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Wieder zuhaus, wieder zuhaus

… und schwer beschäftigt. Das Hundi ist wohlauf, kann aber noch schlecht aufstehen und muss in jedem zweiten Moment mit einem anderen Medikament versorgt und über Stufen getragen werden. Tausend Dank an meine liebe Mama, die, nachdem sie dem Lumpi sowieso drei Monate und drei Wochen Kost und Logis gegeben hatte, sich ganze Nächte und wohl auch Tage damit um die Ohren geschlagen hat, Cindy zum Arzt zu bringen, sie zu verbinden, zu versorgen, zu füttern, zu hätscheln, sich um sie zu kümmern. Und das rührend, nicht nur irgendwie, schnell-schnell und so halbwegs.

Wir wurden am Flughafen von einem achtköpfigen Empfangskommittee erwartet, das mit einem superbunten Willkommenstransparent und einem minderjährigen Neffen ausgerüstet war, außerdem wartete im Auto meiner Freundin ein Geschenkkorb mit herrlich frischem Obst und Gemüse – Mango, Erdbeeren, Paprika, verpasste Silvester-Fischerln, ein Glücksschweindi, ein Wochenplaner. Wunderschön war das!

Es war gar nicht so schlimm kalt, zum Glück hatte es +10°, aber davor, in diversen Flugzeugen, haben wir mitunter ziemlich gefroren. Dafür hatten wir auf den zwei langen Flügen von Koror nach Seoul (5h) und von Seoul nach Frankfurt (11h) eine Dreier-Sitzreihe zu zweit zur Verfügung, sodass wir unsere knick- und beugfreudigen Gliedmaßen in mehr als nur eine Richtung strecken konnten und uns mit drei Polstern und drei Decken der Marke Asiana bequemisieren konnten. Wir hatten auch nicht viel Wartezeit zwischen den Flügen. Das machte die Heimreise so angenehm wie es ging.

Der Jetlag ist da (offensichtlich, sonst wäre ich um 1:45 längst im Bett), ich bin unkonzentriert und kann mit meinem Bewusstsein kaum einen Gedanken bis zu seinem Ende begleiten, meine Hungeranfälle sind unberechenbar – aber es wird sich schon einpendeln. Gebt mir noch ein bisschen Zeit, um alle Anrufe zu beantworten und meine Arbeit wieder aufzunehmen.

Wir kämpfen gerade mit dem Chaos, die Auspackerei und Wegräumerei ist mühsam und recht endlos. Gestern und heute waren auch noch allerlei Eltern bzw. ein Geschwist zu Gast, denen wir wohl eher schlechte als rechte Gastgeber waren. Meine Schwiegermutter hat vorgekocht und vorgebacken, sodass wir uns ums Essen nicht kümmern mussten, und sie hat auch den Kühlschrank gefüllt. Auch dafür herzlichen Dank!

Ein weiterer Grund, warum ich noch auf bin, ist der Genuss, den schnelles Internet darstellen kann, wenn man vier Monate lang das Internet mit einem Flashdrive in der Hand zu Fuß überholt hat. Es ist einfach herrlich – man klickt, und es passiert tatsächlich was! Bilder erscheinen! Funktionen werden ausgeführt! Und es werden Mails gecheckt – gleichzeitig! Es ist wie in einem Science-Fiction-Film, der die Zukunft in schillernden Farben malt. Man kann gar nicht aufhören.

Ähnlich schillernd war das Einkaufserlebnis heute am Nachmittag. Gemüse! Obst! Laktosefreie Produkte! Palau ist ein Paradies, in gewisser Weise. Das stellte ich fest, nachdem ich über all das hinweggekommen war, was man dort nicht oder nur in unzureichender Qualität kaufen kann. Unser Zuhause ist auch ein Paradies. Keine türkisen Buchten, die Luftfeuchtigkeit lässt meine Nasenlöcher vertrocknen, aber es ist ein Paradies, ganz eindeutig.

Weitere Gschichtln und Fotos folgen!

