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Gute Behandlung? Ein Fragenkatalog.

Angenommen, jemand möchte dich für sich gewinnen – und damit dein Vertrauen, deine Zuneigung, deine Unterstützung. Oder genauer gesagt, er möchte dich nach einem Scheitern oder Fehlverhalten zurückgewinnen. Wie müsste derjenige sich verhalten, um dieses Ziel bei dir zu erreichen? Fragst du dich in diesem Zusammenhang womöglich zuerst, was derjenige denn für dich tun kann? Oder fragst du dich doch vorher:

Wie möchte ich behandelt werden?
Zum Beispiel: Ich möchte respektvoll behandelt werden, mich wertgeschätzt fühlen, auch mein Vertrauen geschätzt und nicht missbraucht wissen. Vielleicht möchte ich auch was zurückbekommen und nicht nur geben: Ehrlichkeit. Toleranz. Umsicht. Und selbstverständlich möchte ich nicht für dumm verkauft werden.

Bevor du eine Entscheidung für die Zukunft triffst, würdest du versuchen sicherzustellen, dass du keinem Blender aufsitzt, der dir nur vordergründig schön tut, dir aber dann von hinten das sprichwörtliche „Hackl ins Kreuz haut“?

Wie lauten deine Anforderungen für gute Behandlung?
Natürlich würdest du davon ausgehen, dass so jemand…:
♥ sich ehrlich um dich bemühen wird
♥ sich von seiner besten Seite zeigen wird
♥ dir gegenüber Zugeständnisse machen wird, die dir bisher fehlten
♥ Wenn er auch vergangene Ereignisse vielleicht ein wenig beschönigen wird

Würdest du in gutem Glauben sofort alle Bedenken über Bord werfen? Oder erstmal abwarten, ob das erfreuliche Verhalten sich fortsetzt? Wie lange? Würdest du bemerken, wenn dein Gegenüber seine Versprechungen nur zwischen den Zeilen transportiert?

Und wenn er versucht, dir Angst vor einer Zukunft ohne ihn zu machen?
Wovor muss man mehr Angst haben – vor einem gemalten Schreckensszenario? Oder vor dem Maler?

Was stimmt hier nicht?
Was, wenn du ihn in Gesellschaft bei jeder Gelegenheit etwas anderes erzählen hörtest, und du würdest das irgendwann bemerken? Wenn du das Gefühl kriegst, er lügt wie gedruckt, um sich beim aktuellen Zuhörer anzubiedern, etwa indem seine Herkunft sich ständig ändert – wie würdest du das einschätzen? Könnte es sein, dass er seine wahren Absichten verbergen will?

Wie würdest du es in so einer Situation finden, wenn derjenige die aktuellen Fakten und die Vergangenheit, die du deutlich anders in Erinnerung hast, dreist verdreht? Wenn er es so darstellt, …:
♣ als wären andere an seinen Fehlern und Versäumnissen schuld
♣ oder die äußeren Umstände
♣ als wäre gar nicht sein Verhalten das Problem gewesen, sondern die Tatsache, dass du es gesehen oder davon erfahren hast
♣ als wäre es besonders gemein von dir gewesen, ihn dabei zu erwischen
♣ als wäre es ein Affront und „Anpatzerei“ von dir, dass du sein Fehlverhalten auch noch benennst und thematisierst
♣ als wäre er immer das arme Opfer, egal, worum es geht
♣ als wären daher alle anderen die, denen man keinesfalls vertrauen könnte, weil sie nach seiner Logik ja dann Täter wären; er würde aber im selben Atemzug behaupten, andere anzupatzen wäre nicht sein Stil
♣ als wäre er von Natur aus über jeden Zweifel erhaben
♣ als wäre er jetzt schon dein „Schatzi“, obwohl du deine Entscheidung noch gar nicht getroffen hast

Enttäuschung vorprogrammiert
Und jetzt die Preisfrage: Wenn das alles schon das „Zeigen von seiner besten Seite“ sein soll – in Zeiten, in denen er dich für sich (zurück)erobern will, wohlgemerkt – wie werden dann erst die weniger guten Seiten aussehen?

