Artikel

Organisatorisches

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, habe ich einige Einträge nachgereicht, die ich in Palau geschrieben, aber aufgrund des crappy Internets nicht online gekriegt hab.
Ich lasse die immer zuerst ein paar Tage obenauf liegen, damit ihr sie auch findet, und dann erst sortiere ich sie in der richtigen Ecke der Chronologie ein.

Einen Überblick über alle Palau-Einträge gibts übrigens hier – chronologische Links zu allen Artikeln, von oben nach unten. Die Seite ist auch über einen Klick links auf das kleine Quadrat und “Palau” aufrufbar. Ich hoffe, ihr kennt euch noch aus hier!

Zum Schluss noch ein Palauer (haha!):
Wenn eine Fledermaus nach dem Aufwachen merkt, dass sie keine Lust auf den Tag hat, dreht sie sich einfach nochmal um.

Artikel

Wieder zuhaus, wieder zuhaus

… und schwer beschäftigt. Das Hundi ist wohlauf, kann aber noch schlecht aufstehen und muss in jedem zweiten Moment mit einem anderen Medikament versorgt und über Stufen getragen werden. Tausend Dank an meine liebe Mama, die, nachdem sie dem Lumpi sowieso drei Monate und drei Wochen Kost und Logis gegeben hatte, sich ganze Nächte und wohl auch Tage damit um die Ohren geschlagen hat, Cindy zum Arzt zu bringen, sie zu verbinden, zu versorgen, zu füttern, zu hätscheln, sich um sie zu kümmern. Und das rührend, nicht nur irgendwie, schnell-schnell und so halbwegs.

Wir wurden am Flughafen von einem achtköpfigen Empfangskommittee erwartet, das mit einem superbunten Willkommenstransparent und einem minderjährigen Neffen ausgerüstet war, außerdem wartete im Auto meiner Freundin ein Geschenkkorb mit herrlich frischem Obst und Gemüse – Mango, Erdbeeren, Paprika, verpasste Silvester-Fischerln, ein Glücksschweindi, ein Wochenplaner. Wunderschön war das!

Es war gar nicht so schlimm kalt, zum Glück hatte es +10°, aber davor, in diversen Flugzeugen, haben wir mitunter ziemlich gefroren. Dafür hatten wir auf den zwei langen Flügen von Koror nach Seoul (5h) und von Seoul nach Frankfurt (11h) eine Dreier-Sitzreihe zu zweit zur Verfügung, sodass wir unsere knick- und beugfreudigen Gliedmaßen in mehr als nur eine Richtung strecken konnten und uns mit drei Polstern und drei Decken der Marke Asiana bequemisieren konnten. Wir hatten auch nicht viel Wartezeit zwischen den Flügen. Das machte die Heimreise so angenehm wie es ging.

Der Jetlag ist da (offensichtlich, sonst wäre ich um 1:45 längst im Bett), ich bin unkonzentriert und kann mit meinem Bewusstsein kaum einen Gedanken bis zu seinem Ende begleiten, meine Hungeranfälle sind unberechenbar – aber es wird sich schon einpendeln. Gebt mir noch ein bisschen Zeit, um alle Anrufe zu beantworten und meine Arbeit wieder aufzunehmen.

Wir kämpfen gerade mit dem Chaos, die Auspackerei und Wegräumerei ist mühsam und recht endlos. Gestern und heute waren auch noch allerlei Eltern bzw. ein Geschwist zu Gast, denen wir wohl eher schlechte als rechte Gastgeber waren. Meine Schwiegermutter hat vorgekocht und vorgebacken, sodass wir uns ums Essen nicht kümmern mussten, und sie hat auch den Kühlschrank gefüllt. Auch dafür herzlichen Dank!

Ein weiterer Grund, warum ich noch auf bin, ist der Genuss, den schnelles Internet darstellen kann, wenn man vier Monate lang das Internet mit einem Flashdrive in der Hand zu Fuß überholt hat. Es ist einfach herrlich – man klickt, und es passiert tatsächlich was! Bilder erscheinen! Funktionen werden ausgeführt! Und es werden Mails gecheckt – gleichzeitig! Es ist wie in einem Science-Fiction-Film, der die Zukunft in schillernden Farben malt. Man kann gar nicht aufhören.

Ähnlich schillernd war das Einkaufserlebnis heute am Nachmittag. Gemüse! Obst! Laktosefreie Produkte! Palau ist ein Paradies, in gewisser Weise. Das stellte ich fest, nachdem ich über all das hinweggekommen war, was man dort nicht oder nur in unzureichender Qualität kaufen kann. Unser Zuhause ist auch ein Paradies. Keine türkisen Buchten, die Luftfeuchtigkeit lässt meine Nasenlöcher vertrocknen, aber es ist ein Paradies, ganz eindeutig.