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Ngaremlengui

In der letzten Woche unserer vier Monate Palau haben wir endlich frei. Bestürzt stelle ich fest: Obwohl die Inseln nicht besonders groß sind, leuchten mir da noch immer weiße Flecken von meiner Babeldaob-Karte entgegen! Ngaremlengui zum Beispiel hatten wir noch gar nicht. Martin geht heute tauchen, und ich mache mich kurzerhand auf den Weg in den unbekannten Bundesstaat auf der Westseite der Nordinsel.

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Palau von oben

Lange genug auf die Folter gespannt: Am 17. Februar flog ich mit einem Helikopter ganz ohne Türen 40 Minuten lang über Palau, über die Rock Islands, die Seventy Islands und über Malakal. Es war teuer, aber herrlich, und ich würde es jederzeit wieder tun.

Yayy! DSC02414

Natürlich flog ich mit El-Reisehase – und mit Kamera. Es gibt also Luftbilder!

Die versprochene Palau-Diashow in einer Lokation in der Wiener Gegend folgt bald, den Termin gebe ich rechtzeitig bekannt. Wir arbeiten im Moment noch an der Bild- und Videoauswahl.

Damit ist mein Palau-Reisebericht fürs erste abgeschlossen. Ich danke allen fürs Dabeisein, für euer Feedback (auch jenes per Mail) – und für die aufbauenden Worte, wo sie nötig waren. Es war mir Freude und Vergnügen, diese faszinierende Reise vier Monate lang mit euch zu teilen.

Jetzt aber endlich… Palau von oben! Hier kommen meine besten Fotos. Viel Freude damit!

Palau Islands from above - Pano

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Zwischendurch ein paar Fotos

Die meisten Blümchen wachsen hier ja auf Bäumen oder Büschen. Hier ein bodenständiges Exemplar (Handyfoto).

Wenn wir mit dem Boot wegfahren, dann sind immer Taucher an Bord, und für die brauchen wir genügend Luft in Flaschen, die wir auf Malakal bei Carp abholen. Dort werden wir immer von diesen Hunzis begrüßt.

Wenn die Taucher dann ins Wasser hüpfen und die Tiefe des Objekts mir das Schnorcheln unmöglich machen, genieße ich meine 50 leutefreien Minuten auf dem Boot, ganz allein, nur ich, das Meer, der Selbstauslöser und El Reisehase – und auch nur fürs Foto mit Shirt.

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Und plötzlich sind wir alte Hasen

[Aus der Aufholjagd-Serie • Geschriebenes, bisher nicht Verbloggtes]

Es gibt einen neuen Praktikanten. Er ist noch ziemlich jung, Asiate mit österreichischem Aufwachs-Hintergrund, Künstler, Maler.

Martin hatte die Ehre, ihn im PICRC herumzuführen und ihm alles zu zeigen. Danach hatten wir gemeinsam ein Plauscherl in der Bibliothek und fuhren anschließend mit unserem Auto zu unserem Lieblings-Burger-Bai in Downtown Koror. Wir erzählen ihm, wie es hier so ist, was die guten Aspekte und was die Schwierigkeiten sind. Ein bisschen Frust und Lust im Mix eben.

Am Abend des nächsten Tages wird Geld für Eis und Kuchen gesammelt, denn drei Mitarbeiter haben dieser Tage Geburtstag. Nach der Arbeit treffen sich alle beim Eingang zum Kerzenauspusten und gemeinsamen Eisessen. Der Chef ist auch da, er erzählt mir, was für Pläne er für eine bestimmte Ecke des Aquariums hat, und er nimmt den Neuen ebenfalls mit. Außerdem möchte er eine große weiße Wand beim Eingang vom Neuen bemalt haben und erzählt uns von seinen Ideen. Darüber hinaus will der Chef ein neues Vordach und sagt, ich solle mir doch was ausdenken. Ich sage, ich hab keine Ahnung von Dächern, und es sollte ja wohl auch taifunsicher sein. Er sagt, kümmer du dich um die Optik, John kümmert sich um den Taifun. Ich sage, also willst du something fancy? Er sagt, nein, ich will nur etwas that’s not ugly. Wir blödeln herum und haben Spaß.

