Gedacht sei ein exquisiter Mango-Club, der keinen finanziellen Beitrag verlangt, sondern einen persönlichen. Weil dieser Club nur dann funktioniert, wenn alle ihren Anteil leisten: Baumpflege, Gießen, Unwetterfolgen beseitigen, Schädlinge bekämpfen, Ernte, Schutz vor Frost.
Die Mangos sind mit Abstand die besten im Lande. Und sie sind nicht käuflich, sie werden nur unter den Mitgliedern verteilt.
Du willst unbedingt dort Mitglied sein, kannst aber diesen persönlichen Beitrag nicht oder zu wenig leisten. Weil man dich sehr mag, ruft man dich oft an, schreibt dir, lädt dich ein, und fordert dich schließlich zur Mithilfe auf. Du versprichst, in Zukunft deinen Beitrag zu erbringen, aber bei den nächsten paar Gelegenheiten hilfst du jedesmal ein bisschen weniger dort mit und schließlich gar nicht mehr.
Wenn du dann kommst und “deinen Anteil” an Mangos abholen willst und dort argumentierst, dass du ja auch einen Job zu machen hast, einen anderen Verein und eine Ehe zu führen, und dass man das ja auch verstehen muss, dann wird man dir dort sagen:
“Es sind deine Entscheidungen, die zu deinen Umständen führen. Dafür, wie du deine anderen Verpflichtungen verteilst, liegt weder die Verantwortung noch die Entscheidung bei uns. Deine Prioritäten musst du selber setzen. Wenn du dabei sein willst, dann gibt es dafür Regeln: Es muss dir wichtig genug sein, damit du den Beitrag hier auch leisten kannst und willst. Nur dann kannst nur deinen gesamten Anteil an Früchten mitnehmen. Die Pflege der Bäume aber ist keine Regel – sie ist eine Notwendigkeit.”
Würdest du dem Club vorwerfen, das wäre unfair, und er hätte dir alle Mangos geben müssen? Oder ihm vorhalten, du hättest soeben deine Ehe für ihn aufgegeben, und er hätte dir doch daher aus Dankbarkeit Mangos anbieten müssen?
Wohl nicht. Das wäre ein absurder Anspruch.
All das würde wohl erst recht gelten, wenn der gedachte Verein nur aus zwei Leuten bestünde.
Wenn dir die Arbeit an Mangobäumen, die Bedingung für eine gute Ernte ist, gar keine Freude macht, dann solltest du deinen Wunsch nach der Mitgliedschaft in diesem exquisiten Club hinterfragen.
Mangos in Österreich? Kaum zu glauben. Und warum keine Birnen oder Pflaumen? Ist doch selbstverständlich, dass nicht nur die Ernte, sondern auch die Arbeit geteilt wird! Sonst wäre die Satzung des Vereins nicht fair.
Wunderschöner Vergleich. Besser kann man sich gar nicht drüber klar werden, ob man in einer Beziehung bleiben soll oder nicht. Sehr beeindruckend!
MANGOS RULES