Weitere Gschichtln und Fotos folgen!

Artikel

Letzter Tag

Dies ist mein letzter Eintrag aus Palau.

So schnell geht’s. Ratzfatz sind vier Monate um. Ich wusste das ja von Anfang an. Wir fuhren das erste Mal die Compact Road in Babeldaob entlang Richtung Norden, alles war neu, und es mischte sich schon die Energie des letzten Males mit hinein – das alles schon kennen und wehmütig die letzten Kilometer genießen. Wir hatten so viel Zeit vor uns, so viele Wochenenden, und ich wusste, am Schluss werden wir sagen: WTF?? Nur noch ein Wochenende? Und was quetschen wir da jetzt alles rein?

Wir waren heute nochmal unten am Ngermid Dock schnorcheln, nachdem wir alles gepackt hatten. Die Koffer sind noch randvoller als beim Herfliegen. Heute abend fahren wir ein letztes Mal runter ins Aquarium. Gestern gab es dort ein kleines Abschiedsessen für uns, wir bekamen Shirts und Zertifikate und herzliche Worte vom CEO und von Carol, mit der ich besonders eng (und auch voller Freude) zusammengearbeitet habe. Dann gabs noch ein paar Drinks mit Roni und Naor. Heute abend findet dort wieder eine After-Dark-Lecture statt (hab ich erzählt, dass Martin in diesem Rahmen einen Vortrag über Haie gehalten hat?) Heute ist der Segelboot-Kapitän Rai dran.

Außerdem sind noch ein paar letzte Daten auszutauschen, und natürlich sind noch Menschen zu umarmen. Und wir holen das Storyboard ab, das unser Kollege Benson extra für mich angefertigt hat (und noch immer anfertigt, das war so eine Art Last-Minute-Auftrag). Ein Storyboard, das ist eine Holzschnitzerei, die eine Legende wiedergibt. Wunderschön wird sie, wir durften’s gestern schon ganz kurz in unvollendetem Zustand anschauen. Foto durfte ich da noch keines machen.

Ich werde weitere Fotos dann von daheim aus posten, das wird sooo viel einfacher sein!

Was mir fehlen wird:
Die freundlichen Fremden, die man vertrauensvoll in sein Leben und in sein Herz lassen kann. Die paar richtigen Freunde, die wir hier gefunden haben. Die Wärme. Die herrliche Luftfeuchtigkeit. Die weitgehende Rheuma- und Schmerzfreiheit (nichtmal Zahnschmerzen hatte ich. Und das mir!). Das große weite Meer und dessen abartig unglaubliche türkise Farbe. Die tausenden wunderbaren Tiere unter Wasser. Der Blick zum großen Beschützer, dem Barriereriff. Die streunenden Hunde, die morgens zu Besuch kommen, um Wasser von mir serviert zu kriegen. Die Hähne (ja, wirklich). Meine gebräunte Haut. Meine Fußnuss – die beginnt jetzt auszutreiben, vier Monate nachdem ich sie auf der Straße aufgelesen habe.

Was mir nicht fehlen wird:
Das Gespucke. Das Gespucke. Das Gespucke.

Worauf ich mich freue:
(Abgesehen von Family, Freunden, Band und meinem Zuckerschnauzenhunzi natürlich!)
Frisches Obst und Gemüse. Dunkles Brot. Das riesige Angebot im Supermarkt. Vernünftige Musik. Mein Geschirrspüler. Wasser direkt aus der Leitung trinken. Raketenschnelles Internet. Eine niemals-0815-Massage von André.

Apropos Zuckerschnauzenhunzi: Soweit ich weiß, hat Cindy die OP gut überstanden und war gerade am Aufwachen, als wir gestern schlafengingen. Puh. Das war eine Erleichterung, sag ich euch.

Ich bedanke mich herzlich bei euch allen fürs Mitlesen, Miterleben, Mitstaunen, Dabeisein und Weitersagen, und ich würds toll finden, wenn auch die stummen Mitleser diesmal eine Ausnahme machen und “Ich war dabei” in die Kommentare posten.

Sobald ich daheim und ausgeschlafen bin, gibts dann auch die bildliche Auflösung des Helikopterrätsels. Also dranbleiben!

