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Rhabarbersirup

Auch schon wieder ein paar Tage her, aber man kommt ja zu nix! Ich habe Rhabarbersirup gekocht! Und das nach einer rhabarbertraumatischen Kindheit, in der haufenweise vorgeschnippselter, tiefgekühlter Rhabarber vorkam – vielversprechend verpackt in Vanilleeis-Boxen. Ein bisschen zu vielversprechend für uns Kinder. Bei meinem Bruder hält das Enttäuschungstrauma immer noch an, doch sind seither ein paar Jährchen ins Land gegangen, die ich zur seelischen Verarbeitung nutzte, und dann kredenzte man uns unlängst beim Bandbier im aQuadrat “Pink Tonic” – Gin Tonic mit Rhabarbersirup. Das erschien uns vernünftig, da überaus wohlschmeckend (und obendrein gratis, da wir durch Teilung (nicht Zell-, sondern Beitrags-) Facebookwerbung fürs aQuadrat betrieben hatten). Der Sirup sei schwer zu kriegen, meinte der Barkeeper, der das Zeug eigens aus DE importiert. Pah, dachte ich da.

Meine Mama sorgte für den Rohstoff. Manche Dinge ändern sich eben nie. Rhabarber wächst eben dort, wo er wächst – in diesem Fall bei meiner Mutter im Gemüsegarten bzw bei Trimmel in Gerasdorf.

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Mein Sirup wurde aus einzeln handgeschnippselten Rhabarberstengeln hergestellt. Das Schnippselgefühl bei Rhabarber kann man nämlich getrost als einzigartig bezeichnen – wer wird da drei oder gar noch mehr Stengel auf einmal schneiden? Dann ist ja der ganze Spaß amputiert! Rapf-rapf! Schön einen nach dem anderen. (Die sind auch zu schön, um sie mit ä zu schreiben, daher bleib ich bei der alten Variante.)

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29 Flaschen à 187ml warteten auf ihre Fütterung. Ja, das ist in zweierlei Hinsicht ein merkwürdiges Maß. Die 187 waren ein gutes Mittelding, um möglichst viele, aber doch nicht allzu mengenmäßig-popelige Kostproben verschenken zu können. Die 29 nicht, weil ich so schrecklich unkonventionell bin, sondern schlicht deshalb, weil eine Flasche den Transport via Paketdienst nicht überlebt hatte.

Eigentlich wollte ich das hier schreiben, damit ich auch noch beim nächsten Mal weiß, wieviel Zucker ich dann tatsächlich genommen habe, ich hatte dazu 15 verschiedene Rezepte gelesen und danach einige Zeit mit dem Versuch verbracht, mich mit mir selbst auf ein möglichst niedriges, aber haltbarkeitsmäßig sinnvolles Maß Zucker zu einigen. Doch ich habe mir keine Notizen gemacht, bzw wurden diese ein Raub der klebrigen Substanz, und in letzter Zeit ist das bei mir eine fatale Verfehlung (keine Notizen zu machen, nicht mich von klebrigen Substanzen berauben zu lassen).

Aber insgesamt kamen etwa 4,5 kg Früchte zusammen. Man kocht den geschnittenen Rhabarber mit etwas Wasser auf (so viel, dass er halbwegs bedeckt ist) und lässt ihn 5-10 Minuten kochen – er wird sehr schnell sehr weich. Dann seiht man den Matsch durch ein feines Sieb, fängt den Saft auf und kocht diesen mit Zucker und Zitronensaft oder -säure nochmal auf, bis der ganze Zucker sich gelöst hat. Wenn man viel Rhabarber hat, macht man das in Ermangelung mehrerer großer Kochtöpfe eben in drei oder vier Durchgängen.

