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Annäherung, ein Versuch

Dieser Artikel könnte sich für hetero-männliche Leser lohnen und zu mehr Mitgefühl und damit zu einer echten Annäherung an das weibliche Geschlecht führen – metaphorisch, und womöglich sogar buchstäblich. Doch ich sag’s vorweg: Der Text ist recht lang, und ich verlange euch an der einen oder anderen Stelle einen gewissen Schattensprung ab. Behaltet das im Hinterkopf und hört bitte nicht gleich zu lesen auf, wenn’s irgendwie unbequem wird.

Weibliche Leser finden sich vielleicht in Teilen darin wieder, womöglich gibt es Parallelen im Empfinden. Oder sogar Aha-Erlebnisse! All das würde mich sehr freuen, und ich würde gerne in den Kommentaren davon hören.

Diese eine Frau, über die ich am besten bescheidweiß, hat das Nachfolgende so erlebt, in verschiedenen Beziehungen mit verschiedenen Männern. Das heißt nicht, dass jede Frau es so empfindet, oder auch nur irgendeine andere Frau.

Ich erhebe damit keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit, Vollständigkeit, Perfektion oder gar wissenschaftliche Haltbarkeit.

Ich erhebe aber sehr wohl Anspruch auf eine konstruktive und respektvolle Diskussion. Ich habe mich – stellenweise ironisch, aber nie bösartig – um eine bedachte Formulierung bemüht, und erwarte dasselbe von euch. Versöhnlich, nicht polarisierend. Das hier ist ein privates Blog. Kommentare von ChauvinistInnen und anderen Deppen mit polemischen Scheinargumenten werden von mir gnadenlos ignoriert oder gelöscht, genau wie “Wer ist schuld und wer hat angefangen?”-Kommentare.

Ich hatte Abschnitte dieses Textes nun jahrelang in diversen Schubladen. Nach drölfzig Überarbeitungen wird er auch nicht mehr besser, daher nun raus damit!

Wer hier nichts über Beziehungen und Sex lesen möchte oder sich dafür nicht alt genug fühlt, muss diesen Tab jetzt leider schließen. Alle anderen können hier weiterlesen.

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Fassade

Eine schöne Fassade braucht Pflege, Schutz und Zierde. Man kann sich vorne unaufhörlich mit der Optik beschäftigen, ziselieren, staffieren und korrigieren. Hinter einer schönen Fassade kann man allerlei verschwinden lassen, was sich vorne nicht so gut macht. Man muss dann auch nicht ständig hinschauen, nicht mehr so oft hinschauen, gar nicht mehr hinschauen; hineinschauen, in das Verborgene, das im Schatten liegt, im Schatten der Fassade.

Man kann sich dann sagen, das Unschöne wäre hinter der Fassade ohnehin besser aufgehoben. Doch nicht nur das. Auch die gar nicht so unschönen Empfindsamkeiten. Alles, was jemand wahrnehmen und daraufhin falsch verstehen oder ausnützen könnte. Was jemand gegen dich verwenden könnte. Dir einen Strick draus drehen. Dir damit ins weiche Bauchfell stechen. Alles, worüber man mal reden müsste. Was schiefgegangen ist. Was sich entfernt hat, abgetrieben ist – davongedriftet im Sog der Zeit.

Man kann so eine Fassade weitläufig gestalten. Platzt der Platz aus allen Nähten, dann baut man einfach noch einen Breitenmeter dran. Und noch einen. Anstückeln, verbinden, verstärken, verkitten, verzieren, da capo al fine. Und dahinter aufstapeln, anhäufen, türmen, zusammenballen, auf engstem Raum, unter steigendem Druck.

Selbst dann noch, wenn es bereits zu qualmen beginnt. Noch einen Meter. Bis die kritische Masse erreicht ist, sich das Verborgene unter dem Druck verflüssigt wie Lava. Langsam, aber unaufhaltsam sickert es durch, gräbt kleine Kanäle, die sich mit anderen kleinen Kanälen zu Bächen verbinden.

Und die Bäche werden breiter, mächtiger, schwellen an zu einem heißen Fluss, der alles mit sich reißt und jedes Sandkorn aus jeder Ritze ausschwemmt. Bis der Druck zu groß wird, die Last zu schwer, bis Risse entstehen, Schwellungen, Platzwunden, und die Fassade schließlich zerbirst und alles nach vorne ausspeit – das ganze Sammelsurium: Unschönes und vermeintlich Verbergenswertes, scheinbar Schutzbedürftiges und nicht mehr Funktionierendes, Begründungen, Erwartungen, Enttäuschungen, Schund, Schand, Schuld, Recht, Verrat – Unrat… oder Rat?

Im rauchenden Trümmerfeld liegen dann auch Brocken der schönen Fassade, ihre Verzierungen zerbrochen, ihre Stücke aufgeweicht und verschmutzt.

All die Mühe umsonst! Nochmal von vorn?

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#Fassade
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