Wieder ein paar Fundstücke nach dem… Weiterlesen
Palau 2013/14
Wieder ein paar Fundstücke nach dem… Weiterlesen
Augustin Krämer, der Hamburger Völkerkundler, schreibt im 3. Band “Palau – Ergebnisse der Südseeexpedition 1908-1910” von 1926, den ich mit allen anderen Bänden in der digitalen Bibliothek fand:
Der Betelpfeffer KEBUI, der vom Himmel stammt, ist eine göttliche Gabe und wird hoch bewertet. Da er gerne gestohlen wird, pflanzt man ihn in der Nähe der Häuser an und umgibt ihn mit einem Zaun.[…]
(3/S.60(71))
Dazu muss man wissen, dass für die Palauaner Zäune und generell Landbesitz eher unvertraute Gedanken sind.
Weiter schreibt er:
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Es ist fast jeden Tag was über PICRC in der Zeitung, weil meine Kollegin und erste Schreibtischnachbarin Ines immer fleißig an den Pressemeldungen arbeitet. Heute waren’s wir!
Bilder wie immer nach dem Dings! Weiterlesen
Speziell für den Ceh: Der hier erwähnte Meeres-Barbapapa:
Gestern waren wir zum Schnorcheln in Meyuns auf der unaussprechlichen Insel Ngarkebesang. Eigentlich auf der Suche nach einem Flugzeugwrack, das dort unserer GTA-Karte zufolge in erschnorchelbarer Tiefe liegen soll, flossen wir dort einige hundert Meter in die Richtung, die ein Einheimischer uns gewiesen hat – dort draußen bei der weißen Boje, etwa eine halbe Meile vom Ufer. Auf dem Weg dorthin treffen wir im Seegrasgürtel auf eine atemberaubend elegante Wasserschlange, der wir ein Weilchen zugucken, wie sie mit dem Kopf aus einem Loch auftaucht, noch bevor ihr Hinterteil im vorigen Loch zur Gänze verschwunden ist.
Das, was ich schasaugerterweise für allerlei weiße Bojen gehalten habe, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Wasservögel, die auf Metallstangen sitzen, die ihrerseits wiederum scheinbar unmotiviert aus dem Wasser ragen. Wir finden schließlich eine weiße Boje, an der unter Wasser über ein waagrechtes Bodenseil noch ein paar weitere senkrechte Bojenhalterungen befestigt sind, jeweils etwa drölfzig Meter von der vorigen entfernt. Diese Weiteren sind aber oben gar nicht zu sehen, weil sie schlicht nicht bis zur Wasseroberfläche reichen, nur abgebrochene Stangen sind da, keine Bojen. Ein Flugzeugwrack finden wir schon gar nicht.
Dafür ist das Herausragen der erwähnten wasserbevogelten Stangen gar nicht so unmotiviert, wie es scheint. Sie umschließen gemeinsam mit einem reichlich lädierten Gitter eine Giant-Clam-Farm – eine Züchtung von Riesenmuscheln.
Julien, einer der Forscher hier am Institut (Franzose, übrigens ein Schti!), hat gerade mit einer neuen Biodiversitätsstudie begonnen. Es geht um die Häufigkeit von Kleinlebewesen im Meer an verschiedenen Stellen in Palau. Martin fährt diese Woche jeden Tag mit dem Team raus, um Proben zu holen. Er wird dabei von diversen Haifischen begleitet und hat auch sonst allerlei Getier unter Wasser angetroffen. Mich hat Julien gebeten, die Fotos von seinen Samples zu machen, und wer von meiner Vorliebe für kleine Viecher weiß, kann sich vorstellen: ich war ganz in meinem Element. Weiterlesen
Von meinem Büro aus schaue ich nach Nordwesten auf die M-Docks, eine kleine Anlegestelle vor dem PICRC-Gebäude. Bei Ebbe, Sonnenschein und klarem Wasser kann man die Korallenstöcke gut erkennen. Derzeit sind die Gezeiten an Extrempunkten, bei Flut steht das Wasser fast an der Oberkante der Dockmauern, bei Ebbe kann man sehr viele Mangrovenwurzeln und Korallen sehen.
Am Sonntag war ich auf einem Kajak-Ausflug, während Martin seinen dritten Tauchtag hier genießen durfte. Obwohl ich nicht ganz fit war wegen Schulterschmerzen und meines Ellbogens, hielt ich es für eine gute Idee, den Rest des langen Wochenendes sinnvoll zu nutzen – am Samstag war ja sowieso nur Wäsche und Schreiben angesagt.
Die Kajaktour wird von einem Guide von Sam’s Tours namens Jayden geleitet, gemeinsam mit einem Bootsmann und vier polnischen Engländern, die hier auf Urlaub sind, gehts Richtung Rock Islands. Einer der Engländerpolen heißt Albert und wird vom Guide abwechselnd mit Talbot, Alfred oder Malfoy angesprochen. Es sind grün-gelbe und gelb-rote Kajaks an Bord, und dann noch ein violettes. Dreimal dürft ihr raten, für wen das ist! Von den Männern wollte es jedenfalls keiner, El Reisehase und ich haben uns hingegen gefreut. So unterschiedlich sind die Menschen (und die Hasen!)
Am Donnerstag war Thanksgiving, das ist hier ein Feiertag, weil die Insel organisatorisch zu den USA gehört, und am Freitag hatten wir frei, also genießen wir derzeit ein langes Wochenende. Martin darf heute endlich wieder tauchen gehen, erst zum zweiten Mal, seit wir hier sind. Er ist mit Sam’s Tours unterwegs, zum ersten Mal. Der Laden ist sehr beliebt bei den “Zuagrasten”, den “Foreigners”, also den ausländischen Dauergästen auf der Insel. Unsere sehr nette Nachbarin Roni aus Israel arbeitet da, und sie hat Martin auf die Schnelle heute früh auf ein Boot mit drei Tauchgängen gebucht. Es ist wie daheim – wenn man wen kennt, gehts leichter. Ich glaube, heute geht’s für Martin endlich zum Blue Hole, dem wohl berühmtesten Divespot Palaus.
Man könnte auf den Tauchbooten prinzipiell auch als Nichttaucher mitfahren, aber es gilt noch zu klären, was das kosten darf/soll/kann. Bei Neco Marine sagten sie, Nichttaucher können mitfahren und auch schnorcheln gehen, wenn am Boot noch Platz ist; bei Sam’s meinten sie heute, schnorcheln wär nicht möglich, Mitfahren aber schon, das koste 75$ für “Locals”, also Nicht-Touristen. Das ist ein bisschen happig angesichts der 70$, die Martin für seine zwei regulären Tauchgänge als Local zahlt.
Aber ich hätte das heute sowieso nicht geschafft – die SMS, dass er mitfahren kann, kam um zehn vor acht, da waren wir noch reichlich verknittert und frei von Frühstück, und um 8:30 musste er spätestens dort sein; ein bisschen Fahrt dorthin muss man auch einplanen. (Sam’s ist auf Melekeok, einer Insel am anderen Ende der Stadt Koror, 15 Minuten fährt man da hin schon, wenn’s sich nicht staut. Ja, Stau! Das gibts hier, und zwar mitunter heftig, weil es nur eine Hauptstraße gibt – an Wochentagen, morgens um halb acht, ist es mehr Stop als Go, während einem die Sonne selbst frühmorgens gnadenlos ihre volle Power auf den Pelz brennt.)