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Ich habe auch noch echte Vanille aus der Schote zum Saft getan, was dazu führte, dass die Vanillekügelchen sich voller Angst zu größeren Kügelchen zusammenrotteten, und ich diese einzeln rausfischen und wieder voneinander trennen musste, damit es nicht so aussieht, als schwämmen da Erdbrocken in meinem Sirup. Mach ich so nicht mehr.

Es dürften etwa 5,5l Saft gewesen sein, die ich mit etwa 3,5 kg Zucker vermengte. Einen kleinen Teil hab ich mit Traubenzucker eingekocht, weil der von Fructoseunverträglichkeitszeitgenossen angeblich besser vertragen wird als normaler weißer oder brauner Zucker. Beim Rest habe ich weißen Zucker und Rohrzucker vermischt, dadurch wird die Farbe etwas kräftiger.

Endlich durfte der Sirup in seine Flaschen.

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Bis alles an Ort und Stelle war, dauerte es ein Weilchen. Trichter, Schöpfer, und das möglichst ohne klebrige Spuren auf den Flaschen zu hinterlassen, also immer schön easy, easy.

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Schließlich wurden die Flaschen noch mit Schrumpfhüllen versehen, das ging im Akkord mit dem mir rechtmäßig Zugemuteten und seinen widerstandsfähigen Chemikerhänden wie am Schnürchen. Mein Label musste auch noch drauf. Ich hab das noch gar nicht erzählt, oder? Ich hab jetzt ein Label, eigentlich für meine genähten Kreationen. Gar nicht so einfach, hier up-to-date zu beiben mit allem, was ich in letzter Zeit so an Neuem erschaffe!

Das Endergebnis sah jedenfalls so aus (man stelle sich dies genau 29 Mal vor).

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Insgesamter Zeitaufwand: Ein ganzer Vormittag.

Den Rhabarbermatsch braucht man nicht wegzuwerfen, zumindest nicht alles, man kann ihn 2:1 mit pürierten Erdbeeren mischen und mit Gelierzucker kurz aufkochen, das ergibt eine wunderbar flauschige Marmelade. In der sich die Vanille aus der Schote übrigens sehr gut macht!

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Pasta al tonno

Aus aktuellem Anlass hier mein Rezept. Das geht ganz leicht:

Grundidee: Zwiebel anbraten, mit Wein löschen, Thunfisch rein, Gewürze dazu, rühren, gewürfelte Tomaten und Tomatensaft dazu, schon wieder rühren, zum Schluss salzen. Die Nudeln könnten jetzt schon fertig sein, wenn wir vorher daran gedacht hätten, sie zu erwähnen oder gar zu kochen.

Im Detail sieht das natürlich ein bisschen gefinkelter aus:

Gewürfelte Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl anbraten (oder auch gleich im Thunfischöl, falls in der Dose vorhanden; Achtung beim Kauf, “Thunfisch naturelle” ist in Wasser, nicht in Öl eingelegt). Geschnibbeltes Suppengemüse dazuwerfen (Sellerie, Peterswurzel, Petersilienstengel, Karotten uä, auch Stücke von Pfefferoni oder Chilis sind denkbar) und ein wenig mitbraten, würzen (Thymian, Rosmarin, Kümmel, Liebstöckel) und mit Wein ablöschen – weiß oder rot, wen kümmerts?

Bisschen reduzieren lassen, Hitze zurücknehmen. Nun die zweite Würzung: gepresster Knoblauch, etwas geriebener Ingwer (wenn man den mag), Senf. Dann den Thunfisch darin zum Schwimmen schicken, rühren, erwärmen lassen.
JETZT würd ich das Wasser für die Nudeln aufsetzen, welche immer euch belieben.
Gewürfelte Tomaten (ich nehm die aus dem Tetrapack, die sind hautfrei) und passierte Tomaten zum Thunfisch rühren, eine Weile schwach kochen lassen.
Insgesamt sollte das Ganze schon so 20-30 Minuten auf dem Herd stehen, damit das Gemüse auch weich wird. Erst gegen Ende der Kochzeit gehackte Petersilie einrühren.
Man kann die Sauce zum Schluss noch salzen oder auch mit ein wenig Suppenpulver würzen und auch ein bisschen binden. Gegebenenfalls mit Sambal scharf und schärfer machen.
Ganz fein ist ein Finish aus frischem Basilikum, geriebener Limettenschale und etwas Limettensaft. Finish nicht mitkochen.