Artikel

Endspurt

Ich versuche, diese Woche alle meine Projekte hier abzuschließen, etwa den Aquarium-Folder, den ich neu gestaltet habe (der wird dann in drei Sprachen gedruckt), die “Staff Portraits” fertig zu bearbeiten, die ich letzte Woche von allen Mitarbeitern für die PICRC-Website fotografiert habe, und dann auch alle meine Daten für PICRC zu kopieren. Das alles, damit wir dann die nächsten knapp zwei Wochen bis zu unserem Rückflug am 28.2. noch ein bisschen echten Urlaub machen können und wenigstens halb so entspannt zurückkommen, wie ihr es vermutlich erwarten werdet.

Wenn es hier also diese Woche sehr ruhig ist, nicht wundern. Ich hab einfach viel zu tun.

Außerdem ist das Segelboot heute angekommen, die Okeanos, es ist ein Katamaran, vier Burschen und ein Mädel haben ihn von Pohnpei hierher gesegelt. Das Boot wird PICRC für sechs Monate zur Verfügung stehen, dank eines wohlhabenden Deutschen, dessen Namen keiner kennt. Gerade gab es eine kleine Willkommensparty für die Crew, die meisten sind aus Neuseeland, einer ist aus Fidschi. Der Kapitän Rai fliegt bald zurück nach Neuseeland, also wird der Neuseeländer mit dem beinah unausssprechlichen Maori-Namen Kaipara der nächste Kapitän.

Also hatte ich wieder keine Zeit, an oben Erwähntem zu arbeiten, denn ich musste Fotos von diesem Event machen und mich natürlich auch mit der Crew sozialisieren. Morgen darf ich dann an Bord einen Blick riskieren. Freu mich schon! (Bruder, du wirst so Schluckauf haben!)

Artikel

Rutscht gut rüber!

Ihr lieben Leser beiderlei Geschlechts da draußen,
ich wünsche euch allen einen prächtigen Start ins neue Jahr und hoffe für euch, es wird all das bringen, was ihr euch wünscht. Meine lieben Freunde, die ihr sonst immer mit mir Silvester feiert – ihr werdet mir wahnsinnig fehlen. Silvester ist für mich wie ihr wisst der wichtigste Feiertag im Jahr, und ich hoffe, ich bringe euch mit dem Schluckauf, den ich euch verpassen werde, nicht aus der Fassung. Er wird so um 16 Uhr eurer Zeit auftreten. ;)

Danke fürs Dabeisein, Kommentieren und Mitfühlen in diesem Jahr, und besonders in den letzten beiden Monaten! Viel Spaß, was immer ihr plant, wir sehen uns 2014!

Artikel

Frohe Weihnachten!

Ihr Lieben da draußen, ich wünsche Euch ein frohes, wunderschönes Weihnachtsfest, wo immer ihr gerade seid. Genießt die Anwesenheit Eurer Angetrauten und Verwandten – selbst wenn sie euch anstrengend erscheinen sollten, denn mit ihnen ist es viel feiner als ohne sie. Ich danke Euch fürs Mitlesen, Dabeisein und Kommentieren in den letzten Wochen. Genießt Eure Feiertage und lasst mich wissen, wie es Euch ergangen ist.

Artikel

Vorschau! Foto hereingeflattert!

Mein Hund schiebt sich grundsätzlich auf jedes Foto. Mal subtil, mal weniger.

Via Tweet von @Et0sha


So oder so ähnlich könnte es demnächst aussehen, wenn ich ein Foto auf Twitter poste. (powered by ifttt.com) Nicht dass ich zu faul wäre, es direkt hier zu posten, oder mir zu gut, mal in meinem eigenen Blog vorbeizuschauen. Ich ersuche herzlich um Nachsicht für die Automatisierung, aber sobald wir ab nächster Woche unterwegs sind, möchte ich es euch einfach machen, meinen Meldungen zu folgen – und es mir einfach machen, eine Meldung abzusetzen.

Twitter ist am Handy leicht zu benutzen und läuft flüssig, was man von meiner WordPress-App nicht immer behaupten kann. Doch nicht jeder ist auf Twitter, auch wenn die eingefleischten Tweeps das immer voraussetzen – die meisten werden unsere Abenteuer lieber hier verfolgen.

Ich möchte das zumindest für die Anreise so eingeschaltet lassen, obwohl ich sowieso noch nicht weiß, ob sich ein geeignetes WLAN findet. Ein Text wird aber gerade noch gehen, hoffe ich. Bild und/oder Text werden auf diese Weise jedenfalls direkt im Internet von Twitter auf mein Blog übertragen, und der Link hierher wird dann auch auf Facebook gepostet – ich aber muss nur einmal den Datentraffic dafür in Anspruch nehmen.