Ein paar Aquaristen und Haustechniker sind auch dabei, der Chef fragt mich wiederholt nach meiner Meinung zu verschiedenen Dingen. Und ob ich beim Anniversary Dinner nicht singen möchte. Wir hatten im November dieses Thanksgiving-Karaoke im Hinterhof des Aquariums, da hat er mich gehört. Und ich ihn ebenfalls. Hihi.

Der Neue versteht die Sache mit der Wandmalerei irgendwie falsch. Der CEO sagt, er möchte eine Malerei, da draußen. Der Neue versteht, eine Malerei, SO wie die da draußen, guckt sekundenlang verwirrt auf die gewiesene Wand und sagt dann schließlich: “But… it is white!” Es dauert ein bisschen, bis er checkt, dass das seine Leinwand sein soll.

Ich stelle dem Neuen eine Forscherin vor, die er noch nicht kennt – er fragte mich, wer sie ist, und sie fragte Martin nach ihm, also holen wir das Versäumte nach.

Immer wieder versorgen wir ihn mit Informationen, und dabei zeigt sich, wie viel wir hier schon gelernt haben. Er möchte tauchen lernen, wir können ihm die Leute beim Diveshop vorstellen. Er kommt mit seinem iPhone her und kann es nicht benutzen, genau wie wir am Anfang; wir haben ein Nokia, das wir ihm jetzt überlassen können. Die meisten Anbieter haben mit Palau keinen Roamingvertrag, also steht da einfach “no service”. Hat man dann noch dazu ein SIM-gesperrtes Iphone, hat man schlicht und ergreifend Pech und muss sich ein anderes Telefon kaufen. ¹

Gestern waren wir noch die Neuen, heute sind wir plötzlich alte Hasen. Es war kein Prozess, es ging von einer Minute auf die andere. Der Neue ist derjenige, der sich all die vielen neuen Namen nicht merkt, wir sind mit einemmal die, die alle Namen kennen. Wir sind diejenigen, die so viel über Fische und Meeresgetier wissen. Die wissen, wo man was kaufen kann. Wo man am Wochenende hinfahren kann. Wo es nett zum Schnorcheln ist. Wann man besser Flossen trägt, wegen der Strömung. Ob gerade Ebbe ist oder Flut. Was im Aquarium neu ist und was alt. Dass die eine der zwei Schildkröten im Aquarium, die mit dem Kopf unter einem Stein, die sich seit Ewigkeiten nicht bewegt hat, nicht tot ist, sondern dass die immer so schläft. Und ja, dass man meinen sollte, sie müsste auch mal Luft holen. Am Tag nach dem Eisessen kichern wir darüber, Asap, der Aquarist, und der Chef, als ich sie wegen möglicher Fragen für mein Anniversary-Quiz befragen gehe. Kichern, dass ich noch vor wenigen Wochen dachte, die Schildkröte wäre tot, und sofort Alarm schlug.

Es ist an der Zeit. Mehr als die Hälfte unserer vier Monate ist zu diesem Zeitpunkt vergangen, und wir leben hier, jeder kennt uns, wir arbeiten, wir haben unsere Projekte, und hätte das Ganze kein Ablaufdatum, man könnte sich glatt daran gewöhnen. Plötzlich fühlte ich mich wirklich zugehörig und richtig wohl in meiner Haut an diesem Nachmittag mit dem Eis, wir hatten richtig Spaß, die Gespräche waren entspannt, ich war entspannt. Und dann wurde ich für Freitagabend eingeladen, von einer Kollegin, die mich bisher kaum beachtet hat. Happy Hour und Karaoke. Ein richtiger Ruck in der Wirklichkeit, alles in allem.

Die zuletzt genannte Einladung kam allerdings nie in der Wirklichkeit an – die Party wurde später abgesagt, ohne dass uns jemand informiert hätte. So relativierten sich die Wogen der Althasen-Ruckartigkeit später ein wenig.