Bong appetieh!

Man nagle mich bitte nicht auf Mengenangaben fest. Für zwei Esser genügt im Prinzip eine Dose Thunfisch, aber dann hat man zu viel Tomate. Also kocht man am besten gleich für vier Esser und isst einfach zweimal: Mit zwei Dosen Thunfisch, einer Packung gewürfelten Tomaten und einer Packung passierten Tomaten (je 500g), ca. einer Zwiebel, zwei Karotten, einer gelben Möhre und etwas Sellerie und Peterswurzel. (Den Lauch in den Suppengemüse-Mischungen werf ich immer weg, macht alles kaputt, nicht nur das Essen, auch die Nase, den Magen, den neutralen Kühlschrankgeruch und überhaupt.)

Mit ganzen Tomaten aus der Dose gehts natürlich auch, die kann man übrigens ganz leicht mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Vorsichtig! Sofern ihr auch lieber kocht als putzt. Vor allem sollten die Tomaten sich dazu bereits im Topf befinden, nicht in der Dose.
Frische Tomaten sind dabei geschmacklich meist unbefriedigend, besonders im Winter; mit saftigen Sommertomaten schmeckts aber toll, wenn man die Muße zum Häuten und Entkernen hat. Ich würde trotzdem zusätzlich passierte Tomaten oder -mark dazutun – es wird dann einfach röter, mir gefällt das.

Thunfisch gibts mittlerweile auch schon aus nachhaltigem Fischfang (“Fangmethode: Angel”). Allen Delphin-Liebhabern empfehle ich diesen – Beifang ist in diesen Dosen nicht enthalten.

Ja, ich weiß, dass die neue Rechthschreibung den Thunfisch nicht mehr so bethont siehth, mich kümmerth das aber nichth. Genau wie rauh ohne h ja auch gar nicht mehr rauh, sondern geradezu aalglatt ist. Ob Aale glatter sind als Thunfische, entzieht sich meiner Kenntnis. Zweifellos sind Tunfische aber geschäftiger als Aale. Oder als reine Seinfische. Auch mit den Stengeln kenne ich mich aus, widersetze mich jedoch. Nennth mich ruhig althmodisch. Stengel gabs schon, da waren Stangen noch Pfähle.

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Ein Jauchzen und Frohlocken erfüllt das Haus

…und das noch vor Weihnachten! Gestern am späten Nachmittag ist es eingetroffen – das Hilfspaket von der Costa, direkt aus Spanien eingeflogen, in einem Schächtelchen aus dämmendem Material:

Hilfspaket von der Costa

Sieben Tafeln sind drin, er hat wie versprochen den ganzen Restbestand bei Eroski zusammengekauft und verschifft. Du hast wirklich ein großes Herz, hubbie! Vielen, vielen Dank – auch an deine Göttergattin, falls sie an dem Komplott beteiligt war! Die Vorstellung, dass ein bisschen von meinem Geschreibsel so große Sympathie erwecken und euch zu solchen Heldentaten animieren kann, finde ich einfach wundervoll!
Falls ich euch einmal ein Retour-Carepaket schnüren kann, ich weiß nicht, mit Kremser Senf oder weiß der Geier, oder mich sonstwie revanchieren, lasst es mich bitte wissen, ja?

Hier sitze ich nun und knurpse genussvoll die erste luftige Rippe, und meine Motivation steigt spürbar. Sogar das neblige Wetter sieht plötzlich viel freundlicher aus, sehe ich da nicht sogar die Sonne durchblinzeln? Ich sage euch, die Welt ist schön!