Du ahnst es schon
Würdest du in deinem Privatleben dermaßen offensichtliche Manipulationsversuche dulden? Wie würde dein Vertrauen darauf reagieren? Welches Recht hat eine Person, dich so zu behandeln? Würdest du dich verarscht fühlen und für dumm verkauft?

Unterscheidet sich das von dir erwünschte Verhalten im privaten Bereich davon, wie du als Wähler*in von Kandidaten oder Kandidatinnen zur Wahl behandelt wirst?

Was würdest du als nächstes tun?
Wenn dir vieles merkwürdig vorkommt, würdest du dann beginnen, Informationen und Details zu überprüfen, vergangene und aktuelle?

Angenommen, deine einzige Quelle bisher war dein eigenes Gedächtnis und das, was Freunde des Betreffenden über ihn sagen. Würdest du beginnen, neue Quellen zu suchen und in Erfahrung bringen wollen, woran andere Leute sich erinnern, oder wie sie denjenigen sehen?

Ist es dein Recht, das zu hinterfragen und dir dein eigenes Bild zu machen, bevor du eine Entscheidung triffst? Oder gar deine Pflicht dir selbst gegenüber?

Weiterfragen
Wie würdest du es nun bewerten, wenn du möglicherweise herausfändest, dass…:
♣ du schlecht behandelt, belogen und betrogen wurdest?
♣ jemand begonnen hat, deine Rechte, deine Ansprüche und damit deine Zukunft zu demontieren?
♣ jemand deine Interessen verletzt hat zugunsten anderer, die zB finanziell besser gestellt sind?
♣ dieser Jemand im Moment wieder so tut, als wäre er dein Freund, weil er offenbar was von dir braucht?

Hättest du das Gefühl, er hält dich für zu einfältig, um deine eigenen Schlüsse zu ziehen?

Wenn dieser Jemand offenbar nichts dabei findet, andere zu diffamieren (oder das von seinen Freunden besorgen zu lassen), nur um selbst besser dazustehen, als es ihm auf Basis seines Verhaltens eigentlich zukäme – wird er das dann bald auch mit dir oder deiner Gruppe so machen?

Was wird später aus seinen jetzigen Versprechungen werden? Wirst du womöglich bald von ihm verraten und verkauft? Musst du dich vielleicht eher fragen: Was wird er sicher nicht für mich tun?

Was ist realistischerweise von jemandem zu erwarten, der sich immer nur abputzt und für nichts verantwortlich sein will, der bewusst wegschaut, seine vergangenen Fehler nicht (an)erkennen (will) und schon nach kurzer Zeit so tut, als wären sie entweder nie geschehen oder die Schuld von jemand anderem? Wie gehst du in deinem Privatleben mit solchen Leuten um?

Schlüsse ziehen
Kannst du bei all diesen beobachteten Anzeichen noch davon ausgehen, dass demjenigen dein Vertrauen etwas wert ist, und dass du dafür was zurückbekommen wirst? Wenn er sich wohl auch künftig und in anderen Zusammenhängen drehen und wenden wird, wie es der Wind der Situation gerade vorgibt?

Schenkst du so jemandem trotzdem weiterhin dein Vertrauen? Im privaten Bereich? Und politisch? Und wenn dein Glück davon abhinge? Würdest du so jemanden Entscheidungen für dich treffen lassen? Ihm die Macht über dein Leben und deine Zukunft in die Hand geben? Verantwortung?

Wenn mit ihm wirklich irgendwas massiv nicht stimmen würde – müsste dann nicht zuerst seine Partei aufbegehren, und nicht ausgerechnet du kleine*r Einzelne*r persönlich? Und solange das nicht geschieht, kannst du dich dann darauf verlassen, dass sicher eh alles in bester Ordnung ist?

Musst du immer warten, bis andere für dich eine Entscheidung treffen? Oder darfst du selbst entscheiden, wem du dein Vertrauen schenkst?

Eine (neue) Wahl treffen
Ist davon auszugehen, dass jemand, der sich so benimmt, eine goldene Ausnahme machen wird für dich, deine Gruppe, Herkunft oder Zugehörigkeit – oder auch für dein gegebenes Vertrauen? Könntest du beweisen, wo du zuletzt dein Kreuz gemacht hast?

