr Ausdruckskraft für Ihre Mitesser. Zehn von neun Testern sind überzeugt.
Die anderen grübeln noch an ihrer Rechenaufgabe.

Den geschätzten Lesern wird ja vielleicht auch noch das eine oder andere Beispiel von sonderbaren Lebensmittelfreiheiten einfallen.

Auf die vermeintliche Kernfreiheit der Vergleichserdbeeren sind wir ja schon im Standardforum eingegangen, und mit meiner überaus wichtigen Anmerkung, dass Erdbeeren koffeinfrei sind, hab ich meinen Teil beigetragen.

Aber man gibt ja gerne: Werbung – 97% hirnfrei.

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Jubel!

Entzückte kleine Schreie hallen derzeit durch Etoshas Wintergarten! Und das hat einen völlig unsexuellen Hintergrund. Dank eines Posts im Farliblog bin ich soeben auf ac’tivAid gestoßen, eine OpenSource-Windows-Scriptsammlung von heise-c’t.

Warum eigentlich erfahr ich davon erst jetzt? Wieviel Lebenszeit ich mit ‚Rechtsklick -> Neu -> Ordner‘ schon verschwendet habe, will ich gar nicht wissen. Und wieviel Stimmbandmaterial für Beschwerden über Funktionen, die ich mir schon jahrelang wünsche, während Microsoft an der Optik arbeitet.

Was das Ding alles kann! Da werden Träume wahr!

  • Mit Strg+N einen neuen Ordner im Explorer anlegen.
  • Neun verschiedene Zwischenablagen.
  • UserHotkeys für alle denkbaren Funktionen wie Fenstergröße, Programmstarts, aber auch für eher undenkbare, wie ‚Farbe des Pixels unter der Maus anzeigen‘ (RGB-Farbcode wird ausgegeben).
  • Tastenkombinationen für Explorerfenster mit frei vordefinierbaren Zielverzeichnisangaben.
  • Windowsübergreifende Textbausteine!
  • Stapelumbenennung markierter Dateien!
  • Quicknotes.
  • Ein einblendbares Leselineal.

Und vieles, vieles mehr! Eine genaue Beschreibung der Funktionen gibts hier.

Download änd jauchz!

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Durchatmen

Didge„Schweizer Mediziner haben eine ungewöhnliche Therapie gegen Schlafapnoe entdeckt. Wer regelmäßig Didgeridoo spielt, so ergab ihre Studie mit 25 krankhaft schnarchenden Probanden, hat nachts weniger Atemaussetzer und ist tagsüber munterer.“

Das Interview mit dem Chefarzt der Zürcher Höhenklinik Wald, Otto Brändli, gibts hier zu lesen.


Ebenfalls sehr interessant fand ich den Kurzbericht über den richtigen Nano-Abstand von Kontaktpunkten, der Körperzellen zum Andocken bewegt. Vielleicht auch eine gute Methode, um künstliche Gelenke und ähnliches besser in den Körper zu integrieren.

„Eine Zelle verhält sich fast wie ein Mensch“, sagt Joachim Spatz. „Findet sie an einem Ort zu wenige Kontakte, wandert sie weiter, verkümmert oder begeht gar Selbstmord.“

Quellen: GEO Juni 2006

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Suchanfragen

Hier die ersten Highlights der Suchanfragen, unter denen man mich erstaunlicherweise im Netz finden kann:

Stellenbeschreibung für Sekräteriat
– Ernsthaft?

verpackung säcke sackerl ruck zuck verschluss
– Net zuu viele Suchworte, sonst streckt der Google die Patschen!

P0backen Bilder
– Ich wüsste nicht… Aber die Fotosection ist rechts, viel Glück!

waesche falten stapeln
– Nö, mach ich nicht, hab genug eigene zu erledigen.

was kostet magenspiegelung / was kostet ein allergietest
– Stimmt, das hab ich mich auch mal gefragt.

auge gerstenkorn kind währ
– Währ hat das Gärstenkorrrn?

nachdenkzeiten
– Ja, gibts bei mir. Immer so cirka einen Tag lang.

Hühnerbeinchen auf spanisch
– Piernas de pollo?

hat keine beine
– Aber natürlich haben die Hühner Beine!

entscheißen
– Verstopfung?

reflux oder knödel in der speiseröhre
– Schwer, so eine Ferndiagnose. Kommt sehr aufs gehabte Abendessen an.

fleisch miniatur
– Schon traurig, was die Diät aus Menschen macht.

(Tags: Suchanfragen)

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SOS ORF

Der ORF braucht mehr Luft. Parteien- und Regierungseinfluss hat es immer gegeben, aber so dicht und unverfroren wie in den letzten Jahren war es noch nie. Kritischer Journalismus muss von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mühsam erkämpft werden. [www.sos-orf.at]

Eine Aktion zur Errettung des ORF aus den Krallen der politischen Einflussnahme, für unabhängigen Journalismus und ein niveauvolles Programm, wurde ins Leben gerufen und freut sich auf Unterstützung.

Ein Armutszeugnis, dass unser öffentlich-rechtlicher Sender ORF eine solche Aktion überhaupt nötig hat.
Und ein weiteres, dass Regierungsparteien ihre Machterhaltung nicht über sinnvolle Regierungsprogramme zu erreichen suchen, sondern offenbar lieber über die willkürliche Beschneidung der Berichterstattung, um einen Vorhang zu ziehen vor den nicht öffentlichkeitstauglichen Teil ihres Kasperltheaters.

Website der Aktion ansehen.

Oder lieber doch
direkt zum Unterstützungsformular?

