Ich beziehe mich auf meinen letzten Eintrag zum Thema “inneres Kind” und auf den gestrigen Geburtstag von Albert Einstein. (14.3.1879 – 13.4.1955)
Albert Einstein war ein infantiler und ausgesprochen unangepasster Mensch, seine persönliche Freiheit war ihm sehr wichtig. Er hatte den Aussagen derer zufolge, die ihn kannten, ‘etwas Kindliches in seinem Wesen’. Er war kreativ, hatte seine Freude an Reimen, insbesondere an Schüttelreimen, und er spielte Geige.
Der Turnunterricht war ihm zuwider (was ich persönlich sehr sympathisch finde). Viele der von ihm überlieferten Zitate sind geprägt von humorvoller Respektlosigkeit gegenüber Konventionen – und gegenüber sich selbst. Um diese Zitate soll es hier vor allem gehen.
Er war der Sohn eines Mathematikers und einer Musikerin. Vielleicht machte die Mischung das Genie, die Ausgewogenheit zwischen den Gehirnhälften?
Er selbst war allerdings nicht der Meinung, irgendwelche besonderen Talente mitbekommen zu haben: “Neugier, Besessenheit und sture Ausdauer, verbunden mit Selbstkritik, haben mich zu meinen Gedanken gebracht. Aber besonders starke Gehirnmuskulatur ist nicht, beziehungsweise nur in bescheidenem Maße vorhanden. Viele haben weit mehr davon, ohne dass etwas Überraschendes herauskäme.”
Diese Selbstkritik zeigte sich auch in seiner Überlegung, dass “Gott nicht würfelt”: “Ich bin so altertümlich und eigensinnig, dass ich immer noch nicht daran glaube, dass der Herrgott würfelt. Wenn er nämlich dieses gewollt hätte, dann hätte er’s gleich ganz gründlich gemacht und sich nicht einmal an ein Schema beim Würfeln gehalten. Dann brauchten wir gar nicht erst nach Gesetzen zu suchen. Ich aber suche unentwegt nach einer Gesetzlichkeit. Wenn das, was ich finde, dann nichts taugt, so denke ich, dass es wohl an mir liegt, und nicht an ihm.”
Einstein konnte mit mittelalterlichen Lehrmethoden, mit Einschüchterung, Angst, Gewalt und künstlicher Autorität nicht viel anfangen. Diese “Produktion unterwürfiger Untertanen” ging ihm so gegen den Strich, dass er lieber Strafen hinnahm, als irgendetwas auswendig herplappern zu lernen. Auch gegen das Militär und Uniformen hatte er eine natürliche Abneigung, er bezeichnete die marschierenden Soldaten schon als Kind als “arme Leute, zu denen er nicht gehören wolle”. Für den Schweizer Wehrdienst wurde er als untauglich befunden, und was seine Frisur betraf, so befand er dazu, dass sie sich “durch Vernachlässigung so ergibt”. Seine Abneigung gegen das Militär und gegen absolute Obrigkeiten zeigte sich auch später, als er 1933 auf die deutsche Staatsbürgerschaft demonstrativ verzichtete und nach Amerika auswanderte.
Aus dem verhassten Gymnasium in München entließ er sich als 15jähriger selbst aus ‘gesundheitlichen Gründen’, nachdem er sich vom Mathematiklehrer seine Kenntnisse als maturareif bescheinigen hatte lassen, und statt weiterhin das Gymnasium zu besuchen, lernte er gleich für die Aufnahmeprüfung des Polytechnikums in Zürich.
“Das Albertle”, wie viele seiner Freunde ihn aufgrund seines unausrottbaren schwäbischen Dialektes nannten, wollte was vom Leben haben, sich nicht einschränken lassen oder zurückhalten.
Seiner Cousine und späteren Frau Elsa sagte er, als er mit ihr bereits in Berlin lebte: “Ich habe mir fest vorgenommen, mit einem Minimum medizinischer Hilfe ins Gras zu beißen, wenn mein Stündlein gekommen ist, bis dahin aber drauflos zu sündigen, wie es mir meine ruhlose Seele eingibt: Rauchen wie ein Schlot, Arbeiten wie ein Ross, essen ohne Überlegung und Auswahl, spazierengehen nur in wirklich angenehmer Gesellschaft, also leider selten, schlafen unregelmäßig.” Vielleicht lag es an dieser Unregelmäßigkeit des Nachtschlafes, dass er recht regelmäßig dem Mittagsschlaf frönte.
Mit der Körperhygiene nahm er es auch nicht allzu genau. Er schrieb Elsa in einem Brief: “Ich habe die Zahnbürste aus wissenschaftlichen Erwägungen wieder in den Ruhestand versetzt. Wenn ich anfange, mich zu pflegen, dann bin ich nicht mehr ich selbst. Wenn ich Dir so unappetitlich bin, dann such Dir einen für weibliche Geschmäcker genießbareren Freund. Also mit kräftigem Fluch und einer Kusshand aus appetitlicher Distanz, Dein ehrlich dreckiger Albert”
Auch aus Kleidervorschriften machte er sich nicht viel: “Das Einleben in Berlin gelingt wider Erwarten gut. Nur ein gewisser Drill in Bezug auf Kleider, dem ich mich auf Befehl einiger Onkels unterziehen muss, um nicht dem Auswurf der Menschheit zugezählt zu werden, stört etwas die Gemütsruhe.”
Später hatte er in der Wohnung in Berlin sein eigenes Arbeitszimmer und betrieb dort seine Überlegungen in abgewetzten Hosen und löchrigen Pullovern. Und – wann immer es ihm möglich war – barfuß.
Interessanterweise hatte Einstein trotz alldem eine enorme Wirkung auf Frauen – und einige außereheliche Verhältnisse.
Nach einem erlittenen Kreislaufkollaps meinte er: “Ich war nahe am Abkratzen, das man ja auch nicht ungebührlich aufschieben soll.” Viel später, als er sich von einer Operation wegen einer Zyste erholt hatte, meinte er: “Man hat wieder Hunger, die alte Kiste funktioniert besser, und man entwickelt soetwas wie einen Bauch.”
Eine weitere Operation sieben Jahre später lehnte er ab, er wünschte sich, mit Grazie zu sterben: “Ich möchte gehen, wann ich möchte. Es ist geschmacklos, das Leben künstlich zu verlängern.”
Und auch das Schlusswort überlasse ich ihm: “Liebe Nachwelt! Wenn ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein werdet, als wir gewesen sind, so soll euch der Teufel holen!”
bin mir nicht sicher, aber war ER es nicht der eines seiner Bücher mit dem Satz:
“Eigentlich bin ich ein Myom” begann…
welches er freundlichenweise seiner Mutter witmete.
????????????????
mal gucken muß
Muss ehrlich sagen, dazu kann ich nix sagen. *g*