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Für Möchtegern-Mitesser

Unmittelbar vor dem Moment des gierigen Zustechens auf das letzte Stück Nutellaschnitte ohne Nutella™ hab ich noch ein Foto davon erjagt – für alle, die ihn verpasst haben, den Quasi-Ceh-Geburtstagskuchen, allerdings ohne Ceh, gibts hier zumindest einen optischen Eindruck. Ich tu ja, was man mir sagt.

Eigentlich war’s ja ehrlich gesagt ein Frau-vom-Chef-Kuchen – ich hab das ganze Blech voll Kuchen mit ins Büro genommen, damit ich auch genug Testesser für den ersten Rezeptversuch zur Verfügung habe – und weil Frau-vom-Chef eine Haselnussallergie hat, wäre ich mit einer Nutellaschnitte mit Nutella nicht halb so gut angekommen. Also habe ich das Nutella in der Creme durch Suchard Express ersetzt. Schmeckt genauso gut.

Leicht zu erkennen ist jedenfalls, dass das Durchschieben unter Türen sich bei diesem Kuchen schwierig gestalten würde, und zwar unabhängig davon, ob es sich nun um asiatische oder europäische Türen handelt. Das einzigartige Geschmackserlebnis, diese Saftigkeit bei nicht zu starker Süße, die überwältigende Harmonie der Verschmelzung von Creme und Kuchen im Mund, lässt sich hier freilich nicht angemessen wiedergeben.

Quasi-Ceh-Geburtstagskuchen

Rezept gefällig? Meine (vereinfachte) Variante:

Zutaten Kuchen:

Zutaten Creme:

6 Eier, getrennt
290 g Zucker, 1 Pkg Vanillezucker
1/8 l Öl, 1/8 l Wasser
4 EL Kakao
200 g Mehl (glatt), 1 Pkg Backpulver
1 l Patisserie-Creme ¹
3 Päckchen Sahnesteif
3 EL Staubzucker
5 EL Nutella (oder Suchard Express o.ä.)

Kuchen

Eischnee schlagen. Dotter und Zucker schaumig rühren. Kakao und zuerst Öl, dann Wasser dazurühren. Das Mehl mit dem Backpulver einrühren und den Eischnee unterheben. In einem hohen Backblech bei 180° etwa 30 Minuten backen. Kuchen auskühlen lassen.

Creme

Patisserie-Creme einige Minuten schlagen und dann Sahnesteif und Staubzucker beimengen. Weiter mixen, bis die Creme sehr dick ist. Laut Rezept halbiert man die Menge und rührt nur in eine Hälfte Nutella (oder eben Trinkkakao) ein, und streicht dann erst die dunkle, dann die helle Creme auf den abgekühlten Kuchen. Ich habe die Creme nicht getrennt, war mir zu viel Patzerei.

¹ Kriegt man bei größeren Supermärkten, steht im Kühlregal. Man halte die Augen nach einem Tetrapack in dunkelorange offen, auf dessen Vorderseite eine weiße Cremetorte abgebildet ist. Es handelt sich um ein schlagobersähnliches Milchmischerzeugnis, das aber statt den 36% von Schlagobers ‘nur’ 30% Fett beherbergt.

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Küchensteckerlfisch

Hier ist Steckerl-Beantwortungsphase – sogar in meiner körperlichen Abwesenheit. Wir treiben uns nämlich in der Wirklichkeit derzeit in der Nähe von Frankfurt rum.
Frau creezy interessiert sich anscheinend für den Inhalt meiner Speisekammer.

  1. Welche Essige stehen in deiner Küche?

    Balsamico, Rotweinessig und der klassische Hesperidenessig von Mautner Markhof (insbesondere für den Chinakohl).

  2. Welche Öle?

    Olivenöl (zufällig sogar Bio), Kürbiskernöl, Walnussöl, Bona im geliebten Tetrapack für leichteres Ausgießen und ein sauscharfes Chiliöl von meiner Freundin N.

