Wenn man wie iwi oder ich der Nahrungsbereitung müde wird (wie (letztens in iwis exit festgestellt), jedoch das ständige Magenknurren einem auch nicht zur Freude gereicht, muss man seine Ernährung entsprechend anpassen. Ich oute mich also hiermit als Grießbrei-Esser, in unseren Breiten Grießkoch genannt – also die Speise, nicht der Zubereiter.
Die Milch für meinen Grießbrei enthält, wie in jede Süßspeise gehörend, eine Prise Salz, ferner etwas Zucker, ein Schüsschen Rum sowie ein halbes Päckchen Vanillezucker, letzteres allerdings nur an Festtagen. In die mit diesen Zutaten verfeinerte und durch Unterhitze zum Kochen angeregte Milch wird sodann das von mir in langen Jahren des Experimentierens erarbeitete Grießkonglomerat eingerührt:
Hierbei bevorzuge ich Milupa Kindergrieß, der eine feinere Körnung aufweist als normaler Weizengrieß. Manchmal erwische ich beim Einkauf irrtümlich Milupa Babybrei, der eigentlich nur noch aus Flocken besteht. Etwas pampig, aber aus meiner Schuldproblematik bei der Lebensmittelentsorgung ergibt sich, dass ich auch diesen Babybrei nach Fehlkauf artig aufbrauche. Ich mische jedenfalls immer etwas herkömmlichen Grieß unter den Kindergrieß, um eine ausgewogene Körnungsmischung zu erreichen.
Nach dem Aufkochen wird mein Grießbrei etwa zwei Minuten stehen gelassen, um auch den Größeren unter den Grießkörnern die Möglichkeit der persönlichen Entfaltung zu bieten; nach Ablauf dieser Zeit gebe ich der Speise mit zusätzlicher Milch den in seiner gewünschten Ausprägung sehr eng umrissenen Flüssigkeitsgrad. Hernach wird das ganze in einen Suppenteller gegossen und mit Bensdorp Schokoladeflocken überstreut, die nach Verzehr der überstreuten Schicht jeweils nachdosiert werden.
Die Zubereitungszeit beträgt alles in allem weniger als 10 Minuten, es darf als warmes Essen bezeichnet werden, und das beste ist: Es sättigt über Stunden. Das nächste Wanken Richtung Küche auf der Suche nach Essbarem verschiebt sich also fast um die Maximalzeit nach hinten.
Ich mute diese Art der Nahrung natürlich keinem anderen zu, außer er, der andere, verlangte (verlünge?) explizit danach.
In diesem Sinne: Mahlzeit!
Und was, wenn ich tatsächlich danach verlünge?
Ich habe heute nach Feierabend auf dem Weg zum Auto überlegt, wie ich das wohl mit dem Abendessen mache, mir fiel auch gleich unser Gespräch ein, interessant, dass du auch was dazu postest. Während ich so überlegte und heimfuhr, fand ich in meiner Jackentasche ein Ferrero Küsschen von ner Kollegin, das habe ich ausgepackt und gegessen, und siehe da, ich fühle mich recht gesättigt!
Was für dich der Grueßbrei ist, das is das Müsli für mich. Es gibt viele Varianten, ich empfinde es auch auf längere Sicht als abwechslungsreich und schnell angerichtet is es allemal.
Wenn ich mir jetz aber das Bild so anschaue, dann hätt ich aber vielleicht doch noch etwas Appetit…mich verlüngt am End sogar danach…ich muss weg bevor es zu spät ist ;-)
So kurz kennen wir uns erst, und sind schon connected? ;) Toll!
Mein Mann brachte mich gestern abend auf einen merkwürdigen Gedanken: Er meinte, man könnte doch auch Freude am Essen haben! ;) (Die Stimme am Wort ‘Freude’ etwas hochziehen!)
Ich freue mich auf unseren Urlaub und darauf, mir gegrillten karibischen Fisch in rauhen Mengen in die Figur zu werfen – wolln wir doch mal sehen, ob das nicht die Freude am Essen wiederauferweckt.
Was Dein Verlüngen betrifft, so empfehle ich die Anschaffung von Kindergrieß.
Und füge hinzu, dass der verlangen-Konjunktiv im Wiener Dialekt ganz einfach ist: verlangat.