Wiederzuhaus

Weder mein Prozess der Selbstfindung, noch jener der Gesundheitsfindung sind auch nur annähernd abgeschlossen. Allerdings kenne ich jetzt wenigstens meine neue Marschrichtung. Ob sie die richtige ist, wird sich bald herausstellen. Wäre nicht die erste falsche Abzweigung, und bestimmt auch nicht die letzte.

Ein paar unzusammenhängende Fotos habe ich gemacht in den letzten Tagen auf meiner Suche. Allerdings warte ich noch, ob mein Bruder eventuell gerade Code ausbrütet (*gg*); die Grafikanzeige funktioniert hier ja derzeit leider nicht. Bitte um Nachsicht und Geduld; Server-Umzug und WP-Update auf einmal sind doch ein bisschen viel.

Außerdem habe ich wieder mal ein paar nicht weniger unzusammenhängende Kleinigkeiten gesammelt.

Als Patient haben Sie folgende Rechte:

* Recht auf rücksichtsvolle Behandlung
* …
* …
* Recht auf würdevolles Sterben

Gute Genesung wünscht Ihnen Ihre Kasse.


Don’t judge a book by its cover:
Ein stationärer Patient, dem Aussehen nach Kroate oder Türke, taucht im Bademantel in der kalten Freiluft auf und zündet sich eine Zigarette an. Dann hält er sich einen überdimensionalen Communicator ans Ohr. Ich erwarte, gleich kroatische oder türkische Worte zu vernehmen.
Als sich jemand meldet, macht er eine Drehung Richtung Windstille und sagt im breitesten Wiener Dialekt:
“Seas Fraunz! Bude schdehd no?”


M: Hab heute festgestellt, dass ‘nachhaltig’ ein obsoletes Wort aus den 90ern ist. Heutzutage völlig unmodern.
e: Genau wie ‘mittelfristig’.
M: Nein, mittelfristig ist voll 80er. Da hat man noch nicht so nachhaltig gedacht wie in den 90ern.
e: Und ‘mittel- bis langfristig’?
M: 80er bis 90er.
Etwas später:
e: Film-Standards! In jedem Science-Fiction-Film zB muss mindestens einmal der Satz fallen ‘Irgendetwas ist da draußen!’
M: Irgendetwas Nachhaltiges ist da draußen!
e: Diese Welt ist – mittel- bis langfristig – zu klein für uns beide.


Lustiges Silbenrätsel: Nicht tropfender Landesherr?
Dichterfürst.


e: Da steckt ein Nagel in der kahlen Wand. Bestimmt hing da mal ein Kreuz.
M: Jetzt aber nicht mehr.
e: Man müsste dort ein Kopftuch hinhängen.
M: In Kreuzform.


Arzt zu seiner Assistentin: Wie heißt nochmal die Schwester, die heute hier mit uns Dienst hat?
Assistentin: Elisabeth.
Arzt, in den Vorraum hinausrufend: Schwester Juttaaaa!


e: Berichte mir von deinen tiefsten Empfindungen!
M: Meine Zehen jucken.


M: Warum werden eigentlich nicht viel mehr blaue Lebensmittel hergestellt? Das würde das Essen viel interessanter machen!
e: Weil blaue Lebensmittel eben nicht so beliebt sind.
M: Wie beispielsweise Schlümpfe.
e: Ernsthaft! Hab letztens erst wieder von einer Studie gelesen, die belegt, dass blaue Lebensmittel eine weniger hohe Akzeptanz bei den Menschen haben, weil blau eine für Lebensmittel unnatürliche Farbe ist.
M: Acht von zehn Probanden spuckten den Schlumpf wieder aus.


Schön ist es zu Hause, Leute. Man weiß das ja im alltäglichen Trott gar nicht zu schätzen.
Schön ist auch so ein Tee mit Zitrone.
Weniger schön ist, dass mir schon nach den ersten Mausbewegungen die rechte Schulter wehzutun beginnt. Also ab mit mir offline.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Kristof sagt:

    Film-Standards: In jedem Science-Fiction-Film gingen die automatischen Türen mit lautem “Pffschtttschhhhrr” auf und zu. Obwohl das schon in den 80ern bei jedem Edeka lautlos ging.

  2. Etosha sagt:

    Na e-ben drum! Sonst glaubt ihnen ja keiner, dass sie auf einem Raumschiff sind. Vielmehr täte sich die Vermutung einstellen, die hätten den Film beim Edeka ums Eck gedreht.

  3. baumgarf sagt:

    Schön, dass du wieder da bist, jetzt ist das Internet nicht mehr ganz so langweilig. :o)

    Das mit dem eingefärbten Essen kann ich aber teilweise nachvollziehen. Mal abgesehen davon, dass ich eh kein Ketchup mag, hatte ich noch viel weniger Lust auf das Zeug, als es für eine geraume Zeit grünes und violettes Ketchup zu kaufen gab. Ich meine, wie will man da überhaupt noch herausfinden, ob das Zeug vergammelt ist, wenn es schon von Anfang an danach aussieht?
    Dennoch: z.B. eine mit blauer Speisefarbe (und dafür braucht’s noch nicht mal Papa Schlumpf – wobei das eher violett ergäbe, wegen der roten Mütze) behandelte Schokokusstorte sieht einfach klasse aus.