[gefunden bei 3www]

Btw: Ich würde vom ORF einen Live-Bericht vom Life Ball erwarten, dem immerhin europaweit größten Charity-Event im Kampf gegen AIDS, und nicht eine behübschte, den homosexuellen Charakter der Veranstaltung verschämt umschiffende Zusammenfassung. Dafür könnte man von mir aus gerne die Liveübertragung des Opernballes streichen.

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Völlig unerheblich

Im Zuge der Internetrechere stoße ich immer auf Informationen und (Halb-)wahrheiten, die zwar an sich interessant, für die aktuelle Recherche aber leider völlig unerheblich sind. Manchmal verliere ich mich völlig in den Breiten meiner Mozillatabs, springe stundenlang lustig von Link zu Link muss mich geradezu zwingen, zum ursprünglichen Thema zurückzukehren.

Daher hier eine Sammlung der unerheblichen Informationen:

Aspartam (L-Aspartyl-L-Phenylalaninmethylester) ist bekanntlich ein Süßstoff. Er ist etwa 200mal so süß wie Zucker, ist jedoch kein Kohlenhydrat, sondern ein Dipeptid, das bei der Verdauung in seine Bestandteile zerfällt, nämlich in die Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin. Außerdem wird bei der Zersetzung Methanol frei, das im Körper über Formaldehyd zu Ameisensäure gewandelt wird.

Der Hinweis ‚Enthält eine Phenylalaninquelle‘ ist mir schon oft aufgefallen. Jetzt weiß ich: Der Hinweis ist für Menschen gedacht, die an der Stoffwechselstörung Phenylketonurie leiden; durch den Überschuss von nicht verarbeitetem Phenylalanin entstehen bei diesen Menschen Gehirnschäden, Epilepsie und Spasmen. Da Phenylalanin bei der Verdauung nicht nur aus Aspartam entsteht, sondern aus vielen anderen Lebensmitteln auch, gestaltet sich die Diät bei dieser Erkrankung sehr arm an Eiweißen. Heute werden Neugeborene auf diese Erkrankung getestet.

So richtig gesund dürfte Aspartam nicht sein. Beispielsweise steht es im Verdacht, krebserregend zu sein, wofür aber ein sehr hoher Konsum vonnöten wäre.

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Die IGZAB erforscht die Ursachen des sehr störenden ‚Brummtons‚, auch liebevoll BT genannt, der von vielen Deutschen mehr oder weniger häufig gehört wird. (Auch erreichbar unter www.brummt.de, was ich sehr niedlich finde.)
Vor allem abends und nachts brummt’s, und dafür wurde schon so gut wie alles verantwortlich gemacht wurde, von Handy-Sendemasten bis zu Windkraftwerken.

Eine umfangreiche Arbeit dazu, von einem anonymen Verfasser geschrieben, fand ich hier; sie kommt zu dem dem Schluss, dass es sich beim Brummton um keinen von der Außenwelt produzierten Ton handelt. It’s all in your head. Die Erklärungsansätze sind vielfältig und teilweise wild, aber insgesamt war die Abhandlung dann doch fesselnd.

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Die Kommunikationslaute von Elefanten, die teilweise im Infraschallbereich angesiedelt sind, nennt man growling oder rumbling. Bei tiefen Tönen um die 20 Hz haben Elefanten eine Hörschwelle von 50 dB (Mensch: 70). Weil tiefe Frequenzen – wie gestern erwähnt – nicht so gut gedämmt werden, können sich Elefanten auf diese Weise auch über größere Distanzen gut verständigen.

Was ich nicht ganz verstehe: Je größer die Aufregung, desto höher die Laute – desto ineffektiver und weniger weit hörbar sind sie. Warum dann eigentlich nicht umgekehrt? Infraschall für die wirklich wichtigen Messages!

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Einen wesentlichen Infraschallanteil haben auch Meeresrauschen, Windgeräusche und Föhn (der natürlich windige, nicht der für die Haare).

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Die aktuelle Schallmesstechnik, die im Anlagenbau zur Anwendung kommt, misst im Infraschallbereich nicht; manche messen gar erst über 45 Hz. Die Grenze zur Messung der Lärmbelastung ist offenbar oberhalb der angeblichen menschlichen Hörschwelle angesiedelt worden. Auch ein entsprechender Schalldruck im Infraschallbereich würde die Messgeräte also nicht beeindrucken – obgleich er sehr wohl für Wahrnehmbarkeit beim Menschen sorgen würde.

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Auch Geistererscheinungen werden mit Infraschall in Zusammenhang gebracht. Wie gestern erwähnt, werden je nach Resonanz unterschiedliche Körperorgane zum Schwingen gebracht, so auch die Augen; mitunter kommt es dann zu verschwommenem Sehen oder optischen Visionen. In Kombination mit kalten Schauern und Angstgefühlen gibt das mitunter schon einen ganz guten Geist ab.
Der menschliche Augapfel hat angeblich eine Resonanzfrequenz von 18 Hz.

Einen kurzen Bericht über ein Experiment, in dem Forscher ein Konzert vor 750 Zuhörern in London teilweise mit besonders tiefen Basstönen unterlegten, um die Zuhörer später über ihre Empfindungen zu befragen, gibts bei nano nachzulesen.

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Als ich klein war, hatte mein Vater ein Buch über paranormale Phänomene, darin waren auch Geisterfotografien. Eines meiner Lieblingsbilder von damals habe ich jetzt wiedergefunden. Dort gibts auch weitere Geisterfotos, teilweise recht schön.