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Endspurt

Ich versuche, diese Woche alle meine Projekte hier abzuschließen, etwa den Aquarium-Folder, den ich neu gestaltet habe (der wird dann in drei Sprachen gedruckt), die “Staff Portraits” fertig zu bearbeiten, die ich letzte Woche von allen Mitarbeitern für die PICRC-Website fotografiert habe, und dann auch alle meine Daten für PICRC zu kopieren. Das alles, damit wir dann die nächsten knapp zwei Wochen bis zu unserem Rückflug am 28.2. noch ein bisschen echten Urlaub machen können und wenigstens halb so entspannt zurückkommen, wie ihr es vermutlich erwarten werdet.

Wenn es hier also diese Woche sehr ruhig ist, nicht wundern. Ich hab einfach viel zu tun.

Außerdem ist das Segelboot heute angekommen, die Okeanos, es ist ein Katamaran, vier Burschen und ein Mädel haben ihn von Pohnpei hierher gesegelt. Das Boot wird PICRC für sechs Monate zur Verfügung stehen, dank eines wohlhabenden Deutschen, dessen Namen keiner kennt. Gerade gab es eine kleine Willkommensparty für die Crew, die meisten sind aus Neuseeland, einer ist aus Fidschi. Der Kapitän Rai fliegt bald zurück nach Neuseeland, also wird der Neuseeländer mit dem beinah unausssprechlichen Maori-Namen Kaipara der nächste Kapitän.

Also hatte ich wieder keine Zeit, an oben Erwähntem zu arbeiten, denn ich musste Fotos von diesem Event machen und mich natürlich auch mit der Crew sozialisieren. Morgen darf ich dann an Bord einen Blick riskieren. Freu mich schon! (Bruder, du wirst so Schluckauf haben!)

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Zwischendurch ein paar Fotos

Die meisten Blümchen wachsen hier ja auf Bäumen oder Büschen. Hier ein bodenständiges Exemplar (Handyfoto).

Wenn wir mit dem Boot wegfahren, dann sind immer Taucher an Bord, und für die brauchen wir genügend Luft in Flaschen, die wir auf Malakal bei Carp abholen. Dort werden wir immer von diesen Hunzis begrüßt.

Wenn die Taucher dann ins Wasser hüpfen und die Tiefe des Objekts mir das Schnorcheln unmöglich machen, genieße ich meine 50 leutefreien Minuten auf dem Boot, ganz allein, nur ich, das Meer, der Selbstauslöser und El Reisehase – und auch nur fürs Foto mit Shirt.

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Kuriositätenkabinett 7

Kuriositätenkabinett • Radiergummis/Erasers #Palau #Puppenküche
Tweet von @Et0sha

Mein Kollege Lincoln kam mit diesen Radiergummis daher. Wegen Süßheit von der bestimmungsgemäßen Verwendung ausgeschlossen.

Dazu noch die Wuchtel der Woche:
Unsere Kollegin Yuen spaßhalber beim Zwischendurch-Bad im Meer am beliebten und von Touris vielbesuchten Cementery Reef: “Oh, the water is salty!”
Asap, der Aquarist und Bootskapitän: “That’s because a lot of snorkelers just left.”

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Morgen-Routine: Yuka

Wenn wir morgens am Blechl vorbei- und nach genossener Dreispurigkeit im Büro angekommen sind, kriege ich den ersten bis zehnten Schweißausbruch, weil ich zumeist mit Fotobox, Notebookrucksack, Mittagsjause und Handtasche bepackt bin und dieses Zeug in Original-Tropenluft die Stufen zu meinem Schreibtisch in der Library im ersten Stock hinaufkarren muss. Meine Kollegin Yuka ist dann meistens schon da und sitzt vor ihrem Rechner. Mein Standardsatz zu ihr lautet: “Is it just me, or is it hot today?” Mitunter sage ich aber auch “or is it cold today”, wenn ich nicht schwitze, weil’s draußen schifft und stürmt. Dazwischen gibts eigentlich nix. Yuka kichert dann immer pflichtbewusst.

