Manchmal sind Werbeplakate richtig kreativ. Manchmal wenigstens optisch interessant. Häufig aber sind sie einfach nur ‘geh bitte heast’.
Derzeit fällt mir in der Wiener Plakatwelt zweierlei auf:
1. “Glauben Sie es erst, wenn es in der Kr0ne steht!”
Ja, sicher. Der Imperativ des Monats. Ich konnte mich ja schon immer für das Kleinformat begeistern, weil es so objektiv berichtet, und auch heikle Themen völlig unreißerisch und neutral behandelt. Das steigert natürlich auch die Glaubwürdigkeit immens. Ich werde mich also daran halten.
2. “Zurück-zur-Natur Gerichte von M@ggi – Ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern und Konservierungsmittel”
Daraus schließe ich, es sind also keinerlei Geschmacksverstärker verwendet worden, aber nur ein bestimmtes Konservierungsmittel nicht. Alle anderen sind noch drin. Oder warum sonst ist da kein n an den Konservierungsmitteln hinten dran?
Ah, ich weiß: Weil ‘Mitteln’ unfein klingt, so grammatikalisch falsch, so Dialektsprech. Das n, welches, meine Herren, tatsächlich auch in der Schriftsprache zum Dativ Plural gehört, können wir grammatikkundige Konsumenten uns ja ganz leicht aus ein paar in der unmittelbaren Umgebung sicher auffindbaren Deppenapostrophen selber basteln.
noch unkommentiert – ich fasse es nicht
Mein liebend Weib stellt fest, dass ich wg. besagter Werbung vor der Glotze immer ausfälliger werde, weil ich es partout nicht ausstehen kann, welch Schrott einem da ins Hirn gebrannt werden will:
“Frag doch den Inder!” (Warum grad den?) Der sagt: “Man hält nur solange an etwas fest als es einem Vorteile bringt.” (Würde gerne hören wie sich Mami dazu dem verwirrten Sprössling gegenüber artikuliert)
Zum Glück teilt sie mein Leid bei spezifisch ultrastupider Hausfrauenwerbung, wo z.B. ein kompletter Tisch inkl. dreckigen Geschirrs im Spüler verschwindet um in Windeseile megasauber und gedeckt daraus wieder zu erscheinen (haben will!)
Dass Geiz geil sei hört man nur mehr hierzulande, inzwischen ist der Spruch sogar den Deutschen zu blöd geworden. (Geist ist geil!)
Ja-woll. :)