    @Kristof: dieser Zustand wurde sehr passend in der amerikanischen Komödie “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff” (übrigens ein Film aus den 80ern) auf die Schippe genommen, in dem die Besatzungsmitglieder erst selbst zischen mussten, bevor die Tür sich ebenso öffnete.

    Irgendwo hatte ich auch mal eine ganze Liste dieser ach so tollen Film-Standards. Wenn ich die jetzt noch finden würde…

  4. Hallo!
    Schön ist auch heiße Zitrone ohne Tee und dass die Pause vorbei ist. Dein Beitrag illustriert meine eigene Erkenntnis, dass ich ohne Blog gar nicht mehr wüsste, wohin mit all den Erlebnissen und Gedankenschnipseln, die einem ständig unterkommen. Schließlich hat man sich des Blogs wegen angewöhnt, sie nicht einfach zu vergessen.
    Wir hatten übrigens mal einen Chirurgen, der nannte alle Schwester Gabi, der Einfachheit halber.
    Lieben Gruß.

  5. Etosha sagt:

    Dankeschön, baumgarf, seeehr charmant! :))
    Torten sind da ja irgendwie eine Ausnahmeerscheinung, die dürfen alle möglichen Farben haben. Aber auch tunlichst nur außen.
    Um die Filmstandards werden wir uns in einem separaten Eintrag kümmern. Bei dir oder bei mir? ;)

    Schön ist auch, liebe Nachtschwester, dass hier diese Handvoll sehr lieber Menschen so regelmäßig vorbeischaut. Die Schnipsel sind auf ihre Art wertvoll, denn sie sind es, die das Leben ausmachen in seiner vielschichtigen Zusammenkunft der Kleinigkeiten.
    Ich finde die Aufzeichnung der Äußerungen meines Angetrauten sehr lohnend. Mein Blog ist ja mittlerweile eine Art Martin-Wuchtelarchiv.
    (Die Wuchtel: böhmische Süßspeisenspezialität, aber auch österr.: spontane, witzige Äußerung.)

  6. martin sagt:

    ad wuchtel: auch ugs. begriff für einen fussball. vermutlich ist der zusammenhang zur spontanen äußerung eher daher abzuleiten da mit selbiger genauso ein “treffer” erzielt wird wie mit dem fussball. und dass der fussball so genannt wird könnte damit zu tun haben dass die früher ™ nicht so schicke schwarz-weiss gemusterte kunstlederimitat-objekte sondern doch des öfteren rohe braune lederkugeln waren. dort ist die optische ähnlichkeit zur süßspeisse gegeben.

    ad archiv: bisher finde ich mich nur verstreut in den kategorien wortwahl u. betrachtungen wieder… :)

  7. martin sagt:

    nachtrag: bitte um kleinen korrektiven edit: selbigem -> selbiger. [anm.d.red.: done]

    wird es dann zeit hier eine unterkategorie etymologie zur wortwahl anzulegen? und inwieweit sind kommentare integraler bestandteil eines eintrags, i.e. erfordert eine allfällige eigendynamik in der evolution der kommentare eine erweiterung/ergänzung/änderung der kategorien-zuordnung?

    :)

  8. Etosha sagt:

    Sehr überzeugende Ableitung der Herkunft, zumal auch das zugehörige Verb ‘schieben’ (a Wuchtl schiam = eine witzige Äußerung absondern) auf eine Bewegung hindeutet und somit die Analogie zum Fußball noch unterstreicht.

    Kommentare sind absolut integraler Bestandteil eines Eintrags, und auch die Kategoriewahl selbst ist ein solcher.
    Allerdings zieht auch hier die etwas abgewandelte Devise ‘Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gesehen habe, was ich schreibe?’, was sich mit der Tatsache nicht verträgt, dass ich in eindeutig irriger Annahme die Kategorie bereits vor dem Schreiben zu wählen pflege. Auch im Sinne der künstlerischen Freiheit werde ich mich selbst und die Kommentatoren in Hinkunft also nicht mehr im vorhinein auf eine Kategorie festnageln.
    Unterkategorien gibts ka. Die bringens net. Darüber hinaus ist die Anlage einer neuen Kategorie leider mit reichlich Nachwasserungsarbeit in der Vergangenheit verbunden, insbesondere wenn ich dabei auch die Kommentare berücksichtigen soll.
    Oder ist meine spontane Erstdeutung deines Kommentars eher zutreffend, dass du nämlich langsam gerne deine eigene Kategorie hättest? :)

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