  3. Welche Sorten Reis stehen dir derzeit zur Verfügung?

    Basmatireis von zweierlei Marke, wobei ich von einem nicht sicher bin, ob darin nicht schon die gemeine Lebensmittelmotte haust und schmaust.

  4. Welche Sorten Nudeln?

    Spaghetti, Dinkeldralli (*rofl*) von Recheis, Hausgemachte Fettuccine aus Wolfsberg in grün und gelb (Schwiegermutter sei Dank), Suppennudeln, kiloweise Lasagneblätter, Tortelloni alla Carne im Vakuumpack (nein, ICH esse sowas nicht.)

  5. Welche Zuckerarten hast du in deiner Küche?

    Demerera (ausschließlich zu Besäufniszwecken – ist für Caipi & Mojito schließlich unerlässlich!), Puderzucker (in Tupperware-Mühle, das gehört so), Feinkristallzucker, Vanillinzucker (Bourbon-Vanille ist separat vorrätig), Traubenzucker und ein kümmerlicher Rest Gelierzucker 2:1

  6. Von welchem Gewürz hast Du die meisten Varianten in Deiner Küche?

    Hm, das hält sich gut die Waage, würd ich meinen. Das Angebot ist recht breit gefächert. Am ehesten von scharfem Zeug: Sambal, Ajvar, Chilimühle, Chiliöl, bunte Chilis im Gemüsebeet, Piri-Piri-Mischung sowie Pfeffer in allen Farben inklusive cayennerot.

  7. Welches andere Nahrungsmittel hast du in auffallend großer Variantenzahl vorrätig?

    Tee in derzeit 13 Sorten.
    Hundeleckerlis, teilweise grausam stinkend, in unzähligen Sorten.
    Die Gefrierlade für Grillfleisch und -fisch ist auch immer gut gefüllt.
    Und (vermutlich alles andere weit übertreffend) mein Grundnahrungsmittel Schokolade: Von zwei 40g-Riegeln aus Madagaskar und Neuguinea-Kakao von Rausch über Nussbeugel und Nasch-Herzerl von der Confiserie Heindl Wien (Suchtpotential: 99%, 1% Abzug für den Leistbarkeitsfaktor), Ritter Sport in den Sorten Milch-Vollnuss und Cornflakes, Maltesers, Napoli Drageekeksi, Lindt-Kugeln in der Vollmilchvariante und Kinder Schokobons bis hin zu drei Haselnuss Billigminitafeln (für Proviantzwecke) ist alles vertreten. Und natürlich das klassische Kakaopulver zum Backen.

Und womit kocht la percanta so?

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Inkonsequenz und rechtliche Konsequenzen

Gerade setze ich geistig zu einem wohlformulierten Schreiben an den Fertiglaberllieferanten Nr. 1 im Ösiland an, weil ich mich zum x-ten Mal ärgere über

  • a-tens: Die ebenso gedankenlose wie beharrliche Angewohnheit des Drive-In-Schalters, mir in meinen papierenen Junkfood-Sack genau eine Serviette zu geben, nämlich jene, mit der die Pommes eingewickelt sind. Diese Serviette ist einer späteren bestimmungsgemäßen Verwendung von Natur aus abhold. Nicht dass ich die perfekt wasser- und saucenabweisenden Servietten dieses Restaurants zu meiner Nummer Eins in Sachen Mäulchen- und Pfotenreinigung erklärt hätte, aber sie sind immer noch besser als gar keine.
  • b-tens: Die schon sprichwörtliche Diskrepanz zwischen dem anschmachtungswürdigen Sollzustand des Produktes (as seen there) und dem jämmerlichen Istzustand, as seen here:
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Über diese Diskrepanz wundert sich wohl kein Mensch mehr wirklich, aber ich persönlich möchte bei aller Bescheidenheit bitte Tomate und Salat in meinem Laberl haben, wo doch Tomate und Salat sogar Namensbestandteil des Produktes sind, wenn auch in verschleiernder Initialform (“TS”).
Was ich nicht möchte, ist Stückchen von Fitzelchen von der Tomatenoberseite mit der Stielvertiefung, und ich möchte auch nicht elf Stück durchscheinende, labbrige Salatstreifen, deren Identität ich nur daran erkenne, dass sie weder Zwiebelstücke noch Tomaten sind. Das wäre dann nämlich ein Burger namens ‘SVFVTOS(mdSV)&11DLS’. Und den hab ich, trotz gelegentlicher geistiger Verwirrung, sicher nicht bestellt.