  1. Fun fact am Rande zum Thema Mobiltelefonie:
    Martin schrieb im November ein E-Mail an Drei Austria, unseren Telefonprovider daheim, und beklagte, dass es kein Roamingservice hier in Palau gibt. Und (später) ob sie uns unsere Telefone (meiner Meinung nach ja: gefälligst umsonst) entsperren können.
    Zurück kam ein E-Mail mit der Einleitung: Sehr geehrter Herr Gritsch, leider konnten wir Sie telefonisch nicht erreichen.
    Am Ende entsperrten sie uns unsere iPhones via iTunes. Nicht umsonst. Drum hatten wir danach zwei schicke, neue, uralte Nokias zu vergeben.
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Aufholjagd: Aimeliik am Christtag

Am 25. Dezember war ich alleine auf der großen Nordinsel Babeldaob unterwegs, denn Martin ging tauchen. Ich wollte den Staat Aimeliik erkunden, dort waren wir bisher noch nicht, und man weiß ja nie, was man so alles findet, wenn man auf eine sehr holprige Straße abbiegt und sich dort mal ein paar halbe Stunden lang ordentlich durchrütteln lässt.

In diesem Fall handelt es sich, wie ich nach und nach feststelle, um einen gar wunderbaren Staat voll netter Menschen, schöner Aussicht und – was eine Sensation ist – voller Straßenschilder! Das gibts hier nicht so oft. Auf der Hauptstraße, ja, da gibt es tatsächlich Hinweisschilder, die erahnen lassen, in welche Ecke der Insel das Erwählen dieser Abzweigung theoretisch führen könnte, aber hat man mal eine dieser Abzweigungen genommen, dann ist schnell Schluss mit der Informationsfreude. Es gilt die Faustregel: Je holpriger der Weg, desto weniger mitteilungswillig ist er auch.

In Aimeliik ist das anders, und das ist gut so, denn die Straßen sind recht lang. Man kann sich zwar anhand unserer doch etwas dürftigen Landkarte auch nicht immer etwas drunter vorstellen, aber manche Dinge klingen einfach interessant und wollen erforscht werden.
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Unser Schreinchen

Früher war mehr Lametta. ;) #palau Unser “Schreinchen”, Lametta dank bester Freundin&ihrer XmasPost. http://t.co/wBFADrl4nU

Tweet von @Et0sha

Meine liebe Freundin N. hat mir ein paar Karten mitgegeben, für Advent, für Weihnachten und für Silvester. Ins Weihnachtskuvert hat sie auch Lametta dazugepackt, also hat jetzt die Giant-Clam-Schale in unserem Schreinchen eine Weihnachtsdekoration erhalten. Der Platz liegt auf dem Flur zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer, und dort kommt alles hin, was andere in eine Vitrine stellen würden. Die Muscheln hab ich letzte Woche am hintersten Ende von Malakal geschenkt bekommen, wo man gerade damit beschäftigt war, ein Haus, das man bei uns abreißen würde, als Versandstation herzurichten (Foto ist auf Flickr irgendwo, wenn jemand einen Link posten möchte? Ich kann grad tempomäßig nicht.). Draußen vor diesem Haus lag Schutt und ein Haufen Giant-Clam-Schalen, und die mit dem Lametta hat sogar noch zusammenpassende Ober- und Unterseite!

Nochmal daaaanke fürs Lametta, Süße! xx Frohe Feiertage, ihr lieben Leser da draußen!

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Palau-Texter – da Winna

Das Echo auf meinen Palau-Texter-Aufruf war ja von der Anzahl der Beiträge her nicht gerade überwältigend, dafür waren sie aber umso toller, fand ich. Ich zumindest hab mich prächtig amüsiert und werde das demnächst wiederholen. Jetzt wissen wir wenigstens, wie das geht.

Den Pokal für den Gewinner des Palau-Texters hab ich selbst gemacht – ich bitte um gefällige Beachtung, insbesondere der Ohr-Muscheln. Ich hatte nicht wahnsinnig viel Zeit, entschuldigt also bitte die etwas rohe Ausführung.

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