Wie mein Tag war? Ich bin dem latenten Amokläufer in mir geistig wieder ein gutes Stück nähergerückt. Danke der Nachfrage.
Ich hasse herablassende graumelierte Bankfritzen, die mich offenbar für minderbemittelt halten und mir weiszumachen versuchen, meine Karte wäre kaputt, weil sie sich zu gut sind, sich um die Wartung ihres Bankautomaten zu kümmern. Das Argument, dass ich gerade zwanzig Minuten zuvor mit selbiger Karte bei ebendiesem Bankomat abgehoben hätte, zählt nicht. Dass mein Konto im Plus ist, auch nicht. Es könne nämlich sein, werde ich belehrt, dass ich in einem vergangenen Zeitraum von bis zu einem halben Jahr meinen Code irgendwo dreimal falsch eingegeben hätte. Jaaaa, ganz bestimmt. Das wirds sein.
Dass ein weiterer Kartenbesitzer ebenfalls keine Kohle beheben kann, sollte dann ja selbst das schlichteste Spatzenhirn nachdenklich stimmen. Aber weit gefehlt! Man ignoriert auch die Einwürfe und die bis ins Innere des Automaten vordringenden Bemühungen der jungen Kollegin (‚Gerät nicht online?‘) – der einzigen dort, die offenbar über Denkvermögen verfügt – und freut sich stattdessen einfach über das Erscheinen eines weiteren Spatzenhirns aus dem Nebenbüro, das von den bisherigen Vorgängen freilich nichts mitgekriegt hat. Die wundersam spontansolidarisierte Meinung dieser beiden zählt dann natürlich mehr als die zweier vernachlässigbarer Fremdbank-Kunden, auch wenn sie augenscheinlich nichts mit der klar wahrnehmbaren Wirklichkeit zu tun hat.
Strrrrike – wieder zwei potentielle Kunden weniger! Die Bezeichnung ‚Kundenabwehr‘ triffts in dieser Raiffeisenfiliale ganz genau – und dieses verblüffend dämliche Deppengeschwader kostet mich 35(!) Minuten meines kostbaren Erdendaseins.
Und ich hasse nachlässige, selbsternannte Buchhalter, die mir Undurchschaubares vollkommen undokumentiert zur gefälligen Bilanzierung übergeben.
Ich geh jetzt in die Badewanne. So schauts aus.