Im Begriff, meinem Ärger Luft zu machen, durchforste ich die entsprechende Website und finde in den dortigen Website-Bedingungen natürlich in erster Linie Copyright-Hinweise in nicht unerheblicher Anzahl sowie die vollmundige Ankündigung von einschränkungslosem Durchsetzen des Schutzes der eigenen Schutzrechte.

Darüber hinaus jedoch steht im Punkt III./4. ein Absatz, den hier exakt wiederzugeben mir laut diesen Bedingungen ebenfalls nicht gestattet ist, der aber im Großen und Ganzen besagt, dass erstens alles, was ich an den Schachtelwirt leichten Sinnes maile oder ihm gutmütigerweise sonstwie mitteile, nicht vertraulich behandelt wird; so weit, so unspektaktulär.
Bemerkenswerterweise steht da aber auch, dass biddezwotens der Inhalt solcher Mitteilungen ratzfatz zum geistigen Eigentum des Empfängers wird. Das betrifft auch Ideen, Konzepte, etc., die mit diesen Nachrichten daherkommen. Der Empfänger darf sich sodann in uneingeschränkter Weise an meiner spontanen Weisheitseruption ergötzen, indem er sie vervielfältigt, veröffentlicht, wiedergibt oder bereitstellt, oder auf ihrer Basis Produkte entwickelt, herstellt oder vertreibt, oder was ihm sonst noch dazu einfällt.

Das erregt mein missfälliges Erstaunen samt entsprechender augenbraueninvolvierender Mimik. Dagegen waren die Alchimisten oder gar der alte Zeus himself hinsichtlich ihrer Transmutations- respektive Verwandlungskünste wohl jeweils so verschwindend klein wie eine Blähung extra corporis in einem baumbestandenen Landstriche.

Da überleg ich mir das mit dem Absetzen eines wohlformulierten Schreibens doch nochmal. Call me old-fashioned, aber ich bevorzuge, mein geistiges Eigentum generell und soweit möglich eher in meinem Besitz und Eigentum zu bewahren, wenn es auch nur um einen mehr oder weniger geschliffenen Text geht.

Wenn es allerdings per se eine Idee oder ein Konzept darstellt, den Gast etwas in seiner Futterschachtel vorfinden zu lassen, das in Form und Gestalt völlig überraschend eine entfernte bis verblüffende Ähnlichkeit hat mit jenem Abbild, das dem Gast zuvor von 1a-Foodstylisten, Fotografen und Werbegenies zum Zwecke der Schmackhaftmachung präsentiert wurde, und wenn ich weiters diese meine Idee ihm (dem Restaurant zum goldenen Bogen) jetzt absichtlich nicht übermittle, kann ich dann im (zugegebenermaßen unwahrscheinlichen) Fall, dass sie sie (die Idee) in ferner Zukunft tatsächlich umsetzen, ein (saftiges) Konzepthonorar einklagen?

Vermutlich kennen die bekannt emsigen Werbefritzen dieses Konzept zwar ohnehin bereits, wenn auch nur in der Theorie. Trotzdem werde ich mich hüten, an die angegebene InfoÄT-Adresse auch nur ein Satzzeichen meiner epochalen Schreibkreativität zu schicken.

