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Das investigative Bloggen geht weiter

Liebe Trennblatt-Hersteller!

Seit ich im ordnerlastigen Gewerbe tätig bin, und das sind auch immerhin schon bald 20 Jahre, muss ich Eure Trennfahnen aus Karton, die meines Wissens einzig und allein zu dem einen Zwecke hergestellt werden, sie als drittelhohes Trenndings in Ordner zu hängen, per Messer oder Schneidemaschine kürzen.
Meine Frage lautet daher: Wann werdet ihr endlich merken, dass Eure Trennfahnen aus der schmalen Seite handelsüblicher Ordner einen Zentimeter weit ins Freie ragen?

Habt ihr dort wo ihr wohnt kein Lineal? Kein linkes Augenmaß? Keine Sprache? Einen an der Waffel?

Wunderliche Verdrüsse,
Etosha

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Missverständnisse, so alt wie die Menschheit

Ich habe das große Glück, einige Freunde männlichen Geschlechts zu haben, mit denen ich die drängendsten Probleme der Menschheit oder des Zusammenlebens von Mann und Frau beleuchten kann – letzteres angenehmerweise mit minimaler Emotionsladung, weil außerhalb der eigenen Partnerbeziehung.

So führte ich einst ein überaus erhellendes Gespräch mit dem Lieblingsschlagzeuger über eines jener weltbewegenden Themen: die Klodeckelfrage.
Dabei formulierte er, was vermutlich viele Männer denken: “Warum zum Geier muss ich die Klobrille nach Benutzung wieder herunterklappen? Woher hätten Frauen ein Anrecht darauf, das Häusl in jener Position vorzufinden, in der sie es benützen wollen?”
Das öffnete mir die Augen – daher also der Widerstand!

Natürlich ging es nicht um einen Vorrang der uns Frauen vermeintlich zustehenden Startposition. Eine solche Forderung wäre ja auch völlig haltlos. Ich versuchte, Licht ins Dunkel zu bringen: “So borniert sind wir auch nicht! Es geht um die Hygiene… Da sind doch jede Menge Tröpfchen auf der Unterseite der Klobrille. Also will ich die als Frau eben nicht unbedingt berühren müssen. Reicht doch, dass ich oft die Landschaft rund um das Klo reinigen muss, obwohl ich dort nachweislich keinerlei Tröpferln hinterlasse!”

“Achsoooo!”, rief er, “deswegen! Das konnte mir noch keine erklären! Ich dachte immer, das wäre reine Faulheit von euch.”

“Du findest ja auch nicht jede Klobrille schon hochgeklappt vor, wenn du im Stehen pinkeln willst”, meinte ich. “Ekelst du dich nicht, wenn du sie dann zum Hochklappen anfassen sollst?”
Darauf er, etwas betreten: “Öhm… ich mach das eigentlich immer mit dem Fuß.”

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Aufgeweicht zurück

Es war ein geruhsames Wochenende mit gutem Essen vom Buffet, warmem Thermalwasser, Infrarotkabine, Dampfbad mit naturgegebenem Sichtschutz, Wasserrutsche mit Blindflugabschnitten, Blubberblasen im Freiluftbecken – und zwar vom Betreiber beabsichtigte Blubberblasen, keine selbstgemachten!

Vielleicht abgesehen von der Anfahrt – ein kostbares Stündchen haben wir im Stau liegengelassen. Abgesehen auch von den Schwierigkeiten beim ersten Öffnen der Zimmertür mit dem Magnetarmband, vierter Stock, bepackt mit allem, was man für ein Wochenende so braucht, inklusive Kameratasche. Die Tür geht nicht auf. Mit schmerzhaft voller Blase nochmal zurück zum Start respektive zur Rezeption, weil dort niemand das Telefon abnimmt, mit neuem Armband wieder hinauf, schnell, um potentiellen Gepäckdieben das Zeitfenster zu verkleinern; wieder vor der Zimmertür, mit anderem Armband aber gleicher Erfolglosigkeit, auf den Techniker warten, *hüpfhüpf*, der natürlich genau nach meinem hundertsten, diesmal endlich erfolgreichen Öffnungsversuch kommt und mich weitere schweißtreibende Minuten am WC-Gang hindert, weil er das Öffnen der Tür jetzt mindestens vierzigmal probieren muss.

Abgesehen von den langen Latschern, die man innerhalb der Anlage hinlegen muss, bevor man sich in der Thermenhalle oder im Saunabereich wiederfindet. (Die Kirche schultern, Burschen, und ab gehts, ums Kreuz marschieren! Hier kein Durchgang. Hier nur alarmauslösender Notausgang. Zum Restaurant bitte einmal gaaanz rundherum.) Und abgesehen von den organisatorischen Kapriolen seitens des Hotels, die sogar meinen Chef immer mehr aus seiner sonst so gelassenen Reserve zu locken vermochten.

Seltsam auch die Verteilung des blauen Dunstes: Nichtraucherzone dort, wo’s mit Ledercouchen und Kaffeetischchen gemütlich wäre und wo ohnehin fast nie jemand sitzt (wahrscheinlich, weil man dort nicht rauchen darf). Raucherzone dafür dort, wo die Kinder sich vorzugsweise rumtreiben, nämlich in der Kantinenatmosphärenzone mit Billardtisch, Flipper, Tischfussball (vulgo Wuzler) und Internet-PC.

Aber wie gesagt, sonst war’s sehr nett. Ich weiß jetzt jedenfalls, wo ich hinfahre, wenn ich mal Kinder habe.