Yuka ist eine junge Japanerin und als solche recht zurückhaltend, wie die Kultur es vorgibt. Nur wenn’s außerhalb der Arbeit ein paar Biere gibt, verwandelt sie sich in das Gegenteil und ist dann eine sehr ausgelassene Person, die gerne im Regen tanzt und auch sonst sehr viel Spaß hat.

Ich habe sie in diversen beruflichen Situationen unterstützt und auch zum Widerstand aufgewiegelt, wenn sie sich zu sehr fügen wollte, beispielsweise in die unerträgliche Wohnsituation bei ihrer Gastfamilie, unter der sie sehr litt. Sie hat dann tatsächlich ihren Mund aufgemacht, und seither hat sie eine neue Gastfamilie, bei der sie sich sehr wohl fühlt. Sie geht in einem Jahr zurück nach Japan. Sie wird dort eine Revoluzzerin sein, die alles auf den Kopf stellt.

Wenn Yukas Telefon läutet, spricht sie meistens mit jemandem auf Japanisch. Meinem Kopf ist sehr wohl bewusst, dass das japanische “Hai” die höfliche Version von “Ja” ist, und sogar ihr “un”, die weniger hochgestochene Ja-Version, die eigentlich nur aus “n” besteht, erkenne ich mittlerweile und weiß dann: Ah, ein Freund ruft an!

Trotz all dieser Bewusstheit: Wenn sie abhebt und als erstes “Ha-ai” sagt, und danach wieder Hai, und nochmal Hai, und danach noch sehr oft Hai, dann denkt mein Hirn irgendwann: “Und, führst du dann irgendwann auch ein richtiges Gespräch, oder willst du den Anrufer nur begrüßen, bis er auflegt?”

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Da Blechl

Beim Aquarium angekommen, ist rechterhand vor der Aquariumseinfahrt eine Tankstelle mit Shop und eventuell mit kleiner Werkstatt (man weiß es nicht genau). Der Sprit ist dort am billigsten, und man kann auch seine Lunchbox dort erstehen oder Zigaretten. (Die von den Phillipinen sind die teuersten ($ 5,70 gegen $ 4,95 für die aus Australien), schmecken dafür aber auch am scheußlichsten). Man kriegt dort je nach Tagesangebot auch frische Kokosnüsse mit Strohhalm oder Bananen (ohne Strohhalm).

Als Name des Ladens steht dort in Blockbuchstaben BELECHL M-DOCK. Für uns ist er aber “da Blechl”, weil das gut zu einer Tankstelle eventuell mit kleiner Werkstatt (man weiß es nicht genau) besser passt. Nicht, dass einer glaubt, dass ich den Laden belächl.

Und hier kommt noch etwas – für meinen Bruder, der nämlich heute Geburtstag hat.

Das mag zwar nach Flaute aussehen, ist aber nur eine ganz normale Pause. ;) Boote unter Segel sieht man hier selten, weil die Inseln so nah beinandstehen.
Alles Gute, Bruderherz!

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Anders vs. Gleich

Wenn wir nach dem Bonusspur-Spießrutenlauf in die Aquariumsgasse einbiegen, ist auf der linken Straßenseite ein Minimarkt namens Yasui. Als Wegweiser vor seiner Einfahrt stand die letzten Monate ein unansehnliches Schild, aus dem noch dazu ein kantiges Loch ausgebrochen war.

Wie sehr man sich provinziell eingemeindet, selbst wenn man nur kurze Zeit im Ausland ist, wie sehr das Hirn all das ausblendet, was zwar wunderschön, aber leider auch stetig ist, und stattdessen den Veränderungen die bevorzugte Aufmerksamkeit gibt, merkte ich an meiner spontanen Aussage letzte Woche: “Schau, der Yasui hat ein neues Schild!”