Natürlich würde ich auch gerne meine Follower auf Twitter benachrichtigen, wenn es einen neuen Blogeintrag gibt. Das aber würde eventuell zu Doppeltweets führen oder gar zu einer Endlosschleife, wenn ich nicht aufpasse – und vielleicht hab ich dann im Nu gar keine Follower mehr. So oder so, das Problem wäre gelöst. ;) Ich meditiere noch ein bisschen drüber, ein wenig Zeit ist ja noch. ABER NICHT MEHR VIIIEL! Kreisch!!

Artikel

Winter in Palau

Zwei Monate minus einen Tag. So lange dauert es noch bis zum gebuchten Flug. Dann werde ich der Heimat zum ersten Mal in meinem Leben länger als vier Wochen fernbleiben. Mein Mann und ich werden die Wintermonate auf Palau verbringen.

Weil wir beide glauben, dass man von vier Monaten reinen Urlaubs, auch an einem noch so fremden Ort, Läuse im Kopf und Flöhe im Hintern kriegt, haben wir uns beim Palau International Coral Reef Center (PICRC) für zwei Vollzeit-Praktika beworben.

Das Center ist nicht einfach irgendeine unterhaltsame Touristenattraktion im Pazifik, es wird dort viel Forschung betrieben, natürlich vor allem zum Thema Korallenriffe, deren Erhalt, Bedrohungsfaktoren wie Klima, Erosion, sowie Aufklärungs- und Bildungsprogramme. Martin wird dort das Forschungsteam unterstützen, ich werde mich bei PR und Bildung betätigen.


(1.Foto von CasaDeQueso; 2.Foto von aSIMULAtor; 3.Foto von Tobze; alle unter CC-Lizenz)

Es ist schon länger fix, aber irgendwie noch nicht richtig real. Wir haben natürlich eine Menge vorzubereiten und zu organisieren, denn obwohl “vier Monate” nicht besonders lang klingt, fallen doch einige Termine in diesen Zeitraum – die jährliche Kfz-Überprüfung zum Beispiel, ich muss Reparaturen machen lassen und die Winterreifen vorher aufstecken lassen, weil es sein könnte, dass wir in eine beschauliche Schneelandschaft zurückkehren.

Ein zweiter Grund ist, dass mein Auto im Winter benutzt werden wird. Denn unser Haus wird gehütet, damit es sich so ganz ohne uns nicht so einsam fühlt. In diesem Zusammenhang waren natürlich etliche Erklärungen fällig, wie man die Heizkörper zur Mitarbeit bewegt, welche Sicherungen für welche Bereiche sind, welcher Müll wo hingehört und wann man davon befreit wird, wie oft die Blumen durstig sind, etc.

Ich war und bin mit Arzt- und Untersuchungsterminen beschäftigt, und mit anderen lang aufgeschobenen Dingen, die ich vorher erledigen wollte (Bikinis kaufen! Yay!) – und ein paar andere neue Anschaffungen gab’s auch.

Dann natürlich Gespräche mit den Chefs, Einschulungen in meinem Bürojob und jede Menge Notizen dazu, ein bisschen Papierkrieg, und nicht zuletzt natürlich diverse Bilanzen, die sich nicht von selber stricken. Jeder darf sein Soll haben.

(Als die Planung losging, hatten wir uns angesichts der schieren Aufgabenmenge übrigens für Astrid als begleitende Aufgabenhüterin entschieden – eine App für Handy und Web, in der man Aufgabenlisten teilen konnte und einzelne Aufgaben einem bestimmten Teilnehmer zuordnen, kommentieren, abhaken, informiert werden. Sehr praktisch, sehr sympathisch, sehr gratis, und mittendrin wurde Astrid von Yahoo gekauft – und die Server abgedreht. Kein guter Zeitpunkt und eine ungemeine Sauerei. Ja, es gibt noch andere Apps. Nein, es gibt keine bessere.)

Bisher wollte ich hier nicht über Palau schreiben – als würde ich das Schicksal herausfordern, indem ich zu früh das ungelegte Ei begackere. Langsam wird es mir aber zu unübersichtlich, wer es schon weiß und wer noch nicht, und meine Bloggeschichten sprechen sich ja recht schnell herum, wenn auch für mich immer wieder überraschend. “Weiß ich schon, hab ich in deiner Pfanne gelesen!”

So here’s something to talk about! Wie hält man es vier Monate ohne Freunde und Familie aus? Und ohne Hund? Was nimmt man mit, und wie trägt man das alles? Was lässt man hier? Wie schützt man die Kameras vor der Feuchtigkeit? Fragen über Fragen!

Ihr findet uns dann jedenfalls dort an dieser Stelle, und ganz sicher gibt es auch Fotos und Berichte in dieser Pfanne.