Wann ist also der beste Zeitpunkt für ein Umdenken? Wann triffst du deine Entscheidung für eine künftig bessere Behandlung? Und was, wenn das eventuelle Erkennen deines eigenen Irrtums vielleicht schmerzhafte oder beschämte Gefühle in dir weckt? Verzichtest du auf eine Korrektur, um solche Gefühle zu vermeiden? Verteilst du ständig neue Chancen, als hättest du eine ganze Garage voll davon, in der Hoffnung, dass schon irgendwann durchsickern sein wird, wie du eigentlich behandelt werden möchtest?

Oder würdest du dich abwenden und dir stattdessen Menschen suchen, die dich besser behandeln?

Neinsagen lernen
Wenn man jemandem die Rechnung für sein Verhalten präsentiert, indem man Nein zu ihm sagt – ist man dann ein schlechter Mensch?

Was, wenn genau dieses Nein ebenfalls eine Chance für den Betreffenden darstellt – nämlich die, sein Verhalten, das nun von außen deutlich als inakzeptabel benannt wurde, zu überdenken und vielleicht sogar verändern zu können?

Wer muss wem beweisen, wie loyal und integer er ist?
Dass jemand ein paar kleinere Fehler macht, kommt vor. Man wird durch eine ehrliche Entschuldigung und verändertes Verhalten bald merken, dass es Fehler waren, die er auch tatsächlich erkennt und bedauert. Dann hält man auch weiterhin zu einem alten Freund.
Aber was, wenn all das gar nicht kommt, und du stattdessen siehst, dass die eingeschlagene Richtung dir persönlich schadet? Oder anderen Menschen?

Jemand, der sich wie beschrieben benimmt, hat dich moralisch aus jeder gefühlten Verpflichtung entlassen, ihm gegenüber (weiterhin) loyal oder integer sein zu müssen. Oder wäre es klug von dir, bei solchem Benehmen einfach weiterhin mit seiner Loyalität zu rechnen?

Zu wem musst du zuallererst eisern halten, um gut behandelt zu werden? Mit welcher Begründung könntest du dein weiteres Vertrauen noch vor dir selbst rechtfertigen? Oder vor anderen, die darunter leiden würden?

Was zählt es schon, wie ich behandelt werden möchte?
Wenn du weiterhin dein Vertrauen schenkst – würdest du damit nicht das unerwünschte Verhalten stillschweigend absegnen und dich mit der schlechten Behandlung einverstanden erklären?
Warum sollten dafür in deinem Privatleben andere Grenzen gelten als in der Politik? Wie gut möchtest du dich von der Politik und ihren Kandidaten und Kandidatinnen behandelt wissen?

Wie ist das eigentlich mit den „Wenigen da oben“ mit ihren finanzstarken Interessen und den „Vielen da unten“ – sind die Letzteren wirklich ohne jede Handhabe? Wie ausschlaggebend können „Wenige da oben“ eigentlich sein?

Mit entsprechender Unterstützung könnte der eine oder andere Jemand sich natürlich einen Vorteil verschaffen, bevor es an deine Entscheidung geht. Indem er für größere, auffälligere und häufigere Sichtbarkeit sorgt, als seine Mitbewerber es können, um deine Aufmerksamkeit und Entscheidung zu binden.
Wenn er in dieser Zeit aber geschönte Mythen über die Vergangenheit und Schreckensvisionen über die Zukunft erzählt, mit sich selbst in der Heldenrolle des heiligen Erretters, in denen alle anderen zufällig sehr schlecht wegkommen… und wenn er sich damit allzusehr bei den „Vielen da unten“ anbiedert – dann vielleicht einfach deshalb, weil die „Wenigen da oben“ einen zu kleinen Teil der Wahlberechtigten darstellen?

Im Jahr 2019 zählt es
Die Zeiten der Wiege der Demokratie, ein paar Jahrhunderte v.Chr., werden heute oft allzu verklärt betrachtet. Doch damals war das Wahlrecht – und auch das Regieren selbst – der Aristokratie vorbehalten, den Wohlgeborenen und -habenden. Arbeiter, Frauen – ah, und Sklaven natürlich – die hatten da gar nichts zu melden. Sie waren viele, aber machtlos.