Rechtlich ist man dort offenbar ganz auf der sicheren Seite, steht doch im Absatz 1 des gleichen Punktes, der Websitebetreiber könne nicht zusichern, dass das auf seiner Website angezeigte Material nicht die Rechte Dritter verletze.

Schon klar, wer sich den lieben langen Tag um seine eigenen Rechte kümmern und Konzepte, Ideen, Verfahren und Know-how Dritter einsacken muss, kann nicht auch noch die Wahrung der Rechte anderer zusichern. Wäre ja auch wirklich ein bisschen viel verlangt.

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Marinade für Tomatensalat

Wie in meinem Tätigkeitsbericht über den Grill-Marathon-Sonntag erwähnt, ja unterschwellig geradezu versprochen, hier das Spezialrezept für Paradeisersalat-Marinade. (Ja, Paradeiser sind das selbe wie Tomaten! :)

In einer Schüssel einen Schuss Olivenöl mit Zitronensaft und etwas Salz vermengen. Das macht Spaß, weil daraus so eine schön milchige, sämige Flüssigkeit wird. Einen halben großen Paradeiser oder ersatzweise zwei, drei Cherrytomaten sehr klein schnibbeln, mitsamt dem entstandenen Saft in die Mischung werfen und darin gut zerdrücken. Thymian und etwas Basilikum hacken und dazumischen (getrockneter Thymian tut’s auch, das Basilikum sollte aber schon frisch sein). Ein Fitzelchen von Häuchlein von gepresstem Knoblauch dazugeben (= wirklich wenig); wenn zufällig vorhanden, einen Hauch Ingwerpulver (homöopathisch!); und ein paar sehr feine Zwiebelscheiben (je nach Geschmack, die müssen nicht unbedingt sein).

Diese Mischung ein halbes Stündchen stehen lassen. Dann einen guten Schuss Balsamico dazugeben und nochmal umrühren. Die geriebene Schale einer halben Limette gibt der Marinade den letzten Schliff.

Ich finde Paradeiser, die allesamt schon seit einer Ewigkeit in ihrer Marinade schwimmen und mit Essig vollgesogen sind, ganz furchtbar. Man freut sich auf knackiges Gemüse, und kriegt eingelegte, matschige Säuerlichkeit.

Viel gaumenfreundlicher ist diese Variante: Die geschnittenen Salatparadeiser kommen erst kurz vor dem Servieren auf die Marinade, und es wird erst bei Tisch umgerührt. Bei viel Salatbedarf gebe ich überhaupt nur die Hälfte der geschnittenen Paradeiser in die Marinade, und liefere bei Bedarf Paradeiser nach. So sind sie immer frisch.

Obendrauf kann man noch frische Zwiebelringe und Basilikum geben – für die Optik, denn Zwiebel und Basilikum in der Marinade werden klarerweise sehr schnell dunkel.

Man kann den Salat trotz allem schon frühzeitig vorbereiten – nur eben getrennt.

Ich wünsche guten Hunger!

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Hühnersalat

Folgende Zutaten ergeben im Hause Etosha ein phantastisches Restlessen:

Kaltes Huhn vom Vortag in kleinen Stücken, geschnittene Ananas in gleicher Menge, etwas aufgetautes Mischgemüse (Erbsen, Karotten, Mais) aus der Tiefkühltrühe (oder was eben sonst gerade an Gemüse da ist), ein, zwei Handvoll gekochte Nudeln, das Ganze vermengt und mit etwas Sauerrahm oder Sahne verfeinert, gewürzt mit Salz, Pfeffer aus der Mühle, Knoblauchgranulat, einem Häuchlein gemahlenem Rosmarin und einer homöopathischen Menge Curry.

Hat herrlich geschmeckt. Und wenn ich es hier festhalte, so hoffe ich, produziere ich sowas vielleicht demnächst mal absichtlich.