Allerdings: Unsere Grünfläche vor dem Haus, die man nicht Rasen nennen kann – wenn die nach Wochen wieder mal vom Vermieter gemäht wurde, und zwar so, dass wieder nur armseliger Beton mit ebensolchen Pflanzenstrünken übrig bleibt, obwohl ich deutlich gemacht habe, dass ich das furchtbar finde, dann fällt mir das erst beim fünften Hinschauen auf. Warum ist das so?

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Die Bonusspur

Um zu unserem Guten-Morgen-Faktotum zu gelangen, müssen wir auf Korors Hauptstraße. Auf dieser Hauptstraße gibt es drei Spuren. Erstmal außen eine Spur für jede Fahrtrichtung, klar. Und dann gibt es die Mittelspur. Diese steht den Linksabbiegern zur Verfügung, und zwar jenen aus beiden Richtungen. Aber die Mittelspur kann noch mehr! Wenn es sich morgens staut (und das tut es zuverlässig, weil es eben nur diese eine Hauptstraße gibt und kaum Schleichwege rundherum), dann wird die Spur ab halb acht zur Bonusspur für die Fahrtrichtung Malakal. Das ist auch die Richtung, in die wir morgens fahren. Die “Vorzugsrichtung” darf also zwei Spuren benutzen, die andere Richtung nur noch eine. Weiterlesen

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Noch mehr Hund

Manche der Hunde hier sind wohlgenährt, vor allem die innerhalb der Stadt, andere wieder sehen armselig und knochig dürr aus. Ich hab auch schon erzählt, dass sie recht geübt darin sind, Hauptstraßen zu überqueren. Auf den Nebenstraßen sieht man sie manchmal mitten auf der Straße liegen – gerne auch zu zweit, um ein bisschen zu balgen. Wir haben auch schon erlebt, dass ein Hund nachts mitten auf der Straße im Dunkeln liegt und schläft. Man muss hinter jeder Kurve mit einem Hund auf der Straße rechnen, in der Gasse zum Aquarium gibt es sogar eine bestimmte Vorzugsstelle. Weiterlesen

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El Reisehase Special

Auf zweifachen Wunsch speziell für den El-Reisehase-Fanclub (und weil hier gerade so ein fantastisches Internettempo ist) kommen hier mehr Bilder von seinen Abenteuern!

Der mutigste Hase der Welt ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil meiner Reisen, er hat auch seine eigene Kategorie. Klick auf den Link “El Reisehase” unter dem Eintrag bringt alle seine Posts!

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Good Morning!

Wenn wir morgens zur Arbeit fahren, kommen wir an einer Stelle vorbei, wo ein Betonpfeiler den Gehsteig um eine Sitzgelegenheit bereichert. Darauf sitzt more often than not ein buddhagestaltiger Palauaner in schwarzer Kleidung. Wenn er unser Auto sieht, grinst er breit, hebt zackig den Arm und ruft enthusiastisch: “Good Morning!” Wir grüßen natürlich immer enthusiastisch zurück, wieso auch nicht? Doch wir kennen den Mann nicht, haben ihn noch nie persönlich getroffen.

Manchmal sitzt er auch an anderen Stellen, wir haben ihn schon vor Surangel’s Supermarkt gesehen und vor Urs Mart. Heute sah ich ihn gar die Straße überqueren, der Mann kann also auch gehen! Er grüßt ja nicht nur uns, sondern auch andere Autofahrer, er tut es aber zuverlässig. Warum er dort täglich sitzt, wissen wir nicht. Eine Mitfahrgelegenheit scheint er nicht zu suchen. Ich bin auch nicht ganz sicher, ob unsere PS dafür reichen würden.

Vielleicht ist er ein Angestellter der Stadt und arbeitet an der Imagekampagne “Koror, the friendly city”?