Seither hat sich zum Glück vieles verändert bis zur modernen Demokratie. Die arbeitende Bevölkerung im Jahr 2019 n.Chr. hat sehr wohl eine Handhabe: ihre Wählerstimme. Und das sind in Summe sehr viele.

Im großen Unterschied zu einer Entscheidung für deinen privaten Bereich allerdings ist deine Stimme nicht nur eine Entscheidung für dich und deine persönliche Zukunft, sondern auch eine für Millionen anderer Menschen, etwa für jene, die (noch) nicht wählen dürfen.

Überlegen wir uns also sehr genau, wie und für wen wir diese Stimme einsetzen.
Schenken wir unser Vertrauen nur solchen Menschen, die uns so gut behandeln, wie wir es uns wünschen. Im privaten Leben genauso wie im politischen: Wie möchtest du behandelt werden?

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Was zählt, ist der Inhalt!

Von irreführenden Etiketten und Flaschen in der Politik

In welcher jenseitigen Definition entspricht es eigentlich noch der unverbrüchlichen Bedeutung der Begriffe „christlich“, „sozial“ oder irgendeiner denkbaren „Freiheit“ des Menschen, wenn politische Amtsträger…

¿ mit einhundert Wiederholungsfällen auffallen, indem sie u.a. menschenverachtende Sprache und Ideen führen und damit ungefragt und für alle definieren, was man heutzutage alles „sagen dürfen muss“ – und damit wohl letztlich auch: „machen dürfen muss“? …und damit die Grenzen des Sagbaren und Denkbaren immer weiter übertreten und rausschieben.
¿ mit sozialer Kälte auf so vielen Ebenen die Solidargemeinschaft unseres Sozialstaates demontieren, die in diesem Land einst für soziale Sicherheit und Gerechtigkeit für uns alle sorgen sollte? Eine Gemeinschaft, an der jahrzehntelang verhandelt und gearbeitet wurde, und auf der die Sicherheit und der soziale Frieden in Österreich beruhen.
¿ Arbeitnehmerrechte und -vertretungen aushöhlen zugunsten jener, die sich eine Rechtsgebung in ihrem Sinne auch finanziell leisten können?
¿ ständig „Auslända“, „Balkanroute“ o.ä. schreien, sobald das dumme Volk mal wieder vom eigentlichen gesellschaftspolitischen Ziel abgelenkt werden muss?
¿ schnelle Umwälzungen durchsetzen? Was soll an Schnell gut sein, wenn es angesichts einer Fülle an unterschiedlichen Interessen doch gilt, vorher gangbare Kompromisse zu finden? Hauptsache „Zack, zack, zack!“? „Sinn vor Tempo“ ist doch weitaus klüger als umgekehrt!
¿ alles beliebig verdrehen und an allem immer nur die anderen für schuldig erklären?
¿ ständig subtile Angstmache betreiben, indem einer etwa „Tendenzen bekämpfen“ will, die angeblich unsere „Identität bedrohen“ würden?
etc… etc…

Wollen wir da wirklich ständig reingezogen werden, in dieses Schattenboxen gegen Unbekannt? Was soll das alles noch mit Freiheit, christlichen Werten, mit sozialen Ansinnen oder gar sozialer Kompetenz zu tun haben?

Ob blindfromme Gläubigkeit überhaupt noch in eine aufgeklärte Zeit gehört, darüber kann man vielleicht streiten. Aber nicht darüber, dass sie in die Kirche gehört und nicht in die Wahlkabine. Es wäre eine allzu fromme Loyalität, die keine politischen Fragen stellt. Zum Beispiel: Was ist drin? Statt die Aufschrift unverändert zu glauben, nur weil die Bedeutung der Begriffe sich ja nicht geändert hat. So eine Art der Loyalität würde nämlich bedeuten, aktuelle Werte hinter alten Aufschriften zu erhoffen, und diese Werte, die persönlich wichtig sind, damit letztlich aufs Spiel zu setzen.

Und wofür? Um ein Gottvertrauen zu beweisen, dass alles schon nicht so wild werden wird, wie es aussieht, wenn wir nur einfach nicht hinschauen? Das ist Selbstbetrug, und, pardon, als würde man in eine leere Flasche Château-Lafite brunzen und behaupten, es wäre Bordeaux, weil die Aufschrift gleichgeblieben ist. So eine Aufschrift ist bedeutungsleer und hält sich an keine Regeln mehr – auch nicht an die des guten Geschmacks. :)

Wollen wir also langsam beginnen, die Aufschrift anzuzweifeln und den deutlich sichtbaren Inhalt zu betrachten?

Gerade jene, die bisher vom kurzen Hinsehen befunden haben, es wäre doch in dieser letzten Regierung „endlich was weitergegangen“ – ich enttäusche euch nur ungern, aber dass „was weitergeht“, ist per se noch kein Qualitätsmerkmal. Es kommt darauf an, w-a-s da weitergeht. Natürlich gibt es auch perfide Bremser, aber prinzipiell sind Bedenken, Gegenstimmen und längere Diskussionen eine gute Sache in einer Demokratie.
Daher möchte ich euch ans Herz legen, noch vor nächstem Sonntag eingehend zu prüfen: War und ist euch das wirklich alles so recht? Müsste man eventuell die eigentliche Bedeutung und weitere Konsequenz so manchen Beschlusses erstmal zu Ende denken, um aus Kenntnis auch Meinung abzuleiten? Vielleicht erhält dann doch noch so manches, was euch als Zuckerl verkauft wurde, im Nachgeschmack deutlich was von Bittermandel?

Was aber, wenn du deine Gruppe in der Solidargemeinschaft von alledem gar nicht betroffen siehst? Sondern einfach nur die Rechte, Ansprüche oder Zukunft irgendeiner anderen Gruppe? Beruhigt dich das soweit, dass du dann einfach wegschauen und sagen kannst, Hauptsache es betrifft nicht meine Gruppe?
Gehörst du einer Minderheit an? Beachte, dass es nicht nur numerisch-statistische, sondern auch soziale Minderheiten gibt: Frauen, Kinder, Arbeitslose, Einwanderer, LBGTIQ. Oder chronisch Kranke, Alte, Pflegebedürftige, Behinderte. Könntest du in Zukunft einer Minderheit angehören? Waren deine Vorfahren vielleicht Einwanderer, und in welcher Generation? Wann also wird wohl die kaltschnäuzige Demontage der Gemeinschaft auch deine Gruppe erreichen? Und auf welche Solidarität aus anderen Gruppen wirst du dann zählen können?
Freiheit ist nur dann gegeben, wenn sie allen Gruppen zugesichert wird, nicht nur selektiv einer privilegierten. Die Freiheit von Minderheiten ist daher immer im Interesse aller Gruppen.

Ist es nicht sinnlos, die Bereitschaft zur Verantwortlichkeit dort zu suchen, wo keine ist? Egal, wer es konkret ist – einer, der das ewige Opfer spielt, wird niemals seine Verantwortung akzeptieren, und daher auch nie verantwortlich handeln. Und einer, der behauptet, er würde deine Sprache sprechen, ist dann womöglich in Wirklichkeit einer, der von dir erwartet, dass du seine Sprache sprichst. Ansonsten gilt wohl: Hände falten, Goschn halten.

Nein, Herrschaften, gerade wer sich als Christ oder Christin versteht, und das bitte ehrlicherweise dann schon samt Nächstenliebe, Barmherzigkeit und allem Pi-pa-po, und wer Wert auf Freiheit legt, erteilt doch eine deutliche Absage an Eiseskälte, Restriktion, Raffgier und Pharisäertum dieser Politik. Und zwar egal, welche Worthülsen von christlich, sozial oder freiheitlich diese Parteien bequemerweise noch für ihre Fahnen gepachtet haben.

Echte Menschlichkeit macht keine Unterschiede zwischen Menschen. Oder sie ist keine Menschlichkeit.
Wie möchtest du behandelt werden?